Noch eine Neulingsfrage

  • Ich bilde mir ein, ich hätte vprhin schon hier geantwortet!? ?(
    Na gut, also nochmal!
    Hallo BigWitch,
    wie mein "Vorschreiber " schon sagt, ich würde auch erst nochmal 2 Tage warten und dann das Lantus vorsichtig erhöhen. Es spricht einiges dafür, daß die Dosis noch nicht ausreicht.Erstens dein erhöhter Nuchternwert , die höheren Werte gegen Abend und vielleicht auch der hohe BEfaktor am Morgen.
    Geh es aber langsam an, deine Werte sind nun nicht sooo hoch, daß du die Panik bekommen musst.
    LG Kerstin

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!

  • Nein Panik habe ich nicht,


    ich bin so lange mit hohen werten rumgelaufen, dass es seit dem Insulin schon super ist.
    Nur würd ich gerne Verstehen was wie beinflusst wird.
    das wollte mir noch nie so in den kopf.


    naja zum einstellen hab ich ja noch zeit.
    aber rat und tipss, sind nie verkehrt.


    man lernt bei euch so viel :essen:

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
    8| 8|

  • ich wäre mit ner abendlichen Boluserhöhung von 3 auf 4 IE/BE vorsichtig. Faktor 3 ist schon recht hoch, insbesondere im Verhältnis zu 12 IE Lantus. Man sagt immer dass das Verhältnis von (Tages-)Bolus zu (Tages-)Basal in etwa 50/50 sein sollte. Das geht bei dir dann doch ganz schön auseinander.


    Warum "muss" denn das so sein? Ich versehe nicht, warum Basal und Bolus in einem festen Verhältnis zueinander stehen müssen. Das eine (Basal) wird durch den natürlichen Insulingrundbedarf vorgegeben (=> Nüchternwert muss stimmen) und das andere (Bolus) geht mit meinen Essgewohnheiten einher. Ich selber komme seit knapp zwei Jahren mit 9 IE Lantus / Tag aus (mein Maximum war vor einigen Jahren 12 oder 13 IE). Mein letzter Basalratentest ist zwar schon eine zeitlang her, aber die Basal-Einstellung passt. Ich esse aber durchschnittlich circa 18 BE / Tag (Durchschnitt der letzten sechs Monate), was bei einem BE-Faktor von konstant 2 zu fast 40 IE Bolus / Tag führt. Das Verhältnis Basal-Bolus ist bei mir also nicht einmal 20/80.
    Ich kann ja schlecht Diät machen, nur um ein "vernünftiges" Bolus-Basal-Verhältnis herstellen zu können. :)

  • Ich habe gestern das lantus um zwei auf 14 erhöht.
    nun hatte ich heute hauptsächlich werte um 8 :nummer1:
    Werd das jetzt mal ein paar tage beobachten und ggf. nochmal um 2 erhöhen.


    das humalog scheint so wie es ist ganz gut zu sein, da ich immer wieder bei ca. 8 lande

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
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  • Hallo BigWitch,
    na super, du drehst ganz offensichtlich an der richtigen Schraube.
    Aber ich würde das jetzt wirklich erstmal 2-3 Tage so lassen. Sind denn deine Abendwerte auch besser geworden?
    LG Kerstin

    Erfahrung ist nicht, was einem Menschen widerfährt,
    sondern das,
    was er daraus macht!

  • Hallo kerstin,


    ja gestern war ich den ganzen tag so um die 8 mmol.


    heute war es wieder schwankend, aber auch so um die 8-6


    allerdings hatte ich so 3 stunden nach dem frühstück einen wert um die 16.
    hab dann nur korrigiert.


    ein paar stunden später hatte ich dann wieder einen 6er wert.


    heute kam ich nicht so zum regelmäßig messen, wie die letzten tage.
    beim lantus weiß ich ja, dass es einige tage zum einpegeln braucht.
    das lass ich bis zum 2.1 so und schau mal, was die beraterin sagt.


    noch schöne feiertage


    tanja

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
    8| 8|

  • Zitat

    Warum "muss" denn das so sein? Ich versehe nicht, warum Basal und Bolus in einem festen Verhältnis zueinander stehen müssen.


    Wenn der Körper (noch) selbst Insulin herstellt, dann stimmt die Faustregel 50%/50% nicht. Bei Typ-2-Diabetes vielleicht auch nicht.


    Wenn du mit einem stark abweichenden Insulinschema über schlechte Blutzuckerwerte klagst, wird ein Diabetes-Arzt dir wahrscheinlich raten dich dem 50/50-Schema mehr anzugleichen, oder ganz neu damit zu beginnen.


    Wenn du mit einem stark abweichenden Insulinschema gute Werte hast, dann bleibe dabei. Du solltest aber wissen, dass das ungewöhnlich ist.

  • ähm, von 50/50 hab ich noch nie was gehört, auch bei meiner tochter nicht 8|


    Ich hab die faktoren von der Beraterin vorgegeben bekommen und wurde ermuntert, ruhig selbst zu probieren, so wie ich mir das zutraue.


    hab bis jetzt nur das lantus angehoben und den Mittagsfaktor um 1 IE.


    jetzt lieg ich so um die 8 mit ein paar ausreissern.


    das kann so bleiben bis ins neue jahr und gleich am 2.1. hab ich ja wieder termin und dann soll nochmal ins detail gegangen werden.


    am tag wo ich das insulin bekam ging das nicht, da ich zwischengeschoben wurde um gleich mit insulin beginnen zu können.


    bei meiner tochter hab ich immer rücksprache mit dem arzt genommen.
    ich traute mich nicht, wie andere eltern selbst zu experimentieren, da meine tochter hypos meist sehr spät merkte.


    ich selbst hatte noch keine hypo.
    gestern abend hatte ich einen wert von 4,4 und keine anzeichen,jedoch schon manl bei 5


    allerdings hatte ich solch werte seit 2 jahren drei mal :pinch: , hoffentlich bald öfter

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
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  • Zitat

    ähm, von 50/50 hab ich noch nie was gehört, auch bei meiner tochter nicht 8|


    Es gibt auch keinen Grund, ein 50/50 Schama anzustreben. Das Ziel der Diabetesbehandlung ist es gute Zuckerwerte und wenig Schwankungen zu erreichen. Nichts anderes.

  • Zitat


    Es gibt auch keinen Grund, ein 50/50 Schama anzustreben. Das Ziel der Diabetesbehandlung ist es gute Zuckerwerte und wenig Schwankungen zu erreichen. Nichts anderes.


    Das dachte ich mir.deshalb verwirrte mich das ein wenig.


    Dankeschön


    Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk

    Ihr kennt das:


    Da will man die Welt retten und dann stellt man fest, dass der Superheldenanzug in der Wäsche ist....
    8| 8|


  • Es gibt auch keinen Grund, ein 50/50 Schama anzustreben. Das Ziel der Diabetesbehandlung ist es gute Zuckerwerte und wenig Schwankungen zu erreichen. Nichts anderes.



    Woher kommt denn dann diese 50/50-Größe? Liegt das am typisch deutschen (Über-)Regulierungswahn? ;)


    Nachdem ich seit 9 Jahren Diabetiker bin, schließe ich eine Remissionsphase bei mir aus. Allerdings stelle ich bei mir keine weltbewegenden höheren Werte fest, wenn ich mein abendliches Lantus mal vergesse. Ein bisschen suspekt ist mir das, aber sicher nicht störend... Mein HbA1c war seit der Manifestation nie über 7%, meist unter 6,5%, daher gibt es wenig Gründe an meiner derzeitigen Therapie etwas zu ändern (ICT, Humalog/Lantus).


    Dennoch hänge ich mich jetzt mal an diesem 50/50 auf. Aus welchen Gründen ist das erstrebenswert oder "gewöhnlich", dieses Verhältnis zu haben? Ist das einfach eine Größenordnung, die bei den meisten (Nicht-)Diabetikern zugrunde liegt? Oder gibt es dafür Gründe à la "Wenn dieses Verhältnis nicht stimmt, dann passiert etwas ganz schlimmes"? :)


  • Woher kommt denn dann diese 50/50-Größe? Liegt das am typisch deutschen (Über-)Regulierungswahn? ;)


    Nö, im Zeitalter der Globalisierung ist auch dieser Wahn global.

    Zitat

    ... wenig Gründe an meiner derzeitigen Therapie etwas zu ändern (ICT, Humalog/Lantus)


    Die nichts mit fifty/fifty am Hut hat?

    Zitat

    Dennoch hänge ich mich jetzt mal an diesem 50/50 auf. Aus welchen Gründen ist das erstrebenswert oder "gewöhnlich", dieses Verhältnis zu haben?


    Um eine möglichst stabile Therapielage herzustellen. Voraussetzung ist gewichtserhaltende Ernährung

    Zitat

    Ist das einfach eine Größenordnung, die bei den meisten (Nicht-)Diabetikern zugrunde liegt? Oder gibt es dafür Gründe à la "Wenn dieses Verhältnis nicht stimmt, dann passiert etwas ganz schlimmes"? :)


    Warum so spöttisch?
    Erst mal ist das ein Erfahrungswert. Wenn Du dann mal die Zeiträume der Essensresorption mit denen ohne korrelierst, landet das auch so in Bereichen von 50:50, zumindest über den Daumen gesehen. Auch wenn keine Glucose mehr aus dem Darm kommt, will der Körper aber mit selbiger durchgängig versorgt bleiben.
    Einfach und (stark) verkürzt gesagt, die Glucose, die Du per Futter zuführst wird zu rund 50% auf Bolus verbraten, die restlichen 50% werden (insulingesteuert) aber abgespeichert dann nach Ende des Glucosenachschubes wieder (insulingesteuert) abgegeben.


    Das ist sicherlich vereinfacht, aber als Modell durchaus eingängig.


    Gruß
    Joa

  • Die nichts mit fifty/fifty am Hut hat?


    Meine Statistik gibt mir ein Bolus-Basal-Verhältnis von 81/19 über die letzten 12 Monate aus: konstante 9IE Lantus und eben knapp 40 IE Bolusinsulin zu den Mahlzeiten. Ich bin insgesamt bei knapp 0,7 IE/kg.


    Nüchternwerte (&Basaltests) sind(waren) größtenteils im Rahmen, daher möchte an der Lantusdosis nichts ändern. Hohe(oder niedrige) postprandiale Werte kommen gelegentlich vor, ich bin aber praktisch nie über 300 und hatte auch keine schwerwiegenden Hypos, der HbA1c ist zufriedenstellend. Daher der Satz, dass ich an meiner Therapie nicht viel ändern muss.




    Zitat von Joa

    Um eine möglichst stabile Therapielage herzustellen. Voraussetzung ist gewichtserhaltende Ernährung


    Ich sehe mich als "stabil" an. :) Gewichtsschwankungen im Rahmen von +/- 3%. Allerdings glaube ich schon, dass ich ein "guter Esser" bin und dennoch nicht zunehme. Das würde natürlich ein bisschen einen gesteigerten Energiebedarf, Insulinbedarf und ein humaloglastiges Bolus-/Basalverhältnis erklären - aber gleich so extrem?



    Zitat von Joa


    Erst mal ist das ein Erfahrungswert. Wenn Du dann mal die Zeiträume der Essensresorption mit denen ohne korrelierst, landet das auch so in Bereichen von 50:50, zumindest über den Daumen gesehen. Auch wenn keine Glucose mehr aus dem Darm kommt, will der Körper aber mit selbiger durchgängig versorgt bleiben.
    Einfach und (stark) verkürzt gesagt, die Glucose, die Du per Futter zuführst wird zu rund 50% auf Bolus verbraten, die restlichen 50% werden (insulingesteuert) aber abgespeichert dann nach Ende des Glucosenachschubes wieder (insulingesteuert) abgegeben.


    spöttisch war ich nur, weil ich keine Begründung für die Orientierung an diesem 50/50-Richtwert hatte :) Aber die Erklärung ist gut verständlich, danke.


  • Meine Statistik gibt mir ein Bolus-Basal-Verhältnis von 81/19 über die letzten 12 Monate aus: konstante 9IE Lantus und eben knapp 40 IE Bolusinsulin zu den Mahlzeiten. Ich bin insgesamt bei knapp 0,7 IE/kg.


    Das ist auch für einen SEHR guten Esser (mehr als) ungewöhnlich. :whistling: Möglicherweise eher eine von den verschiedenen MODY-Variationen oder so was?


    Lass doch mal das C-Peptid checken, vermutlich ist da schon noch was am Rödeln... ? :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Das mit dem "Rödeln" und der Einteilung ist bei mir ähnlich (würde mich also nicht wundern, wenn es bei anderen auch so wäre).
    Bis vor einiger Zeit lag ich noch bei rund 50/50, dann wurde es "mehr" mit dem Bolus-Bedarf, Remi geht in Rente. Habe Basal auch von 0,5 pro IE auf 1,2 hoch geschraubt und fest gestellt, daß es relativ egal ist, ob ich statt 9 IE Lantus 14, 16, 18 oder 20 IE Basal zuführe. Die Summe "wuppt" der Rest dann wohl noch über den Tag gerechnet. Spritze ich mehr, ruht sich der Rest der Inselzellen dann wohl einfach auf der faulen Haut aus. ;)

  • Ja, das deckt sich ungefähr mit dem, was ich gestern vom Diabetologen meines Vetrauens (der, der halt gerade da war) gehört habe:


    - Er (der Arzt) hat mein Essverhalten durchaus als Grund angesehen, dass das Verhältnis etwas extrem ist. Daher meinte er auch, dass dieses "normale" 50/50-Verhältnis von Basal und Bolus nicht unbedingt gelten muss.



    - Überraschender für mich war, dass er - trotz der Aussage: "Natürlich haben sie Typ1. Daran gibt es nichts zu rütteln." - eine bei mir vorhandene gewisse Rest-Eigenproduktion als Grund angeführt hat. Ich habe seit über neun Jahren Diabetes und dachte eigentlich, dass sich die Eigenproduktion schon lange verabschiedet hätte. Aber gut, soll mir recht sein :) Bestätigt allerdings auch meine Wahrnehmung, dass ich bei meiner Lantus-Dosierung recht viele Freiheiten habe (Dosisänderungen nicht stark wirksam; Lantus an einem Tag vergessen spielt keine große Rolle).


    Die Folgen sind für mich klar: Lantus nach Möglichkeit noch weiter anheben, um die Eigenproduktion zu entlasten / aufrecht zu halten.


    Hat in diesem Zusammenhang jemand Größen parat, wie lange die Bauchspeicheldrüse noch mitspielt? Ich dachte, dass das Thema wäre mit Ende der Remissionsphase abgehakt (also nach 1-2 Jahren). Der Arzt meinte, dass es erst nach zehn Jahren dahin geht.

  • Das mit der Eigenproduktion kann bei manchen durchaus sehr lange dauern, das habe ich auch vielfach so gehört/gelesen. Besonders bei Spätmanifestation oder LADAs.
    Meine Insulinproduktion ist leider nicht so flexibel - wenn da zuviel Basal ist, dann sackt der BZ halt ab, aber nicht unbedingt zur selben Zeit. Zum Beispiel mein Versuch vom letzten Herbst: tagsüber Lantus von 2 auf 3 IE erhöht wegen ständiger hoher pp-Spitzen mittags. Tagsüber war alles i.O., aber dafür war ich nachts und morgens dann zu tief, obwohl ich die 2 IE für die Nacht gleichgelassen hatte. (Das Schema war: morgens 3 IE, zum Schlafengehen 2 IE Lantus. Bolusfaktor ca. 1 IE/BE) Aus Selbstversuchen u.a. mit Sport kann ich ziemlich sicher sagen, dass solche kleinen Mengen Lantus bei mir max. 10 h wirken, daher sollte man meinen, eine Erhöhung morgens hätte mit der Hypo nachts nichts zu tun. Da staunt selbst mein Diabetologe... :S


    Damit will ich nur sagen, die Einstellung mit Eigenproduktion muss nicht immer ganz so einfach laufen.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Na dann, ich habe erzählt bekommen, daß man rund 0,8 Insulin / Kg rechnet, nachdem "der Ofen aus" ist. Im Netz finden sich auch 0,6-08 oder 0,5-1,0. Wenn ich das mal als Maßstab nehme, dann sehe ich, daß man Leute nicht ins Raster stecken kann. Also wie immer sachte. ;)