BZ-Erhöhung durch eine BE

  • Zitat von BlackWidow;392358

    Ist dieser nicht eher zur Berrechnung wie SCHNELL die Erhöhung von statten geht? :confused:


    Nö. Nicht wirklich. ;)


    Glykämischer Index


    Danach sagt der GI aus, um wieviel Glucosemenge insgesamt sich der BZ auf 100 g eines bestimmten Lebenmittel hin erhöht (AUC).


    Im Allgemeinen wird darunter aber wohl die Geschwindigkeit des Anstieges verstanden, da Lebensmittelt mit steilem Anstieg zumeist auch die größe Menge an Blutzuckererhöhung bewirken.


    Bei der Essensinsulinierung, so verstehe ich das, kompensieren wir einen Teil des Mehr an Glucose bei Lebensmitteln mit hohem GI durch einen verlängerten DEA/SEA. Dadurch wird der Gipfelanstieg des BZ möglichst mit dem Wirkkipfel des Insulins zur Deckung gebracht. In der Folge werden bei gleicher Insulinwirkung mehr Glucosemoleküle im Aktivierungsmaximum der GLUT-4 (Glucosetransporter -Typ 4) weggeschaufelt (Prinzip Fischkutter).


    Ab einer bestimmten Menge an "hochprozentigem" Futter klappt das aber nicht mehr so recht.


    Gruß
    Joa

  • Da steh ich nun, ich armer Tor, und bin so klug als wie zuvor.

    Wenn der GI also aussagt, dass die Fläche unter der BZ-Kurve, also das Integral über die Zeit für gleiche KH-Mengen unterschiedlich ist und die BZ-Spitze bei niedrigerem GI geringer ist, heißt das also, dass es eben nicht so ist, dass 1g KH den BZ um ein definiertes X erhöht:confused:.

    Gilt obiges nicht aber nur für Stoffwechselgesunde? Der Blutzuckeranstieg ist also nur deshalb insgesamt geringer bei niedrigem GI, weil der Körper mehr Zeit hat mit Insulin gegenzusteuern und dadurch die Blutzuckerwirksamkeit herabsetzt?

    Bei uns Typ 1ern ist ja alles selfmaid und wenn ich nicht gegensteuer wirkt auf lange Sicht das Lebensmittel mit dem höheren GI genauso wie das mit dem geringeren GI auf den BZ. Soll heißen: Der End-BZ ist der Gleiche, nur die Zeit, bis ich den Wert erreicht hab ist unterschiedlich??? Das Integral über die Zeit wäre dann wieder bei Lebensmitteln mit hohem GI größer, aber der max. BZ-Wert wäre relativ identisch. (Sollten nicht Fett oder Eiweiß den BZ noch höher treiben)

  • Klar variiert das nach Tageszeit. Bei mir ist der Korrekturfaktor in der Früh 30, mittags 50, abends 40 und nachts 60. BE-Faktoren entsprechend.

    Easy come, easy go.

  • Zitat von sera;392398

    Klar variiert das nach Tageszeit ...


    Ausgangspunkt war nicht die Frage nach BE- oder Korrekturfaktoren für sich, sondern ob sich die BZ-Erhöhung durch 1 BE auch circadian mit den Faktoren ändert. ;)


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Botanikbummler;392397


    Wenn der GI also aussagt, dass die Fläche unter der BZ-Kurve, also das Integral über die Zeit für gleiche KH-Mengen unterschiedlich ist und die BZ-Spitze bei niedrigerem GI geringer ist, heißt das also, dass es eben nicht so ist, dass 1g KH den BZ um ein definiertes X erhöht:confused:.


    Korrekt. Es sollten schon die gleichen KH sein. Z.B. Traubenzucker.
    Ansonsten findest Du je Nahrungsmittel ja KH in vielfältigen Formen und mit diversesten Beigaben. Auch wenn die Nährwert- oder Diätangaben sich in aller Regel auf verwertbare KH beziehen, ist auch die Verwertbarkeit noch variabel.


    Letztlich passen wir doch unsere Faktoren, also wieviel spritze ich wofür etc. aufgrund unserer Erfahrungen an. Weil halt nicht 1g KH den BZ immer gleich erhöht.
    Somit kann man die Faktoren als ein Orientierungsmodell nehmen, dass mehr oder weniger auf das zutrifft, was grade vor mir auf dem Teller liegt oder in der Eiscremetüte steckt. :6yes:

    Zitat

    Gilt obiges nicht aber nur für Stoffwechselgesunde?


    Wie sich aus oben Geschriebenem ableiten lässt ... nö. ;)


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;392399

    Ausgangspunkt war nicht die Frage nach BE- oder Korrekturfaktoren für sich, sondern ob sich die BZ-Erhöhung durch 1 BE auch circadian mit den Faktoren ändert. ;)


    Gruß
    Joa


    Schon klar. Und selbstverständlich. Wer sich starr ständig überdosiert, kriegt das nur nicht mit.

    Easy come, easy go.

  • Zitat von sera;392403

    Schon klar. Und selbstverständlich. Wer sich starr ständig überdosiert, kriegt das nur nicht mit.


    Was aktuell eine Minderheitenmeinung wäre?


    Gruß
    Joa

  • Zitat von TryHarderFish;392363

    Widerspricht jeglicher Logik, wie du damit wieder auf deinen Zielwert kommst. Aber egal, solange es bei dir so funktioniert. :p


    Wieso? Es trifft im Prinzip auf alle zu, deren BE- Faktor ungleich 1 ist :


    1IE je 12g
    12g x 4 mg/g = 48mg (wenn man mehr wiegt benötigt man mehr gKH)
    und
    1 IE den BZ um 50mg senkt


    Bei Walsh gibt es übrigens eine Tabelle S. 123:


    50% Basal und 50% Bolus


    bei einer TGD von 40 IE enfallen 20 IE auf Basal, hier erscheint der KH Faktor mit 12g je IE und der Korrekturfaktor mit 50mg je IE


    Er rechnet: KH Faktor: 500/ TGD
    und Korrekturfaktor: 2000/ TGD (mg)


    Mein KH-Faktor springt aus dieser Tabelle da es einer TGD von >100IE entsprechen würde. Dieses zu Theorie und Praxis.



    Zitat

    Nachtrag: Das hieße ja praktisch auch, dass du weniger Insulin benötigen würdest, wenn du erst 2 Stunden nach dem Essen spritzt (also den zu hohen Wert korrigierst), als wenn du direkt zum Essen spritzt (und deinen BE-Faktor einsetzt)! :confused:

    Ja theoretisch schon.



    Horwoka ermittelt übrigens beide gefragten Faktoren in ihrem Nierenschwellenversuch S. 91ff


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Fischlein, wenn Du mir Deine TGD und Deine Verteilung Basal/Bolus schreibst, gucke ich mal was in Walshs Tabelle steht und ob es bei Dir paßt.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;392415

    Fischlein, wenn Du mir Deine TGD und Deine Verteilung Basal/Bolus schreibst, gucke ich mal was in Walshs Tabelle steht und ob es bei Dir paßt.


    Tagesgesamtdosis ca. 30IE, davon 11 Basis und ca. 19 Bolus.


    Na da bin ich ja mal gespannt, was rauskommt! :)



    Nochmal zur Erläuterung was ich mit "Logik" meinte:


    Nicht logisch an deinen Faktoren finde ich einfach, dass man theoretisch nicht mehr auf den Zielwert kommt.


    Du isst 10g Kohlenhydrate, dadurch erhöht sich dein BZ um 40mg/dl.
    Dafür gibst du 2,5IE ab, welche gemäß deinem Korrekturfaktor deinen BZ um ca. 100mg/dl senken müssten. Tun sie aber nicht.


    Warum senkt 1 IE deinen BZ bei steigendem BZ (durch Nahrungsaufnahme) um weniger, als bei konstantem BZ? Offensichtlich wirkt bei dir noch irgendein Faktor mit rein, der bei mir nicht vorhanden ist. Was könnte das sein? :confused:

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;392418


    Warum senkt 1 IE deinen BZ bei steigendem BZ (durch Nahrungsaufnahme) um weniger, als bei konstantem BZ?


    Habe jetzt zwar den Zusammenhang nicht so im Blick aber:


    1.
    Wenn der BZ aufgrund Glucosenachschub aus Nahrung (auch FPE) noch steigt, wäre das logisch.


    2.
    Wenn der Anstieg durch Resistenzfaktoren begründet ist, dann auch.


    Röschen hat da so ein paar resistente Komponenten im Spiel, as far as I remember (AFAIR).

    Zitat

    Was könnte das sein? :confused:


    Siehe vorstehend.


    Gruß
    Joa

  • Aber nur mal als Beispiel:


    Rose möchte Cola trinken mit 20gKH


    1. Fall: Sie spritzt vor dem Essen. BE-Faktor 2,5, also 5IE
    2. Fall: Sie vergisst das Spritzen und bemerkt das nach 30 Minuten. Bis dahin ist die BZ-Erhöhung durch Cola wohl schon abgeschlossen. Wenn sie den Bolus dann nachholen möchte, dürfte sie dann ja nicht mehr den vollen Bolus abgeben, sondern den Korrekturfaktor annehmen, also ca. 2IE.


    Wie ist denn da der Übergang? Stetig? Oder diskret mit einem Knick sofort nach Ende der BZ-Erhöhung durch die Cola?


    Verringert sich der BE-Faktor dann auch, wenn sie einen negativen SEA, also einen ESA verwendet?


    Irgendwas klingt hier für mich einfach nicht logisch...:confused:

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;392418

    Tagesgesamtdosis ca. 30IE, davon 11 Basis und ca. 19 Bolus.


    Na da bin ich ja mal gespannt, was rauskommt! :)


    Nun dann gucke ich mal in der Tabelle S. 125 (40% Basal /60% Bolus):
    TGD 30:
    Basal 12 IE, mittleres Basal je Stunde: 0,5
    KH Faktor: 15g je IE (450/TGD)
    Korrektf. : 60mg/IE (1800/TGD)


    Tja siehste das ist "die Logik meines Diabetes" :p und nein es liegt nicht an der Ernährung denn mein Basal /Bolus verhältnis liegt schon bei 37-45%/ 63-55% und ich esse ganz normal: Stulle mit Brot ....ca. 100g KH am Tag und nein besonders viel EW sind die Ausnahme;) (bei mehr KH würde ich bei 20:80 landen! )


    Joa hat da bestimmt noch ´ne Transporterstörung als Erklärung parat:p


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;392426

    Nun dann gucke ich mal in der Tabelle S. 125 (40% Basal /60% Bolus):
    TGD 30:
    Basal 12 IE, mittleres Basal je Stunde: 0,5
    KH Faktor: 15g je IE
    Korrektf. : 60mg/IE


    Ich habe KH-Faktoren zwischen 7,1 und 10g je IE
    Mein Korrekturfaktor nehme ich (seit neuestem :)) an zwischen 36 und 50mg/dl (vorher habe ich je nach Tageszeit immer grob mit 40 oder 50mg/dl gerechnet)


    Würde ja sagen, dass es vielleicht daran liegt, dass ich bei mir noch eine gewisse Eigenproduktion an Insulin vermute, allerdings müssten die Faktoren dann in die andere Richtung abweichen oder?

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;392422


    Irgendwas klingt hier für mich einfach nicht logisch...:confused:


    Vielleicht liegt es an dem Zerfall des Insulins?


    Das die Korrekturmenge bei vergessenem Bolus geringer ist, als der Bolus selber haben wir hier schonmal diskutiert - ist aber schon ein paar Monate her...


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von TryHarderFish;392428

    Ich habe KH-Faktoren zwischen 7,1 und 10g je IE
    Mein Korrekturfaktor nehme ich (seit neuestem :)) an zwischen 36 und 50mg/dl (vorher habe ich je nach Tageszeit immer grob mit 40 oder 50mg/dl gerechnet)


    Würde ja sagen, dass es vielleicht daran liegt, dass ich bei mir noch eine gewisse Eigenproduktion an Insulin vermute, allerdings müssten die Faktoren dann in die andere Richtung abweichen oder?


    Nee, wenn Du das Eigeninsulin dem Basal zurechnest rutscht Du automatisch in der TGD weiter bei TGD von 45 paßt es dann mit den 10g/IE.


    Übrigens rechnet er offentsichtlich mit bei 18 IE Bolus und 15g KH mit ca. 270g KH - ich nehme an, das nicht mal Du die erreichst;).


    Soweit auseinander liegen wir mit 6g je IE (morgens bei mir) und Deinen 7,1g je IE ja auch nicht und meine Korrekturfaktor ist auch gleich:)


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;392433

    Nee, wenn Du das Eigeninsulin dem Basal zurechnest rutscht Du automatisch in der TGD weiter bei TGD von 45 paßt es dann mit den 10g/IE.


    Ja, aber ich glaube nicht, dass mein Eigeninsulin noch 15IE am Tag produziert. Es wirkt ja, wenn vorhanden, noch nicht mal mehr BZ-senkend. Ich bin ja im Schnitt auch eher bei 8g/IE, nicht bei 10.



    Zitat von Wildrose;392433

    Übrigens rechnet er offentsichtlich mit bei 18 IE Bolus und 15g KH mit ca. 270g KH - ich nehme an, das nicht mal Du die erreichst;).


    Ne, nun wirklich nicht. Höchstens mal ganz selten! :9engel_3:



    Zitat von Wildrose;392433

    Soweit auseinander liegen wir mit 6g je IE (morgens bei mir) und Deinen 7,1g je IE ja auch nicht und meine Korrekturfaktor ist auch gleich:)


    Bei dir sind es doch zwischen 4 und 6g pro IE, ich bin zwischen 7 und 10g pro IE. DAS liegt finde ich schon ziemlich auseinander! :)

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;392435

    Ja, aber ich glaube nicht, dass mein Eigeninsulin noch 15IE am Tag produziert. Es wirkt ja, wenn vorhanden, noch nicht mal mehr BZ-senkend. Ich bin ja im Schnitt auch eher bei 8g/IE, nicht bei 10.


    Ja dann stimmt bei Dir die Tabelle auch nicht, d.h. Deine KH Faktoren sind auch höher bzw. resistenter.


    Man müßte die Tabelle zu einer anderen KH-menge ins Verhältnis setzen. d.h. eine andere Formel erzeugen


    d.h. bei 19IE Bolus x10g = 190g KH (bei Dir)
    bzw. bei 19IE Bolus x 8g = 152g KH (bei Dir)


    wie 19IE x15g = 285gKH (Tabelle)


    25IE x 5g (4-6) = 125g (bei mir)


    wie 25IE x11g =275 g KH (Tabelle)


    Ich habe aber gerade keine Idee wie .... ist ja schon spät...



    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Impavidus;392261

    1 BE erhöht den Zucker um 40 mg/dl. 1 IE Insulin senkt den Zucker um 30 mg/dl.
    Mit dieser Faustregel messe, esse und spritze ich seit über 2 Jahrzehnten und habe immer hervorragende Werte erzielt. :6yes:


    Wunderbar!


    Aber was nützt Dir die schönste Praxis, wenn du keine Theorie dazu hast:)


    Und diese Theorie wird hier gerade erforscht;)

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Zitat von TryHarderFish;392422


    2. Fall: Sie vergisst das Spritzen und bemerkt das nach 30 Minuten. Bis dahin ist die BZ-Erhöhung durch Cola wohl schon abgeschlossen.


    Bei schnellen KH sollte der Peak nach 90 Minuten erreicht/überschritten sein.


    Zitat

    Wie ist denn da der Übergang? Stetig? Oder diskret mit einem Knick sofort nach Ende der BZ-Erhöhung durch die Cola?


    Welcher Übergang. Und nach 90 Minuten muss ja auch noch nicht alles durch sein.

    Zitat

    Verringert sich der BE-Faktor dann auch, wenn sie einen negativen SEA, also einen ESA verwendet?

    Warum sollte er? Wenn ich einen negativen SEA verwende, dann wegen der Resorptionskurve der entsprechenden Nahrungseinfuhr. Die Resorptionskurve und Dauer sagt aber doch nix zum KH-Input. Auch wenn lange Kurven eher einen niedrigen GI machen.

    Zitat

    Irgendwas klingt hier für mich einfach nicht logisch...:confused:


    Mach Dir nix draus. Die Frage nach dem Sinn (des Lebens) ist auch nicht logisch zu beantworten.


    Gruß
    Joa