Schwanger und trotz Anstrengung schlechte BZ-Werte! Hilfe!

  • Hallo!


    Ich bin seit 1983 Typ 1-Diabetikerin und nun vermutlich in der 6. Woche schwanger. Habe einen schon immer sehr stark schwankenden Blutzucker, der sich wirklich schwer einstellen lässt. Jedesmal, wenn ich mal wieder vom BZ genervt und ratlos beim Diabetologen sitze, sagt er mir nur: "Sie wissen so viel, sie kümmern sich gut - mehr geht halt nicht."
    Immerhin bin ich nach nun fast 30 Jahren Diabetes-Erkrankung noch frei von Folgeschäden und führe im Großen und Ganzen ein Leben, in dem ich mich mit meiner Krankheit arrangiert habe.
    Aber jetzt bin ich schwanger und da ist die Verantwortung doppelt so groß. Ich habe versucht, mich nun unheimlich "scharf", wirklich auf BZ-Werte zwischen 70 - 100 mg/dl einzustellen. Aber das geht einfach nicht lange gut. Zuerst habe ich es einigermaßen hinbekommen. Aber es gibt einfach unheimlich schnell Ausrutscher nach unten. Erst waren sie bei 40-50 mg/dl, dann haben sich die Werte in den 30ern gehäuft. Und gestern hatte ich dann tatsächlich eine Hypo, die ich selbst schon gar nicht mehr erkannt habe. Als mein Mann einen Verdacht schöpfte und testete, lag mein BZ bei 22 mg/dl. Infolgedessen ging es mir den gesamten restlichen Tag ziemlich bescheiden...
    Auf der einen Seite sinkt meine Hypowahrnehmung also drastisch ab, auf der anderen Seite ziehen so starke Hypos dann doch tierische Schwankungen nach sich. Gestern hatte ich für 2 Stunden einen Wert von 250-300, heute habe ich aus Angst vor weiteren Hypos wohl zu lasch gespritzt und fast ständig bei 180 gelegen.
    Ich mache mir nun ziemliche Sorgen um die Entwicklung des Babies in meinem Bauch.


    Gibt es andere unter euch, die trotz kurz- oder langfristiger Schwankungen in der Schwangerschaft ein gesundes Baby zur Welt gebracht haben?
    Es wäre so schön, mal so etwas zu hören, anstatt immer nur von Mahnungen zu lesen, die einem Angst machen und in das Gefühl versetzen, einfach zu unfähig zur Kontrolle des BZ zu sein! Ich will das keinesfalls ignorieren, aber es täte so gut, mal etwas Ermutigendes zu lesen!
    Jetzt bin ich gespannt auf eure Reaktionen!


    Herzlichen Dank im Voraus,


    Mrs. Power

  • Hallo Mrs. Power,


    Herzlichen Glückwunsch zur ***. Ich kann dich beruhigen. Ich bin in der 22. Woche und meinem Baby geht´s sehr gut. Meine Hypowahrnehmung ist auch mittlerweile dahin. Deswegen hab ich zum Glück auch einen Sensor.
    Und auch ich hab mal hohe Werte gehabt. Das bleibt einfach nicht aus.


    Versuch, wenn du Hypos hat, wirklich nur soviel KH zu essen, dass du wieder einigermaßen auf einen normalen BZ zu kommen.


    Und ich verrat dir noch was Tolles: Am Anfang ist es nicht ganz so einfach. Aber dann stabilisiert sich der BZ im zweiten Drittel. Und es läuft stabiler.


    Wenn du dich hier durchs Forum liest, wirst du sehen, dass alle hier gesunde Babys zur Welt gebracht haben.


    Im Moment bleibt dir nix ausser viel BZ messen und korrigieren, wenn der BZ zu hoch ist. Der Anstieg kommt erst im zweiten Drittel.


    Also nicht verzagen, das schaffst du!!


    Katrin

    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Hallo Katrin,


    ich hatte im Frühjahr auch mal für eine Woche einen Sensor, weil ich zu der Zeit gar nicht mehr vorhersagen konnte, was für einen Trend mein BZ gerade verfolgt: Rauf, runter, Tango?
    Ich war vom Sensor sehr begeistert. Die Wochen danach war mein BZ auch gut eingestellt, bis dann Wetter, Hormone oder Infekte wieder Neuanpassungen erforderten.
    Leider ist mein Antrag auf Genehmigung eines Sensors für die geplante Schwangerschaft abgelehnt worden. Ich hatte zunächst auch das Gefühl, dass ich es ohne ganz gut schaffen kann und hatte soviel anderes um die Ohren, dass ich auf einen Widerspruch verzichtet habe. Jetzt ärgere ich mich darüber. Tja, zu spät...


    Schön, dass es dir und deinem Baby gut geht! Wie war denn dein BZ in den ersten Wochen der Frühschwangerschaft? Schwankend, oder eher tief?


    Liebe Grüße!

  • Ich habe ebenfalls einen schwer einstellbaren Diabetes (schon immer täglich einige Hypos).
    Ich bin in der 36. SSW habe aber auch von der Krankenkasse einen Sensor genemigt bekommen. Dazu würde ich dir dringend raten! Nicht etwas wegen Schäden am Kind, sondern hauptsächlich, dass dein Leben in der Schwangerschaft und Stillzeit (soweit genehmigte es meine Krankenkasse bisher bei jedem Kind) einfacher wird.


    Wenn du im Unterzucker mehr BE`s zu dir nimmst als nötig, musst du dich einfach nur dazu überwinden dir dafür auch gleich Insulin zu geben (ich weiß, es ist schwer aber es funktioniert bei mir bestens).


    Eine weitere Möglichkeit wäre auch zur besseren Einstellung dich zeitweise in eine Diabetesklinik einweisen zu lassen (habe ich in meiner ersten Schwangerschaft gemacht und tat einfach nur endlos gut, die Verantwortung für den Diabetes zumindest ein bißchen abgeben zu können). Bei der Beantragung eines Sensors ist dir die Klinik dann bestimmt auch behilflich.


    Trotz allem ich glaube es gibt keine Diabetikerin, die in ihrer Schwangerschaft mal keine schlechten Werte hatte.

  • Oh, habe zu lange gebraucht mit antworten:-)


    Ich würde nochmals einen Antrag für einen Sensor bei der Krankenkasse stellen und eben deine Probleme mit aufführen. Ich habe die Leitlinien für die Schwangerschaft dazu geschickt und eben wie meine Werte aussehen (dass sie eben extrem abweichen). Daraufhin hat es dann mit der Genehmigung geklappt.

  • Ich würde auch nochmal den Sensor beantragen..bei mir wurde auch zuerst abgelehnt und erst bei hartneckigem nachfragen dann genehmigt.


    Während der ** hatte ich am Anfang zunächst Hohe BZ und dannach sehr niederige. Meine Kleine ist gesund zu welt gekommen, also keine Angst!

    We need strange people,
    see where the sane ones brought us!

  • Vielen Dank für Eure Beiträge. Das gibt mir ein wenig Mut. Zur Zeit habe ich das Gefühl, mich mit nichts anderem auseinandersetzen zu können als mit meinem BZ. Ständig wieder testen, korrigieren, weiter korrigieren, Angst haben, dass er dann zuviel fällt... Naja, euch brauche ich das vermutlich auch nicht zu erzählen.
    Das Blöde ist nur, dass ich zusätzlich hin und wieder in Konflikt mit meiner Arbeit komme. Ich arbeite mit Patienten und kann nicht ständig zwischendurch den BZ messen, essen oder Sonstiges. Wenn ich also merke, dass ich eine Hypo habe, bin ich bestrebt, den BZ soweit zu stabilisieren, dass er die nächste Stunde definitiv nicht wieder / weiter runterrutscht. Dann nehme ich soviele BE zu mir, bis ich mich besser fühle und traue mich eben nicht, sie runter zu spritzen, auch wenn es vielleicht etwas viel war... Heute musste ich schon 2x in einer Therapieeinheit rauslaufen, weil mir übel war. Sowas Blödes! Dass sich das nicht wenigstens auf die Pausen beschränken kann ): Hattet ihr das Problem auch?
    Oje, ich bin nur am Stöhnen. Eigentlich freue ich mich riesig über meinen "Zustand"! Aber gerade empfinde ich es halt auch als sehr anstrengend.


    Euch alles Gute und liebe Grüße!

  • Huhu mrs Power---was machst du beruflich????wenn ich fragen darf....mir kommt es etwas bekannt vor, ich bin Physiotherapeutin.....GLG

  • Deine Zielwerte sind zu niedrig. das kann nicht funktionieren. vergiss nicht: das blutzuckermessgerät zeigt ca. 10 % zu niedrige Werte an. Somit ist 70-100 deutlich zu niedrig. und wenn man es übertreibt, klappt es einfach nicht. versuch 100-150 also in echten werten 90-135. dann wird es schon werden. falls du zwischendurch doch mal niedriger bist kann der körper noch sanft ausgleichen. höhere werte bleiben dann auch aus, da sich die depots wieder füllen können.


    Wer hat Dir den diese wahnsinnigen Zielwerte empfohlen?

    let the sun shine

  • Hammerschmied, hier geht es um die BZ-Werte für eine Schwangerschaft. Ich glaube nicht, dass du da mitreden kannst. ;)

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Diese Zielwerte hast du in der Schwangerschaft. Ist bei mir nicht anders. Das ist gerade am Anfang der *** sehr anstrengend und mit vielen Hypos verbunden. Aber die Hypos schaden dem Baby nicht, hohe Werte dagegen schon. Ich korrigiere auch alles über 120.
    Schwanger und DM ist schon eine Herausforderung. Man will, dass das Baby gesund auf die Welt kommt.
    Deswegeb ist auch die Beteiligung in diesem Forum so hoch.
    Trotzdem ist es schön, wenn es dann im Bauch strampelt.


    Lg Katrin


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    Wer nichts weiß muss alles glauben. Maria von Ebner- Eschenbach

  • Ich bin leider nicht schwanger:-(..mir kommt das nur mit den Bz messen und während der Behandlung plötzlich merken Uz.....anstrengend......

  • Mal eine Frage, welche nicht 100 % mit dem Thema zu tun hat! Tut das Stechen des Sensors nicht sehr weh. Wie groß ist der Sensor? Möchte auch schwanger werden und will das beste für das Kind!

    "Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung."
    Marcel Pagnol

    Ein Vogel hat niemals Angst davor ,dass der Ast unter ihm brechen könnte.
    Nicht, weil er dem Ast vertraut,sondern seinen eigenen Flügeln!