Diabetes seit Mitte Juli - Schulung erst Mitte November

  • Ich habe mal eine Frage in die Runde:


    Vor ca. vier Wochen, am Freitag den 13. :) wurde bei meiner Hausärztin Diabetes diagnostiziert Typ 2. Hatte dann erstaunlich schnell einen Termin beim Diabetologen, nämlich schon am darauffolgenden Montag. Der hat nochmal Blut abgenommen der Hba1C lag bei 9,1. Nach weiteren Tests habe ich 10 Tage später erfahren, dass ich doch Typ 1 habe, weil im Blut Auto-Antikörper nachgewiesen wurden.


    Seit Montag, den 30. Juli spritze ich jetzt Insulin (von Lilli Huminsulin Normal und Huminsulin Basal). Ich hatte einen festen Plan bekommen der folgendermaßen aussieht:


    Bei einem Blutzucker unter 100 zum Frühstück, Mittagessen oder Abendessen jeweils 2 IE nach dem Essen spritzen.


    Ansonsten zum Frühstück bei 100 - 250 BZ 6 IE und bei über 251 BZ 8 IE, zum Mittagessen bei 100 - 250 BZ 2 IE und bei über 251 BZ 4 IE und Abendessen bei 100 - 250 BZ 4 IE und ab 251 BZ 6 IE Normal-Insulin spritzen


    Abends um 22:30 Uhr dann noch 2 IE Basal-Insulin


    Hab dann in den hier im Forum schon erwähnten Büchern geschmökert. Hab dann viel gelesen von BE-Faktoren, Korrektur-Regel und Spritz-Ess-Abstand.


    Den Spritz-Ess-Abstand hab ich jetzt mal mit 30 - 15 - 30 Minuten für Frühstück-Mittagessen-Abendessen ausprobiert und das klappt auch ganz gut. Die Werte zwei Stunden nach dem spritzen waren dann gestern bei 156 - 137 - 148. Nüchtern sind meine Werte meiner Meinung auch ganz gut - zwischen 117 und 134.


    Ich wundere mich nur, dass ich erst im November eine Schulung bekommen soll, weil im Krankenhaus war ich ja auch nicht. Fühle mich manchmal ein bisschen "in der Luft hängend". Ich will den Blutzucker doch so schnell wie möglich in den Griff kriegen.


    Mich würde mal interessieren, was ihr anderen darüber denkt.
    Ich freue mich über Tipps und Anregungen


    Gruß Jana66

  • Unzumutbar!
    Schau bitte, dass du woanders an eine Schulung kommst, das ist ja schon fahrlässig :eek:.
    Gottseidank beliest du dich selber schonmal :6yes:.

  • Hi Jana,


    du hattest die gleiche Frage ja schon in deinem anderen Thread gestellt, deshalb antworte ich hier nicht nochmal ausführlich.


    Nur nochmal die Empfehlung: Mach Druck in der Praxis und bestehe darauf, dass du wenigstens ein paar Einzelstunden bei der Diaberaterin bekommst.


    Liebe Grüße,
    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Hallo THF,
    Ja, ich hatte schon einmal die Frage gestellt. Es würden mich aber noch andere Meinungen interessieren. Aber ein herzliches Dankeschön für deine Antwort
    Gruß Jana66

  • Zitat von Jana66;252638


    Ja, ich hatte schon einmal die Frage gestellt. Es würden mich aber noch andere Meinungen interessieren.


    Dann hättest du dir viel Schreibarbeit sparen können, wenn du einfach in deinen Thread einen Beitrag geschrieben hättest, sowas wie "Hat sonst noch jemand eine Meinung zu dem Thema?", dann wäre dein Thread nämlich wieder ganz nach oben gerutscht. :)


    Aber ich denke, du wirst hier nichts anderes hören als die Meinung, dass eine Schulung (egal ob Gruppen- oder Einzelschulung) ziemlich schnell nach der Diagnose stattfinden sollte. November ist wirklich ein bissl spät. Du merkst ja selbst, dass du im Moment ein wenig "in der Luft hängst". Also kümmer dich drum. Mach Druck auf deine Praxis und wenn die nicht wollen, such dir eine andere.

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Naja, solange Du nicht weißt, was "etwas essen" heißt und Salat wie Nudeln behandelst und Deinen Zucker mit 120 so spritzt wie 240 würde ich mich als Nerv-Bert bei der Praxis melden und zumindest eine rudimentäre Einweisung einfordern. Außerdem sollte man wissen, was man machen muss, wenn man sich so oder so fühlt, man krank ist usw.


    Am Anfang tastet man sich zwar so oder so an die Sache ran, aber relativ blind stehen lassen muss man einen Neuling ja nun auch nicht.

  • Also ich wundere mich schon, wie sehr hier immer wieder auf Schulungen gepocht wird.
    Habt ihr wirklich alle so gute Schulungen gehabt? Bei meiner gab es (auch erst Wochen nach Behandlungsbeginn) nur ein bißchen Grundwissen, das ich mir längst aus Büchern und auch aus dem IC und dem Diabetesinfo - Forum geholt hatte.
    Das einzige, was ich bei dieser Schulung durchgeboxt habe, war die Umstellung vom Spritzen nach Tabelle auf ICT.
    Die Faktoren hab ich mir so nach und nach selber angepaßt, dazu mußte ich nicht jedesmal beim Diabetologen nachfragen.
    Also ich bin der Meinung, man kann auch ohne Schulung klarkommen, wenn man sich selber informiert und für Fragen und Unsicherheiten einen Ansprechpartner hat. Bei mir waren das der Hausarzt und eine Bekannte, die von Kindheit an Diabetikerin ist.
    Für mich war das wichtigste, die Angst vor dem Insulin bzw. dem drohenden Unterzucker zu verlieren. Es braucht ein Gespür dafür, wie schnell und wie lange Insulin wirkt, wie Hypos sich anfühlen und wie man gegensteuert. Das dauert eine Weile, und wahrscheinlich sind dafür auch Schulungen gut. Aber dann müssen sie wirklich zeitnah stattfinden.

    Jacie

    Jacie :)

  • Es ist ja wirklich schön wenn man es schafft ohne fremde Hilfe, mit an gelesenen Wissen und mit Erfahrungen anderer klar zu kommen. Das darf man aber nicht von jedem voraussetzen! Eine mehr oder weniger fachmännische Schulung ist wichtig und darf auch nicht auf die lange Bank geschoben werden.
    Ich persönlich hatte zB. nie eine Pumpen Schulung und werde auch keine machen. Das heißt aber auf keinen Fall das sie für andere nichts bringt, sondern ganz im Gegenteil!

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Zitat von Jacie;252645

    Also ich wundere mich schon, wie sehr hier immer wieder auf Schulungen gepocht wird.
    Habt ihr wirklich alle so gute Schulungen gehabt?


    Hallo,


    ich kann jetzt nur für mich antworten.
    Ich hatte an einem Samstag morgen die Diagnose Typ I bekommen. Habe von meinem HA ein Messgerät mitbekommen und gesagt bekommen, ich solle genau aufschreiben, was ich esse und gucken, das ich kleine Mengen mit nicht so vielen KH esse, viel Trinke (Wasser, oder ungesüßten Tee) und eine Liste mit ein paar wichtigen Nahrungsmitteln.
    Am Montag danach war ich beim DiaDoc, habe Pen und Insulin bekommen und einen festen Spritzplan. Ein Buch über KH das ich mir kaufen sollte, erstmal aber Leihweise mitbekommen habe (Kalorien Mundgerecht) und, neue Termine.
    Ab da an, war ich immer Montags, Mittwochs und Freitags beim DiaDoc, für drei Wochen und wurde einzelnt geschult. Danach noch für zwei Wochen nur Montags und sollte immer Donnerstags anrufen, wie es läuft und danach war alles tuti und ich war "für mich". In der Zeit der Schulung habe ich auf Faktoren bekommen und gelernt, wie was wirkt und worauf ich achten soll.


    Ich denke es ist wirklich wichtig zu wissen, wie der Hase läuft. Bei der Pumpenschulung ist es was anderes, da weiß man inzwischen wie der Körper tickt, hat Korrekturfaktoren und kann evt. mit dem Pen eingreifen, aber am Anfang würde ich schon auf eine vernümpftige Schulung bestehen.


    Ach ja, vieleicht noch interessant, bei meiner Schulung war ich 19. Also ich hatte nicht mehr den U18 Bonus.


    Lg Aluntraviel

  • Klar kann man sich das alles anlesen und das meiste, was ich wissen wollte, habe ich mir nicht vom Doktor geholt.
    Aber so einen groben Plan haben die mir zumindest doch schon im KH vermittelt. Das fand ich zumindest beruhigend.

  • Erst mal vielen Dank für die Rückmeldungen.


    Hab noch ne kurze Frage:
    Ich hatte jetzt übers Wochenende das Gefühl, dass ich mich mit dem SEA langsam den Zielwerten nähere aber dann hatte ich gestern Abend doch einen kleinen Ausreißer nach oben: Um 22:45 BZ 184. Korrekturregel habe ich ja noch keine. Hab dann nur meine 2 IE Basal-Insulin gespritzt und bin ins Bett. Heute Morgen nüchtern 132.
    Wie hättet ihr das gemacht?? Ich frag mich halt wir diese "Ausreißer" zustandekommen? Ich probiere gerade aus abends mit einem KH-Faktor von 1,5 zu spritzen. Hatte am Freitag vorm zubettgehen 147 und am Samstag 127. Nur halt gestern Abend hats nicht hingehauen.
    Vielen Dank schon mal für eure Antworten.


    Gruß Jana66

  • Hallo Jana,


    so ein Ausreißer kann viele Ursachen haben:


    • Essen/BE/KE verschätzt
    • Art des Essen - Fett, Nudeln ... die Wirkung des Insulins war event. schon durch, das Essen aber noch nicht
    • ...


    Wie lange nach dem Essen hattest Du den Wert?


    An Korrekturregeln muss man sich langsam rantasten, da sie nicht unbedingt den ganzen Tag gleich sind (bei mir bspw. senkt 1 IE morgens den BZ um 30, später um 40, nachmittags wieder 30, abends um 60, nachts um 70-80). Du hättest zwar vorsichtig korrigieren können, aber dazu ist eben auch wichtig zu wissen, wann und was Du gegessen hat und ob noch Insulin wirksam war.


    Und zu guter Letzt: Einmal ist keinmal. Ein Ausreißer kann immer mal vorkommen. :)

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Hallo Wattwurm,


    gegessen hatte ich um 18:30 Uhr zwei Scheiben Vollkornbrot, die eine mit leichtem Schmelzkäse, die andere mit Butter und leichtem Fol epi, dazu noch ca. 200 gr. Karotten und ein kleiner Apfel. War doch bezüglich Fett ganz o.k. oder?? Insulin verwende ich Huminsulin Normal und Basal von Lilly im KwikPen.


    Liebe Grüße
    Jana66

  • Zitat von Jana66;252687

    Ich probiere gerade aus abends mit einem KH-Faktor von 1,5 zu spritzen.


    Hallo Jana,


    wie kommst du auf den Faktor von 1,5? Ich dachte du spritzt noch nach Spritz nach Spritzplan?
    Sprich deine Einstellung lieber mit deinem Arzt ab.
    Mit der Zeit lernt man seine Therapie selbstständig anzupassen, aber dafür muss man die Grundlagen kennen und ein Gefühl dafür bekommen, wie der Blutzucker reagiert. Und dafür braucht man am Anfang einfach nen bisschen Unterstützung.
    Also mach denen in der Praxis Druck, dass du ne Vernünftige Einstellung und Schulung bekommst.
    Ich drück dir die Daumen, dass es bald klappt.
    Und wie andere ja auch schon gesagt haben, du kannst auch immer noch die Praxis wechseln


    Lieben Gruß abcde

  • Hallo abcde,
    Beim letzten Arztbesuch sagte der doc dass ich wenn ich mehr Kohlenhydrate esse auch ein zwei Einheiten mehr spritzen kann. Ich esse auch eigentlich nie mehr als 5 BE auf einmal.
    Gruß Jana66

  • Ok, aber nur damit ich das richtig verstehen: du bist immer noch nach dem Spritzplan eingestellt und nicht auf ITC?

  • ok dann würde ich Freitag mal fragen, ob die dich auf ICT einstellen. Und dann auch, dass sie dich entsprechend schulen.
    Bis November mit Spritzplan und ohne Schulung erscheint mir nämlich schon ganz schön lang

  • Hallo Jana66,


    als bei mir im Januar 2012 DM diagnostiziert wurde, ging man in der ersten Woche auch von Typ 2 aus - bis dann das Ergebnis vom Antikörpertest da war. Hab dann sofort mit ICT angefangen. Eine 1ser Schulung habe ich bei diesem Diabetologen nicht bekommen, da er keine anbot. Stattdessen wurde mir eine Schulung mit 2ern angeboten. Hat natürlich rein gar nichts gebracht. Daraufhin habe ich die Praxis gewechselt und eine Einzelschulung bekommen. Dieses Gefühl in der Luft zu hängen, hatte ich in der Zeit bei dem 1. Diabetologen auch immer, habe mich wie ein unwissender Einzelkämpfer gefühlt.


    Viele Grüße


    Gabi