Ernährungszeiten ,Eßspritzabstände, Kalorienmenge, Broteinheiten.

  • Hallo,guten Abend!


    Ich bin sehr froh,Euch gefunden zu haben,ich fühle schon wie erleichtert ich bin,weil ich hier meine Fragen,Nöte und Sorgen niederschreiben kann und Ihr dies leßt.


    Was mir auf der Seele brennt, ist wie muß ich mir meine Tageszeiten, die Ernährung etc. uvm. einteilen sodaß die Therapie gut funktioniert.
    Ich weiß erst seit ein paar Tagen,das ich keinen Typ 2 sondern einen Typ 1 Diabetes habe welcher feste Regeln erfordert um erfolgreich in einem gewissen gesunden Rahmen gehalten werden zu kann.


    Ich spritze Actrapit und seit zwei Abenden 4 Einheiten Propaphane.
    Einen neuen Spritzplan erhalte ich morgen, mit dem alten kam ich nicht zurecht, zuviele schwere Unterzuckerungen, seither spritze ich nach Absprache einer Freundin die Ärztin ist, meine Werte sind zu hoch, aber: ich fange gerade mit einem neuen Diabetologen an und das seit Beginn dieser Woche.


    Ich habe begriffen, das ich feste Mess-,Spritz- und Eßzeiten einhalten muß und mache dies folgendermaßen zur Zeit:
    ich zwinge mich um 8h zu messen,spritze und esse sofort eine Scheibe Graubrot (50gramm) mit Philadelphia Brotaufstrich 5%.
    Da ich aus anderen Gründen noch nicht wieder fit und kräftig genug bin, sodaß mein Bewegungsprogram noch unregelmäßig ausfällt ,lege ich mich wenn nötig,wieder hin und stehe um 11h erneut auf, esse eine weitere Scheibe Brot (50gramm plus Philadelphia aufstrich 5%).
    Gegen 12.30 - 13.00 esse ich Mittag; um diese Zeit benötige ich Nudeln,Bulgur-Reis, Reis oder Kartoffeln als Basis mit Zucchini,Tomaten,Mango dazu sonst fühle ich mich eine Stunde später flau und schwach.


    Nachmittags esse ich eine halbe Banane,und etwas Käse, wenn ich unterwegs bin, eine Laugenbrezel da ich sonst schwach und schlapp werde und bis zum Abend nicht durchhalten kann.


    Gegen 18.30 nehme ich vier Eßlöffel lösliche Haferflocken, vier Eßlöffel Almased Pulver/Vitalkost (aus der vorherigen Diabetologischen Praxis für Diabetes empfohlen) und zwei Löffel Leinsamen sowie eine Kapsel Omega -3, da Almased Öl als Zusatz benötigt, ich dies aber nicht darin haben möchte in purer Form. Ich mag abends nichts anderes zu mir nehmen und kompensiere dies mit diesm Nahrungsergänzungsmittel welches eine Mahlzeit ersetzen soll, so riet man mir.
    Die Haferflocken füge ich hinzu weil Almased allein mich nicht sättigt, Nachts bekomme ich sonst einen unzügelbaren Bedarf nach Traubenzucker, wlechs ich am Tage niemals freiwillig zu mir nehme es sei denn, ich habe eine Unterzuckerung,dann bekommt es mir, ich bekomme kein Sodbrennen,keine Übelkeit auch nach zwei Paketen nicht - was zuviel ist, aber noch kann ich bei Hypo`s nicht anders; ich weiß das die Reaktionen auf eine Unterzuckerung langsam zurück gehen,aber sie sind schlichtweg schrecklich das Gehirn ist zur Konzentration unfähig, anschließend bin ich stundenlang schwer erschöpft.


    Gegen 21.30 besser wäre 22h - wenn ich es bis dahin schaffe,wach zu bleiben - spritze ich das Insulin,welches verzögert in die Blutbahn abgegeben wird,Protaphane, bis heute 4 Einheiten, morgen habe ich einen Termin an welchem ich meinenn Spritzplan erhalte der sich danach richtet, wie ich in der letzten Zeit gespritzt habe,bis zu den Idealwerten, so denke ich mir das, den Idealwerten Insulin,Ernährung,Aktivität also Körperumsatz/verbrennung oder verstoffwechslung welches bei mir etwas problematisch ist, da ich keine gesunde Leber habe.


    Aus anderen Gründen,die nicht in diese Rubrik gehören,habe ich gewisse Schwierigkeiten wenn ich mich an ein festes Verhaltensmuster halten muß.-
    Andererseits bin ich es nicht anders gewohnt durch die langen, vielen medikamentösen Therapien gegen die Lebererkrankung durch die ich letzlich nach Jahrzehnten "lebergesund" wie es mein Leberarzt formulierte, geworden bin.
    Ich hatte mich nur gefreut, ein bisschen "frei" zu sein und nun sieht es anders aus,neue Pläne müssen berücksichtigt werden, ich weiß in ein-zwei Tagen habe ich diese Kröte auch geschluckt aber im Moment hängt mir das Herz und der Mut in der Hose.-


    Meine Frage nun ist, wie macht Ihr das, wie geht Ihr mit der Diabetesdisziplin um, wie setzt Ihr diese um?-


    Wie arrangiert Ihr Euch mit messen,spritzen,rechnen,essen, Freizeit, nicht essen-können,Übelkeit, essenmüssen wegen flausein durch nahende Hypo`s oder oder oder, wie macht Ihr das, wenn Ihr im Urlaub seit, was wenn Ihr einen Infekt habt, der Essen nicht ermöglicht oder nur schwer?


    Ich habe mir schon den Buchtipp notiert,welcher vom Administrator vorgeschlagen wurde, "Berechnen -".


    Was macht Ihr wenn Ich meint, nix klappt,nix geht mehr mit dieser gezwungenen Esserei?
    Ich habe ein Problem welches mir jetzt gerade als Glück vorkommt:Eßstörung,ich kann kein Essensgeruch ertragen, ich esse nicht gerne das habe ich niemals gern getan, und somit ist es kein Verzicht, dieses oder jenes Nahrungsmittel weg zu lassen.
    Es ist mir nur wichtig,das mein Körper bestmöglich mit qualitativ guten Nahrungsmitteln versorgt wird, kein fastfood,keine vorgefertigten Mahlzeiten,keine fetten Soßen, keine Konservierungsstoffe, ich schätze die südländische Küche,sie bekommt mir am besten.


    Und jetzt soll ich auch noch rechnen ...


    Okay, genug gejammert - ich sage mir immer wenn es mir zuviel wird, sei dankbar das du hier lebst wo dir medikamentöse Therapien ermöglicht werden - letztes Jahr konnte ich monatelang nicht scharf sehen,so hoch waren meine Blutzuckerwerte, bis sich der Zucker hinter der Linse wieder abgebaut hatte,verging Zeit.
    Nichts wie ran! Daumen wieder hoch!


    Einen schönen Abend und vielen Dank
    wünscht Euch


    Katbosc

  • Ui, was für ein langer Text. :)


    Also zunächst mal: Typ 1 - Diabetiker werden heutzutage eigentlich auf ICT eingestellt. D.h. 1-3 mal Basalinsulin am Tag und zu jeder Mahlzeit Bolusinsulin. Die Menge davon ist abhängig von dem Kohlenhydratgehalt in der Mahlzeit.


    Mit der Therapieform kannst du essen wann du willst und was du willst. Du musst auch überhaupt nicht essen wenn du nicht willst.


    Es ist ganz ganz wichtig, dass du bei einem Diabetologen in Behandlung bist, der sich mit Typ 1 auskennt und bei diesem auch eine Typ 1er- Schulung mitmachst.


    Ein fester Spritzplan, wie der, den du jetzt hast macht dich unflexibel und sollte im Maximalfall für die erste Zeit eine Lösung sein. Vielleicht sprichst du deinen Diabetologen mal drauf an.


    Liebe Grüße,
    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Hallo Katbosc,


    Du brauchst keine Kröte schlucken! Unter ICT kannst Du essen wann und was Du willst. Ich habe unregelmäßige Arbeitszeiten, und abends esse ich nicht so gern: unter ICT kein Problem. Du musst halt darauf achten, dass Deine Basalrate richtig eingestellt ist, und Du nicht zuviel Bolus spritzt. Dann besteht auch keine Veranlassung zum "gezwungenen Essen", weil Du in den Unterzucker rutscht. Anders sieht es bei sportlicher Betätigung aus. Da kann man durchaus mal gezwungen sein zusätzlich zu essen.


    Viele Grüße


    Gabi


  • Dem gibt es eigentlich nichts hinzu zu fügen, triffts sehr genau.


    Essens und Spritzpläne sind vergangenheit.

  • Zitat von Katbosc;262882

    Ich weiß erst seit ein paar Tagen,das ich keinen Typ 2 sondern einen Typ 1 Diabetes habe welcher feste Regeln erfordert um erfolgreich in einem gewissen gesunden Rahmen gehalten werden zu kann.


    Wie die Vorschreiber schon richtig erwähnt haben, ist diese Einstellung schon falsch. Mit einem Typ 1 bist du nicht an feste Regeln gebunden. Du bist frei in der Entscheidung, was du isst, wie viel du isst und wann du isst. Beim Typ 2 gibts evtl. Einschränkungen, was die Art und Menge angeht. Aber das wars dann auch. Die festen Spritzschemata sind zu Beginn sicher hilfreich, wenn man sich noch nicht so auskennt und erstmal damit zurecht kommen muss. Das Ziel ist aber, davon loszukommen und die Spritzerei dem persönlichen Alltag anzupassen. Nichts anderes ist heute zeitgemäss.

  • Wie ich noch nicht auf ICT eingestellt war, hatte ich auch diese festen Pläne und musste alle zwei oder drei Stunden (weiss das schon gar nicht mehr) essen, es war furchtbar, ich durfte auch nie "nahezu BE-frei" essen. Und dieses essen müssen.....buärgh....


    Lass dich unbedingt auf ICT einstellen, aber mach bitte nicht den Fehler und iss dann gar nichts mehr (in Bezug auf deine Essstörung).

  • Lieber Steff-San!


    ich werde den Arzt der selber Typ 1 hat, gleich darauf ansprechen.
    Hab` tausend Dank, ich bin vollkomen ko von dem gezwungenen Aufstehen was ich nach langer Krankheit einfach nicht schaffe.
    Vom Essenmüssen ganz zu schweigen,grausig.


    Aber jetzt starte ich voller Zuvericht durch, mit Euren Vorschlägen schriftlich in der Hand für den Diabetologen:6yes:!


    Ich sage schon mal: ein schönes Wochenende!


    Katbosc

  • Zitat von Kochloeffel;262909

    Mit einem Typ 1 bist du nicht an feste Regeln gebunden. Du bist frei in der Entscheidung, was du isst, wie viel du isst und wann du isst. Beim Typ 2 gibts evtl. Einschränkungen, was die Art und Menge angeht. Aber das wars dann auch.

    Es hängt eigentlich nicht vom Typ ab, sondern von der Therapie. Diese Klassifizierung in Typen (und insbesondere die Ableitung aller möglichen Konsequenzen daraus, die dann nur so und so und überhaupt nicht anders sein können) ist oft kontraproduktiv. Es gibt ja nicht umsonst immer mehr Zwischen- und Zusatztypen, weil die Leute eben nicht in diese Schemen passen bzw. sich mit der Zeit hinsichtlich gewisser Parameter auch verändern.

  • Zitat von T.M.;262962

    Es hängt eigentlich nicht vom Typ ab, sondern von der Therapie. Diese Klassifizierung in Typen (und insbesondere die Ableitung aller möglichen Konsequenzen daraus, die dann nur so und so und überhaupt nicht anders sein können) ist oft kontraproduktiv. Es gibt ja nicht umsonst immer mehr Zwischen- und Zusatztypen, weil die Leute eben nicht in diese Schemen passen bzw. sich mit der Zeit hinsichtlich gewisser Parameter auch verändern.


    Klar. Habs nur speziell erwähnt, weil sie im Eingangspost speziell auf den Typ 1 eingegangen ist. ;)

  • Ich kann mich meinen Vorrednern bzw Schreibern nur anschliesen. Ich wäre z.b. durch meinen Schichtdienst und meine unregelmäßigen Essenszeiten gar nicht mit einem festen Spritzplan klar gekommen. Bei mir gibts Tage, da esse ich zwei Mahlzeiten und Tage da esse ich auch mal 4 oder 5.


    Ich wünsch Dir, dass alles gut klappt beim Arztbesuch:)

    LG Heike
    ________________
    Der Kluge läßt sich belehren, der Unkluge weiß alles besser.

  • Guten Abend!


    Mein Arzt sagte ich würde auf ICE therapiert, der individuell für mich nur für 8 Tage vorgeschlagene Spritzplan wird nächste Woche besprochen, ich bekomme in der nächsten Woche eine Einweisung in die Broteinheiten. Ich habe jetzt noch nicht gefragt wie sehr ich mich an einen starren Plan halten muss da ich ahne das dies eine Anfangssituation ist, so wie Ihr dies auch beschrieben habt.


    Eines, denke ich ist doch aber wichtig und zwar das zwischen der einen und der folgenden Insulingabe ca. 4 bis 5 Stunden vergehen müssen.
    Es sei denn, man ist soweit gut eingestellt das man "jonglieren" kann wenn sich die Situation eingefahren hat.


    (Ich hoffe ich schreibe in der richtigen Rubrik, mein PC verbindet sich nicht mit dem WLAN, am Tablet ist die Ansicht anders gegliedert)


    Vielen Dank an Euch
    ein schönes Wochenende :-)


    Kat(harina)bosc

  • Zitat von Katbosc;263094

    Guten Abend!


    Mein Arzt sagte ich würde auf ICE therapiert,


    :cool::eek:


    geht das schneller?


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Katbosc;263094

    Eines, denke ich ist doch aber wichtig und zwar das zwischen der einen und der folgenden Insulingabe ca. 4 bis 5 Stunden vergehen müssen.
    Es sei denn, man ist soweit gut eingestellt das man "jonglieren" kann wenn sich die Situation eingefahren hat.



    Ich glaube Du meinst damit das Bolusinsulin , also bei Dir Actrapid ?
    Wenn man die Wirkdauer des Insulins bei sich kennt muß man nicht unbedingt einen Abstand zwischen den Injektionen einhalten. Ist allerdings am Anfang ratsam, um erstmal die Wirkung bes Insulins bei sich selber zu testen. Du wirst ja auch sich irgendwann mal in die Situation kommen zu korrigieren (auch mit Actrapid, dann wenn der BZ zuhoch ist, also das Essen falsch berechnet wurde)dann mußt Du nämlich berücksichtigen, daß das Insulin, das zum Essen abgegeben wurde eventuell zum Teil noch wirkt.... aber das wirst Du alles noch lernen, das hört sich nur kompliziert anm ist aber in der Praxis schnell umzusetzen.

  • Zitat von Wildrose;263095

    :cool::eek:


    geht das schneller?


    LG Wildrose


    ich würde lieber IM ICE therapiert werden, da ist nicht so ein fahrtwind...:p


    lg h.