Presse meldet: Vukcevic war bei Unfall unterzuckert

Zitat von FelixB;263065

Mit einem CGM würde sowas der Vergangenheit angehören. Man wird ja schliesslich gewarnt und/oder kann jederzeit den BZ ablesen. Allerdings sollte man trotzdem vor jeder Fahrt eine Kontrollmessung machen, falls man es kurz zuvor angelegt hat. Kann ja mal passieren das dort was schiefgelaufen ist (das sollte man aber vorher schon feststellen) Aber sowas wird ja nichtmal im Ansatz von den KK bezahlt und es kann sich nicht jeder die tausende Euro dafür leisten. Also geben wir stattdessen lieber den auf sehr hohem Niveau jammernden Ärzten noch etwas mehr Gehalt

Blöde Frage: Messt Ihr auch vor kurzen Fahrstrecken? Ich eigentlich nur, wenn ich länger unterwegs bin.

Mein Prof. bei der Einstellung im KH meinte: Bei Hypogefühlen "raus und rein" (raus an den Fahrbahnrand und rein mit dem TZ, erst dann messen).

Zitat von TryHarderFish;263046

Ich meine, mal gelesen zu haben, dass eine Blutzuckermessung Standard ist bei der Notversorgung.

Das hat die Polizei schon vor einigen Tagen bekannt gegeben.

@Huf: Ich denke mal, das wissen nur die Menschen aus dem näheren Umfeld von Boris, da er eigentlich nicht wollte, dass sein Diabetes öffentlich bekannt wird.

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das wußte ich nicht.. bzw. habe ich nicht gelesen, dass das bekannt war....

Zitat von SüsseMaus97;263073

Irgendwann kommt es soweit dass jeder Diabetiker dann irgendwelche Tests und so Zeug machen muss.

Ich finde es blöd, dass Alle betroffen sind.
Immer sind es Alle.

Mal sehen was dann so rauskommt.
Meine Arbeitskolleginen hatten mich letzte Woche schon gefragt, wo der Unfall war, ob es da Konsequenzen für mich und andere Diabetiker gibt.
Aber ich hab noch nichts so mitbekommen, es wurde nur gesagt, dass sowas auch Anderen mit Schmerztabletten usw. passieren kann.

Bleibt nur abwarten und hoffen.

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Dann müsste man ja vielen Menschen das Autofahren verbieten. Aber wo fängt man an?
Es gibt Diabetiker, Epileptiker, Schmerzpatienten, Herzkranke, Allergiker, Asthmatiker etc.

Meine Mutter musste mal aufgrund einer Bronchitis Antibiotika nehmen. Sie hat die erste Pille noch in Apotheke genommen und fuhr dann mit dem Auto los.
10 Minten später wurde ihr plötzlich während der Autofahrt heiß und schwummerig. Sie wurde bewusstlos und schrammte gottseidank in einer 30er Zone (2 Minuten vorher war sie auf einer Bundesstraße) an einem Metallzaun entlag und letztendlich gegen einen Baum. Diagnose: Anaphylaktischer Schock wegen des Antibiotikas.

Danach bekam sie eine Geldstrafe wegen einer Ordnungswidrigkeit (die Begründung war himmelschreiend) und musste zum Verkehrsmediziner (Kosten ca. 300 €, die sie selber zahlen musste).

Zitat von SüsseMaus97;263081

Eigentlich müsste man dann alle Menschen überprüfen, weil ich denke Jeder nimmt irgendwelche Schmerztabletten usw.

Es würde schon sehr weiterhelfen, wenn sich alle zumindest ohne Drogen und Alkohol und ausgeschlafen ins Auto setzen würden....

Ich hoffe nur, dass die Gesellschaft jetzt nicht über uns Dias denkt, dass wir keinen Führerschein machen/haben dürfen und eine Gefahr für Andere darstellen! ...

Ich denke, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.

Man muß solche Pauschalisierungen, wenn die Emotionen hochkochen, schon verfolgen und aufpassen, aber meist entstehen solche Forderungen doch aus aktuellem Anlass. Sie sind gar nicht so einfach durchsetzbar.

Die Gesellschaft denkt das eh schon...

@Stefferl: Ich messe konsequent vor jeder Fahrt, notiere es und trage auch Infos wie KHs ein, falls der BZ zu niedrig war. Allerdings fahre ich selten Auto und halte meinen BZ eher niedrig, so dass ich bei einem Unfall nicht begeistert wäre, würde die Polizei mein Tagebuch auswerten, weil daraus falsche Rückschlüsse gezogen werden können. Würde ich viel mehr Auto fahren, würde ich meinen BZ natürlich höher halten.

Ich hatte erst vor einigen Wochen ein längeres Gespräch mit meinem DiaDoc übers Autofahren, weil er Verkehrsmediziner ist. Ich gehe davon aus, dass er das Gespräch auch in meiner Akte festgehalten hat und es mir im Fall eines Unfalls zugute kommt.

Ach schön, beim durchzappen bei RTL war das der Aufhänger eine schöne Grafik mit steigenden Diabeteszahlen anzubieten und ein paar Dicke mit Pommes auf der Hand einzublenden:6yes:. So wird Berichterstattung fürs Volk gemacht!

LG Wildrose

Zitat von Jamuna;263088

Die Gesellschaft denkt das eh schon...

Quatsch. Keine Sau interessiert das. Wie oft sind schon Promis verunfallt, aus dem verschiedensten Gründen und trotzdem dürfen VIPs noch Autofahren:ironie: ...

LG Wildrose

Es ist halt so, UZ und Autofahren passt nicht zusammen.
Ich kann mich entsinnen als vor paar Jahren ein Patient aus "meiner" Praxis im UZ paar Autos und Aschefässer demoliert hat, wurden alle Patienten extra belehrt und mußten dies quittieren,
weil es sonst sein kann das man auch noch den Arzt ans Bein pisst.
Es ist halt wirklich so das bei uns ein höheres Risiko besteht einen Unfall zu bauen. Gerade deshalb muß jeder UZ´s bei Maschinenbedienung vermeiden.
Ich sprech da auch aus Erfahrung. Hab mir kurz nach Diagnose die Fingerkuppe abgesägt, war da auch im UZ.
Übrigens haben wir es hier in D da noch ganz gut. In Schweden sind da auch schnell mal die Fleppen weg. http://www.aftonbladet.se/nyheter/article14606603.ab

Ich finde das alles einfach nur falsch.
Wir sollen genauso arbeitsfähig sein, wie jeder andere auch. Um einen Schwerbehindertenausweis darf man vielleicht freundlich bitten, bekommt ihn aber trotz eindeutiger Regelungen vom Gesundheitsministerium trotzdem erst nach nervenzerrenden Papierkrieg.
Eine Pumpe haben hier viele auch nur auf der Wunschliste, bekommen sie aber häufiger auch nicht. Für CGM ist es noch schwieriger.
Das wären schon einige Hilfsmittel, die auch helfen könnten.
Aber beim Führerschein sind wir plötzlich wieder die Pflegefälle.
Natürlich hat man mit UZ am Steuer nichts verloren, aber hier soll mal jeder sich selber fragen, ob er seine Hypos immer unter Kontrolle hat.
Planen tun die Hypos sicher die wenigsten von uns, aber sie passieren eben trotzdem und ich habe selber eine Phase gehabt, wo es bei mir fast täglich zum Teil mehrmals passierte und auch in einem Autounfall endete. Die Ursachen waren kaum nachzuvollziehen.
Und es gibt plötzliche Sinkflüge. Daß habe ich bei meiner Hypohundeausbildung bei mir und anderen(zum Teil sogar mit CGM) häufiger miterlebt.
Zur Arbeit fahren muß(te) ich trotzdem und eine wochenlange Krankschreibung bis sich alles wieder geregelt hätte wäre da utopisch gewesen.
Kann mich natürlich als DMler auch arbeitslos zur Ruhe setzen, zu hause ist die Allgemeinheit dann vor uns sicher.
Statistisch passiert es tragischer Weise schon immer mal, aber mal ehrlich, große Unfallzahlen werden durch DMler nun nicht gerade ausgelöst.

Gerade als Sportler ist es ja nicht so einfach, immer ohne Hypo auszukommen. Jede Trainingseinheit ist anders, und selbst, wenn man vor dem Autofahren gemessen hat, kann eine UZ schon mal plötzlich kommen...wir sind schließlich Menschen...

Oh, je immer diese Verkürzungen. Hypo am Steuer geht nicht, richtig. Weiß jeder. Weiter fällt eine Hypo nicht vom Himmerl, sondern es hat immer Gründe. Jeder sorgsame Diabetiker, der fährt, weiß das und geht dem auf den Grund. Und muss immer wieder neu abwägen. Und trotzdem, bei aller Sorgfalt gibt es Sachen, die kann man nicht vorhersehen, auch wenn man alles richtig gemacht hat. Kann denn ein Nicht-Diabetiker garantieren, dass ein unbemerkter Thrombus mitn auf der Autobahn nicht sein Herz erreicht? Es gibt nun mal Situationen, die lassen sich nicht vorhersehen. Ich habe manchmal das Gefühl, dass Ursache/Wirkung besonders bezüglich der Handbarkeit meist völlig anders beurteilt wird, wenn schlimme Dinge mit weitreichenden Folgen passieren, die Angst machen.
Mit Typ 1 einen anspruchsvollen Beruf zu haben, der auch schon ohne Diabetes einem viel abverlangt, erfordert vom Einzelnen mit dieser Erkrankung noch mehr Sorgfalt. Das lässt sich nicht so verkürzt darstellen von wegen Typ1 Diabetiker haben am Steuer nichts zu suchen oder ähnlichem Scheiß. Das beruhigt ja nur die anderen, weil sie haben ja keinen Diabetes. Das alles hat mit der Sache nichts mehr zu tun. Es kanalisiert nur irrationale Ängste und den Pfeiffen von der Presse liefert es mal ein Schlagzeilchen.

Wildrose: Sommerloch ist halt vorbei, jetzt kommt das Herbstloch ;).
Und wäre doch tragisch, wenn der kleine Mann nichts mehr zum Aufregen hätte, oder?

Mein Vater wollte ja auch schonmal eine Kundin, die bei der Führerscheinbehörde arbeitet, fragen, wie es mit Diabetes und Führerschein ausschaut, ob man da alleweil mal ein Gutachten vorlegen muss etc.. Allerdings ist sie wohl ein scharfer Hund, fragt dann nach "Wieso, gibt es da jemanden?", dass ers doch lieber gelassen hat, damit mir nicht mal ein nettes Briefchen ins Haus flattert...

Zitat von wiewaldi;263253

Übrigens habe ich in unsere Tageszeitung heute einen kurzen sachlichen Bericht über den Unfall und dessen Gründe gelesen. Der Grund des Unfalls -Unterzuckerung- wurde in einem extra angehängtem Artikel
kurz, aber sachlich korrekt beschrieben; es geht also auch anders und weniger reißerisch!

In unserer Zeitung stand der gleiche Bericht drin

Gibts das online zu lesen? Es wäre toll mal einen fundierten Artikel über Hypoglykämie zu lesen ohne dass man als Betroffener einen Hals kriegt.