Ketoazidose

  • Zitat von sera;265255

    Als Diabetiker kennt man die Begleitkomplikation "Besserwisserei" :D


    Scheint ja eher eine Spätfolge zu sein... ;)

    Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Aber man kann es sich ja ab und zu versüßen.

  • Zitat von aluuni;265182

    Nun meine Frage: ist es notwendig ins Krankenhaus zu fahren


    Zitat von Wildrose;265258

    Ansonsten verstehe ich die ganze Aufregung nicht, wenn ich darüber nachdenken kann selber in KH zu fahren, kann es nicht soo schlimm sein (wieviel + auch immer) , wenn es mir so dreckig geht, das ich meinen Computer nicht mehr ankriege sollte ich die 112


    Solange man diese Situation noch nicht erlebt hat ist die Aufregung wohl nicht ganz nachvollziehbar. Aber man ist in dieser Lage durchaus fähig Entscheidungen zu treffen, da man ja auch weiß, daß man entsprechend viel trinken muß, nicht einschlafen darf usw., d.h. das Gehirn ist nicht ausgeschaltet! Inwieweit eine Autofahrt möglich ist kann ich nicht beurteilen.
    Als Beifahrer ja. Als Selbstfahrer fraglich.

  • soo, um die Diskussion hier zu beenden:
    ich wollte, wie schon gesagt nur wissen ob ich wirklich ins KH muss, weil ich mich natürlich nicht besonders drum reiße da rumzuliegen.
    und jap, es war eine KETOAZIDOSE, was ich nachdem ich die 550 erreicht hatte, fast zusammengebrochen bin und lustige Gase abgeatmet habe dann auch bestätigen kann.
    Daher: ja, KH war nötig :/
    Besserwisserei ist in so einer Situation wirklich unnötig! Ich wollte mir nur einen Rat einholen und kein Medizinstudium 2 go!
    Naja, jetzt gehts mir wieder gut und dazu gelernt hab ich auch: nächstes mal eher!
    Danke an alle die versucht haben zu helfen <3

  • Hi,

    Zitat von aluuni;266516


    und jap, es war eine KETOAZIDOSE, was ich nachdem ich die 550 erreicht hatte, fast zusammengebrochen bin und lustige Gase abgeatmet habe dann auch bestätigen kann.


    Kurze Nachfrage:
    Du bist nach den bereits erreichten 85 mg/dl wieder auf 550 angestiegen?
    Danke für Info im voraus und


    Gruß
    Joa

  • Zitat von aluuni;266516

    Naja, jetzt gehts mir wieder gut und dazu gelernt hab ich auch: nächstes mal eher!
    Danke an alle die versucht haben zu helfen <3


    Schön zu hören :)

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Zitat von Joa;266529

    Hi,


    Kurze Nachfrage:
    Du bist nach den bereits erreichten 85 mg/dl wieder auf 550 angestiegen?


    ja, leider, ich versteh es auch nicht :/

  • Hi aluuni,

    Zitat von aluuni;266827

    ja, leider, ich versteh es auch nicht :/


    erst mal Danke für Dein Feedback! :)


    Dass Du nach den 85 mg/dl wieder in's Chaos abgeschwirrt bist ist völlig logisch!
    Zumindest dann, wenn Du gedacht hast: " 85, prima, die Welt ist wieder in Ordnung."


    Also wenn Du da wieder auf Deine ganz normalen Insulinmengen gegangen bist.
    Dann geht das Spiel sofort wieder von vorne los. :o


    Der Grund liegt darin, dass in Deinen Zellen eine deftige Resistenz durch die Fettsäuren bestanden hat,
    die sofort nachdem Du die Korrekturinsulinmengen rausgenommen hast wieder zugeschlagen hat.


    Da gibt es den Begriff "Lipolyse" für. Lese Dir mal die Beschreibungen auf der


    Seite von Matthias


    durch. Dort unter Curriculum insbesondere die Meüpunkte: Schema A, B, C und Lipolyse.


    Ich denke, dass das Dir das Geschehen erklären kann. Und wenn Du Fragen hast, nur zu! :cool:


    Gruß
    Joa

  • Wow. Also ich muss sagen, dass ich wahrscheinlich auch nicht mit einem Wert über 500mg/dl (!) gerechnet hätte, obwohl ich zwecks Resistenzen etc. eigentlich recht gut informiert bin.



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  • Ich denke das Problem zwischen Ketose und Ketoazidose ist einfach, dass ersteres kaum im KH und in den Schulungen erwähnt wurde.


    Ich würde bei erhöhten Werten und Ketonen im Urin auch sofort von Ketoazidose sprechen, das ist das, was einem immer eingetrichtert wurde ;)

  • Wenn man bei Verdacht auf Ketoazidose den Weg ins Krankenhaus wählt, liegt man wohl richtig und ist auf der sicheren Seite.
    Trotzdem finde ich es wichtig, dass Diabetiker darin geschult werden, wie man eine Ketoazidose in Eigenregie behandelt. Nur bei Teupe und Howorka konnte ich konkrete Anweisungen zur Eigenbehandlung finden, alle anderen begnügen sich mit einem "Ab ins Krankenhaus".
    Das halte ich für ziemlich realitätsfremd. Dort, wo ich die Option "ab ins Krankenhaus" habe, ist die Wahrscheinlichkeit einer Ketoazidose sehr, sehr gering. Viel höher ist sie in Extremsituationen, dort, wo die uns umgebenden Lebensumstände so ganz anders sind als wir sie bisher gekannt haben. Und dort, so ist zumindest meine Erfahrung, ist man unendlich weit, oft viele Tage, vom nächsten Krankenhaus entfernt.
    Zur Unterscheidung Ketose/Ketoazidose: die ist doch für uns nicht von Bedeutung, abgesehen davon, dass wir bei Keton+++ und nicht korrigierbaren hohen Werten fast sicher von einer Ketoazidose ausgehen können. Wir behandeln uns selbst mit dem Ketoazidose-Insulinschema und mit viel Trinken und können damit sicher nichts falsch machen.


    LG Geri

  • Zitat von Geri;270768

    Nur bei Teupe und Howorka konnte ich konkrete Anweisungen zur Eigenbehandlung finden, alle anderen begnügen sich mit einem "Ab ins Krankenhaus".


    Das Schema "Ketoazidose- Stoffwechselentgleisung" ist in jedem (?) /meinem (Lilly) BZ-Papiertagebuch abgedruckt.
    (wer lesen kann ist mal wieder klar im Vorteil)


    Übrigens steht da nicht: "Ab ins Krankenhaus" sondern " Arzt informieren"
    (im Umkehrschluß natürlich außerhalb der Sprechzeiten ist ein Anruf der 112 sicher sinnvoll !! Nicht selber fahren.)


    Außerdem gehört es in jede normale Schulung bei Ersteinstellung.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ja danke, die Anweisungen im Lilly-BZ-Tagebuch sind super, hab ich bisher nicht gekannt. Besonders, weil dadurch klar wird, dass es nicht nur am Insulin, sondern auch an der Flüssigkeitszufuhr liegt.


    Das all das in jede Schulung hinein gehört, da bin ich ganz deiner Meinung, aber leider ist es nicht so.


    "Ab ins Krankenhaus" war natürlich eine Verallgemeinerung. Aber in den für mich bezüglich Ketoazidose kritischen Situationen ist es völlig gleich, ob da "Ab ins Krankenhaus" oder "Arzt informieren" steht. Da gibt es beides nicht.


    LG Geri

  • Zitat von Geri;270786

    Ja danke, die Anweisungen im Lilly-BZ-Tagebuch sind super, hab ich bisher nicht gekannt. Besonders, weil dadurch klar wird, dass es nicht nur am Insulin, sondern auch an der Flüssigkeitszufuhr liegt.


    Interessanterweise steht dort auch Banane essen (als letzten Schritt) - damit würden auch Mineralien ersetzt werden, die durch die Urinausscheidung verloren gehen wie z.B. Magnesium und Kalium.


    Bist Du denn schon in eine Ketoazidose geraten? Unter ICT und normaler Meßfrequenz ist das doch eher unwahrscheinlich (eingefrorenes Insulin auf dem Nanga Parbat mal ausgeklammert;)) ? Ansonsten soll es ja wohl reintheortisch möglich sein mit viel Wasser einige Tage ohne Koma zu überstehen, ausprobieren möchte ich es eher nicht.


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;270772

    Außerdem gehört es in jede normale Schulung bei Ersteinstellung.


    Nachdem ich grad eine Ketoazidose durchgemacht hab damals, hab ich für mich nur den Auftrag mitgenommen, nie wieder in eine solche Situation zu kommen. Denke, mit ICT ist das auch machbar. Im Normalfall. Ich wüsste wohl sowieso nicht mehr, was ich wie wann und wo machen müsste. Wären meine Werte längere Zeit stark erhöht, weil ich sie nicht runterbrächte, wär ich sowieso sehr fix beim Arzt und nicht am studieren, was ich jetzt machen müsste. Trinken würd ich in dem Fall wohl sowieso recht viel.


    Für Pumpenträger ists wiederum was anderes, da lohnt es sich sicher eher, eine Art "Erste Hilfe bei sich anbahnender Keto" immer präsent zu haben.

  • Zitat

    Bist Du denn schon in eine Ketoazidose geraten?


    Leider schon. War ziemlich mühsam, da sich alle in Höhen zwischen 6900m und 8700m abspielten. Mühsam vor allem deshalb, weil ich den anstrengenden Abstieg nicht wegen einer Ketoazidose abbrechen konnte. Oben bleiben und ausruhen, heißt eben für immer oben bleiben, egal ob Diabetiker oder nicht. Bis jetzt weiß eben noch niemand, was da oben im menschlichen Körper vor sich geht, nicht beim Gesunden und schon gar nicht beim Diabetiker. Die Sauerstoffsättigung ist da oben so gering, dass wir eigentlich nicht mehr am Leben sein dürften, manchmal < 50%.
    Bei diesen Erlebnissen habe ich erfahren, wie wichtig die Flüssigkeitszufuhr ist, allerdings auch mühsam, da das Einschmelzen von 1l 1 Stunde dauert. Inzwischen habe ich deshalb erlernt, wie ich mir selbst eine Infusion anlege. Infusionen lagern oft in vorgeschobenen Basislagern oder unteren Hochlagern, sind also wesentlich leichter zu erreichen als der nächste Arzt. Als wirksame Prävention habe ich erlernt, einen Liter Flüssigkeit mehr zu schleppen als der "Rest der Welt".


    Zitat

    Unter ICT und normaler Meßfrequenz ist das doch eher unwahrscheinlich

    Seh ich auch so. Hatte im "normalen Leben" noch nie Probleme damit.


    LG Geri

  • Zitat von Geri;270768

    Wenn man bei Verdacht auf Ketoazidose den Weg ins Krankenhaus wählt, liegt man wohl richtig und ist auf der sicheren Seite.


    Vorallem dann, wenn eine entsprechende Unterweisung seitens des Diabetologen in Hinblick auf Erkennen und Behandlung einer Ketose/Ketoazidose unterblieben ist.


    Zitat von Geri;270768

    Nur bei Teupe und Howorka konnte ich konkrete Anweisungen zur Eigenbehandlung finden, alle anderen begnügen sich mit einem "Ab ins Krankenhaus".


    Bei meiner Pumpeneinstellung (2002) war ich in einem stinknormalen Krankenhaus allerdings mit Diabetikerstation und ohne Teupe und Konga, und dort wurde ich eindringlich über das Entstehen und die notwendige Selbstbehandlung einer Ketose/Ketoazidose (es wurde immer nur von einer Ketoazidose gesprochen !) hingewiesen.
    "Ab ins Krankenhaus" wurde im Falle des Erbrechens empfohlen !


    Zitat von Geri;270768

    Zur Unterscheidung Ketose/Ketoazidose: die ist doch für uns nicht von Bedeutung

    :6yes:


    So ist es !

    Zitat von Geri;270768

    abgesehen davon, dass wir bei Keton+++ und nicht korrigierbaren hohen Werten fast sicher von einer Ketoazidose ausgehen können. Wir behandeln uns selbst mit dem Ketoazidose-Insulinschema und mit viel Trinken und können damit sicher nichts falsch machen.


    Naja, bei einem über längeren Zeitraum nicht korriegierbaren BZ-Wert, also wenn von einer Ketoazidose auszugehen ist, würde ich schon einen Doc zu mir zitieren (bin eher selten im Hochgebirge, Sahara usw. unterwegs:)); selbst wenn die Ketonmessung (Streifen) nur noch ++ oder + anzeigt, da ja scheinbar immernoch ein relativer Insulinmangel vorliegt.
    Und ich habe schon so einige Keto....? hinter mir.