Aufklärungsbogen "Fahren bei Diab" vom DiaDoc?


  • Ich finde ja, wir sind eh schon gläserne Patienten. Warum sollte ich für meinen Arzt dokumentieren, wann ich Auto gefahren bin? Mir erschließt sich der Sinn nicht. Damit ich mehr Teststreifen bekomme? D.h. also, in Zukunft richtet sich die Teststreifenmenge nach der Anzahl der Autofahrten, oder wie? Der Arzt hat einfach kein Recht, so etwas zu verlangen.


    Es geht nicht um die Unterschrift als "Opfer", sondern darum, dass ich mich praktisch nackig machen muss, dokumentieren muss, wann ich welche Strecke gefahren bin und welchen BZ ich wann gemessen habe. Ob der Arzt möchte, dass ich messe, ist mir ehrlich gesagt wurscht. Ich messe für MICH, nicht für den Arzt! Es geht um Bevormundung und Erpressung, darum, dass mir der Arzt vorschreiben darf, ich müsse vor jeder Autofahrt messen (was ein verantwortungsvoller Diabetiker eh macht), ich dürfe dann nichtmal unter 140 liegen...Teststreifen stehen mir als Diabetiker ohne irgendein Wenn und Aber zu! Wozu also sollte ich noch Extrawünsche des Arztes erfüllen, wenn mir diese eh zustehen?

    The fight is not for us, not for our personal wants or needs. It is for every animal that has suffered and died in every slaughterhouse, in every vivisection lab, in every hellhole on earth! And for every animal that will suffer and die in those same hellholes!

  • Zitat von Fragile Soul78;277522

    Wozu also sollte ich noch Extrawünsche des Arztes erfüllen, wenn mir diese eh zustehen?


    DU mußt es ja nicht tun genauso wenig wie ich. Sie weiß ja Bescheid.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Derartige Sachen triebe ich gern ad absurdum. Müsste ich sowas unterschreiben, würd ich halt siebzehn Autofahrten am Tag dokumentieren, selbst wenn ich meinen Hintern nicht vom Sofa hochgekriegt hab. Wenn der Arzt dann glücklich ist, ists ja auch gut fürs Karma. Grad, wenn ich Probleme hätte, die benötigte Zahl Teststreifen zu bekommen. Was ja scheinbar sein kann, wie man hier im Forum lesen kann. Das wär dann der Freipass für unbegrenzte Tests. Nicht nur der Arzt kann mühsam sein, auch als Patient hätt ich in dem Fall das Recht dazu.



  • Sorry, aber bei Aluntraviel ging es um den allgemeinen Quartalsbedarf (von mehr Teststreifen bei Fahrtenbuch führen steht da nix!).


    Letztendlich ist der Arzt an Richtlinien gebunden, wieviele Teststreifen er verordnen darf (je nach Bundesland). Die Teststreifen bezahlen die KK, nicht der Arzt, wenn es überhaupt die Möglichkeit für mehr Teststreifen geben sollte , dann müsste dieser "Wisch" von der entsprechenden KK kommen und nicht vom Arzt.
    Selbst bei den DMP´lern gibt es so etwas nicht.
    Ein Schreiben, in dem Aufklärung betrieben ist ja ok aber die daran verknüpften Bedingungen sind :7no:



    http://www.diabetes-und-recht.de/fuehrerschein/
    http://www.diabetes-journal.de…er/sicher-autofahren.html

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Zitat von PumpenKati;277527

    Sorry, aber bei Aluntraviel ging es um den allgemeinen Quartalsbedarf (von mehr Teststreifen bei Fahrtenbuch führen steht da nix!).


    Das war mir schon klar. Aber warum denn nicht das beste
    aus der Angelegenheit machen.
    Wenn ich so eine Schreiben unterzeichnen müsste würde ich
    gleichzeitig den Mehrverbrauch an Teststreifen geltend machen,
    denn der Arzt möchte ja das ich dann teste. Ich bekomme ja
    auch ohne Probleme mehr Teststreifen wenn der Arzt mir
    Basalratentests verordnet.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Zitat von mistpfützenfrosch;277530

    Ich bekomme ja auch ohne Probleme mehr Teststreifen wenn der Arzt mir
    Basalratentests verordnet.


    Basalratentest machst du aber nicht mehrfach täglich, oder ?

    LG PumpenKati


    „Es ist hier die Rede nicht von einer durchzusetzenden Meinung, sondern von einer mitzuteilenden , deren sich ein jeder als eines Werkzeuges nach seiner Art bedienen möge.“

    J. W. v. Goethe

  • Zitat von PumpenKati;277531

    Basalratentest machst du aber nicht mehrfach täglich, oder ?


    Das nicht, aber wenn er sagt "Sie machen jetzt mal
    Basalratentests, und zwar von jedem 2x." Dann brauche
    ich über 50 Teststreifen mehr, und die bekomme ich
    dann auch ohne Probleme. Wenn er mir anordnet das
    ich vor jeder Autofahrt messen soll, dann muss er mir
    auch die Teststreifen verordnen. Ich mach ja keine
    Spaßfahrten.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana


  • Wo sind wir denn mittlerweile, dass der Arzt schon was anordnen darf?!:confused:

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  • Zitat von Fragile Soul78;277545

    Wo sind wir denn mittlerweile, dass der Arzt schon was anordnen darf?!:confused:



    Der Arzt ordnet ja auch an das du Insulin spritzen musst, und
    in welcher Menge. Ob du dich daran hältst ist eine andere Sache.
    Der Arzt ordnet an das deine Augen geläsert werden müssen, ob
    du es dann machen lässt das ist was anderes.
    Das sind nur 2 Beispiele.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Zitat von mistpfützenfrosch;277547

    Der Arzt ordnet ja auch an das du Insulin spritzen musst, und
    in welcher Menge. Ob du dich daran hältst ist eine andere Sache.
    Der Arzt ordnet an das deine Augen geläsert werden müssen, ob
    du es dann machen lässt das ist was anderes.
    Das sind nur 2 Beispiele.


    Naja, ich kenne Verordnungen vom Arzt, Anordnungen kenne ich höchstens von Seiten einer Behörde. Aber wer sich von seinem Dok was anordnen lässt...bitte.

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  • Ich würde das Ding unterschreiben und fertig.
    Ich unterschreib ja auch beim Augenarzt, daß ich auf bestimmte Untersuchungen hingewiesen worden bin oder daß ich kein Autofahren darf oder z.B. im Job, daß ich über die verschiedensten Dinge geschult worden bin.
    Ich wüßte nicht, warum ich da beim Thema Diabetes und Autofahren einen Aufstand machen sollte. Mit welchem BZ-Wert ich letztendlich fahre und welche Hypohelfer ich dabeihabe, ist ja immer noch meine Entscheidung. Der Doc sitzt garantiert nicht daneben und kontrolliert.
    Und daß ich sicher sein will beim Fahren, dafür sorge ich doch schon in meinem eigenen Interesse.


    Jacie

    Jacie :)

  • Zitat von Jacie;277554

    Ich unterschreib ja auch beim Augenarzt, daß ich auf bestimmte Untersuchungen hingewiesen worden bin oder daß ich kein Autofahren darf


    Da ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied. Der Augenarzt muß sich absichern, da er die Behandlung (z.B. Pupille weittropfen) durchführt und Du keinen Einfluß darauf hast.
    Als Diabetikerin entscheidest Du wann, wieviel Insulin Du spritzt und ob Du den BZ misst oder nicht. Also nicht vom Diabetologen vorgegeben, höchstens darüber informiert!


    Zitat von Jacie;277554

    oder z.B. im Job, daß ich über die verschiedensten Dinge geschult worden bin.


    Ja, z.B. Dienstanweisungen. Das dient ebenfalls zur Absicherung des Arbeitgebers, so kann er im Falle eines groben oder gar beabsichtigten Fehlverhaltens die Verantwortung an Dich weitergeben !


    Zitat von Jacie;277554

    Ich wüßte nicht, warum ich da beim Thema Diabetes und Autofahren einen Aufstand machen sollte. Mit welchem BZ-Wert ich letztendlich fahre und welche Hypohelfer ich dabeihabe, ist ja immer noch meine Entscheidung. Der Doc sitzt garantiert nicht daneben und kontrolliert.


    Siehe oben ! Die veranrwortliche Handlungsweise liegt an dem Diabetiker, nicht am Arzt.



    Zitat von Jacie;277554

    Und daß ich sicher sein will beim Fahren, dafür sorge ich doch schon in meinem eigenen Interesse.


    :6yes: So soll es auch sein.

  • Rein theoretisch (man kann ja heutzutage wegen allem klagen):
    Wenn ein Diabetiker einen Unfall im Unterzucker baut und behauptet, er wär nicht geschult worden, könnte man da dem Arzt ans Leder?


    Jacie

    Jacie :)

  • Zitat von Jacie;277591

    Rein theoretisch (man kann ja heutzutage wegen allem klagen):
    Wenn ein Diabetiker einen Unfall im Unterzucker baut und behauptet, er wär nicht geschult worden, könnte man da dem Arzt ans Leder?


    Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, da auch Schulungen von den Krankenkassen bezahlt und die Durchführung dementsprechend gemeldet werden. Soviel ich weiß !?

  • Und wer schreibt eigentlich das Gutachten, wenn man seinen Lappen nach einem unterzuckerbedingten Unfall wiederhaben will? Der eigene Diabetologe oder ein externer Gutachter? Die fragen doch bestimmt beim Doc. nach oder? Vielleicht hat das ja eher damit zutun. Das der Doc. später nachweisen kann, das er mit Dir drüber geredet hat?


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;277616

    U Vielleicht hat das ja eher damit zutun. Das der Doc. später nachweisen kann, das er mit Dir drüber geredet hat?


    LG Wildrose


    Genau das ist der Punkt.


    So hat es mir mein Doc (selbst vereidigter Gutachter) erklärt und dann habe ich ihm den Wisch unterschrieben.

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Prinzipiell ist es ja sehr ehrenwert, wenn Medizinier eine Art sozialer Verantwortung wahrnehmen (für die sie nicht extra bezahlt werden), und durch ernstes Gespräch etc... den Diabetiker auf die Gefahren durch Unterzuckerungen im Straßenverkehr hinweisen und die Wichtigkeit des Themas durch einen Aufklärungsbogen oder wegen mir einem Symbolischen Vertrag unterstreichen. Und der bürokratiegewohnte Detusche fühlt sich an eine Unterschrift ja immer besonders Stark gebunden...
    Un dich würde es sogar gut heißen, wenn jeder Arzt seine Patienten auf solche Gefahren aufmerksam machen würde. Sei es, Allergiker, die sedierende Antiallergika verschrieben bekommen, Schrittmacherpatienten, Epileptiker, Prothesenpatienten, alte Menschen mit nachlassender Reaktionsfähigkeit und Sehkraft, Brillenträger, Hörgeschädigte, Psychisch Erkrankte, die bestimmte Medikamente einnehmen oder zu unkontrollierten Wutanfällen neigen etc......


    ABER: Die Drohung mit dem Entzug der Versorgung bzw. der Erschwernis, lebensnotwendige Medikamente und Materialien zu bekommen. Das geht gar nicht!!
    Im Zweifel, wenn der Arzt je von einem Polizeibeamten befragt wird oder vor Gericht aussagen muss UND er in diesem Zusammenhang von der Schweigepflicht befreit ist,
    reicht eine saubere interne Dokumentation des Gesprächs in der Patientenkartei auch völlig ohne Unterschrift des Patienten, falls er diese völlig verweigert.

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Max,


    Du hast völlig Recht, aber was schadet dann so ein Zettel ?

    Beste Grüsse,
    Akina


    "Es scheint mir, dass der Versuch der Natur, auf dieser Erde ein denkendes Wesen hervorzubringen, gescheitert ist "
    (M.Born)

  • Zitat von Akina;277652

    Max,


    Du hast völlig Recht, aber was schadet dann so ein Zettel ?


    Schaden tut der gar nix!
    Nur hat im geschilderten Fall die Androhung, den Quartalsbedarf nicht zu verordnen, falls nicht Unterschrieben wird, offenbar dem Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient geschadet. Und das hätte nicht sein müssen.

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)