Ansonsten habe ich, bei gewöhnlichen Tagesabläufen, einen Faktor von 1 mit einer Basalrate von 6+6 (alle 12 Std. 6 IE Lantus). Dabei habe ich eine tägliche Bolusrate von 12 IE im Schnitt, ausser ich ziehe mir bei Feiern einiges an Süßem rein. Und ich liebe dieses Zeug (Torten, Eis, ....)
Auf wieviel Injektionen kommst du am Tag bei diesem Programm?
Es kann die Lebensqualität enorm steigern, wenn man z. B. mit einer Insulinpumpe weniger invasiv sein muss.
Ich verzichte auf solche Sachen schon ewig. Es macht mir einfach keinen Spaß mehr mich wegen 2-3 Keksen erneut zu stechen. Wenn ich mir vor einer Hauptmahlzeit vornehme was in der Art reinzuziehen, spritze ich das gleich am Stück. Aber meist habe ich das Problem das ich dann gleich nach dem Essen keine Lust/Heißhunger mehr auf Süßes habe. Mir fehlt eigentlich am meisten die "intuitive" Lust an Dingen. Die Spontanität ist in den letzten Jahren verlorengegangen. Das empfinde ich als den größten Verlust an meiner Lebensqualität.
Andersherum denke ich mir immer wieder wie dankbar wir Diabetiker doch sein müssten, das wir das haben was wir haben. Vor nicht allzulanger Zeit mussten die Menschen noch weit schlimmeres ertragen wenn sie nur Überleben wollten mit dieser Krankheit.
Oh, ja verlorene Spontainität. Da kann glaube ich jeder Typ1 etwas dazu sagen.
Wie lange bist du dabei?
Ausserdem, wie schon gesagt, mir bereitet das Spritzen meist richtig schmerzen. Wobei ich das gefühlte Brennen als Schmerz definiere. Es ist in der Tat sehr schmerzhaft und ich führe dies persönlich auf die Stellen zurück wo ich steche. Derzeit mit dem Pen natürlich. Mir wurde schon mal gesagt es könnte eine alergische Reaktion auf die Insulinsorte sein, aber das schließe ich aus, da es nicht an allen Stellen gleichermaßen brennt. An manchen auch gar nicht. Somit hängt es nicht am Insulin wie ich meine.
Zu ICT-Zeiten habe ich das Spritzen gehasst. Selbst viele viele Jahre nach der Manifestation. Allein schon das Hantieren damals mit Spritzen war furchtbar. Ständig war die Kleidung blutig. Lag vielleicht zum Teil an meiner Grobmotorik, aber auch daran, dass ich mich in meinen Widerwillen so richtig schön reinsteigern konnte und entsprechend wild das Ganze betrieben habe.
Für mich war CSII deswegen schon phänomenal, weil ich mich nicht ständig stechen musste.
Alles, was nach Manifestation passiert ist ein Kompromiss. Jeder tastet sich nach und nach heran, wie damit gut zu leben ist.
Und hin und wieder verändern sich auch Einstellungen im Hinblick auf Notwendigkeiten. Das finde ich rückblickend tröstlich, auch wenn einem das natürlich in einer konkret schwierigen Situation wenig nützt.
Auf alle Fälle, hier wirst du verstanden :O)