Diabetes und Beziehung

  • Du gibst dir extrem Mühe. Vielleichtbdas zu viel, was sie zu wenig investiert. Es ist schwierig, aber ich würde Akina zustimmen. Es ist ihre Krankheit, sie muss sich primär darum kümmern. Deine Unterstützung ist wertvoll, aber wenn sie nicht mitmacht, bringt euch das nicht weiter. Hat sie Probleme, die Krankheit zu akzeptieren? Wenn ich ne Hypo hab, schau ich, dass das möglichst nicht mehr bald passiert. Ist kein schönes Gefühl. Bei deiner Situation lesich aber eine gewisse Gleichgültigkeit bei deiner Freundin raus. Wie steht sie zur Krankheit!

  • Zitat von ReginaVonDenHoden;288743

    So war es bei uns auch. Sie hat mir beim 1. Date gesagt, dass sie Diabetes hat, und spaeter gezeigt wie ich messen und spritzen (eigentlich wohl nie notwendig) kann und was zu tun ist wenn sie unterzuckert. Bleibst du klar bei einer Hypo? Sie geht dann eben richtig runter, Zucker ist <40, sie weiss nichts mehr davon spaeter, ist ein ganz anderer Mensch, kann nichtmal 8+3 rechnen. Ich weiss nicht ob sie selbst hochkommen wuerde. Ich hab sie nie liegengelassen und beobachtet, weil auch immer der Krankenwagen im Hinterkopf ist...
    Meine Angaben beziehen sich auf sie, ich hab kein Diabetes.


    Laß sie in die Hypo reinrauschen... Ich sag Dir aus eigener Erfahrung, daß eine Hypo mit Bewußtlosigkeit nicht wirklich prickelnd ist... Ich hab mich mit Hilfe meines Partners/ Mannes auch aus dem Sumpf gezogen/ ziehen müssen... Vielleicht würde Deiner Freundin der Aufenthalt in einer Diabetesklinik( Bad Mergentheim oder Bad Heilbrunn) gut tun... Und den Diabetologen würd ich so lange nerven bis er was tut... Hab ich damals auch getan... Teilweise jedes Quartal nen neuen Doc, jetzt hab ich einen, der verdammt gut ist... Der mich auch mal tritt, aber auch anschiebt und lobt... Ich weiß auch wie unangenehm diese Dauerhypo´s für den Partner sind/ sein können... Also da ist viel Eigenarbeit von Ihr gefordert...

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Ich stimme Akina ebenfalls zu.
    Es ist sicher sehr schmerzhaft für Dich und Deine Freundin wird das wahrscheinlich auch nicht verstehen, aber es ist wirklich so. Vielleicht muss Deine Freundin erstmal so richtig auf die Nase fliegen, bevor sie erkennen kann, dass es nicht der Diabetes von ihrer Mutter ist noch der von Dir, sondern ihr Diabetes, um den sie sich selbst kümmern muss und kein anderer sonst. Unterstützung ist richtig und wichtig, nur zuviel des Guten ist zuviel des Guten.
    Mit auf die Nase fliegen meine ich, dass sie vielleicht doch erstmal mit einer Hypo im Krankenhaus landen muss (eventuell sogar mit Notarzt und Rettungswagen), bevor sie erkennt, welchen Stellenwert der Diabetes in ihrem Leben einnehmen muss. Er braucht jeden Tag seine Aufmerksamkeit, wenn auch nicht viel, so doch etwas Zeit - vielleicht insgesamt 30 Minuten, alles in allem gerechnet.
    Wenn ihr Diabetologe sich nicht um sie kümmert, wird es Zeit, sich einen neuen zu suchen. Ich denke, in Wilhelmshaven gibt es sicher mehr als einen Diabetologen.
    Siehe hier zB:
    http://www.jameda.de/aerzte/diabetologen/fachgebiet/
    Sie braucht eine vernünftige Einstellung und Schulung. Auch Kontakt zu anderen Typ 1ern könnte ihr helfen. Eine weitere Idee wäre ein Aufenthalt in einer Klinik spezialisiert auf Diabetes. Da oben im Norden haben Kliniken wie Quakenbrück oder Karlsburg einen guten Ruf.


    Die wichtigste Voraussetzung ist aber: Deine Freundin muss das auch wollen, die Initiative muss von ihr ausgehen!


    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • Ich weiß nicht... Der Thread ist irgendwie seltsam...



    Topic: Es ist nicht deine Aufgabe, dich um ihren Diabetes zu kümmern, das ist die Aufgabe deiner holden Maid!

  • Häufige Hypos deuten darauf hin das sich deine Freundin zuviel
    Insulin gespritzt hat für das was sie gegessen hat. Oder das die
    Basalmenge (ist die Menge die zur Grundversorgung benötigt wird)
    zuviel ist.
    Jetzt meine Frage: wie oft hat deine Freundin den Hypos?


    Wenn deine Freundin in eine bewusstlose Hypo fällt kommt sie
    normalerweise da auch wieder alleine raus. (Die Leber produziert
    Zucker.) Die Frage ist nur wie lange das dann dauert und das sie
    hoffentlich keinen Alkohol getrunken hat (dann kümmert sich die
    Leber nämlich zuerst um den Abbau).


    Ich denke das sich deine Freundin nie um ihren DM selber kümmern
    durfte. Sie hat ihn als Kind bekommen und dann haben sich ihre
    Eltern zuviel darum gekümmert. Sie hatte bestimmt keine Chance
    was selber zu machen. Vielleicht wollte sie nun ausziehen um sich
    von dieser "Fürsorge" abzunabeln und nun hast du die "Rolle ihrer
    Eltern" übernommen.


    Vielleicht könntest du mit positive, Druck arbeiten. Zum Beispiel das
    ihr wenn sie (am Anfang) 3 Tage selbstständig mindestens vor jedem
    Essen gemessen hat ihr zusammen was schönes unternehmt. Wichtig
    ist dann das du sie nicht drängst was zu tun. Und für kleine Erfolge
    auch nur kleine "Geschenke" ins Auge fassen.
    Ich weiß von einer Freundin das sie mit ihrem Freund eine tolle Reise
    unternimmt wenn sie 3 Mal hintereinander einen HbA1c-Wert (Langzeitwert)
    von unter 7 hat.


    Und ich würde versuchen das sie an einer Schulung teilnimmt. Aber nur
    sie und wenn sie die komplett fertig hat kannst du sie mit was tollem
    überraschen. Denn sie muss die Grundlagen ihrer Krankheit kennen.


    Wichtig finde ich das der Arzt passt zu dem man geht. Also wenn der erst
    ihr zu doof ist - ab zum nächsten. Ich bin vor ca. 9 Jahren auch mehrere
    Jahre nicht zum DiaDoc gegangen weil es weit und breit keinen anderen
    gab. Erst das Aufwachen nach einem diabetischen Koma hat mir diese
    Erkenntnis gebracht. Und seitdem beziehe ich das auf alle Ärzte.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Hallo Dingens oder wie du heisst,


    meine Meinung:
    1. Tust du mir unendlich leid mit deiner Freundin
    2. Bitte ändere dein Profil, ist sehr irritierend alles (Vorname und Hinweis dass du kein Diabetiker bist würde helfen)
    3. Das mit dem Diabetologen glaube ich so nicht. Warst du dabei, als sie die häufigen, nächtlichen Hypos erwähnt hat, oder hat sie dir das selbst erzählt. Wie du geschrieben hast, lügt sie dich ja auch manchmal an. Deshalb glaube ich auch, dass sie dir bzw. dem Diadoc nicht die Wahrheit sagt.
    4. An alle die dir empfehlen sie mal auf die Nase fliegen zu lassen. Du schreibst ja, dass die Mutter alle paar Wochen den Krankenwagen rufen musste. Wie soll man einen Diabetiker noch mehr auf die Nase fliegen lassen? Verstehe ich jetzt auch nicht, vielleich kann mich da ja mal jemand aufkären, wie das gemeint ist.
    5. Manche Diabetiker zelebrieren ihren Diabetes förmlich um damit Aufsehen oder Mitleid zu erregen. Vielleicht weil sie denken über sonst nichts zu verfügen, was sie interessant bei anderen erscheinen liessen. Kann ich jetzt auch nichts dazu sagen, würde aber einmal darauf tippen, dass dies eher ein Fall für den Psychologen als für den Diabetologen ist.
    6. Ich denke zwar auch es wäre besser wenn du dich aus "ihrem" Diabetes etwas raushältst, aber wie soll das funktionierten? Keine Hilfe in der Hypo, keinen Krankenwagen rufen? Wird ja wohl niemand ernsthaft verlangen können von dir.
    Wenn sie schon mit ihren eigenen Problemen so nachlässig ist, wie gehrt sie mit anderen Problemen um?


    Es tut mir Leid, aber mein Posting war für dich jetzt wahrscheinlich keine große Hilfe. Ich würde mal zum Diabetologen mitgehen, wenn sie damit einverstanden ist und die Situation so schildern, wie du sie hier darlegst. Eventuell würde ich das mit einer Frage nach einem Hypowahrnehmungstraining verbinden. Wenn der Diabetologe tatsächlich darauf nicht reagiert, auf jeden Fall den Doktor wechseln. Aber das wirst du deiner Freundin erstmal beibringen müssen.


    Meine Frau bekommt überhaupt nichts mit, wenn ich nachs den BZ messe, mein Handy kann auch ganz leise klingeln und Licht braucht man dazu ebenfalls nur ganz wenig.


    Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Glück in dieser schwierigen Phase eurer Beziehung. Ich hoffe du findest die richtigen Worte, unternimmst die nötigen Schritte und ziehst die richtigen Konsequenzen daraus.


    Gruß, Klaus

  • Ich glaube auch nicht das der Dia-Doc "nichts macht" sondern das Deine Freundin ihm nicht zu hört.
    Wenn du mal mit gehen würdest dann wüstest Du es genau. Früher hatte sie ihre Mama und jetzt Dich, warum sollte sie sich um was kümmern.......

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Zum Diabetologen: Ich war nie dabei. Salopp gesagt kann ich nicht einschaetzen, ob er schlecht ist oder meine Freundin nicht auf ihn hoert, ihm nicht genau sagt was Sache ist. Waer es meiner, wuerd ich ihn auch nerven oder wechseln.
    Zu den Hypos: Sie ist mehrfach in der Woche runter auf Werte um 50, wuerd ich sagen. Ich denke nicht, dass sie zuviel spritzt. Nachtinsulin spritzt sie selten, ihr Wert 'spinnt', sagt sie selber manchmal. Wenn sie mit 100-150 schlafen geht, ist eine Unterzuckerung nachts wahrscheinlich, also jede Nacht ein paar Wecker. Alkohol trinkt sie selten.
    Ich werde ihr die Schulung vorschlagen und nochmal ueber den Diabetologen sprechen, ob sie vl wechseln will usw, aber das muss sie ansonsten einleiten...


    Meine Freundin ist normalerweise ehrlich. Ich bin nicht naiv und achte auf sowas, gerade weil es sich so umkehrt, wenn sie unterzuckert. Ich bin ueberzeugt, dass sie mich nicht anluegt (das wuerde der Beziehung jegliche Grundlage entziehen). Aber wie schon gesagt, vielleicht beschoenigt sie die Dinge beim Diabetologen...


    Ihre Beziehung zur Mutter war ziemlich schlecht. Ich kann mir vorstellen, dass das bei der einfach Auflehnung war. Die Situation jetzt ist anders, jetzt gibt es keine Mutter, das ist jetzt komplett ihr Ding. Vielleicht wuerde sie das verstehen, wenn sie jetzt ins Krankenhaus kaeme.


    Ich danke euch allen schonmal, ihr helft mir die Dinge klarer zu sehen :)

  • Zitat von ReginaVonDenHoden;288823

    Ich denke nicht, dass sie zuviel spritzt.


    Auf irgendeine Art muss sie das, sonst wär der Zucker nicht zu tief. Die Schwierigkeit besteht halt darin, rauszufinden, wann und wieso sie zu viel spritzt. Und da wär der Arzt sicher mal eine Möglichkeit, dem auf die Spur zu kommen.

  • Zitat von ReginaVonDenHoden;288823

    Ich denke nicht, dass sie zuviel spritzt.


    Wenn sie unterzuckert, hat sie zu viel gespritzt, ganz einfach. Vielleicht hat sie nicht in dem Sinne zu viel gespritzt, dass sie mehr gespritzt hätte, wie ihr Arzt es ihr gesagt hat, aber es ist dann dennoch zu viel gewesen, sonst wäre sie nicht unterzuckert. Also ganz ehrlich: Deine Freundin hat offensichtlich riesige Probleme mit ihrem Diabetes und dass dich das belastet, kann ich sehr gut nachvollziehen. Wäre ich in deiner Situation würde ich ihr wohl auch die Pistole auf die Brust setzen: Entweder du machst eine stationäre Neueinstellung und fängst an, dich für deinen Diabetes zu interessieren und dich um ihn zu kümmern, oder ich bin weg. Hört sich hart an, aber es kann ja nicht angehen, dass IHR Diabetes DICH so stark belastet. Es ist ihre Krankheit und sie muss sich drum kümmern, nicht du. Und das muss sie lernen.


    Liebe Grüße,
    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Hi RVDH,


    generell gesehen kann ich meinen Vorschriben recht geben.


    Das problem was ich sehe, ist nicht der "schlecht" eingestellte DM.
    Das Problem ist im Kopf deiner Freundin. Solange sie dem DM nicht die
    nötige Aufmerksamkeit und Verantwortung zukommen lässt, können Ärzte und co
    nur die akuten auswirkungen bekämpfen. Sprich halt Krankenwagen, Wecker stellen
    und all sowas.


    Gerade letzte Woche die Schulung hat mir wieder gezeigt wie wichtig es ist den DM
    passend zu beachten. Aber da muss deine Freundin den Löwenanteil übernehmen.
    Es ist ihr DM und sie muss ihn handhaben. das kann keiner übernehmen.
    Sicherlich, hier und dort hilfe und nen gedanke da freut sich jeder drüber,
    würd ich auch wenn da mal wer mitdenken würde und mal nachfragt, aber Sie muss
    den DM annehmen sonst klappt des ned.


    Nen Klinikaufenthalt, wo auch mit Psychologen gearbeitet wird, wäre wohl das was
    im moment das wichtigste ist, so aus meiner sicht.
    Danach kann man den rest in angriff nehmen und es wird dann auch besser.


    Ich hoffe das Ihr beiden das bewerkstelligt bekommt und sich der DM verbessert.


    Gruß


    Euer Cappu

    Nach manchem Gespräch mit einem Menschen hat man das Verlangen,
    einen Hund zu streicheln, einem Affen zuzunicken und vor einem Elefanten den Hut zu ziehen.


    (Maxim Gorki)