BZ während der Geburt

  • Hallo, liebe Mamis!


    Mir bleiben jetzt (rein rechnerisch) noch rund 4 Wochen bis zur Geburt und so langsam steigt die (An)Spannung!


    Ich mache mir große Sorgen, wie man den BZ über soo viele Stunden bei ICT konstant halten soll...


    Die Diabetesberaterin hat mir folgende Vorgehensweise empfohlen: Sobald die Wehen einsetzen, das Basal auf 5% reduzieren bzw. ganz weglassen. Dann jede Stunde messen und ggf. mit Bolus korrigieren. Der Zielwert sollte zwischen 70-110 liegen. Hypos sollten unbedingt vermieden werden, da diese zum Sauerstoffmangel beim Kind führen können.


    Im Perinatalzentrum wurde mir erklärt, daß die Einstellung während der SS von großer Bedeutung für dei Geburt sei. Da mein HbA1c zwischen 5,5 und 4,8 % lag, sollte ich mir keine Gedanken machen. Ich würde sofort nach Ankunft im KK eine Braunüle gelegt bekommen, über die permanent eine 5%ige Glucoselösung laufen wird.Der BZ bräuchte nur alle 2h gemessen zu werden! Mit diesem Schema würde es immer gut klappen?!(Permanent Glucose finde ich zuviel...und alle 2h Messen zu wenig!)


    Wer kann mir von seinen Erfahrungen bzw. den Vorgehensweisen der KK berichten, damit ich vielleicht etwas beruhigter in dei Geburt gehen kann???


    Viele Grüße von Britta :family: (hihi...mit Bauchzwerg)

  • Warum sollst Du während der Geburt mit pen korrigieren? Du hast doch normalerweise die Pumpe oder?

    "Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung."
    Marcel Pagnol

    Ein Vogel hat niemals Angst davor ,dass der Ast unter ihm brechen könnte.
    Nicht, weil er dem Ast vertraut,sondern seinen eigenen Flügeln!

  • Ah tut mir leid, dann hatte ich es falsch verstanden. Da kann ich Dir leider keine Tipps geben, da ich die Pumpe habe und noch nicht so weit bin wie Du mein Entbindungstermin ist der 26. Oktober.


    Wünsche Dir gaaaanz viel glück

    "Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung."
    Marcel Pagnol

    Ein Vogel hat niemals Angst davor ,dass der Ast unter ihm brechen könnte.
    Nicht, weil er dem Ast vertraut,sondern seinen eigenen Flügeln!

  • Puh, mit ICT ist es natürlich ein bissl wiggeliger, grad mit dem Basalinsulin. Erstmal würde ich die Gruselgeschichten aussen vor lassen (was die Gefährlichkeit von Hypos etc angeht). Dass sie unangenehm und zu vermeiden sind, darüber herrscht ja sicherlich Einigkeit.
    Stündliches messen stelle ich mir allerdings auch heavy vor! Aber das wirst du dann ja vermutlich deinem Partner überlassen?
    Ich denke für dich selbst wäre das ganzschön viel vorgenommen, schliesslich willst du ja nebenbei noch ein Kind bekommen. Die Zielwerte von 70-110 wurden mir auch so genannt (und ich finde allein die 70 vorneweg muss ein Zeichen sein, dass eine Hypo nicht dramatischer sein muss als sonst auch - sonst würde man mit dem unteren Grenzwert eher nicht so tolerant sein, oder?).
    Wenn das KH viel Erfahrung mit Typ 1ern unter ICT hat, würde ich ihnen durchaus Vertrauen schenken, jedoch nicht auf eigene Kontrollen verzichten. Ansonsten stell halt deinen eigenen Fahrplan auf und beziehe deinen Partner -sofern er dich begleitet- großzügig mit ein!


    Toi toi toi und eine schöne Geburt wünsch ich dir!!!

    Die Angst vor der Blöße, die Angst vor dem Tod, reicht für ein Leben als verklemmter Idiot! (Stefan Stoppok)

  • Danke für Eure Antworten und für´s Daumendrücken!!!


    Ob das Perinatalzentrum viel Erfahrung mit Typ-1ern hat, habe ich noch nicht so ganz herausgefunden...Der OA meinte beim letzten Doppler nur, "daß ich ja kein Riesenbaby bekommen würde, so wie er es bei den meisten Diabetikern sehen würde!" Also hat das Team dort wahrscheinlich schon haufenweise ungünstige SS-Verkläufe mit DM erlebt! Zumindest gibt es einen Internisten auf der Diabetesstation, der im Notfall zu Rate gezogen werden könnte! puh!


    Ob mein Freund in den ersten Stunden dabei sei wird, ist ungewiß. Er arbeitet im Außendienst und müßte dann ggf. erst von itrgendwo in D nach NRW fahren.
    Also werde ich den Geburtshelfern vorher mitteilen, daß jede Stunde entweder von denen oder von mir gemessen werden muß, da ich sonst keine Ruhe hätte!


    @Vanessi: Hast Du denn schon eine Geburt hinter Dir oder steht diese auch noch an?


    :)

  • @Vanessi: Hast Du denn schon eine Geburt hinter Dir oder steht diese auch noch an?


    Nein, ich bin blutige Anfängerin, wenn's in 10 Wochen losgeht :) Daher ist mein Gerede auch bloßes Bauchgefühl....

    Die Angst vor der Blöße, die Angst vor dem Tod, reicht für ein Leben als verklemmter Idiot! (Stefan Stoppok)

  • Naja, manchmal ist eben das Bauchgefühl genau richtig ;)


    Ich verlasse mich nach meiner langen DM-Karriere selten auf die theoretischen Aussagen der Fachleute, denn ich komme besser mit meinen eigenen Erfahrungswerten zurecht...


    Bei der Geburt ist nur das Problem, daß man für kurze Zeit die Verantwortung ans KH übergeben muß und quasi nur einen Versuch beim Ausprobieren hat!


    Wahrscheinlich sollten wir uns mit einem Mittelweg anfreunden :)


    Wenn ich alles (hoffentlich erfolgreich) hinter mich gebracht habe, werde ich Bericht erstatten!

  • Hallo,
    also insgesamt gesehen kann ich als Rat nur geben, dass man den Tag einfach nur kommen lassen kann und dann jeweils das beste, was einem in der Situation einfällt, macht. Es kann sein, dass sich die Geburt lange hinzieht - in dieser Zeit des Wartens, dass sich der Muttermund öffnet hat man immer mal wieder Zeit, sich zu testen. Zu Beginn geht das auch sehr gut selbst, sobald dein Freund da ist, kann er es dann ja übernehmen. Natürlich sind auch die Schwestern da und die Ärzte. In der Regel kennen die aber nun einmal hauptsächlich die Diabetikerinnen mit Schwangerschaftsdiabetes und verallgemeinern da oft sehr. Ich konnte bei meinen Geburten immer über meinen Zucker selbst "bestimmen". Ich meine, letztenendes kannst du halt einfach nicht viel tun, wenn der Zucker grade mal NICHT optimal ist, warum auch immer! Insgesamt gesehen hat man aber durchaus "Zeit" sich um den Wert zu kümmern. Ist halt super, wenn sich jemand darum kümmert, wenn die Abstände zwischen den Wehen kürzer werden, damit man da halt auch runterkommt. Letztlich ist aber ja JEDE Geburt soooo individuell, dass man einfach nur als Tipp VORHER sagen kann: Nach Möglichkeit keinen Kopf machen und sich vornehmen, immer das Beste aus der Situation zu machen.
    Liebe Grüße! Das wird schon!
    Dorfkind78

  • @Dorfkind 78:
    Danke für Deine Erfahrungswerte!!!
    Ich werde versuchen, an Deine Worte denken :)


    Kannst Du Dich noch erinnern, wie das mit dem Basal während Deiner Geburten geklappt hat?
    Grüße zurück!

  • HI Britta!
    Da ich auch ne Pumpe habe, habe ich - oje, genau weiß ich das gar nicht mehr. Viel reduziert habe ich eigentlich nicht, wenn mich nicht alles täuscht und mit dem Essen hielt sich das auch in Grenzen. Meine erste Geburt endete letztlich im (Not-)kaiserschnitt, da haben die mir noch Wehenhemmer gegeben und da schoss der BZ dann total nach oben. Das hat mich aber mehr in Panik versetzt als alle Ärzte dort. Meinem Kleinen ging es nach der Geburt gleich super. Er hat zwar einmal Glucose bekommen, danach waren alle Werte top. Ich hatte ihn auch "gleich" bei mir (beim Kaiserschnitt dauert das ja ein weilchen...). Ich weiß nicht mehr genau, was einem in dem Leitfaden zur Geburt empfohlen wird, aber ich würde stets "normal" Basal spritzen und dann notfalls etw. essen. Das finde ich immer einfacher, die Werte in Ordnung zu halten, als "dagegen an zu spritzen". In der "heißen Phase" zum Schluss können die einem ja auch Glucose geben (wenn man wirklich nicht mehr essen sollte oder die Schnauze davon voll hat ;-)). Ich versuche es immer so zu halten, dass ich den Ärzten, wenn sie "die Verantwortung" übernehmen, auch Vertrauen schenke.
    Liebe Grüße!
    Dorfkind78

  • Hallo Britta,


    ich trage zwar eine Pumpe und bei mir ist grad erst die 23. Woche angebrochen, aber Gedanken über die Geburt hab ich mir hinsichtlich BZ-Einstellung auch gemacht.
    Ich glaube, ich würde an deiner Stelle das Basal auch normal spritzen, evtl je nachdem wie groß diese Menge ist, ein ganz klein wenig reduzieren.
    Wenn du in den UZ kommst, kannst du immer Glucose über den Tropf bekommen, wenn du nicht essen oder trinken magst.
    Wenn ich mir so vorstelle, einen hochen Wert korrigieren zu müssen, man nicht weiß was in die nächsten 1-2 Stunden kommt passiert, hmm weiß nicht.
    Dann korrigiert man vielleicht zu viel, es wird anstrengender und saust herftig in eine UZ ab und hat dann selber weniger Kraft für die Geburt....oder er bleibt oben und du machst dir deswegen Sorgen....


    Ich denke, vertraue auf dein Bauchgefühl, überlege dir alles vorher gut, schreibe dir evtl auf, was wenn in welcher BZ-Lage getan werden sollte und versuche so oft wie es geht und dir es vernünftig erscheint den BZ zu messen.
    Vielleicht bekommst du ja auch Gelegenheit mit dem Personal im Kreißsaal deine Lge etwas genauer zu besprechen, etc.


    Wünsche Dir viel Glück, das wirst auch du schaffen!!

  • Hallo Britta,


    meine beiden Schwangerschaften/Geburten liefen auch unter ICT. Bin zwar inzwischen auf Pumpe, aber erst seit einem guten halben Jahr.
    Meine Babies (inzwischen 18!!! und fast 15) hatten es nach der Geburt nur insofern schwer, als dass sie beide unterzuckert sind und 1-2 Tsge zur Beobachtung und Stabilisierung in die Frühgeborenenstation kamen. Das lag aber daran - hat man mir erklärt, dass das Baby solange es im Bauch ist, versucht, auch Deinen Zucker zu stabilisieren. Deswegen sind die superguten HbA1c-Werte während der Schwangerschaft so wichtig.


    Während der Geburten hatte ich auch profilaktisch den Glucose-Tropf.
    Der lief aber nicht kontinuierlich, sondern wurde von meinem Mann dann aktiviert, wenn mein BZ zu weit oder zu schnell gesunken ist. Er hat mri dann auch so alle 30 Min. gemessen und alle (insbesondere ich:-)) waren froh, dass er das so super im Griff hatte. Immerhin hatte er mir so bei der Geburt eine super wichtige Aufgabe abgenommen.


    Meine Mädels waren (und sind bis heute) kerngesund und hatten bei der Geburt absolutes Normalgewicht, nämlich 3330 udn 3400 gr.


    Ich wünsche Dir alles Gute für die letzten Wochen und die Geburt. Bei den Super HbA1c-Werten bauchst Du Dir sicher keine Sorgen zu machen und die Geburt klappt dann auch, selbst wenn Du mal auf 68 oder etwas über dem Soll landest.


    Alles Gute für Dich und das Zwerglein


    Liebe Grüße
    "me"

  • Na, dann werde ich das Ereignis mal auf mich zukommen lassen :blush:
    Es tut aber gut zu hören, daß es in den meisten Fällen gut & ohne Konsequenzen für´s Kind geklappt hat!
    So langsam purzelt mein gesamter Basalbedarf auch wieder ein bißchen, sodass es dann wohl auch mit der Glucose einfacher werden wird...
    MO steht wieder ein Doppler an & bis dahin bleibt´s spannend!


    Danke nochmal an alle :family:


    Britta