Doch kein Typ 1?

  • Hallo Clubmitglieder.


    Ich bin zur Zeit in einer Reha, um due Insulineinstellungen und Schulungen zum Thema Diabetes zu absolvieren, und eben den Umgang mit der Krankheit in zu lernen.


    Im August wurde bei mir ein Typ 1 LADA diagnostiziert, und das recht frühzeitig nach nur einer Woche typischer Symptomzeit wie Durst, Harndrang, Müdigkeit. Mein Hba1c lag da bei 8,3. Antikörper positiv, und gleich mit Insulintherapie begonnen. Nach einem Monat hat sich dann mein Insulinbedarf halbiert, von ca 1/1 IE /BE auf eine halbe Einheit pro BE, nur abends ist es erstmal gleich geblieben.


    So etwa einen Monat später hat sich der Bedarf wieder halbiert, so dass ich bei einem Viertel angekommen war. Frühstück 4 BE, eine IE spritzen. Mittag sogar noch geringer, da reicht eine IE für ca. 5-6 BE.


    Und heute habe ich probehalber mal zum Frühstück nichts gespritzt, und bin Mittag bei 5,5 mmol gelandet. Meine Ärztin hier ist etwas ratlos, sie sagt es sind Antikörper da, aber solch eine ausgeprägte Remission hätte sie noch nie erlebt.


    Ich bin jetzt am hoffen dass ich vielleicht doch wieder ganz genesen kann, habe jetzt Mittag auch nicht gespritzt und bin gespannt auf meine Nachmittagsmessung.


    Hat jemand von euch ähnliches erlebt? Dass vielleicht Antikörper stagnieren oder gar ganz verschwinden können?


    Bin gespannt ob es jemand ähnlich ging.


    Grüße, Roman

  • Anno 92 hatte ich meinen honeymoon. Damals hab ich depot-h gespritzt.
    In der remission ging dann der insulinbedarf zurück bis auf 0 und dass über etliche Tage hinweg. Ging fast zwei Wochen so.
    Aber. Langsam stieg der bedarf auch wieder. Über spontan Remissionen hab ich zwar auch was gehört aber selten genau medizinisch belegt.

  • Hallo Roman,


    das ist ja eine interessante Nachricht. So etwas hbe ich noch nie gehört,
    aber vielleicht gehörst Du zu den Glückspilzen, oder aber Deine Remissionsphase
    ist besonders lang. Genieße diese Zeit so sehr Du kannst und ich wünsche Dir
    nur das Allerbeste.
    Das Du über den DM jetzt Bescheid weißt ist eben eine Erfahrung mehr.

  • Ich will Dir ja nicht die Hoffnung nehmen...aber ich hatte nach Diagnose und Insulintherapie (über die ersten 3 Wochen) fast ein Jahr ohne Insulin! Kein Bolus, kein Basal (aber natürlich immer griffbereit, habe ja ständig mit einem Anstieg gerechnet). Allerdings auch KH-reduzierte Kost, was sich günstig auf mein Gewicht auswirkte *hüstel*. Hab aber schon KH gegessen, aber nie mehr wie 3-4 KE, und bin nach dem Essen auch oft bissle spazieren gegangen.
    Nach einem Jahr musste ich Bolus spritzen, habe aber so tolle Faktoren wie morgens 0,8 IE/KE, mittags+abends 0,6 IE/KE...Korrekturfaktor 70 (hab ich aber erst 2-3 mal machen müssen).
    Basal brauche ich noch gar nicht!


    Muss sagen das diese Zeit sehr angenehm war, weil ich mir "in Ruhe" viel Wissen über den DM aneignen konnte, was mir jetzt sehr viel geholfen hat. HbA1c in diesem Jahr -und auch jetzt- immer mit einem 5er vorne. Mal sehen wies weitergeht...


    Ich wünsche Dir aber eine lange Zeit, genieße sie!

  • Auch mir tut es leid, wenn ich dir damit etwas die Hoffnung nehme, aber auch bei mir gab's eine ausgeprägte Remissionsphase. Ein Jahr lang brauchte ich überhaupt kein Insulin, obwohl ich täglich meine 30 BE (36 KE) verdrückte. Allerdings habe ich immer viel Sport betrieben, was die Remission wahrscheinlich verlängert hat.
    Letztlich war es aber gar nicht schlecht für mich, als die Remission endete. Damit wurde alles kalkulierbarer für mich, ich erlernte, wie ich mich selbst therapieren kann, die Algorithmen für Basal und Bolus. Nun brauche ich nur mehr meiner Therapie zu folgen und kann mein Leben völlig ohne Einschränkungen leben, während in der Remission noch alles unsicher war und ich jederzeit mit deren Ende rechnen musste.


    LG Geri

  • Hallo,


    ich bin nach der Diagnose fast 5 Monate ohne Insulin ausgekommen. Leider hat mich der Diabetes auch wieder auf den Boden zurückgeholt. Danach stieg der Insulinbedarf stetig an. Zwar hat die BSP dann noch ca. 6 Jahre ihren Teil dazu beigetragen, aber auch hiermit war es dann mal Schluss. Also mach dir keinen Kopf, und nimm wie es kommt.


    VG

  • Hallo!


    Ich hab nach Diagnose (vor 18 Jahren) die erste Zeit gespritzt und habe dann fast ein Jahr lang nicht einen Tropfen Insulin gebraucht. Hatten damals an Wunderheilung geglaubt...vertan, vertan! Das Spritzen kam wieder. Aber was soll´s...spritzen wir halt. Gibt wirklich schlimmere "Krankheiten". Diabetes ist ne Lebenseinstellung find ich.


    LG
    Katrin

  • Ich danke euch für eure Antworten. Ich hätte nicht gedacht dass es doch so vielen ähnlich gegangen ist. So kann ich ich wenigstens ein paar Parallelen ziehen. Ich weiss dass es ja bei jedem anders ist, aber im Großen und Ganzen ist es anscheinend nicht ungewöhnlich was ich gerade erlebe. Es wundert mich, dass meine bisherigen Ärzte da so ratlos tun.


    Vielleicht liegt es daran, dass meine Diabetologin, sowie meine Ärztin hier in der Reha, beide noch relativ jung sind und anscheinend noch nicht "alles gesehen" haben.

    Vielen Dank nochmal für eure Antworten. So weiß ich wenigstens die Richtung in die es geht. Wenn man nicht weiss was los ist und ständig zwischen Hoffnung und Ratlosigkeit hin und hergerissen wird, ist das irgendwie beunruhigend.


    Grüße, Roman

  • Vielleicht liegt es daran, dass meine Diabetologin, sowie meine Ärztin hier in der Reha, beide noch relativ jung sind und anscheinend noch nicht "alles gesehen" haben.


    Vielleicht liegt es daran, dass meine Diabetologin, sowie meine Ärztin hier in der Reha, beide noch relativ jung sind und anscheinend noch nicht "alles gesehen" haben.

    oder die Docs haben einfach nicht die Erfahrung mit -neu- Typ 1, die meisten haben es schon viele jahre oder sind Typ 2