Getreide/Weizen als Ursache für Diabetes?

  • Hallo zusammen,


    Ich habe eine Frage zu einem Thema, mit welchem ich mit seit langen beschäftige.


    Ich habe während meiner Schwangerschaft ein sehr bekanntes Buch über Weizen verschlungen und seither verzichte ich selbst auf Weizen. Es geht mir super und ich habe viele Beschwerden wie Sodbrennen uns Gelenkschmerzen damit in den Griff bekommen und renne nicht mehr von Arzt zu Arzt. Soviel zur Vorgeschichte.


    Nun habe ich mir von meiner diabetologin während der Schwangerschaft einen Klassiker ausgeliehen über Diabetes und Schwangerschaft. Hier steht wortwörtlich, dass man als Mutter, um das Diabetesrisiko beim Kind zu senken, das Baby im ersten halben Jahr komplett getreidefrei ernähren soll. Im Umkehrschluss heißt das für mich: Getreide kann eine Ursache für Diabetes darstellen.


    Was denkt ihr?
    Und an alle Mütter: habt ihr davon gelesen und was macht ihr?


    Grüße
    Karina

  • Hallo Karina,


    Bist Du denn mal auf Zöliakie getestet worden?
    Ich selber habe während meiner Stillzeiten ( 3x 6 Monate voll) zwar nicht auf Weizen verzichtet. Meine Kinder haben bis jetzt auch glücklicherweise keinen Diabetes aber sie haben alle drei Zöliakie. Die Bereitschaft bestimmte "Autoimmunreaktionen" zu entwickeln liegt auf einem Gen, welches bei vielen so vorhanden ist. Was dann zur Entwicklung der einzelnen Autoimmunreaktionen führt, das kann man bis heute nicht genau sagen. Oft kommen auch mehrere Autoimmunreaktionen zusammen vor, wie z.B. Diabetes und Zöliakie.
    Es gibt zwar einige Studien aber es ist alles noch sehr waage. Eine besagt zum Beispiel das Kinder in einem bestimmten Alter mit Gluten belastet werden sollten, dann wieder eine Zeit lang nicht, und dann wider, dann wären sie besser geschützt.
    Ich für meinen Teil würde es differenzieren und sagen bestimmte Getreide können Autoimmunreaktionen auslösen, sind aber nicht der alleinige Grund dafür. Damit der Schlüssel ins Schloss passt muss beim Safe auch die Zahlenkombination stimmen, so stelle ich mir das bildlich vor.


    Gruß Maec13

  • Wenn du alle Bücher, die über Ernährung von irgendjemand (!) geschrieben wurde beherzigen würdest, wärst du bereit verhungert!


    Aktuell ist es sehr "hipp", sich glutenfrei zu ernähren. Ja, es gibt einen kleinen Teil der Bevölkerung, die eine Glutenunverträglichkeit hat (Zöliakie), der Rest kann völlig ohne Bedenken Weizen essen. Gluten ist kein Gift und nicht Schlimm. es ist einfach ein Eiweiß (das, welches den Teig klebrig und backfähig macht). Um die kleine Gruppe der Zöliaki-Kranken zu schützen, steht auf immer mehr Packungen "glutenfrei". Spätestens, wenn es aber auf Wasserflschen, Teepackungen oder Käse steht, ist klar: Marketing-Gag! Hier wird die Dummheit derer ausgenutzt, die keine Ahnung haben und in der Schule nur hüpfen und singen gelernt haben. Die denken jetzt "wenn überall draufsteht, dass es frei von Gluten ist, dann ist Gluten bestimmt böse"... ähnliches gilt für Laktose.


    Grüße
    max

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)

  • Ich bin auch der Meinung, dass zu viel Weizen nicht gesund und esse ihn auch kaum (wenn glutenhaltiges Getreide dann eher Dinkel, Roggen, Einkorn..)
    Wikipedia meint dazu dass die sehr frühe Exposition gegenüber Gluten als ein weiterer Umweltfaktor für Typ-1-Diabetes diskutiert wird. Ich hab (noch) keine Kinder und plane das auch nicht für die nächsten Jahre ein... Aber ich hab fest vor, sie zumindest im ersten halben Jahr glutenfrei zu ernähren (und zu stillen). Es gibt einfach genügend anderes Essen und man (ich) will ja kein Risiko eingehen... :rolleyes:

  • Hallo,
    Bei Zöliakie ist klar, ein absolutes muss absolut Gluten frei keinerlei Ausnahmen, schon Spuren von Gluten haltigen Lebensmitteln reichen, um die Autoimmunreaktion auszulösen.
    Für Gesunde ist Gluten, wie es auch mit den meisten anderen Lebensmitteln ist, in Maßen nicht schädlich.
    Wie ich bereits schrieb, erhöht aber wohl auch das zu späte Belasten mit Gluten das Risiko einer Zöliakie.
    Das komplette weg lassen von Lebensmitteln, um ein eventuelles Risiko auszuschließen halte ich nur in Begründeten Fällen für
    sinnvoll. Sich bewusst zu ernähren, ist glaube ich viel wichtiger.
    Wenn meine Kinder zuschauen müssen wie die Klassenkameraden sich mal eben schnell ein Brötchen beim Bäcker holen können und sie selber ihre eingepackte Brotdose mit Gluten freiem Inhalt hervorholen blutet mir als Mutter oft das Herz. Sie halten ihre Diät tapfer und konsequent und darum bin ich außerordentlich froh. Aus Angst vor einem eventuellen Risiko würde ich ihnen das jedoch nicht abverlangen.


    Grüße
    Maec13

  • Im Umkehrschluss heißt das für mich: Getreide kann eine Ursache für Diabetes darstellen.


    Als zusätzliche Info:
    Die TU München hat 2004 in einer Studie kein erhöhtes Risiko für einen Diabetes Typ 1 feststellen können. Hierbei wurden zum einen Babys ab dem 6.Monat und andere ab dem 12.Monat glutenhaltig ernährt. Der Anteil an Babys, die in der Zeit von 3 Jahren Inselautoimmunität entwickelten lagen mit 12% bzw. 13% bei beiden Gruppen fast gleich. Also ist es Wurscht, ab wann man seinem Kind glutenhaltige Lebensmittel gibt (zumindest laut Studie ab dem 6. Monat). Zudem waren in der Studie nur Babys, die von Anfang an ein hohes Erkrankungsrisiko hatten.


    Gruß
    Felix


    Quelle: LINK

    Optimismus ist Mangel an Detailkenntnis

  • Spätestens, wenn es aber auf Wasserflaschen, Teepackungen oder Käse steht, ist klar: Marketing-Gag! Hier wird die Dummheit derer ausgenutzt, die keine Ahnung haben und in der Schule nur hüpfen und singen gelernt haben. Die denken jetzt "wenn überall draufsteht, dass es frei von Gluten ist, dann ist Gluten bestimmt böse"... ähnliches gilt für Laktose.

    Wie wahr, wie wahr. Max, Du schreibst hier weise Worte und sprichst mir aus der Seele. - Danke 8)


    Eingangs ging es ja nicht nur um den Weizen, sondern auch generell um getreidefreie Monate fürs Kind. Da wollte ich an dieser Stelle mal nebenbei an den Hafertag erinnern, den traditionell einige Diabetiker ob seiner positiven Wirkung auf den BZ gerne mal einlegen... - Kann dann zumindest dieses Getreide so schlecht sein? Diese Frage habe ich mir gerade gestellt, als ich den Thread hier gelesen habe.

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

    3 Mal editiert, zuletzt von jhowbg ()

  • Was ich einfach generell schlecht verstehe, ist der Zusammenhang zwischen Getreide und Diabetes Typ 1...
    Und wenn schon Spuren ausreichen, dann muss ich ab dem Zufüttern bei meinem sohnemann wirklich sehr aufpassen.


    Schade, dass es in dem Buch, das ich habe, nur kurz erwähnt und nicht weiter darauf eingegangen wurde.

  • Was ich einfach generell schlecht verstehe, ist der Zusammenhang zwischen Getreide und Diabetes Typ 1...
    Und wenn schon Spuren ausreichen, ...


    Wer sagt denn das schon Spuren ausreichen können, um Diabetes auszulösen? ?(
    Laut den von FelixB verlinkten Studien scheint es ja egal zu sein, ob die Babys schon ab dem 6. oder erst ab dem 12. Monat Gluten erhalten, auch wenn das rein gar nichts darüber aussagt, wie das im ersten halben Jahr ausschaut.... Und seine Kinder lebenslang glutenfrei zu ernähren, war ja auch nie Thema....


    Da wollte ich an dieser Stelle mal nebenbei an den Hafertag erinnern, den traditionell einige Diabetiker ob seiner positiven Wirkung auf den BZ gerne mal einlegen... - Kann dann zumindest dieses Getreide so schlecht sein? Diese Frage habe ich mir gerade gestellt, als ich den Thread hier gelesen habe.


    Hafer enthält nur ca. 25 % so viel Gluten wie Weizen. Es gibt sogar Studien, die Hafer bei Zöliakie-Patienten als nicht schädlich ansehen (allerdings auch gegenteilige), die Eiweißbestandteile scheinen irgendwie etwas anders zu sein... Ich glaub aber auch nicht, dass irgendwer der Meinung ist, dass Getreide generell schlecht ist (davon war hier nie die Rede), ABER in der Menge, in der Weizen üblicherweise von vielen verzehrt wird (so à la Brot zum Frühstück, Nudeln zum Mittagessen und Pizza zum Abendessen), kann meiner Meinung nach kein Lebensmittel mehr gesund sein. Normaler Weizen ist im Vergleich zu anderen Getreidesorten halt auch relativ hochgezüchtet.... Ich kenne auch einige Leute, die Weizen nur schlecht bzw. nur in kleinen Mengen vertragen, und auch mir (bzw. meiner Verdauung) bekommt eine weizenarme Ernährung einfach besser...

  • Viel weiterhelfen kann ich Dir nicht, der stellvertretende Chefarzt der Diabetesklinik hat mir nach der Geburt meiner Tochter aber auch dazu geraten, ihr im ersten Jahr kein Glutenhaltiges Getreide zu geben und ich habe mich daran gehalten.


    Meine Tochter hat auch Neurodermitis entwickelt und beim Heilipraktiker kam u.a. heraus dass sie eine Weizenunverträglichkeit hat. Dagegen haben wir eine Boresonanz gemacht, jetzt kann sie es in kleinen Mengen vertragen, sobald man es übertreibt, fängt sie aber wieder an sich aufzukratzen. So jetzt bin ich vom Thema abgeschweift.