Dapagliflozin auch für Typ 1

  • Hallo zusammen,


    mein Doc hat mir von einem Medikament berichtet, das eventuell auch für Typ 1 Diabetiker Vorteile bringt. Klingt sehr interessant, da es die Rückgewinnung von Glukose aus dem Hahn unterbindet. Somit würde der BZ bei Überschreiten der Nierenschwelle nicht so stark ansteigen.


    Für wie sinnvoll erachtet ihr diese Therapieunterstützung?


    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=41680


    http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=45018

    Einmal editiert, zuletzt von karlhof ()

  • Aus dem Harn, nicht aus dem Hahn ;)

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  • Nein danke. Wenn man davon Blasenkrebs bekommt, nehme ich lieber Insulin als Medikament.


    Ich habe die Beschreibung so verstanden, dass man durch das Medikament, auch wenn der Zucker unter der sogenannten Nierenschwelle ist, ständig Zucker im Urin haben wird. Dann wird es vermutlich auch als Nebenwirkung häufige Pilzerkrankungen der Harnausscheidungsorgane geben?


  • mein Doc hat mir von einem Medikament berichtet, das eventuell auch für Typ 1 Diabetiker Vorteile bringt.

    Er ist nicht gut informiert!
    Der Hersteller und Vertreiber Astra Zeneca hat das Medikament Forxiga® am 15.12.2013 außer Vertrieb genommen, weil es vom Gemeinsamen Bundesauschuss (GB-A) "keinen Zusatznutzen" bescheinigt bekam und sie mit dem Spitzenverband der Krankenkassen keinen angemessenen Preis erzielen konnten.


    Im Frühjahr kommt es wieder in Kombination mit Metformin und die AMNOG-Bewertung http://www.bmg.bund.de/kranken…ordnungsgesetz-amnog.html beginnt erneut!
    Dann erst recht nichts für Typ 1 Diabetiker!

  • Forxiga (Dapagliflozin) gibt es ab sofort wieder als Mono-Substanz, die Firma AstraZeneca hat mit der GKV auf dem Verhandlungsweg einen Erstattungsbetrag für das Antidiabetikum vereinbart.
    Seit Februar 2014 gibts Xigduo 5 mg/850 mg und 5 mg/1000 mg als Kombination mit Dapagliflozin und Metformnin


    Demnächst gibt es einen weiteren oralen SGLT2-Inhibitor Invokana (Canagliflozin) in Deutschland.
    Er wird gemeinsam vermarktet von Janssen und Sanofi-Aventis.

  • Um noch mal auf die Ursprungsfrage zu kommen....ich überlege mir gerade, dass die Wirkung dieses Medikaments ja so sein würde, dass ich ggfs. gar nicht sehe, wie hoch mein BZ wirklich angestiegen wäre (ohne diese Hemmung der Resorption von Glucose aus dem Harn). Damit verbaue ich mir doch die Erkenntnis, wie heftig ich mit meiner Insulingabe gerade daneben gelegen habe....


    Doch lieber nicht, mal abgesehen von den möglichen Nebenwirkungen, die so ein Eingriff in den Stoffwechsel hat, insbesondere wenn man "lebenslänglich" hat.


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • Um noch mal auf die Ursprungsfrage zu kommen...

    Diese Medikamente haben keine Zulassung zur Behandlung von Typ 1-Diabetes!
    Sie werden aber, off-lable-use (außerhalb der Zulassung) bei "nicht zufrieden eingestellten" bzw. übergewichtigen Typ 1ern ausprobiert!

  • Forxiga (Dapagliflozin) gibt es ab sofort wieder als Mono-Substanz, die Firma AstraZeneca hat mit der GKV auf dem Verhandlungsweg einen Erstattungsbetrag für das Antidiabetikum vereinbart.
    Seit Februar 2014 gibts Xigduo 5 mg/850 mg und 5 mg/1000 mg als Kombination mit Dapagliflozin und Metformnin


    Demnächst gibt es einen weiteren oralen SGLT2-Inhibitor Invokana (Canagliflozin) in Deutschland.
    Er wird gemeinsam vermarktet von Janssen und Sanofi-Aventis.

    du bist aber gut infomiert........................ ^^

  • Zitat

    Doch lieber nicht, mal abgesehen von den möglichen Nebenwirkungen, die so ein Eingriff in den Stoffwechsel hat, insbesondere wenn man "lebenslänglich" hat.
    Lg Hubi


    Welche Nebenwirkungen meinst du denn; und haben künstlich hergestellte Insuline keine Nebenwirkungen?
    Ich denke wenn jemand sehr schwer einstellbar ist dem mit einem Medikament die Einstellung erleichtert werden kann, dann sollte man schon mal darüber reden.

  • Doch lieber nicht, mal abgesehen von den möglichen Nebenwirkungen, die so ein Eingriff in den Stoffwechsel hat, insbesondere wenn man "lebenslänglich" hat.
    Lg Hubi


    Welche Nebenwirkungen meinst du denn; und haben künstlich hergestellte Insuline keine Nebenwirkungen? Ich denke wenn jemand sehr schwer einstellbar ist dem mit einem Medikament die Einstellung erleichtert werden kann, dann sollte man schon mal darüber reden.

    Die Nierenfunktion sollte nicht allzusehr eingeschränkt sein, damit man sie einnehmen kann und überhaupt wirken.
    Die Nebenwirkungen sind überschaubar, zumeist treten Urogenitalmykosen oder Harnwegsinfekte auf. Bei Frauen sind die Pilzerkrankungen häufiger als bei Männern, die sich meist gut behandeln lassen! Man muss sich die Wirkung wie bei einem Diuretikum vorstellen, deshalb sollten Patienten wegen der Polyurie sehr viel Trinken.

  • Das Thema SGLT-2 Hemmer war jüngst schon mal kurz angeschnitten worden.


    Insgesamt sehe ich den Einsatz bei Typ-1 sogar als unkritischer, bzw. sinnvoller als bei Typ 2 Diabetes, wenn Resistenzfaktoren beim Typ 1 die Wirkung des gespritzten Insulins beeinträchtigen, denen anders nicht beigekommen werden kann.


    Als Medikament für Typ 1 in der Anfangsphase halte ich SGLT-2 Hemmer für völlig fehl am Platz, ebenso wie beim Typ 2, wenn nur die Symtomatik (hoher BZ) kaschiert oder gemindert wird, die Schädigungsprozesse im Hintergrund, Absterben der Betas, erhöhte Proinsulinspiegel, erhöhtes Interleukin-1ß u.a.m., aber nicht verändert werden, weil die Überforderung der Betazellen letztlich nicht oder allenfalls nur geringfügig reduziert wird.


    Gruß
    Joa

  • seit 5 Wochen habe ich mal einen SGLT2 Inhibitor 100 mg 1mal tgl..(Privatrezept, für Typ 1 nicht im Label )


    Werte haben sich extrem geändert. 68% im Ranking und 28% drüber. Hypos 2% Die Spitzen sind einfach weg.Werden ja,durch das Absenken der Nierenschwelle ausgeschieden. Insulindosis ist auf max 50 I.U. runter.
    Auch das Gewicht ist um 5 Kilo gesunken.Habe es auch deswegen ausprobiert ,da ich kontinuierlich monitoriert bin ,um evtl.Hypos vorzubeugen.Und vorallem der Zucker verlässt den Körper,kann nicht irgendwie eingebaut o.a.verstoffwechselt werden.


    Es ist einfach verblüffend, wenn man selber über die ganze Nacht sieht ,dass die Kurve um die 5,0 bleibt,ein kleines Zucken in der Dawn-Phase nach oben ,auch das Basal bekommt einen neuen Stellenwert.

  • Das Thema SGLT-2 Hemmer war jüngst schon mal kurz angeschnitten worden.
    ...Als Medikament für Typ 1 in der Anfangsphase halte ich SGLT-2 Hemmer für völlig fehl am Platz, ebenso wie beim Typ 2, wenn nur die Symtomatik (hoher BZ) kaschiert oder gemindert wird, die Schädigungsprozesse im Hintergrund, Absterben der Betas, erhöhte Proinsulinspiegel, erhöhtes Interleukin-1ß u.a.m., aber nicht verändert werden, weil die Überforderung der Betazellen letztlich nicht oder allenfalls nur geringfügig reduziert wird. Gruß Joa

    Vollkommen richtig, wenn der 1er kein Übergewicht hat bringt ihm diese Hemmung nicht viel...
    Beim Typ 2 sollte schlechter HbA1c und Übergewicht im Vordergrund stehen bzw. sehr hohe Insulindosen um die Dosis reduzieren zu können oder evtl. dem Patientenwunsch "Verzicht auf Insulin wegen Hyporisoko" eine gewisse zeitlang nach zu gehen...
    Interessant ist auch, dass durch diese Diurese eine milde Blutdrucksenkung zwischen 4-5 mm/hg stattfindet, im Einzelfall auch mehr.