Warum tragt ihr eine Pumpe? Nutzt noch jemand ICT?

  • Ich habe in anderen Posts gelesen, dass einige von euch Pumpenträgern mit euren (Langzeit)Insulinen zufrieden waren.



    Was war für euch der Grund, um auf die Pumpe umzustellen?


    Ist vielleicht auch jemand von der Pumpe zurück zur ICT und wenn ja, was waren die Gründe?


    Wer nutzt vielleicht sogar regelmäßig beide Varianten?


    Ich persönlich bin nämlich gerade von der Pumpe (Omnipod) irgenwie genervt. (Thema Brennen bei Insulinabgabe)
    Bei der Paradigm (hatte ich zuvor) war das mit alternativen Stellen aufgrund des Schlauchs so eine Sache, und das Setzen des Katheters ist beim Omnipod halt angenehmer.
    Manchmal denke ich darüber nach, es nochmal mit ICT zu versuchen. Seit der Pumpe habe ich aber kaum, bzw. geringgradige UZ bei akzeptablem HbA1c (meist deutlich unter 7) Auf der anderen Seite, habe ich heute ein ganz anderes Wissen über die Therapie, als vor der Pumpenzeit. Ach ich weiß im Moment nicht ...


    Gruß Tommi

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Ich habe in anderen Posts gelesen, dass einige von euch Pumpenträgern mit euren (Langzeit)Insulinen zufrieden waren.

    Ja, ich auch ! zumindest was die körperliche Verträglichkeit betrifft.

    Was war für euch der Grund, um auf die Pumpe umzustellen?

    Ein ausgeprägtes Dawn-Phänomen, das mit ICT nicht mehr zu bewältigen war.

    Wer nutzt vielleicht sogar regelmäßig beide Varianten?

    Nein, aber ich habe immer einen Apidrafertigpen bei mir, um Korrektur zu spritzen wenn Pumpenboli nicht mehr funktionieren .


    Ich persönlich bin nämlich gerade von der Pumpe (Omnipod) irgenwie genervt. (Thema Brennen bei Insulinabgabe)
    Bei der Paradigm (hatte ich zuvor) war das mit alternativen Stellen aufgrund des Schlauchs so eine Sache, und das Setzen des Katheters ist beim Omnipod halt angenehmer.
    Manchmal denke ich darüber nach, es nochmal mit ICT zu versuchen. Seit der Pumpe habe ich aber kaum, bzw. geringgradige UZ bei akzeptablem HbA1c (meist deutlich unter 7) Auf der anderen Seite, habe ich heute ein ganz anderes Wissen über die Therapie, als vor der Pumpenzeit. Ach ich weiß im Moment nicht ...

    Habe ich mitbekommen... !


    -Alternativstellen mit dem Schlauch ( wobei mir die "Schlauchnachteile" bewusst sind !) sind bedeutend vielfältiger als mit dem Pod.
    -Du musst ja nicht die Katheter des Pumpenherstellers verwenden... es gibt Alternativen !
    -Selbstverständlich kann man auf ICT zurück und wenn der BZ mitmacht ist das ja okay !
    allerdings würde ich niemals endgültig die Pumpe zurückgeben. Ein Neupumpenantrag wird scheinbar immer schwieriger...

  • Zur Pumpe bin ich bereits nach 1 1/2 Jahren Diabetesdauer gekommen. ICT hat aufgrund hoher Morgenwerte nicht funktioniert. Etliche Basalinsuline ausprobiert aber das hat es auch nicht gebracht.


    Meine erste Pumpe war übrigens die D-Tron :rolleyes:



    Nun bin ich seit mehr als 12 Jahren Pumpenträgerin und eine Rückkehr zur ICT wäre für mich ein Albtraum :pupillen:


    Ich hatte mal im Urlaub "Pumpenpause" versucht...... das ging überhaupt nicht. Zum Glück hatte ich die Pumpe dabei - sonst hätte ich mir den ganzen Urlaub versaut.


    Jetzt habe ich den Omnipod mit Humalog und für alle Fälle (falls das PDM mal schlapp machen sollte) natürlich auch Humalog und Levemir Fertigpens im Haus.

  • Ich habe in anderen Posts gelesen, dass einige von euch Pumpenträgern mit euren (Langzeit)Insulinen zufrieden waren.


    Ich war mit Lantus überhaupt nicht zufrieden und bin so froh, davon weg zu sein. Auch wenn mein Dia-Doc und einige Diabetesberaterinnen mir hier widersprechen würden - ich habe unter Lantus erheblich zugenommen. Es gibt viele, die meinen, ich hätte auch zugenommen, wenn ich nicht auf Lantus umgestellt worden wäre. Ich bin da skeptisch. Und interessanterweise habe ich schon leicht abgenommen, seit ich nun den Pod habe (ca. 2 Monate), obwohl ich keine Umstellung im Bezug auf Ernährung und Sport gemacht habe. Na, sowas..
    Der angebliche Vorteil von Lantus, dass man nur ein Mal für 24Std spritzen muss, war bei mir auch nicht gegeben: Ich musste die Basaldosis auf 2 Mal für je 12Std splitten... und durfte mir so auch am Wochenende und im Urlaub den Wecker auf 7 Uhr stellen. Es scheint Leute zu geben, die mit Lantus super glücklich sind. Ich war es nicht. Ebenfalls doof war die Tatsache, dass mit Lantus praktisch keine kurzfristige Anpassung auf veränderte körperliche Belastung möglich ist. Dosis-Änderungen machen sich immer erst nach 1-2 Tagen bemerkbar, wenn die Situation schon wieder anders ist. Das ist besonders doof, wenn man Sport treibt, um die Gewichtsabnahme zu unterstützen und dann immer Zusatz-BE futtern darf.


    Was war für euch der Grund, um auf die Pumpe umzustellen?


    Ich muss mich langsam mal mit der Frage nach Nachwuchs auseinander setzen. Lantus ist z.B. für Schwangere nicht zugelassen. Mein HbA1c war unter ICT praktisch nie unter 7 und auch mal jenseits der 8. Das hat unter Anderem aber auch mit meinem Job zu tun, der kurzfristige Anpassungen erfordert, die mit ICT nur bedingt machbar waren. Ich schreibe "bedingt", weil ich diese Situationen unter ICT schon gemeistert habe - allerdings mit höheren Werten. Jedes Instrumentarium, das es mir ermöglicht, solche SiItuationen mit besseren Werten zu meistern, ist für mich höchst willkommen - und hier ist eine Pumpe eben unschlagbar.
    Ganz im Allgemeinen habe ich immer mit stark schwankenden Werten gekämpft - von jenseits der 300 bis Hypos war innerhalb von wenigen Stunden alles drin. Obwohl ich noch vieles austesten muss mit der Pumpe, haben sich die Werte schon deutlich stabilisiert. Es gibt kein solches Hip und Hop mehr und damit ist viel gewonnen. Abgesehen davon, dass solche Schwankungen eine akut hohe Belastung für den Körper sind, stellen sie auch ein höheres Risiko für Folgekrankheiten dar (nicht nur der HbA1c ist hier ausschlaggebend).


    Auf der anderen Seite, habe ich heute ein ganz anderes Wissen über die Therapie, als vor der Pumpenzeit.


    Von der Pumpe zurück auf ICT nach so langer Zeit fände ich gewagt. Da müsste schon ein wirklich schwerwiegender Grund vorliegen. Ich habe in einer Schulung mal einen Typen kennengelernt, der 10 Jahre eine Pumpe hatte und von einem auf den anderen Tag eine Allergie gegen sämtliche Katheter-Pflaster entwickelte. Was er auch ausprobierte, es ging einfach nicht. So ist er halt zur ICT zurück. Aber das war schon ein Extrem-Fall. Und dann: Was nützt dir deine Erfahrung über die Krankheit, wenn du bestimmte Techniken unter ICT nicht anweden kannst?
    Denn: Die eingesetzten Langzeit-Insuline können den tatsächlichen Basalbedarf nur recht grob abdecken. Deshalb braucht man ja auch ca. 20% mehr Basalinsulin als man während der Pumpentherapie braucht. Wird man (z.B. stationär) eingestellt, läuft es oft eine Zeit lang richtig gut und nach ca. 6 Monaten bis 1 Jahr fängt es an, wieder nicht so gut zu laufen. Doch nun habe ich bei der Pumpeneinstellung erfahren, dass Pumpis in der Regel länger ihre gute Einstellung beibehalten, weil sie flexibler reagieren können auf Veränderungen des Körpers und der Lebensumstände. Durch das ständgie Beschäftigen mit temporären Basalraten oder unterschiedlichen Basalprofilen nehmen die Patienten oft von vorn herein die nötigen Anpassungen vor, ohne dass sich über die Zeit etwas "einpendelt", was dann dauerhaft Probleme macht. Wenn ich z.B. feststelle, dass ich Nachmittags immer leicht zu hohe Werte habe und bei einem Basalratentest sich bestätigt, dass hier wohl Basal fehlt, kann ich als Pumpi einfach für diese Zeit das Basalprofil anpassen. Spritze ich z.B. Lantus unter ICT wird es verdammt schwierig hier etwas anzupassen, denn eine Erhöhung des Lantus, z.B. am Abend zuvor, um Nachmittags mehr Insulin zu haben, kann mich Vormittags zu niedrig werden lassen, da Lantus bei manchen eben nur auf dem Papier gleichmäßig verteilt wirkt. Andere Basal-Insuline sind felxibler, machen es aber notwendig mehrmals am Tag zu festen Zeiten zu spritzen, etc.


    Ist alles möglich - ich kann mir ICT auch noch gut vorstellen (ist bei mir ja erst 2 Monate her) - aber für mich wäre es eben eine "Tut-es-auch-Therapie" anstelle einer möglichst idealen Therapie.



    Gruß,
    Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Danke Veri,
    Dem habe ich nichts hinzuzufügen, so denke ich auch. Außer vielleicht eines, diese Supergute Einstellung mit einer Pumpe birgt zumindest bei mir die Gefahr, das ich meine Hypos so gut wie gar nicht mehr merke, und mein Körper auch die Signale nicht mehr sendet.
    Jedoch habe ich seit geraumer Zeit Clusterkopfschmerzen. Die allerdings schon bei normalen Werten anfangen.Vielleicht hat mein Körper eine andere Möglichkeit gefunden mich zu warnen?! Eine Lösung habe ich dafür noch nicht gefunden.
    Aber ein zurück zu ICT gibt es für mich nicht, nicht wenn meine KK dauerhaft der Pumpe zustimmt, was ich hoffe!!!
    LG Sorry

  • Ja, Lantus musste ich damals auch 2xtägl. spritzen, hatte dafür allerdings nicht so ganz feste Zeiten. Flexible Anpassung ist damit tatsächlich kaum möglich.
    Levemir vertrage ich nicht.
    NPH lange nicht mehr benutzt (nur zu Beginn und damals nur zur Nacht)


    Da mich der Pod am Arm gestern aber sowas von genervt hat, flog dieser kurzer Hand runter. Etwas geblutet, also doch wohl ein Gefäß getroffen?


    Nachdem ich so genervt war, habe ich dann versuchsweise zum NPH gegriffen. Bei 20 I.E. mit Pumpe und relativ flachem Profil habe ich mich für 12 I.E. um 23.00 Uhr entschieden.
    Start leider etwas niedrig 64 und 1 BE
    0.00 Uhr 70 und 1 BE
    1.00 Uhr 136 - ok
    2.30 Uhr 169 - keine Korrektur (sicher ist sicher)
    8.00 Uhr Wecker gestellt 288 - Misst 7 I.E. Humalog mit Spritze
    Nun doch einen neuen Pod aktiviert.
    12.00 Uhr 119


    Warte noch auf den Rückruf meiner Dia Beraterin ...

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Hallo Tommi,
    Halte durch, vielleicht ist es ja nur ,wie bei mir, eine Phase und Dein Körper rebelliert bald nicht mehr dagegen.
    Ich drück Dir die Daumen! :knot:
    LG Sorry

  • Hallo Tommi,


    Ich denke Du solltest mit Deinem Arzt sprechen, ob Du mal Basal Insulin anstatt Pumpe ausprobieren kannst. Gut sortierte Diabetologen haben ja alles im Hause, Insulin und Pens, so dass Du dafür kein Rezept brauchst. Und dann schaust Du einfach wie es läuft. Vielleicht bestärkt es Dich darin, die Pumpe weiterzutragen.


    Mit einem Rezept für Basal – Insulin wäre ich vorsichtig. Ich weiß nicht, ob die Krankenkasse bei einem Pumpenantrag prüft, ob Basal-Insulin per Rezept geordert wurde.


    Viel Erfolg


    nemo

    Thomas', Diabetes Blog


    ... stay hard, stay hungry, stay alive. (Springsteen)

    2 Mal editiert, zuletzt von nemo () aus folgendem Grund: Ich habe den langen Text etwas reduziert, bis man zur Kernausage kommt ist man sonst eingeschlafen

  • Mit einem Rezept für Basal – Insulin wäre ich vorsichtig. Ich weiß nicht, ob die Krankenkasse bei einem Pumpenantrag prüft, ob Basal-Insulin per Rezept geordert wurde.

    Das würde ich ganz entspannt sehen, weil für "Plan B" d.h. wenn die Pumpe / das PDM mal komplett ausfällt wäre man ohne Basalinsulin ziemlich aufgeschmissen. Jede/r Pumpenträger/in sollte daher Basalinsulin zu Hause haben. Einige machen ja auch, z.B. beim Strandurlaub mal kurz eine Pumpenpause. Begründen kann eine zusätzliche Verordnung von Basalinsulin der Krankenkasse gegenüber eigentlich immer.

  • Suthi


    So weit ich mich erinnern kann, lernt man in der Pumpen-Schulung ja auch wie man seinen Insulin - Bedarf ermittelt, wenn man die Pumpe ablegt.


    Gruß nemo

  • Darf ich fragen wie Du es geschafft hast die Pumpe (Paradigm / Omnipod) zu wechseln?
    Wenn ich es richtig verstanden habe, haben Pumpen kein Verfallsdatum mehr? Wie schafft man es dann zu wechseln?

  • Darf ich fragen wie Du es geschafft hast die Pumpe (Paradigm / Omnipod) zu wechseln?
    Wenn ich es richtig verstanden habe, haben Pumpen kein Verfallsdatum mehr? Wie schafft man es dann zu wechseln?

    Nach Ablauf der 4 Jahre Garantie ein Rezept für eine Folgeverordnung eingereicht.
    Mehr muss man nicht tun.

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Hi! Ich habe ja erst vor einem guten Monat meinen Omnipod....ich war garnicht schlecht eingestellt vorher - fand ich! Aaaber...meine Werte sind zu niedrig...1c von 5,2....da auch hohe Werte vorkommen, also auch öfters Hypos.... Hypowahrnehmung als Folge denkbar schlecht....
    Jetzt versuche ich also, meine Werte konstater und etwas höher zu halten...darüber hinaus empfinde ich den Pod als absolute Erleichterung und Gewinn an Lebensqualität [Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/artists/laie/LaieA_024.gif]
    (eine Schlauchpumpe habe ich Probegetragen und für mich ausgeschlossen).[Blockierte Grafik: http://smiles.kolobok.us/icq/nea.gif]


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Meine Gründe für die Pumpe waren und sind:

    • Schichtdienst
    • bei ICT war 3 x Basalgabe nötig - man kann nie ausschlafen, wenn die erste Gabe um 6.00 h ist und die letzte um 22.00 h
    • Flexibilität - auch auf Reisen
    • Möglichkeit eines Dualbolus
    • Möglichkeit die Rate zum passenden Zeitpunkt zu reduzieren oder zu erhöhen, anstatt nach einer Radtour 6 BE´s zu essen
    • Genauere Bolusgabe mit Berücksichtigung der Insulinwirkzeit - das hatte ich früher nicht berechnet

    Wollte lange genug keine Pumpe wegen Schlauch und so... jetzt kann ich es mir ohne nicht mehr vorstellen - es wäre in meiner Arbeit mit ICT undenkbar!

    Grüße nest

  • Das ist sicher sehr interessant, welche Erfahrungen sich mit dem neu am Markt befindlichen Insulin Tresiba ergeben.


    Ich finde, dass das eigentlich einen eigenen Thread wert sein sollte? Dann verteilen sich die entsprechenden Beiträge auch erst mal nicht so sehr auf diverese andere Themen wäre die Hoffnung.


    Gruß
    Joa