Aufstehinsulin - macht ihr das, wenn ja wie?

  • Hallo Floh,


    bei der Insulinpumpe hat man ja erst einmal ein normiertes Profil, das am frühen morgens die höchste Insulinmenge bereit stellt. Als ich noch eine Pumpe getragen habe, habe ich in diesem Bereich herumgebastelt, bis der morgens BLZ ganz gut gestimmt hat. So viel ich mich daran erinnere wurde der Bereich auch breiter, als diese Nordkurve. In der Woche stehe ich immer vor 7 auf. Am Wochenende war der BLZ am morgen tendenziell zu niedrig, was ich auch schon in anderen Beiträgen auf die Vorfreude auf das Wochenende geschoben habe. In der Zwischenzeit, dank des Forums, schätze ich, dass sich beim später schlafen alles verschoben wird. Manuela hatte da auch in einem Beitrag einen sehr guten Link dazu, Hormonausschüttung in Abhängigkeit vom Schlafengehen. Beim Basalraten Trimmen habe ich morgens geschaut, dass ich einen guten nüchternen Wert habe und danach geschaut, ob er noch ansteigt, und die Einheiten, die ich dann brauchte, etwas vorher auf ein paar Basalabgaben verteilt, fertig - sieht nämlich blöd aus, wenn man in der Basalrate einen Pick von 1-2 IE hat. So richtig geschmeidig glatt muss die Basalkurve ja auch nicht sein.


    Vorher bei NPH Insulin war der BLZ am morgen schon recht hoch, so um 200. Dann habe ich nach dem Aufstehen einfach Bolus dazu gespritzt, quasi auch als Korrektur. Das hat dann einen größeren Anstieg verhindert. Diese Werte habe ich dann mit in die Pumpe übernommen.


    An deiner Stelle würde ich mal die Hälfte Deiner morgendlichen Zugabe in die Basalrate rein wursteln, die andere Hälfte erst mal in den Bolus lassen. Wenn das praktisch für Dich ist, würde ich die andere Hälfte auch noch mit der Basalrate vermengen. Hat auch den Vorteil, wenn Du mal gar keine Zeit hast, nicht mal zum Frühstücken oder drei Stunden verschläfst, ist der BLZ nicht so unangenehm erhöht.


    Viel Spaß beim experimentieren.


    Gruß thomas

  • Ich gehöre zu denen, die das Aufstehinsulin in die Basalrate einprogrammiert haben. Von Montag bis Samstag stehe ich auf alle Fälle früh auf (i.d.R. um 6.00 Uhr). Lediglich am Sonntag kann es später sein - da riskier ich eine Unterzuckerung. Aber: Da es am Samstagabend oft später wird als sonst, ist der BZ-Verlauf der letzten Nacht in der Woche eh anders 8)

  • Guten Morgen! An der Stelle bastel ich gerade auch herum. Unter der Woche, regelmäßige Uhrzeit, den "Gupf" in die Basalrate eingebaut...am Wochenende habe ich dann manchmal das Problem, dass dieser Gupf mich dann, weil ich länger schlafe, in die Hypo zieht...ich bin also gerade dabei herauszufinden, wie ich die Basalrate für das Wochenende anlege, damit es passt. Problem 1: mal stehe ich um 9 auf, mal um 10....
    Problem 2: ich vergesse die Basalrate zu wechseln...muss mir dringed eine Erinnerung ins Handy machen...
    Ich finde es schon erstaunlich...ich habe morgens eher niedrige Werte (meist so 60-70) und dann kommt noch die erhöhte Basalrate dazu....das hat mir anfangs echt Angst gemacht....aber es passt...!!


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Hallo Floh,


    ich geb mir das Aufstehinsulin direkt beim Aufstehen über 2h verzögert. Das in die Basalrate einzuprogrammieren wäre mir zu riskant, weil:


    • ich gerne schon mal meinen Wecker überhöre. Verschlafen und Unterzucker beim Aufwachen wäre für mich der Overkill, wenn ich schnell zur Arbeit muss.
    • Zwei Basalratenprofile, eins fürs Wochenende, zum Ausschlafen, ohne Aufstehinsulin, eins für in der Woche mit Aufstehinsulin wären mir zuviel, weil ich mit Sicherheit vergessen würde die Basalrate am Freitagabend auf Wochenende zu stellen, vor allem wenn noch Alkohol im Spiel ist :whistling:
    • Sonntagsabends das Ganze nochnal nur rückwärts, nee danke, bin ich viel zu schusselig für
      :patsch:
    • das Aufstehinsulin auch schon mal ausfallen darf, sollte ich tatsächlich mal bis mittags im Bett bleiben. Ab ca. 11 Uhr ist bei mir der Mehrbedarf fürs die aufrechte Lebenslage in der Basalrate berücksichtigt.


    Mir ist da ein täglich eingespieltes Ritual viel lieber, aufstehn -> Aufstehinsulin, fertig. Die Ausnahme am Wochende, kurzer Blick auf die Uhr und dann entscheiden, fällt mir da viel leichter, vor allem, seit der Wecker regelmäßig um 6 Uhr klingelt, ich auch am Wochenende früher wach werde.


    LG
    Ariola

  • ariola: Dann musst du jeden Morgen eine temp. Basalrate eingeben??? Ist die bei dir stabil? Also immer die gleiche Menge? Hast du so konstante Nüchternwerte?
    Finde deine Idee garnicht dumm...aber jeden Tag die Basalrate temporär einzugeben kommt mir etwas komplizierter vor als einfach die Basalrate anzupassen...und fürs Wochenende zu wechseln...kleine Erinnerung ins Handy ...fertig.


    Caro <>
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  • ariola: Dann musst du jeden Morgen eine temp. Basalrate eingeben??? Ist die bei dir stabil? Also immer die gleiche Menge? Hast du so konstante Nüchternwerte?
    Finde deine Idee garnicht dumm...aber jeden Tag die Basalrate temporär einzugeben kommt mir etwas komplizierter vor als einfach die Basalrate anzupassen...und fürs Wochenende zu wechseln...kleine Erinnerung ins Handy ...fertig.

    :?: Wieso Basalrate?? Ich nehm den verzögerten Bolus und verzögere nur das Aufstehinsulin über 2h. Das Aufstehinsulin ist jeden morgen gleich. Basalrate ist auch immer die gleiche. Der Frühstücksbolus variiert, je nach Nüchternwert und gegessenen BE.


    LG Ariola

  • ariola: Danke! Ja...klar...verzögerter Bolus....nicht temp. Basalrate :patsch:
    Ich werde das mal ausprobieren... da ich nicht frühstücke....mal gucken, wie es läuft!!! Danke für den Tipp!!!

    Wie gesagt... ich messe einen BZ von ca. 90 mg/dl etwa eine bis zwei Stunden vor dem Aufstehen


    Hä? Du misst und stehst erst 2 h später auf??? Warum das???


    Caro <>
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  • ariola: Darf ich mal fragen, wieviel du als Aufstehinsulin spritzt und auf 2 Stunden verteilst???


    Caro <>
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  • Ich habe 2,5 Einheiten bei ca 85Kg, gebe die direkt nach dem Aufstehen ab. Dafür ist die Basalrate eine Linie. Die Hügel wie im Renner-schema gibt es so nicht mehr.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Das ist ident mit meiner Erfahrung zu ICT- Zeiten,
    jetzt ist es in die Basalte unter CSII eingebaut.

    Sweetboy


    Nur wer nichts macht, macht auch keine Fehler !

  • Das ist ident mit meiner Erfahrung zu ICT- Zeiten,
    jetzt ist es in die Basalte unter CSII eingebaut.


    Das Einbauen des AI in die Basalrate setzt vorraus, das man jeden Tag den gleichen Tagesaulauf hat. Wochentags wie Wochenende. Ändert sich der Aufstehzeitpunkt ist es evtl ratsamer, das AI seperat zu verabreichen.

    Stolpern und Hinfallen ist keine Schande.
    Nicht wieder Aufstehen und Liegenbleiben schon.

  • Das hätte ich anmerken müssen.
    Du weißt ja, ich bin ein Gewohnheitstier und deshalb geht das auch bei der Wochenende BR, nicht aber im Urlaub!!!!

    Sweetboy


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  • Das Einbauen des AI in die Basalrate setzt vorraus, das man jeden Tag den gleichen Tagesaulauf hat. Wochentags wie Wochenende. Ändert sich der Aufstehzeitpunkt ist es evtl ratsamer, das AI seperat zu verabreichen.


    .. oder mehrere Basalraten abspeichern.


    Gruß thomas

  • Ich werde das heute mal ausprobieren mit dem verzögerten Aufstehinsulin...und die Basalrate runter setzen (die beinhaltet zur Zeit meinen Gupf....der mich am Wochenende in die Hypo bringt!).. bin gespannt, wie das klappt!!!


    Caro <>
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    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!


  • .. echt, seit wann. Davon habe ich nichts mitbekommen ...


    Typ1er meint, dass es die Hügel bei ihm nicht mehr gibt seit seine Basalversorgung einer Revision unterzogen wurde.


    Grundsätzlich haben die circadianen Hügel auf der Basalrate jedoch keinen Zusammenhang mit dem Aufstehinsulin.


    Der Bedarf für die Hormonausschüttungen im Dawn-Zeitraum (Morgendämmerung), wie im Dusk (Abenddämmerung) ist durch biorhythmisch bedingte Hormonausschüttungen bedingt, die sich je nach Lebensalter und individueller Ausprägung verschieden zeigen.
    Siehe auch PDF-Anhang in diesem Beitrag.


    Ein Aufstehinsulin deckt dagegen den (ebenfalls hormonell bedingten) basalen Insulinmehrbedarf zwischen liegender und aufrechter Körperhaltung (+/-30%), wenn dieser Mehrbedarf nicht in der Basalversorgung enthalten ist.


    Je nach individueller Flexibilität des Austehzeitpunktes macht es Sinn, diese 30% mehr an Basalversorgung erst zur Basalrate zu nehmen, wenn man sich sicher ist, dann in aller Regel auf den Füßen zu sein.
    Entsprechend ist der Dosisbedarf des Aufstehinsulins die Differenz zwischen Aufstehzeitpunkt und dem Zeitpunkt, ab dem die BR den aufrechten Modus (sitzen, gehen, stehen) ausreichend abdeckt.


    Diesen Zeitpunkt auszumachen mag etwas schwierig sein, wenn z.B. der Frühstücksbolus den Mangel kompensiert. Dann fällt das nur auf, wenn sich das Frühstück deutlich nach hinten verschiebt oder ganz entfällt.
    Vielleicht beschreibt diese Diskussion den Zusammenhang recht nachvollziehbar?


    Gruß
    Joa

  • Das ist meine Basalrate. kurz zur Nacht eine Absenkung, Morgens etwas mehr, ansonsten konstant.


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  • Um Joa noch zu ergänzen: Mit dem Alter nimmt man, weil sich die Hormonausschüttung ändert, gern die Dynamik aus der Basalkurve raus und nähert sich mehr und mehr einer flachen Linie. Am Ende ist dann von Renner nicht mehr viel zu sehen.


    von unterwegs...

    cu
    Jürgen
    . Inschrift einer Schulbank im Physiksaal: "He, Ihr da, Ohm! - Macht doch watt Ihr volt!"

  • Um Joa noch zu ergänzen: Mit dem Alter nimmt man, weil sich die Hormonausschüttung ändert, gern die Dynamik aus der Basalkurve raus und nähert sich mehr und mehr einer flachen Linie. Am Ende ist dann von Renner nicht mehr viel zu sehen.


    die Links von Joa und Typ1er habe ich mir angeschaut, und auch was Du sagst scheint absolut zu stimmen. Seit zwei Jahren spritze ich Lantus ohne irgend welche Probleme morgens zu haben mit einem erhöhten BLZ. Ich dachte immer das liegt am Insulin. Aber, das was ihr sagt, scheint bei mir nach 40 Jahren DM viel eher zu zutreffen. Ich bin begeistert etwas dazu gelernt zu haben.


    Gruß thomas