Kein Beschäftigungsverbot ?

  • Hallo miteinander,
    ich bin eigentlich nur die stille Mitleserin, aber hin und wieder hab auch ein paar Problemchen:
    Eigentlich wollte ich noch abwarten mit der Bekanntgabe, aber das geht jetzt nicht mehr. Bin momentan bei 8 + 1 (9. Woche), ET ist 02.02.2015; bis jetzt schlägt das Herz und der Zwerg ist auf 1,6 cm angewachsen. So weit, so gut. :)
    Jetzt mein Problem. Wir haben jetzt acht lange Jahre probiert. 2011 hatte ich nen Abgang, da wusste ich noch nichts von Diabetes. Danach hat es nicht mehr geklappt, so dass wir schliesslich in der Kinderwunschklinik gelandet sind, wo ich meine bisherigen Blutwerte mitbringen sollte. Also den Befund vom Gyn abgeholt und da steht seit über einem Jahr drin, dass ich schon voll in den Wechseljahren bin und dringenst in eine KiWuklinik überwiesen werden soll, was er aber nicht gemacht hat :pupillen:
    Der sieht mich nie wieder. So, der zweite Anlauf in der Klinik hat endlich geklappt.
    Ich arbeite eigentlich im Labor mit giftigen Chemikalien, was ich jetzt natürlich nicht darf. Von Anfang an hatte ich bis heute immer wieder Zwischenblutungen, sollte mich schonen und wurde krank geschrieben. Die Klinik hat mich nun entlassen, bin jetzt bei einem sehr guten Gyn. Von ihm wollte ich ein BV, weil ich dieses Kind als die einzige Chance sehe (ab 40 zahlt die Kasse ja keine Behandlungen mehr, also nächstes Jahr); ich habe immer wieder Blutungen, bin "alt" und Typ 1-Diab.
    Laut Ultraschall gefährden die Blutungen das Kind nicht und er meint, er darf kein BV aussprechen, das müsse der Arbeitgeber machen, da er ja die Umstände in meiner Firma nicht beurteilen kann. Mein Arbeitgeber darf (lt. Aussage der Krankenkasse) ein BV aussprechen, meint aber, er dürfe das nicht, das müsse der Doc machen, da der AG ja das Schwangerschaftsrisiko nicht einschätzen kann. :patsch:
    Jetzt werde ich vom Hausarzt immer wieder bis zur Klärung krank geschrieben, weil mein Arbeitgeber nicht weiss, wo er mich unterbringen soll. Übermorgen muss ich wieder zum Diadoc (routinemäßig); aber meine Werte fangen langsam an, auf die ** zu reagieren. Darf der Diadoc deswegen ein BV aussprechen ? Ich will in dieser einzigen und wohl letzten ** echt defintiv NICHTS riskieren !!!
    :help:


    Liebe Grüße, wopfine

  • Mit Ende 30 bereits seit Jahren in den Wechseljahren? Ich dachte, die fangen etwa so Mitte 40 an. Mir wurde bei meinen zwei Schwangerschaften sofort von meiner Frauenärztin ein Beschäftigungsverbot angeboten. Ich brauchte jedoch keins, da ich beim 1. Kind noch studierte und fünf Wochen, bevor der Kleine geholt wurde meine letzte Prüfung absolvierte. Beim zweiten arbeitete ich als freie Mitarbeiterin und stellte meine Arbeit im 8. Schwangerschaftsmonat ein. Ich weiß aber auch, dass es bei einer Freundin von mir, die keine Diabetikerin ist, aber auch schon 38 Jahre alt war, schwer war ein eingeschränktes BV zu bekommen. Sie durfte ihre täglichen Arbeitsstunden ab dem 7. Monat immerhin von 8 auf fünf kürzen. Bei ihr kam ein insgesamt vierstündiger Arbeitsweg hinzu. Ihr Frauenarzt war geschult worden, nicht einfach BVs zu vergeben. Aber bei dir mit Diabetes verstehe ich das ja nicht. Würde auch beim Diabetesarzt nachfragen oder ggf. doch noch nach einem anderen Gyn forschen und gleich das BV ansprechen. Meine Gyn ist eng befreundet mit einer Diabetologin und Gynäkologin, die in der Entbindungsklinik arbeitet und hat auch schon Vorträge zu Schwangerschaft und Diabetes besucht.

  • Liebe Wopfine,


    Erstmal herzlichen Glückwunsch. Ich hatte auch ab der 7. Woche bis Ende 11. Woche immer wieder Blutungen und heute geht's unseren kleinen Maus im Bauch prima (24. Woche).


    Ich hatte in der zeit der Blutungen immer eine krankschreibung und nach 6 Wochen dann Beschäftigungsverbot. Mein gyn hat es ausgestellt. Mittlerweile arbeite ich 4 h am Tag. Gibt soweit ich das verstanden habe 2 arten:
    - allgemeines Beschäftigungsverbot: hier darfst du nicht mehr arbeiten und hängt im wesentlichen von den arbeitsumstanden ab (also könnte ich mir vorstellen, dass sowohl Arzt als auch Arbeitgeber Risiko beurteilen müssen)
    - individuelles Beschäftigungsverbot: das hängt ganz von dir ab und deiner Leistungsfähigkeit. Heißt also ob du in der Lage bist die Stunden zu leisten. Dies kann der Arzt ausstellen und jegliche Einschränkung vornehmen. Bei mir zum Beispiel: nur noch 4h am Tag und homeoffice, weil mein Arbeitswelt lang ist und ich zu unterzuckerungen tendiere und daher Autofahren gefährlich ist.


    Ich würde sowohl gyn als auch Diadoc ansprechen. Beide haben das recht das auszustellen.


    Meine Erfahrung war aber auch, dass die Ärzte die Notwendigkeit sehr unterschiedlich beurteilen...im Zweifel würde ich mir auch einen anderen Arzt suchen und kein Risiko eingehen. Im Endeffekt musst du dich wohl fühlen mit der Entscheidung.


    Grüße und alles gute
    Rebejja

  • Hallo liebe Wolphine,


    ich arbeite in der Personalabteilung und bin dazu noch SS (Ende 30. Woche) und Typ1 - perfekte Mischung, oder ;-) Also ich hab nen BV seit der 8. SSW auch wegen ner Blutung in Zusammenhang mit Typ1 - war kein Problem. Dein Gyn scheint das - warum auch immer - nicht machen zu wollen, dein DiaDoc auch nicht.


    Dein Arbeitgeber kann sehr wohl ein BV ausstellen. Wenn ich recht verstehen weiß dein AG auch garnicht wo und wie er Dich einsetzen soll??? Er solle eine Gefährdungsbeurteilung mit Dir zusammen ausfüllen an Deine Krankenkassen schicken (die leiten das dann an richtige Stelle weiter). Hier ein Link wo Du diese Beurteilung herunterladen kannst:


    http://www.arbeitsschutz.nrw.d…ungsbeurteilung/index.php


    Dein Arbeitgeber kann sich auf den § 4 des Mutterschutzgesetztes verweisen:


    http://www.gesetze-im-internet…srecht/muschg/gesamt.pdfj


    Drück Dir die Daumen dass Du das BV ganz bald bekommst und die SS genießen kannst!!!!!!!!! Kann die KiWu-Klinik eventuell behilfich sein ein BV auszustellen??? (fällt mir grad mal noch so ein)

  • Vielen lieben Dank für Eure hilfreichen Antworten,


    ich bin mittlerweile schon einen Mini-Schritt weiter. Ich habe mit meiner Krankenkasse telefoniert; die will auch ein (individuelles) Beschäftigungsverbot, bedingt durch den Diabetes.
    Sie hat mir jetzt ein Muster-Attest für den Arzt gesendet, einen Auszug aus dem MuSchG und Beurteilungskriterien für eine Risikoschwangerschaft. Da ja mein Zucker auch so langsam schwanger wird, hoffe ich, dass mein Diadoc ein Einsehen hat. Morgen hab ich Routinekontrolle. Zudem möchte mein AG mich ja auch nicht unbedingt beschäftigen. Mein Diadoc hatte mir auch sofort angeboten, mich wegen der Blutungen krank zu schreiben, ganz im Gegenteil zum Gyn. (Dessen Termin war nach dem Gespräch mit dem Diadoc, sonst hätte ich es gleich angenommen). Deswegen male ich mir hier schon Chancen aus.
    Im übrigen weiss ich jetzt, dass wirklich JEDER Arzt ein BV aussprechen darf, sobald er Gefahr für Leib + Leben bei Mutter / Kind erkennt. Also auch mein Hausarzt. Das weiss er noch nicht; wenn der Diadoc keines ausspricht, dann gehe ich nochmal dorthin. Der Hausarzt hätte es wahrscheinlich letztes Mal schon gemacht, wenn er das gewusst hätte. Vorerst schreibt er mich bis zur weiteren Klärung krank. Sollte ich weiter Probleme mit dem BV haben, hat mir der Sachbearbeiter seinen Kontakt mitgegeben. ;)


    Und es stimmt, der AG darf es zumindest anleiern. Er muss ja sowieso eine Meldung an das Gewerbeaufsichtsamt machen, und wenn er mich als Schwangere nicht beschäftigen will, weil ihm das zu heikel ist, gibt er eine Stellungnahme am GA ab und die sprechen dann das BV aus.


    Ach ja, de KiWuKlinik kann diesbezüglich nichts machen.


    Und jetzt noch kurz zum Thema Wechseljahre:
    eigentlich fangen die schon später an, aber Ausnahmen bestätigen die Regel ;(
    Hab schon mehrere Jahre unregelmäßige Zyklen, teilweise ohne Eisprung. In den letzten 1 1/2 Jahren bin ich nachts des öfteren klatschnass aufgewacht, der Zucker war OK. Ich hab im Leben nicht an Wechseljahre gedacht; das kam ja auch eher zufällig raus.
    Da gibt es ein bestimmtes Hormon, welches in den fruchtbaren Jahren einen Wert so zwischen ca. 4 - 10 hat; < 1 ist häufig in den Wechseljahren. Bei mir lag er < 0,15 :thumbdown:
    Natürlich schrillten da die Alarmglocken und ich hab mir auch die Blutwerte vom Diadoc geben lassen. Dort fehlten auch Werte, an deren Stelle stand dann tatsächlich das Wort Prämenopause !!! ;(
    Mit der KiWuBehandlung habe ich natürlich Hormone bekommen und ich schlafe wieder ruhig und zum Glück hat es ja mit der ** doch noch geklappt :love:


    Ich melde mich, sobald ich wieder mehr weiss.


    Vielleicht konnte ich hier dem ein oder anderen jetzt auch weiterhelfen; ich finde jedenfalls:


    TOLL, DASS ES EUCH GIBT !! DANKE :kiss:


    Liebe Grüße,
    wopfine

  • Ich habe ein Beschäftigungsverbot vom Diabetologen bekommen

    "Für den Optimisten ist das Leben kein Problem, sondern bereits die Lösung."
    Marcel Pagnol

    Ein Vogel hat niemals Angst davor ,dass der Ast unter ihm brechen könnte.
    Nicht, weil er dem Ast vertraut,sondern seinen eigenen Flügeln!

  • So, da bin ich kurz mal wieder. Auch mein Diadoc spricht mir kein Beschäftigungsverbot aus, weil er sagt, daß mein BZ-Werte zu gut sind; er würde dann Probleme mit dem medizinischen Dienst bekommen. Wenn es mir aber nicht gut geht, würde er mich jederzeit krankschreiben. :S
    Dann war ich beim AG, der braucht jetzt eine ärztliche Bescheinigung, dass ich nicht mehr in meinen Bereich arbeiten darf (toxische und fruchtschädigende Chemikalien), also ein Beschäftigungsverbot lt. § 3 MuSchG beschränkt auf einen Bereich. Ich hoffe, dass mir das auch mein Hausarzt ausstellt, da muß ich heute abend hin. Und dann würde sich der AG noch über eine Bestätigung freuen, daß ich eine Risikoschwangerschaft aufgrund meines Alters (>35 Jahre) und meiner Diabeteserkrankung. Und wie es der Zufall will, kann mich der AG - hat er vorhin gesagt - auch nirgendwo sonst unterbringen; es ist nichts frei. Deswegen soll ich dann vom AG freigestellt werden. Jetzt bin ich mal gespannt :huh:


    LG, Wopfine

  • Du brauchst noch keinen Anwalt. Der Arbeitgeber bzw. der Depp aus der Personalabteilung hat schlicht noch nicht alle Informationen zusammen, weil so oft gibts diesen Fall "Chemie, Diabetes und schwanger" auch nicht. Gib dem 10 min Zeit sich an den Gedanken und das Thema zu gewöhnen. Ich arbeite ebenfalls in der Chemie und kenn die Deppen aus unserer Verwaltung. Da arbeiten typischerweise NICHT die intelligentesten Absolventen. Daher unterstelle ich zunächst Inkompetenz und nicht Vorsatz, der wird so einen Fall einmal im Jahrzehnt sehen und bis dahin haben die Gesetze sich dreimal geändert. Die Aussage "Deswegen soll ich dann vom AG freigestellt werden" ist am Ende doch genau das, was du eigentlich willst.


    Der erste Ansprechpartner wäre nach meinem Empfinden der Betriebsarzt, denn der kennt neben den rechtlichen Vorschriften auch deren praktische Auslegung auch und deinen medizinischen Hintergrund bzw. kann diesen beurteilen. Der wird zu keinem anderen Schluss kommen als "is nicht" und diese Empfehlung ist für deinen Arbeitgeber bindend. Es sei denn der will diese vorsätzlich ignorieren und kann kannst du auch ohne Anwalt mit einer Bitte um Beratung beim Gewerbeaufsichtsamt den ganz dicken Hammer auspacken. In 'meinem' Großbetrieb wagt es kein kleiner Verwaltungsdepp seinen Arsch in die Schusslinie eines Amtes zu bewegen, vor allem nicht bei eindeutiger Rechtslage und gegen die Empfehlung eines Betriebsarztes.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • So, komme gerade vom Hausarzt zurück. Der versteht das aktuelle Gehabe der Gyndocs auch nicht; bin gerade nicht die Einzige in der Hausarztpraxis, wo das vorkommt. Der Hausarzt hatte vor kurzem deswegen mit einem Gyn. telefoniert und zur Antwort bekommen: "wenn Sie 50.000 € übrig haben..."
    Mein Arzt versteht das auch nicht; jede Zahnarzthelferin bekommt BV und bei mir - mit zusätzlichen Risikofaktoren - stellen sie sich an.
    Lange Rede, kurzer Sinn: ich hab jetzt ein individuelles BV für jede Tätigkeit.
    Der Arzt meinte, daß er auch mit vor Gericht geht, falls es soweit kommt. :thumbsup:
    Er hätte nur gerne - falls möglich - ein Schreiben vom AG, wo drin steht, daß er keine andere Stelle für mich frei hat. Aber ich denke, daß ich das bekomme !


    Vielen lieben Dank für Eure Tipps und Hinweise !


    LG, Wopfine

  • Hallo wopfine!


    Freut mich riesig für Dich!!! Jetzt kannst Du Dich voll und ganz auf euer kleines Wunder konzentrieren! Und gibt dem Zucker nicht zu viel Raum in der Schwangerschaft!!!

  • Hallo Katrin,


    ich freue mich auch sehr; manchmal habe ich aber auch das Gefühl, daß ich überhaupt nicht mehr schwanger bin, alles ist wie immer, ich spüre nichts (nichts zieht, keine Spannungen, keine Gewichtszunahme, keine Übelkeit, kein dicker werden, keine Gelüste, alle Bewegungen sind machbar ...). Dann denke ich immer: lebt es noch ? Muss sich der Körper denn nicht weiter vorbereiten ? Und dann kommt wie aus heiterem Himmel ganz schnell ganz großer Hunger so alle paar Stunden oder mal eine Zwischenblutung, wobei die letzte Montag war und ich jetzt meine Ruhe hab. Am liebsten würde ich jeden Tag einen Ultraschall machen, wenn ich nichts spüre, um mich zu vergewissern :rolleyes:
    Aber ich denke, daß ich jetzt zur Ruhe komme und einfach versuche, die Zeit bis zum nächsten US zu genießen. ^^
    Mein Zucker rutscht jetzt ab und zu nach unten, aber nicht so schlimm; gestern lag der hba1c bei 5,5 ;)


    LG,


    wopfine

  • Wopfine,
    bin jetzt 31. SSW und hatte bisher einfach nix. Keine Übelkeit, kein Ziepen, keine Schwindel. Das Einzige was ich seit gut 4 Wochen hab sind Rückenschmerzen aber dagegen hab ich Krankengymnastik bekommen. Heißt echt alles nichts. Wenn der Zucker jetzt aber langsam runter geht ist das doch n sicheres Zeichen :-) Ich hab mir angewöhnt es als Geschenk zu sehen so doll Beschwerdefrei zu sein. Ok, so langsam hab ich keine Lust mehr aber lange ist´s ja zum Glück nicht mehr :-)

  • Hallo Katrin,


    vermutlich bin ich bis jetzt immer auf die "falschen" Schwangeren gestossen. Alle haben ständig Beschwerden, und deswegen wartet wohl mein Kopf regelrecht darauf.
    Ich werde es mal so wie Du versuchen und es als Geschenk ansehen. Seit gestern habe ich übrigens doch was: ich könnte dauernd tief und fest schlafen und mein plötzlicher Hunger ist auch weg. ;)
    Werd mich gleich mal wieder hinlegen und endlich schlafen ... :D


    LG, wopfine

  • Wopfine,


    schlaf wann immer es Dein Körper verlangt und Dir möglich ist :-) und genieß die Zeit in der Du voller Tatendrank steckst denn die Schlaf-Phase kommt wieder *zwinker* Bin grad von nem 1,5 stündigen Mittagsschläfchen aufgewacht. *gähn*