Pumpe beantragen-bringt es was, oder lohnt sich das hoffen nicht?

  • Hallo und guten Tag,


    erstmal hoffe ich, das ich den Beitrag in das richtige Thema gepackt habe ;) und das meine Frage hier niemanden stört :S :pinch: nur leider habe ich in meiner Umgebung nur wenig "fachkundigen" Rat, und auch meine Diabetologin hilft mir kaum weiter (was bestimmt auch ein Problem bei der Sache ist). Also folgendes, ich habe Diabetes Typ 1 seit dem 12.Januar 2015 . Am Anfang war alles noch so, joa, das klappt schon irgendwie-ich war erst einmal stolz darauf mich selbst spritzen zu können :blush: da ich große Angst vor dem Blutabnehmen und vor Impfungen habe. Der Gedanke an eine Pumpe war für mich nicht gut, da ich immer Angst hatte das ich ein Problem damit habe da dauerhaft etwas "an mir rumhängt".
    Inzwischen habe ich allerdings festgestellt, wie sehr das spritzen mit dem Pen mich in meinem Tagesablauf beeinträchtigt. Ich habe selten einen geregelten Tagesablauf; ich gehe zur Schule (die ist natürlich regelmäßig ;) ), habe einen Nebenjob und mein Freund ist in der Schichtarbeit. Während der Schulzeit ist es wesentlich besser als in den Ferien oder während des Wochenendes. Ich kann nicht mehr schlafen nachdem ich um sieben mein Basal gespritzt hab, und es fällt mir schwer dann am Wochenende immer aufzustehen. Ich bin oft müde. Zudem esse ich mit meinem Freund sehr spät, und ich passe mich abends oft an seine Schicht an, da wir uns sonst kaum sehen. Mein Nebenjob ist in einer familienanalogen Wohngruppe mit schwererziehbaren Kindern, dort ist es schwer zu spritzen. Ich kann aufgrund der Verantwortung nicht immer zum spritzen weg gehen, und vor den Kindern mag ich es nicht-das fällt mir zu sehr unter die Privatsphäre, von der ich gefühlt sowieso nicht mehr viel habe. Ich kann nicht selber entscheiden wem ich sage das ich Typ 1 hab, weil man es durch das spritzen sowieso direkt sihet. Zudem mag ich es nicht, das alle Leute mit denen ich essen gehe meinen Bauch sehen, ich fühle mich wirklich blöd dabei. "Schnell eben spritzen" wie meine Eltern es gern hätten, kann ich einfach nicht-ich habe zuviel Angst. Ich spritze, aber ich versuche es "wegzuschieben". Im Krankenhaus habe ich ein anderes Insulin, Novo Rapid, bekommen, da ich es nicht hin bekommen habe vor dem essen zuverlässig zu sagen wieviel ich wirklich esse. Novo Rapid sollte ich nach dem essen spitze, was nun aber auch nicht klappt-das Insulin wirkt zu langsam und ich habe zwei Stunden nach dem essen auch mal 300er Werte. Ich sollte vor dem essen einen Teil spritzen und nochmal danach den Rest wenn ich mehr essen, aber das schaffe ich einfach nicht...es gibt Tage, an denen ich die Nadel nur angucke und es nicht schaffe sie in meinen Bauch zu machen.
    Ich fühle mich nur noch schlecht, mag kaum essen wegen der Spritze danach und spritze aber trotzdem aufgrund eines ansonsten schlechten Gewissens. Meine Diabetologin hört mir was das angeht nicht wirklich zu, sie sagte zwar beim ersten Termin "haben sie schon einmal über eine Pumpe nachgedacht", auf meine Rückfrage "würde ich denn schon eine bekommen?" sagte sie schlicht "Nein" und damit war das Thema fürs erste erledigt.
    Jetzt würde ich mich gerne erkundigen, falls das hier jemand liest (ist ja doch ziemlich viel Text geworden), ob hier jemand ähnliche "Kopfprobleme" wie ich sie nenne hat und ob es mit diesen Gründen möglich ist, eine Pumpe verordnet zu kommen. Ich habe auch vor der Diagnose fast nur Kleider getragen, das traue ich mich jetzt gar nicht mehr. Man muss dem noch hinzufügen, das meine Werte an sich in Ordnung sind-ich fühle mich nur einfach mit dem Spritzen total überfordert und am Ende... :S


    mit einem freundlichem Gruß und ich wünsche euch gute Werte


    die ratlose LauraLuna


    Ergänzung: Pumpengründe in Stichpunkten

    -Nebenjob mit viel
    Verantwortung anderen gegenüber
    -Kann im Nebenjob nicht einfach
    die Nadel raus holen und spritzen → Knöpfe drücken wäre vor den
    Kindern in Ordnung, Nadeln auch Gefahr für Kinder → diese könnten
    ausrasten (was sie leider in dem Beruf manchmal tun), was z.B.
    während des Spritzens fatal enden könnte
    -Nebenjob
    mit viel Stress

    -Nebenjob nicht
    berechenbar Stress oder nicht



    -Nebenjob
    nicht berechenbar essen oder nicht (kann immer etwas dazwischen
    kommen, Spritz-Ess-Abstand sowie die Kindern allein lassen und
    spritzen nicht möglich)


    -Sollte
    ein Kind sich wirklich einmal nicht „schnell genug“ wieder
    beruhigen, kann eventuell auch das spritzen des Basalinsulins nicht
    möglich sein oder erst viel später


    Nebenjob
    ist späterer Berufswunsch, spätestens da wäre eine Pumpe sinnvoll


    Erzieherin
    mit schwererziehbaren Kindern → so ist es mir nicht möglich,
    sicher allein Verantwortung zu übernehmen




    -Privatsphäre
    eingeschränkt da spritzen eine Art Offenheit erfordert die ich nicht
    habe


    -„Mal
    eben spritzen“ nicht möglich


    -Schlechtes
    Lebensgefühl, fühle mich stark eingeschränkt


    -kein
    richtiger Tagesablauf → Anpassung an Schichtarbeit von Freund


    Freund
    hat Süßigkeitenstand, bin deshalb am Wochenende oft mit was
    vor allem in der Kirmeszeit und im Winter ein Problem ist
    (spritzen am kalten Stand nicht besonders angenehm, auch muss
    ich dann erst einmal aus den dicken Sachen raus)


    mal
    allein am Stand sein nicht möglich da spritzen zu lang dauert
    sobald viel los ist


    -Jeder
    sieht den Diabetes direkt sobald man was isst → das ist mir
    unangenehm und gibt mir ein sehr schlechtes Gefühl


    -Ich
    kann Kommentare anderer Menschen zu meiner durch das Spritzen
    sichtbarer Krankheit nicht einfach wegstecken → das macht mich noch
    schüchterner und verunsichert mich stark



    -In der
    Schule stört es auch → einen Spritz-Ess-Abstand zu machen würde
    wesentlich weniger stören und mich wesentlich weniger vom lernen
    abhalten wenn ich nur Knöpfe drücken und nicht spritzen müsste




    -Spritz-Ess-Abstand
    ist im meinem Tagesablauf nicht möglich, ich kann nie regelmäßig
    essen aufgrund von -unterschiedlichen Schulzeiten



    -nicht
    regelmäßig Arbeiten, wenn die Zeiten nicht regelmäßig dort
    essen für mich oft nur möglich wenn eine zweite Kraft vorhanden
    ist (was für mich die Frage aufwirft wie ich so später in diesem
    Beruf arbeiten soll, wer nimmt eine die quasi nicht alleine
    Verantwortung übernehmen kann)


    -ich
    hab manchmal Hunger, dann esse ich aber direkt und keine halbe
    Stunde später


    -auch
    einen Teil des Essens vor dem Essen spritzen und den Rest nach dem
    Essen nicht möglich, da die Spritzen-Angst noch immer da ist
    (weshalb ich wegen dem Überwinden so lange zum spritzen brauche)



    -Pen
    verträgt sich nicht mit meinem Tagesablauf, mit meinem Nebenjob und
    meiner Freizeitgestaltung, gibt mir das Gefühl behindert und
    manchmal auch minderwertig zu sein, ich mag nicht wie früher immer
    Kleider anziehen wegen dem „Ausziehproblem“,ich mag Wochenenden
    inzwischen nicht mehr wie auch Ferien da ich nie auschlafen kann und
    nach dem Basalinsulin spritzen auch nicht mehr einschlafen kann (dann
    auch so gut wie kein Tagesablauf mehr vorhanden) , dies
    beeinträchtigt das Lebensgefühl auf Dauer sehr, ich komme gar nicht
    mehr zur Ruhe und mir wird in der Schulzeit manchmal alles zuviel,
    ich habe Probleme regelmäßig zu spritzen und kann so keine
    Einstellung erreichen wie ich sie gerne hätte, denn ich möchte
    keine Folgeschäden und ein langes und schönes Leben → so nicht
    möglich



    -durch
    Pumpe zudem bessere Einstellung und bessere Werte möglich (genaueres
    und besseres berechnen)



    am
    Anfang der Erkrankung im Januar hieß es: „Sie leben mit und nicht
    für Ihren Diabetes“ → ich lebe aber nur für und zwischen ihm!
    Habe keine Lust zu essen, tue es aber trotzdem aufgrund sonst
    schlechten Gewissens, stehe jeden Tag auf und denke so jetzt musst du
    erstmal spritzen, und dann geht es genau so auch wieder ins Bett



    -Wunschpumpe:
    Omnipod, da kein Schlauch → Kinder können in besonderen
    Situationen nicht einfach am Schlauch ziehen

    "You were given this life because you are strong enough to live it"

    2 Mal editiert, zuletzt von LauraLuna ()

  • Meine Diabetologin hört mir was das angeht nicht wirklich zu, sie sagte zwar beim ersten Termin "haben sie schon einmal über eine Pumpe nachgedacht", auf meine Rückfrage "würde ich denn schon eine bekommen?" sagte sie schlicht "Nein" und damit war das Thema fürs erste erledigt.

    Du solltest dir, wenn möglich, eine Diabetologin oder einen Diabetologen suchen, der dich wirklich unterstützt und dir zuhört und mit derjenigen oder demjenigen das Pumpenthema besprechen.
    Wenn das nicht geht, könntest du deiner Ärztin noch mal deutlicher sagen, dass du eine Pumpe willst und Unterstützung brauchst. Vielleicht hat sie garnicht verstanden, wie wichtig dir das ist.


    Ansonsten würde ich sagen, auf der einen Seite ist es während der Remission schwierig eine Pumpe zu bekommen, aber durch deine Arbeit und deinen unregelmäßigen Tagesablauf und deine Spritzenphobie hast du wiederum eine ganze Menge Gründe, die eine Pumpe rechtfertigen.
    Außerdem könntest du Pumpenfirmen anschreiben und um Beratung bitten. Die Firmen wollen ihre Pumpen verkaufen und können dir sicher gute Tipps geben, was im Antrag drin stehen sollte.
    Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen.


    LG
    Zuckerstück :)

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Was schadet es, die Omnipod zu beantragen?
    Ich würde allerdings die Argumenation hauptsächlich auf medizinische Gründe und Berufswahl beziehen. Reines Lebensgefühl steht bei den KK wohl nicht auf der Hitliste.
    Ansonsten passt doch Deine Spruch sehr gut, den Du unten drunter stehen hast.
    Mach Dir doch einfach erst Gedanken,falls die KK ablehnt. Oft macht man sich unnötig Gedanken oder Probleme wo keine sind.


    LG Wildrose


    P.S. die Gründe kann ich absolut nachvollziehen und ich habe festgestellt, dass mit die Omnipod wesentlich bei der Akzeptanz der Krankheit geholfen hat - wobei ich sie trotzden nicht offen trage... aber dafür mehr Kleider. Irgendwie finde ich Geräte am Körper immernoch Alienmässig... aber irgendwie witzig, dass die Technik immer mehr zu übergeht, das auch gesunde Menschen freiwillig Überwachungsgeräte tragen, um ihre Biofunktionen aufzuzeichnen - irgendwann sind wir dann die hippen.

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • ... ach und den Freund mit Süssigkeitenstand finde ich echt super...


    Das ist als wenn eine Veganerin einen Metzger heiratet.
    :D

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Wildrose, das stimmt schon:

    ... ach und den Freund mit Süssigkeitenstand finde ich echt super...


    Das ist als wenn eine Veganerin einen Metzger heiratet.
    :D

    Nur das ich bei einer Unterzuckerung nur zu gern zugreife 8o 8o (ehrlich gesagt sonst aber auch ganz gern mal... :rolleyes: )
    Die Diabetologin hatte ich schon gewechselt (hatte nach der Diagnose zwei mal einen Termin bei einer anderen, die ging gar nicht-hat mir alles verboten, mir gesagt andere Messgeräte bekomme ich nicht (wären wie teure Autos, ich sollte mir die Teststreifen für mein Wunschmessgerät gefälligst selber kaufen) und das war der erste Termin bei der neuen wo sie das so gesagt hat. Da war das Thema "Pumpe" für mich auch noch gar nicht so aktuell, am Anfang der Diagnose (naja, bin immer noch am Anfang, ob ich in der Remi bin weiß ich nicht-zurzeit geht bei meinen Werten viel hoch und runter, trotz wirklich Mühe gebens). Ich hab jetzt übermorgen bei der Diabetesberatung im selben Haus einen Termin, meint ihr dort kann ich das Thema auch ansprechen oder brauche ich dafür noch einen Termin bei der Ärztin?


    Ich hab auch Angst, das die mich auslachen oder so, so nach dem Motto ey das sind doch keine Gründe, das ist doch alles aushaltbar...schließlich sagen alle in meiner Umgebung nur Sachen wie du hättest es schlimmer haben können (was auch stimmt, trotzdem ist es manchmal echt schwer !)....


    Und vielen Dank für eure Antworten :) jetzt bin ich nicht mehr ganz so hoffnungslos :love:

    "You were given this life because you are strong enough to live it"

  • Hallo chemikus,


    ich gehe abends oft früh ins Bett (jedenfalls wenn mein Freund Frühschicht hat, ich möchte ihn ja auch mal sehen in der anderen Woche ;) ) und spritze mein Basal deshalb abends zwischen halb neun und neun Uhr. Wenn ich dann aber erst gegen zehn Uhr wieder spritze, habe ich eine (dämliche) Lücke in der Basalversorgug. Ich habe meine Diabetologin auch auf ein Basalinsulin angesprochen, welches ich nur einmal täglich spritzen müsste (also Tresiba), da hatte sie aber anscheinend leider keine Zeit mehr für mich und meinte da reden wir eventuell ein anderes mal drüber. Des weiteren ist das zwar nicht schön, aber aushaltbar-die Probleme bei meinem Nebenjob und späteren Berufswunsch wiegen viel schwerer für mich. Ich fange jetzt im August mit der Ausbildung an, bisher hab ich nur das Fachabitur gemacht. Zu der Ausbildung gehören Praktika u.s.w., auch das würde mir mit einer Pumpe leichter fallen aufgrund der oben genannten Gründe.



    Außerdem möchte ich zwar noch nicht jetzt, aber in ca 3 bis 5 Jahren Kinder haben-und ich möchte auch in den Jahren davor so gut eingestellt sein wie es geht und nicht kurz vorher noch um eine gute Einstellung und eine Pumpe kämpfen müssen (wenn ich jetzt noch in der Remissionsphase bin, was ich nicht weiß, hält die aber bestimmt nicht so lange). Und ich brauche, so wie ich mich kenne relativ lange, um mich vom Pen auf die Pumpe umzustellen.


    Vielleicht sind meine Gründe aber auch nur Ausreden, aber ich lasse mir hier gerne mal "den Kopf waschen"-bei mir zu Hause tut es keiner :thumbsup: ;) ;)


    Vom "Durch-die-Klamotten-spritzen" hat die Diabetologin mir nichts gesagt, überlegt hatte ich es aber geht das wirklich? Benutze die ganz kleinen 4 mm Nadeln, nachher gehen die nicht weit genug rein oder so ?( ;) man merkt, ich bin wirklich noch Anfängerin ^^ :patsch: und ich hasse Nadeln... :hmmmm:

    "You were given this life because you are strong enough to live it"

  • Als ich noch keine Pumpe hatte, habe ich das Basal sogar durch die Jeans gespritzt manchmal ;) . Bolus durch T-Shirt auch oft.


    Und lege dir den Pen ans Bett, du musst dafür nicht aufstehen, nur schnell den Pen rein und dann weiter schlafen!


    Was du auch bedenken musst: gerade mit der Pumpe musst du vor allem am Anfang ziemlich viele Basalratentests machen und oft nachts den Wecker stellen (ich messe seit ein paar Monaten fast jede Nacht einmal, habe die Pumpe schon seit über 10 Jahren) - das mit dem "weiter schlafen können" musst du also so oder so leider lernen

  • Hallo LauraLuna,


    ich habe nun bereits 36 meinen DM und trage davon 16 Jahre die Pumpe. Grundvoraussetzung dafür war allerdings, dass ich die ICT beherrsche. Denn es kann ja auch mal vorkommen (zum Glück bisher nur ein einziges Mal), dass die Pumpe ihren Geist aufgibt oder irgendeine Macke hat.


    Nachdem ich deine ausführlichen Aufzeichnungen gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass du im Grunde genommen die Krankheit noch gar nicht richtig akzeptiert hast. Du bist noch am verdrängen. Weiterhin: Was machst du, wenn du mal, sagen wir, durch zu tiefen BZ, auf ärztliche Hilfe angewiesen bist und keiner weiss, dass du DM hast? Bei dieser Erkrankung ist es auch wichtig, dass dein Dia-Doc dich unterstützt und dass dein Freundes-/Kollegenkreis und vor allem die Familie dich unterstützen - was bei dir scheinbar nicht der Fall ist.


    Ich will dir hier groß keine Vorträge halten, aber eine Pumpe bedeutet auch ein "Mehr" an Eigenverantwortung. Du musst auch weiterhin den BZ messen (oder die Messung erfolgt über CGM) und danach die Insulindosis anpassen. Du musst einschätzen können, wie viel BE's dein Essen hat usw.


    Mein Rat: Akzeptiere erst mal deinen DM, lerne die grundlegenden Schritte der ICT und vor allem: such dir einen DOC, der dich unterstützt und spann auch deine Familie mit ein (wenn möglich).

    Satt heißt nicht, dass keine Schokolade mehr reinpasst. :rolleyes:


    8o Schokolade löst keine Probleme, aber das tun Äpfel ja auch nicht.

  • Hallo LauraLuna,


    Ich glaube, Harzhexe hat da ganz recht! Wer mit der ICT mental und technisch nicht zurecht kommt, wird es mit der Pumpe auf Anhieb auch nicht leicht haben.
    Ich habe selbst keine Pumpe, aber mich mit dem Thema ausführlich befasst und mich dagegen entschieden. Weil die Lebenserleichterungen durch die Pumpe durchaus ihren Preis haben. Die Omnipod musst Du z.B. alle 3 Tage wechseln und das muss dann auch in den Tagesablauf passen. (Dauer länger als eine Spritze setzen und Du musst das Zeug dabei haben etc.) Eine Nadelaversion erleichtert das Setzen auch nicht, die Nadeln sind ja auch länger/dicker als die klitzekleinen Pennadeln. Dazu kommen die technischen Probleme, die eine Pumpe machen kann. Also sooo viel einfacher ist das nicht. Außerdem muss man auch den "Fremdkörper" akzeptieren können. Du siehst vielleicht im Moment nur die Vorteile der Pumpe und die Nachteile der ICT.
    Ich würde Dir eher raten, an der Nadelphobie zu arbeiten, vielleicht auch mit einem Psychologen. Das Setzen einer Spritze dauert bei mir ca. 20 Sekunden, oft erledige ich das beim Toilettengang. Die kann man in der Regel erübrigen. Tresiba oder Lantus wäre für Dich gut, dann hast Du nur eine Basalspritze. Mit Tresiba sind auch Verschiebungen des Spritzzeitpunktes um wenige Stunden kein Problem. Ich schlafe aber auch mit Levemir "ungestraft" aus.
    Zur "schnellen" Spritze vielleicht noch ein Tipp: Durch die Kleidung spritzen machen viele, ist praktisch, aber ich könnte mich aus hygienischen Gründen nicht dazu entschließen. Was ich aber durch Hinweise im Forum ausprobiert habe ist der Oberarm. Der ist im Sommer meistens "leicht zugänglich" Klappt super! Sowohl für Basal als auch für Bolus.
    viele Grüße
    Ikebana

  • Was, alte Leute. Du sack ;)

    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.

  • Nachdem ich deine ausführlichen Aufzeichnungen gelesen habe, ist mir aufgefallen, dass du im Grunde genommen die Krankheit noch gar nicht richtig akzeptiert hast. Du bist noch am verdrängen. Weiterhin: Was machst du, wenn du mal, sagen wir, durch zu tiefen BZ, auf ärztliche Hilfe angewiesen bist und keiner weiss, dass du DM hast? Bei dieser Erkrankung ist es auch wichtig, dass dein Dia-Doc dich unterstützt und dass dein Freundes-/Kollegenkreis und vor allem die Familie dich unterstützen - was bei dir scheinbar nicht der Fall ist.


    Ich will dir hier groß keine Vorträge halten, aber eine Pumpe bedeutet auch ein "Mehr" an Eigenverantwortung. Du musst auch weiterhin den BZ messen (oder die Messung erfolgt über CGM) und danach die Insulindosis anpassen. Du musst einschätzen können, wie viel BE's dein Essen hat usw.


    Mein Rat: Akzeptiere erst mal deinen DM, lerne die grundlegenden Schritte der ICT und vor allem: such dir einen DOC, der dich unterstützt und spann auch deine Familie mit ein (wenn möglich).

    ....mmmmh
    kleine Kinder bekommen auch ne Pumpe... die dann auch von Nichtdiabetikern bedient werden können muss


    mit normaler Intelligenz sollte das für einen erwachsenen Menschen zu machen sein... oder?
    Wenn jemand Verantwortung für Andere übernehmen kann und möchte, sollte er/sie das für sich selber auch können oder?



    ... ich fand 10 Jahre ICT echt anstrengender und aufwändiger...



    Ich finde das Thema Akzeptanz wird hier immer mit einem ungehängten Schild " ich armer armer Diabetiker" gleich gesetzt.
    Wer sich das Schild nicht umhängen möchte, bekommt keine Pumpe?


    Sagt ihr auch zu einem Krebskranken : nun akzeptiere doch mal den Krebs endlich sonst gibt es keine Perücke?


    :regen

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Ich finde das Thema Akzeptanz wird hier immer mit einem ungehängten Schild " ich armer armer Diabetiker" gleich gesetzt.
    Wer sich das Schild nicht umhängen möchte, bekommt keine Pumpe?


    Sagt ihr auch zu einem Krebskranken : nun akzeptiere doch mal den Krebs endlich sonst gibt es keine Perücke?



    So krass sehe und meinte ich das mit der Akzeptanz nicht. Aber man sollte sich schon mit seiner Krankheit auseinandersetzen und gewisse Sachen berücksichtigen und einhalten.


    Einerseits schreibt LauraLuna dass sie Angst vor Spätschäden hat - andererseits ist sie aber nicht bereit, sich dementsprechend ihre Dosis Insulin zu verabreichen. Essen auch nur, wann und wenn sich die Gelegenheit ergibt. Sorry, aber da sehe ich keinen Grund, warum da eine Pumpe verordnet werden sollte. Nur aus Bequemlichkeit oder Angst, die Umwelt könnte mitbekommen, dass ich DMler bin, eine Pumpe haben zu wollen - nee, das geht gar nicht.
    Das kann man auch nicht mit den Kindern, welche eine Pumpe bekommen vergleichen; da steht immer noch eine Bezugsperson (Eltern) im Hintergrund.


    Wir haben nun mal eine Krankheit, die (erst mal) nicht weh tut, aber bei totaler Ignoranz ganz schön krasse Folgeschäden verursachen kann. Ich habe während meiner Teenagerzeit meinen DM auch total vernachlässigt und hatte Glück, dass ich keine Folgeschäden davongetragen habe. Allerdings hatte ich auch eine Schock-Therapie, die mich zum Umdenken gebracht hat - mein Dia-Doc ließ mich einen Blick auf die Station für DMler mit Folgeschäden werfen - was ich da gesehen habe - das stieß dann das Umdenken bei mir an. Dabei habe ich aber immer bedacht: ich lebe nicht für meinen DM, sondern mit ihm und lasse mich dadurch nicht einschränken.


    PS: Es war nicht leicht, zu DDR-Zeiten DM zu bekommen. Ich hatte ca. 10 Jahre keine Möglichkeit, meinen BZ selber zu testen - erst Ende der 80'er kamen in der DDR Teststreifen auf den Markt, ebenso Einmal-Spritzen. Was hätte ich mir da ein Testgerät oder einen Pen gewünscht. Einen Pen habe ich auch erst 1995 bekommen. Außerdem war festgelegt, was man essen sollte oder konnte (Essenplan) und ein starres Spritzschema - so viele Insulinsorten wie heute gab es auch noch nicht. Hätte ich damals schon die Möglichkeiten wie heute gehabt, wäre einiges leichter gewesen und sicherlich auch anders verlaufen (hätte ich höchstwahrscheinlich auch Kinder - aber mir wurde stets davon abgeraten, da ich stets sehr schwankenden BZ habe und hatte.

    Satt heißt nicht, dass keine Schokolade mehr reinpasst. :rolleyes:


    8o Schokolade löst keine Probleme, aber das tun Äpfel ja auch nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Harzhexe ()

  • Was man bei der Akzeptanzdiskussion auch bedenken muss, ist, dass LauraLuna erst seit einem halben Jahr Diabetes hat, da ist man einfach noch nicht so abgeklärt wie nach dreißig Jahren. Da schon von mangelnder Akzeptanz reden, finde ich nicht gut.
    Sie hat ja auch geschrieben, dass sie trotz ihres Widerwillens spritzt, weil sie sonst ein schlechtes Gewissen hat.

    Wir haben nun mal eine Krankheit, die (erst mal) nicht weh tut, aber bei totaler Ignoranz ganz schön krasse Folgeschäden verursachen kann. Ich habe während meiner Teenagerzeit meinen DM auch total vernachlässigt und hatte Glück, dass ich keine Folgeschäden davongetragen habe.

    Ich hab weder den Eindruck, dass LauraLuna ihren Diabetes total ignoriert, noch dass sie ihn total vernachlässigt. Sie spritzt trotz ihrer Nadelphobie, sie steht früh auf, obwohl sie lieber länger schlafen würde, sie hat sich total gut informiert und versucht Lösungen zu finden, sie hat sich hier angemeldet.

    Essen auch nur, wann und wenn sich die Gelegenheit ergibt.

    Bei der ICT muss sie sich an keine festen Essenszeiten halten. Natürlich läuft es besser, wenn man pünktlich immer zur gleichen Zeit, die gleiche Menge isst, und einen SEA einhält, aber wer macht das von uns Langzeitdiabetikern?

    Ich will dir hier groß keine Vorträge halten, aber eine Pumpe bedeutet auch ein "Mehr" an Eigenverantwortung. Du musst auch weiterhin den BZ messen (oder die Messung erfolgt über CGM) und danach die Insulindosis anpassen. Du musst einschätzen können, wie viel BE's dein Essen hat usw.

    Du hast Recht, daran ändert sich nichts. Sie hat aber auch nicht behauptet, dass sie damit Schwierigkeiten hat, sondern die Schwierigkeiten konzentrieren sich aufs Spritzen.

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Ich finde das Thema Akzeptanz wird hier immer mit einem ungehängten Schild " ich armer armer Diabetiker" gleich gesetzt.
    Wer sich das Schild nicht umhängen möchte, bekommt keine Pumpe?


    Sagt ihr auch zu einem Krebskranken : nun akzeptiere doch mal den Krebs endlich sonst gibt es keine Perücke?


    Hallo Wildrose,
    ich habe diese Interpretation von Akzeptanz im Forum nie so empfunden und es ist auch Unsinn. Es geht darum, die Auswirkungen (ich sage absichtlich nicht Einschränkungen) der Krankheit auf den Alltag zu akzeptieren und den Umgang damit zu lernen. Welches Hilfsmittel dann verwendet wird, ist individuell. Wenn die empfundenen Schwierigkeiten aber in erster Linie damit zu tun haben, dass man mit den Auswirkungen des Diabetes an sich hadert, dann hilft eine Änderung des Hilfsmittel nicht. Und so lese ich das bei LauraLuna zumindest teilweise und ich denke, dass das nach so kurzer Diabetesdauer auch vollkommen normal ist.
    Zum jetzigen Zeitpunkt würde eine Pumpe nicht die erhoffte Erleichterung bringen. Aus diesem Grund wird eine Pumpe in der Regel auch nicht so schnell verordnet und das schon auch seinen Sinn.


    Grüße
    Ikebana

  • Ich hab weder den Eindruck, dass LauraLuna ihren Diabetes total ignoriert, noch dass sie ihn total vernachlässigt. Sie spritzt trotz ihrer Nadelphobie, sie steht früh auf, obwohl sie lieber länger schlafen würde, sie hat sich total gut informiert und versucht Lösungen zu finden, sie hat sich hier angemeldet.

    Ich habe das auch nicht direkt auf Laura bezogen sondern mehr allgemein gemeint. Aber wie will sie sich denn den Katheter setzen - auch wenn es dazu eine Setz-Hilfe gibt, auf den Knopf zum Auslösen muss sie ja auch drücken. Oder beim BZ messen.

    Was man bei der Akzeptanzdiskussion auch bedenken muss, ist, dass LauraLuna erst seit einem halben Jahr Diabetes hat, da ist man einfach noch nicht so abgeklärt wie nach dreißig Jahren. Da schon von mangelnder Akzeptanz reden, finde ich nicht gut.
    Sie hat ja auch geschrieben, dass sie trotz ihres Widerwillens spritzt, weil sie sonst ein schlechtes Gewissen hat.

    Ja, auch wenn LauraLuna erst so kurz DM hat, so muss sie doch aber soweit denken, dass es ohne Insulin nicht weitergeht. Sich mit Widerwillen spritzen, nur wegen des schlechten Gewissens - das muss aus Überzeugung geschehen, sie will ja weiterleben!

    Satt heißt nicht, dass keine Schokolade mehr reinpasst. :rolleyes:


    8o Schokolade löst keine Probleme, aber das tun Äpfel ja auch nicht.

  • Hallo erstmal ;)


    Um mich dazu auch einmal zu äußern, ich kann nicht zu 100% sagen das ich das alles so akzeptiert habe wie ich bestimmt eigentlich sollte. Es ist noch alles komisch, und bestimmt ist irgendwo in mir auch noch die Hoffnung, das "alles wieder wird wie früher bla bla bla..." aber ich weiß, das das defintiv nicht der Fall sein wird. Ich habe zudem auch kein Problem in der Öffentlichkeit zu spritzen-deshalb beziehe ich das bei meinen Argumenten auch so genau auf das tragen von Kleidern (wie gesagt, meine Diabetologin hat nie gesagt spritz doch mal durch dünne Sachen einfach durch) und meine Arbeit.
    Auf meiner Arbeit habe ich es teilweise mit Kindern und Jugendlichen zu tun, die besonders in deren Anfangszeit des öfteren Ausrasten, leicht gewalttätig werden und manchmal auch Drogen konsumieren. Da wirkt es nicht besonders gut, wenn ich vor ihnen etwas spritze-und manchen von ihnen kann man einfach nicht erklären, was das für Nadeln sind und wofür. Die sehen die Nadeln teilweise auch als etwas an, womit man super gewalttätig werden könnte...nur ist das halt der Beruf der mir am meisten gefällt, und ich möchte diesen auch nach meiner Ausbildung in Vollzeit ausführen.
    Wenn ich alleine bin und zum spritzen in einen anderen Raum gehe und etwas passiert, ist das außerdem bestimmt nicht so besonders toll ?(


    Ich war außerdem heute bei meiner DiaBeratung-ich werde erstmal keine Pumpe bekommen. Und ich hab jetzt ein Alte-Leute-Insulin ;) und ich spritze immer, auch wenn ich nicht mag...aber wer mag schon? Ich hab nur gedacht, vielleicht wird mein Leben angenehmer mit einer Pumpe. Nicht leichter, angenehmer. Mir ist klar das ich noch genausoviel machen muss wie jetzt, nur das "schlimmste" jetzt wäre weggefallen: Das spritzen bei der Arbeit (da ist "Knöpfe drücken" eben einfach schneller).
    Aber ich habe kein Problem damit, das die meisten in meiner Umgebung (eigentlich alle) von meinem Diabetes wissen. Nur bin ich letztens auf einer Hochzeit gewesen, und da müssen es nicht direkt alle wissen...und nicht alle glotzen beim spritzen (hatte zwar extra eine kurze Hose unter meinem Kleid an, trotzdem haben alle geguckt)...und ich weiß das ich es sehr gut habe, jetzt Typ 1 zu bekommen und nicht vor längerer Zeit. Ich habe im Krankenhaus in der Zeit nach der Erstmanifestation sehr viel Zeit gehabt und habe das meiste gelesen was ich bekommen konnte. Hab damals meinen Freund mit der Geschichte vom Diabetes genervt, und ich weiß zwar nicht mehr alles (wie auch, dabei war ich schließlich damals nicht) aber ich weiß, das ich es verdammt gut getroffen habe.


    Ich hoffe trotzdem jeder hier versteht, wie man sich dadurch fühlen kann und wie man sich vor allem an Anfang noch fühlt. Ich versuche wirklich, richtig stark zu sein-schließlich habe ich nicht wirklich eine Wahl. Es gibt aber trotzdem einfach scheiß Tage in denen man anfängt darüber nachzudenken, ob es nicht anders besser für einen ist. Tage, in denen man sich alleine fühlt unter unter all den "Normalos" einfach keine Hilfe findet, weil die eh alles runtermachen. Klar weiß ich das andere Krankheiten wesentlich schlimmer sind, und das sage ich mir auch immer wieder, aber irgendwann kommt das "schwarze Loch" dann doch mal vorbei.
    Und geht wieder. Und kommt bestimmt auch noch öfter.


    Ich wollte hier wirklich keine große Diskussion starten, und das ihr euch streitet auch nicht. Deshalb tut mir das leid :patsch:
    danke trotzdem für eure Bemühungen, mich zu verstehen-und für eure offenen Ohren bzw Augen.
    Habt noch einen schönen Abend :)


    P.s.:Ich messe regelmäßig meinen BZ-und drücke auf das Knöpfchen ;) und klar will ich weiterleben. Mein schlechtes Gewissen hab ich dann mir gegenüber, weil ich weiß was passiert wenn ich nicht spritze! Ich wäre im Januar fast bei drauf gegangen weil ich wegen meiner Nadelphobie jegliche Blutentnahme und auch das BZ messen verweigert habe-und der Arzt hat mich, im Gegensatz zu meiner Schwiegermutter in spe noch nicht "zehn Meter gegen den Wind" gerochen...nur ist eine Nadel alle zwei bis drei Tage zu setzen statt täglich mehrere in meiner Vorstellung einfach angenehmer.


    Wie oben gesagt, ich möchte es angenehmer, nicht leichter, und ich weiß das ich allein die Verantwortung hab. Mein letzter Hba1c war bei 6,4, also dürften meine Werte nicht allzu schlimm sein, den von heute erfahre ich erst in zwei Wochen.


    und bitte nichts falsch verstehen, ich drücke mich immer so blöd aus :S

    "You were given this life because you are strong enough to live it"

  • Und ich hab jetzt ein Alte-Leute-Insulin ;) und ich spritze immer, auch wenn ich nicht mag...aber wer mag schon? Ich hab nur gedacht, vielleicht wird mein Leben angenehmer mit einer Pumpe. Nicht leichter, angenehmer. Mir ist klar das ich noch genausoviel machen muss wie jetzt, nur das "schlimmste" jetzt wäre weggefallen: Das spritzen bei der Arbeit (da ist "Knöpfe drücken" eben einfach schneller).
    Aber ich habe kein Problem damit, das die meisten in meiner Umgebung (eigentlich alle) von meinem Diabetes wissen.



    Hallo LauraLuna :) !!!


    So wie Du oben schreibst, bist Du genau auf dem richtigen Weg!


    Mach weiter so!!!!!


    Ich hatte auch Jahre lang (vor Pumpe) lieber nur einmal am Tag etwas gegessen, als mir ständig eine Nadel in den Bauch zu stechen :pupillen: !


    Eine Pumpe kann das Leben angenehmer machen!!


    Aber die Pumpe begleitet Dich auch 24Std. am Tag!


    Und wenn Du dann mal plötzlich hohe Werte hast, musst Du schon hinter fragen, warum kann das nun eigentlich sein???!


    Ja, ich bin froh mit Pumpe!!


    Aber ich habe auch schon zu hören bekommen:" Mein Gott, früher hast Du Insulin gespritzt und gut war!!"


    Du darfst eben auch nicht vergessen, das Du mit Pumpe kein Basalinsulin extra mehr hast!


    Will heißen, das Du dann bei plötzlich hohen Werten auch noch auf Ketone prüfen musst! Was ich unter ICT eigentlich nie machen musste!!!

    Eine Pumpe hat eben Vor-/und Nachteile! Wobei die Vorteile meist überwiegen 8) !


    Versuch mal wie es nun mit Deiner jetzigen Einstellung klappt!


    Später, kannst Du ja jederzeit eine Pumpe beantragen!


    LG


    Alex

    Ich nehme etwas von Dir mit ....

    Ich lasse etwas von mir da....

    Ein bisschen später....

    Ein bisschen weiter....

    Vieleicht sehen wir uns wieder....

  • Hallo LauraLuna, ich habe lange über Deine geschrieben Worte nachgedacht. Das Thema ist erstmal sehr komplex, weil, es ja Dich komplett betrifft und auf Dein Leben sehr große Fragen wirft.
    Du schreibst, dass Du im Nebenjob schon im sozialen Bereich mit auffälligen Kindern und Jugendlichen arbeitet. Das ist ein Job, der sehr ansprechend ist, aber auch verantwortungsbewußt gewählt werden sollte. Du schreibst ja selbst, dass Du die Angst hast, dass die Kinder und Jugendlichen ausrasten könnten, wenn sie Deine Pens in Aktion erleben. Nun finde ich es wirklich grenzwertig, dass Du vor den Kindern spritzen müsstest. Damit überforderst Du tatsächlich Dein Klientel, denn auch "Otto-Normalverbraucher" hat Probleme beim Anblick eines Pens mit offener Nadel. Ich selbst spritze niemals vor meinem Klientel, sondern verabschiede mich immer in eine diskrete Ecke oder aufs Klo. Auch das Erklären dieser Krankheit, so als Rechtfertigung Deines Handels, kann die Kinder und Jugendlichen auch überfordern. Bitte kläre auch die Situation mit Deinem Arbeitgeber des Nebenjobs. Es wirft ganz nebenbei auch rechtliche Fragen mit der Aufsichtspflicht auf. Kannst Du diese immer gewährleisten, wenn Du zum Beispiel allein bist und keine Fachkraft in der Nähe ist und es Dir nicht gut geht, weil Du in eine Hypo fällst oder anderweitig gesundheitlich nicht fit bist.


    Ich will Dir keine Angst machen, aber Du hast Verantwortung für Dich und Deine, Dir vom Arbeitgeber anvertrauten Kindern und Jugendlichen. Ich weiß, es ist nicht einfach zu beantworten, denn auch ich mußte mich komplett auf die neue Situation einstellen und lernen, verantwortungsbewußt mit meinem DM und der Arbeit umzugehen.



    Ansonsten kann ich Dir nur raten, sich kompetente ärztliche Hilfe zu holen, vielleicht auch Anschluß an einen Stammtisch suchen und sich hier im Forum auszuk.....n, wenn es notwendig sein sollte. Ich finde, dafür sind wir da..... :) Also, Deine Beiträge sind herzlich willkommen! lg

  • Hallo LauraLuna,


    Ich habe seit ich 10 Jahre alt bin, also inzwischen über 40 Jahre meinen DM.
    Die volle Akzeptanz hat bei mir nicht Jahre sondern Jahrzehnte gedauert; das mag aber auch mit den Therapieschwierigkeiten in den 70er und 80er Jahren zusammenhängen.
    Ich trage erst seit 2,5 Jahren eine Pumpe und ich schätze sie sehr.


    Eines ist wichtig:
    Es ist völlig normal, dass du in deinem Alter, wo sich gerade alles um das Erwachsen sein, Partnerschaft, Lebensplanung, Ausbildung und Beruf dreht, der DM oft quer kommt. Spritzen ist saublöd und passt nie in die aktuelle Situation.
    Trotzdem: Irgendwann stehst du souverän über deinem DM und managst deinen DM in deinem Leben anstatt dein Leben vom DM managen zu lassen.
    Ich habe dafür sehr lange Jahre gebraucht. Das schaffst du definitiv schneller, aber nimm dir einfach ein bisschen mehr Zeit.
    Gib vor Allem nicht auf, Dir eine wirklich gute Schwerpunktpraxis zu suchen, in der dein Pumpenwunsch unterstützt wird. Du sollst deinen Dia-Doc als Unterstützung empfinden und nicht gegen ihn kämpfen müssen.
    Es gibt auch einen Diab-Praxen-nach Postleitzahlen Thread hier im Forum.


    Dir alles Gute!
    Liebe Grüße
    "me"

  • ...Du sollst deinen Dia-Doc als Unterstützung empfinden und nicht gegen ihn kämpfen müssen.


    ...sehr gut ausgedrückt! :thumbsup:


    Ich habe auch schon einige Mal den DiaDoc gewechselt. Wenn es nicht nicht "passt", macht das wirklich keinen Sinn.