Tresiba ab Ende September weg vom Markt

  • ... sind vermutlich nur noch ca. 20.000 Diabetiker von der Umstellung betroffen. Also praktisch keiner. :wacko:


    Ist bekanntlich praktisch kein Unterschied zu NPH Insulinen, jedenfalls laut IQWIG. Also, was solls...

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Huhu Holzwurm,


    magst Du bitte mal kurz schreiben, was genau bei Dir mit Toujeo anders als mit Tresiba war? ?( Hast Du eine Ahnung, woran es lag? War der ganze Verlauf unruhig oder stimmten die Morgenwerte nicht? Würde mich interessieren.


    LG,


    hakaru

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Na klar. Tresiba kann ich spritzen wann ich will morgens, abends ich hab alles probiert, funktioniert immer. (Natürlich nicht bei ständigem Wechsel) Bei Toujeo hatte ich bei morgens tierisch hohe Nachtwerte, und bei abends ging es.
    Bolus und Korrekturfaktoren haben bei Toujeo überhaupt nicht mehr hingehauen. Das war manchmal wie ein Blindflug. Völlig unberechenbar.
    Ich vermute, das das Toujeo gar keine 24 Stunden wirkt, auch nicht bei 78IE.
    Mein hb1c ist von 6,9 auf 8 gestiegen, während dem Toujeo Test. Ich hatte in der Zeit regelrecht Anzeichen von Depressionen, der Grund war nicht nur das Insulin, sondern auch andere Gründe. Seitdem ich aber wieder auf Tresiba laufe geht es mir gleich viel besser. Ich hätte nie vermutet, das das einen so runter ziehen kann.
    Ich habe auch viel mehr Insulin gebraucht wegen diesen Schwankungen, viel Korrektur, dann wieder Hypo und so weiter.

  • :pupillen:


    Weia, das hört sich ja richtig bescheiden an.


    Vielen Dank, Holzwurm, für Deine Erklärung. Da haste ja was mitgemacht... ;( Wenn diejenigen, die uns die Suppe einbrocken, doch nur wenigstens annähernd wüssten, was so eine Umstellung alles mit sich bringen kann. Aaaarrrggghhh.


    Dass Toujeo keine 24 Stunden durchhaelt, befuerchte ich bei mir auch. Dass es auch bei 78 IE anscheinend nicht gleichmäßig wirkt, ist eigenartig.


    Ich hoffe, mit Deinen Pens kommst Du jetzt erfolgreich über die kommenden Monate! Alles Gute! :)


    LG,


    hakaru

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Haben wir wirklich alle Möglichkeit genutzt um medizinische auch richtig versorgt zu werden.


    Meine Idee: eine Klage gegen die Personen oder Institut bzw. GKV auf europäischer Ebene.
    Vielleicht kennt einer von euch einen Anwalt oder gleich mehrere die da irgendwo einen Ansatz sehen.
    Kopf in den Sand stecken ist beim Spiel mit der Gesundheit wohl falsch am Platz.
    Für alles ist Geld im Lande, nur für uns nicht !! Das nenne ich mal eine Bundesregierung :rofl


    Odef wir fahren alle mal nach Berlin :ball

  • Wer von euch ist denn bis jetzt überhaupt schon aktiv von seinem Diaarzt umgestellt worden? In meiner Praxis haben die das einfach ignoriert. Ich hatte im August gesagt ich will das gleich testen. Das wird natürlich im Januar zu chaotischen Verhältnissen führen weil die Patienten zu Recht nervös werden. Die nächsten 2 Wochen wird in den Praxen auch eher wenig gehen durch die Feiertage. Das wird spannend.

  • Mein Diadoc hat mir ja auch das Tresiba verschrieben und ich spritzt mich 1x (44IE). Nachdem ich gelesen habe, dass es in vier Wochen nicht mehr in Deutschland erhältlich ist, habe ich wieder zum Lantus gegriffen. Ich sehe nicht ein, meinen eher schlechten Hba1c durch die Unstellung zu gefährden um dann in ein paar Wochen wieder zurück zu müssen. Einen Vorrat werde ich mit Sicherheit nicht anlegen, denn unser Kühlschrank ist für Lebensmittel da und nicht nur für Insulin. Das Eierfach ist jetzt schon mit drei Insulinen gefüllt, denn mein Sohn und ich benötigen schon einiges! Wenn es so gut ist, warum lassen es dann die Kassen überhaupt zu, dass es in Deutschland verschwindet? Sie geben die Mehrkosten doch sowieso an die Mitglieder weiter, wie man jetzt erst wieder sieht. Aber das ist ein anderes Thema.


    F.

  • Meiner Meinung nach schon. Deine geschilderten Probleme mit Toujeo kenne ich ja auch, wie du vielleicht gelesen hast. Auf der anderen Seite gibt es ja wohl auch viele die damit zurecht kommen. Vielleicht liegt es auch an anderen Lebensumstånden das es bei machen funktioniert und bei manchen nicht. Tresiba hat bei allen funktioniert.


    Vielleicht sollten wir über einen Insulinstreik nachdenken.?!?

  • Ja also mein Diabetologe war von den Tresiba auch begeistert, aber leider stellen sich die Krankenkassen da bissl quer mit der Bezahlerei. Ich wäre ja auch bereit für ne bessere Lebensqualität mehr zu zahlen oder aus eigener Tasche zu zahlen.
    Ich bin auch bissl enttäuscht von der TKK in der Richtung. Wenn ich beim Arzt bin, dann nur wegen dem Zucker..sonst hab ich zum Glück nichts.

  • Ja also mein Diabetologe war von den Tresiba auch begeistert

    Meiner auch. Er hat sich furchtbar über die Entscheidung geärgert, dass Tresiba nicht mehr bezahlt wird. Ich hätte ja gerne von Lantus auf Tresiba umgestellt, muss mich nun aber mit Toujeo plagen...

  • Mir ist noch nichts Neues eingefallen, um erneut auf den Tresibarueckzug aufmerksam zu machen. ;(


    Gerade gefunden, Ärzteblatt vom Oktober:


    Zitat

    Bei dem Marktrückzug des Basalinsulinanalogs Insulin degludec haben Patienten durch die Umstellung ebenfalls Nachteile, da sie auf ein anderes Basalinsulin mit einer anderen Wirkdauer und Wirkkinetik umgestellt werden müssen (8–10). Dies ist besonders kritisch bei Patienten mit Typ-1-Diabetes, deren Stoffwechsellage aufgrund des kompletten Ausfalls der eigenen Insulinsekretion instabiler ist als bei Typ-2-Diabetes. Für diese Patienten bedeutet die Umstellung zunächst deutlich häufigeres Blutzuckermessen, besonders nachts in der Umstellungsphase, bei Autofahrten, Sport und anderen besonderen Anforderungen. Außerdem muss oft eine Dosisanpassung des Basalinsulins aufgrund der unterschiedlichen Wirkkinetik erfolgen. Es kann auch sein, dass im Tagesverlauf sogenannte „Basislücken“ mit dem alternativ eingesetzten Insulin entstehen, die optimal dann nur mit der zusätzlichen Gabe eines schnellwirkenden Insulins abgedeckt werden können. Patienten mit in der Umstellung instabiler Stoffwechsellage und erhöhtem Hypoglykämierisiko können in dieser Phase nicht Autofahren oder schwere Maschinen respektive Kontrollfunktionen bedienen. Sie müssen daher für die Umstellungsphase krankgeschrieben werden. Die Therapie mit Insulin degludec bei Typ-1-Diabetes hat aufgrund dessen sehr langer Wirkung außerdem vielen Patienten eine zusätzliche tägliche Injektion eines Basalinsulins eingespart oder eine Insulinpumpentherapie zur besseren Einstellung unnötig gemacht. Besonders bei Medikamenten mit hohen Verordnungszahlen sind die zwangsweisen Therapieumstellungen eine Belastung für die Patienten und Behandler. Die hierdurch verursachten „Folgekosten“ (zum Beispiel häufigere Arztbesuche, zusätzliche Schulungstermine, zusätzliche Behandlungskosten durch Umstellungskomplikationen wie Hypoglykämien und hierdurch bedingte Ausfallzeiten) werden von den Kostenträgern eher unterschätzt

    .


    https://www.google.de/url?sa=t…g2=xnRbDHEJ7NfI_y4ULi7PTQ


    Das sollte man im Fälle einer tatsächlichen Umstellung dann wohl wirklich eiskalt (aus)nutzen! :pupillen::hechel:


    petzi: Sollst Du denn weg von Lantus? ?(


    LG,


    hakaru

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • Krankschreibung ist kein Argument - weil in den ersten 6 Wochen zahlts Gehalt der Arbeitgeber, nicht die Krankenkasse. Somit ist das für die "Kostenstellendenke" der Kassenbürokraten vollkommen irrelevant ob der Patient krankgeschrieben werden muss/sollte.... Eine vermiedene Pumpentherapie ist sehr wohl ein Argument für Tresiba, das zahlt schließlich die Kasse.


    Diese kurzfristige Kostenstellendenke würde sich übrigens erst ändern, wenns Krankengeld z.b. bereits ab dem sechsten Ausfalltag gezahlt werden müsste und der Arbeitgeber in den ersten sechs Wochen nur noch die Differenz zwischen Krankengeld und Arbeitslohn tragen würde. In dem Augenblick hätten die Kassen ein hohes Interesse an möglichst wenigen Ausfalltagen.


    Es freut mich aber zu sehen, dass wenigstens im Ärzteblatt positive Effekte des Tresiba "bekannt" sind. Das IQWIG hat schließlich weder bei Lantus, Levemir noch bei Tresiba einen Mehrnutzen nachweisen können. Ein Schelm wer diesem Umstand administrativen Vorsatz unterstellt.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Da hast Du auch wieder Recht, Grounded. Es trifft ja den falschen. Zudem schadet man sich u. U. noch selbst durch 'ne Krankschreibung. :|


    Was ich an dem Artikel von Prof. Gallwitz auch interessant fand, ist der Aspekt, dass andere neue Insuline - möglicherweise "Scheininnovationen" - ohne AMNOG auf den Markt kommen dürfen und damit einen Vorteil haben. Warum setzt Novo Nordisk da nicht juristisch an? ?( Vielleicht, weil die Pharmafirmen sich letztendlich nicht gegeneinander ausspielen lassen wollen?


    Zitat

    Die DDG weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Insulin degludec als komplett neu entwickeltes Basalinsulinanalog nach gescheiterten Preisverhandlungen vom Markt genommen wird, gleichzeitig aber (verfahrensbedingt) bereits zugelassene Insuline in anderer galenischer Konzentration sowie Insulin-Biosimilars nicht dem AMNOGVerfahren unterliegen. Somit haben „Scheininnovationen“ im Sinne der IQWiG-Definition (Insuline in anderer galenischer Konzentration) beziehungsweise Biosimilars einen ungewollten Vorteil haben.

    Tresiba ist zurück! :thumbsup:

  • petzi: Sollst Du denn weg von Lantus? ?(

    Nein, ich wollte selbst auf Toujeo wechseln. Erstens brannte bei mir Lantus mit 13 IE höllisch im Oberschenkel, sogar noch eine Viertelstunde nach dem Spritzen. Der Hauptgrund aber war, dass ich frühmorgens sehr häufig unterzuckert bin, so gegen 5 Uhr. Zum Glück bin ich aber jedesmal rechtzeitig aufgewacht. Natürlich habe ich die Lantus-Dosis versucht zu reduzieren. Bei 12 oder 11 IE hatte ich dann aber tagsüber sehr hohe Werte.


    Mit Toujeo erhoffe ich mir einen stabileren Verlauf. Ich bin aber erst seit einer Woche am Experimentieren. Inzwischen spritze ich 16 IE Toujeo und in der Tat - meine Nachtwerte bleiben in einem akzeptablen Bereich. Auch tagsüber passt es inzwischen einigermaßen. Wie jeder hier weiß, ist eine Umstellung immer eine Gratwanderung. Ob ich letzlich dauerhaft 16 IE Toujeo benötige, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.