Kein Tagebuch, Blindflug oder ok

  • Ich finde aber grundsätzlich sollte man nicht von penibler Tagebuchführung auf gute Werte schließen. Wer artig seine Werte, KH und Bewegung einträgt ist meiner Meinung nach lediglich fleißig. Aber, nicht jeder Streber ist auch Klassenbester..:-)

    a) Rechtssicherheit: Als Autofahrer muss ich beweisen können (auch im Falle einer Routinekontrolle), dass meine Werte ok sind
    b) eine Prophylaxe: Falls ich nicht mehr weiß ob ich mein Bolus oder Basal schon appliziert habe oder nicht
    c) mir das gute Gefühl gibt wirklich alles für stabile Werte zu tun (und es ist bewiesen, dass Leute die schreiben, bessere Werte haben sollen),

    Zu a) Die meisten tragen ihre Werte 2 - 3 Tage später ein. Bei einer plötzlichen Kontrolle mit vielleicht anschließender Blutentnahme wird der aktuelle BZ-Wert hauptsächlich entscheidend sein.
    Zu b) siehe a) Ich halte die Memory-Funktion bei Pen oder Pumpe für den besseren Weg.
    Zu c) Ich tue auch viel für stabile Werte. Aber stabile Werte spielen sich in meinem Körper und nicht in meinem Tagebuch ab.


    Ich bin aber gerne bereit zu glauben, dass das Protokollführen für viele ein zusätzlicher Ansporn für gute Werte ist. Aber, das gilt nicht für jeden.

  • Die Diabetologie, in der ich jetzt als Patient bin, dort werden in jedem Quartal die diversen Untersuchungen durchgeführt. Drei Quartale pro Jahr mit nur HbA1c-Wert bestimmen.....das würden die nicht mitmachen.



    Ich muss einmal pro Jahr zu Blutentnahme für ein erweitertes Blutbild (Blutfette und so Geraffel...) und einmal zur Kontrolle der Füße. Microalbumine lasse ich bewusst nicht bestimmen, weil die Aussagekraft so unsicher ist. Ansonsten neben Hba1c-Wert halt noch Blutdruck und theoretisch noch Wiegen. Sollte irgendetwas auffällig sein, werde ich von meiner Diabetologin angerufen. War eigentlich noch nie der Fall....


    Gibt es bei Dir noch andere Untersuchungen?


    Wie lange bist Du denn schon dabei? Ich hab meinen Diabetes in den 80ern bekommen. Damals waren die Regeln noch wesentlich härter und das ist bei mir sicherlich sehr prägend verlaufen. Meine Diabetologin sagt, ich sollte eher mal lockerlassen... Wahrscheinlich lässt sie mich deshalb einfach machen..

  • Tagebuch führen ist kein Selbstzweck.
    Heute gibt es andere/bessere Möglichkeiten Schlüsse zu ziehen und die Einstellung zu optimieren.
    Ich habe vor CGM in Einstellungphasen zeitweilig alles aufgeschrieben. Meiner Ansicht nacht braucht man dazu keine Aufzeichnungen, die älter als drei Tage sind.

    Easy come, easy go.

  • Gibt es bei Dir noch andere Untersuchungen?


    Naja, hauptsächlich dachte ich dabei z.B. an Bauch, Beine, Füße.


    Der Typ 1 ist bei mir vor gut 13 Jahren diagnostiziert worden. Wie lange vorher schon was war (und es war was)... weiß halt keiner.


    Mikroalbumine:
    Ich habe ja Nephropathie. Und da fand halt immer zur Bestimmung der Werte auch diese Aktion mit dem Sammelurin statt. War eine sehr lästige Sache, einen ganzen Tag mit dem Riesenpott unterwegs zu sein.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Bin froh, ists bei mir auch ähnlich wie Stoebi. Einmal im Jahr das "volle" Programm, dreimal HbA1c mit Blutdruck und Gewicht. Könnte man sich auch schenken. Halbjährlich würde dafür auch reichen. Oder ich würd halt rasch den Finger melken lassen und den HbA1c könntens mir dann per Mail oder per Patientendatenbank mitteilen. Würde auch Kosten sparen. Aber ich bin nur Patient, was weiss ich schon ... ;)

  • Hi,


    für mich ist Tagebuch führen (noch) recht wichtig. Ich bin sehr Insulinempfindlich und deshalb haben kleinere Veränderungen immer gleich eine ordentliche Wirkung, d.h. schon 1 IE zu viel oder zu wenig löst ein Problem aus. Deshalb ist meine Einstellung schon eher aufwendig. Mein Bedarf geht, vermutlich auch bedingt durch nachlassende Remission, immer ein bisschen hoch und runter. Ich kann mir das dann oft nicht merken, deshalb ist es hilfreich aufzuschreiben, wie viel ich für was zuletzt gespritzt habe. Ich brauche dazu nicht nur die KE sondern wirklich die genaue Mahlzeit, weil ich z.B. auf Weizen viel heftiger reagiere als auf Kartoffeln oder Reis. Deshalb ist mein Tagebuch auch aus Papier, da kann man bessere Notizen machen.
    Wenn aber ein Tag völlig routinemäßig verlaufen ist und die Einstellung grad stabil, dann lasse ich den auch aus. Er würde mir nichts bringen.
    Mein Doc oder die DiaBeraterin haben übrigens noch nie nach einem Tagebuch gefragt. Für die ist der Hb1Ac mit stabil unter 6 ausreichend.
    Grüße
    Ikebana

  • Tagebuch hab ich selbst nie geführt, meine Eltern für mich ganz am Anfang in sehr jungen Jahren allerdings.

    Da hast du zwar recht, aber wenn mein DiaDoc mich dann fragt, was da los war, kann ich nachschlagen und es ihm sagen. Und er fragt auch meistens. Deiner nicht?

    Ich gehe 2x im Jahr und pro Jahreshälfte hab ich im Schnitt 1 Unterzuckerung, die stark genug ist, dass ich mal Probleme mit dem Lesen kleiner Schrift bekam. Dass mein altes und viele Jahre benutztes OneTouch Ultra unter "20" (die Toleranz in diesem Segment muss abartig hoch sein, daher lieber in "") gar keinen Wert mehr anzeigt, sondern nur noch einen Text, man sollte bitte etwas unternehmen, weiß ich erst seit wenigen Monaten. Wenn so etwas passiert, ist das regelrecht ein "Highlight", da erinnere ich mich schon dran.
    Mein Doktor geht mit mir normal immer die ausgelesenen Daten des BZ Gerätes chronologisch durch, da kommt sowas dann zur Sprache.

  • Da hast du zwar recht, aber wenn mein DiaDoc mich dann fragt, was da los war, kann ich nachschlagen und es ihm sagen. Und er fragt auch meistens. Deiner nicht?


    Teilweise schon, aber es ärgert mich dann trotzdem, weil mein Ausdruck auch nicht anders aussieht und alle Infos halt drauf stehen...

  • Hey Kochloeffel,


    ich kann Dich SOWAS (!) von guuut verstehen !!! :thumbsup:


    Zu mir: ja ich dokumentiere. Muss allerdings auch bekennen: Ich bin eigentlich eine Faule Sau.
    (Sorry ich rede gerne "frei Schnauze" ) .


    Warum dokumentiere ich:
    Naja. einfach und leider leider ist das so: So behalte ich den Überblick. Ich bin kein Mensch , der sein "Routineleben" nach Strich A durchführt sondern bin eher einer , der von Tag zu tag was anderes macht. Sowohl Sportlich als auch in anderen Freizeitaktivitäten. Durch die Dokumentation bin ich halt in der Lage in der vorigen Woche nachzusehen um wieviel ich gerade meine temporäte basalrate reduziert habe weil ich mir das so einfach besser merken kann. Will aber auch nicht lange über Sinn u. Zweck sprechen glaube das kommt uns allen aus den Ohren raus.


    Ihr habt keine (!) Ahnung wie oft mir die Herren Doktoren das gesagt haben das ich Dokumentieren muss.
    Ich HASSE Zwänge. Ist so. Kriegt man bei mir auch nicht wirklich rein.


    Ich habe erst Tagebuch um Taguch ANGEFANGEN.
    Nachher habe ich dann gesagt.....sama bist Du (ich meine mich) so bescheuert oder tust du nur so?
    Du nutzt die GANZE Zeit dein Handy. Also machs damit.


    Naja gesagt getan.


    Hab die App "SiDiary" drauf. (Bin ich auch hier im Forum drauf gekommen).
    Vielleicht hilfts Dir.

  • Ich hab ne tolle App, daran liegts nicht. ;)


    Aber ich brauch keine Daten von letzter Woche. Wenn man sowas braucht, seh ich den Nutzen der Dokumentation, keine Frage.


    Ich hab mal weitergemacht. Muss heute Abend aber auch mal noch alles seit Donnerstag nachführen. Glaub ich.

  • Das Erste was ich nach der DM Diagnose gemacht habe, war eine vernünftige Tagebuch-App zu suchen. Als ITler hab ich doch gewisse Ansprüche. Auch war dann schnell ein einfaches 7 Zoll Tablet gekauft, das an meinem Spritz- und Messplatz zuhause liegt und für sonst nichts benutzt wird. Das nehme ich auch zum Dia-Doc mit. Zusätzlich läuft die App auf meinem Handy das ich meist dabei habe wenn ichs doch mal vergessen habe kann ichs am Arbeitsplatz auch einfach über den Browser erfassen. Nachtragen musste ich die Werte noch nie und mir ist es sehr wichtig, dass die Werte umfassend sind.
    Jedoch habe ich auch in einem Kurz-Urlaub gemerkt, dass man schludrig wird, das Handy ist grad leer, man will nur kurz was essen und spritzt und hat dann vergessen einzutragen. Routine ist sehr Hilfreich beim Führen eines Tagebuches. Wie's in einem Jahr aussieht wird man sehen, jetzt in der Anfangszeit ists unabdingbar und lieber gewöhne ich mich jetzt daran, später wirds immer schwerer.


    Grüße

  • Versteh ich nicht.



    Piksen, messen, spritzen, anschalten, eintragen, ausschalten.
    Oder auch nur
    Piksen, messen, anschalten, eintragen, ausschalten.


    Ist jetzt nicht wirklich zeitaufwendig oder an einen bestimmten Ort oder Zeit gebunden.


    Grüße

  • 3 Tage nachpflegen incl. Kommentaren "was habe ich gegessen" maximal 10 Minuten. Kein Aufwand, aber es hilft. Gerade bei Kantinenfutter mit einem sich häufiger wiederholenden Programm.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Habe sowas mal vor 30 Jahren gemacht(Tagebücher vollgeschrieben....weggeschmissen u.s.w.)hat nie jemanden interessiert…für
    was soll das Gut sein?????

  • Für dich selbst um "Muster" zu erkennen. Gerade wenn sich mal was ändert und z.B. Basal anzupassen ist.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Apps und solche Sachen........ geht bei meinem Handy alles nicht. Das entstammt noch einer Zeit, als es das nicht gab. Keine Fotos, keine Videos, Musik... nichts! Nur telefonieren und SMS, fertig. :rofl

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)