Neuigkeiten vom Close-Loop-System (?)

  • oh du hast recht da habe ich noch garnicht dran gedacht. viele hormone machen das die rezptoren mit jeder zell generation weniger werden ist ja bei allen hormonen so :patsch:


    das mit dem zusätzlich glucagon spritzen finde ich nicht die eleganteste lösung. ich würde da eher auf mein cgm und mein befinden vertrauen und auf eine glucagon spritze in der handtasche :thumbsup:

  • oh du hast recht da habe ich noch garnicht dran gedacht. viele hormone machen das die rezptoren mit jeder zell generation weniger werden ist ja bei allen hormonen so :patsch:


    Das sind spontane Reaktionen in der Zelle, die keine Generationswechsel benötigen.
    In vitro, d.h. im Versuch mit Zellkulturen lässt sich nachweisen, dass nach etwa 16h gestiegener Hormonlast eine Down-Regulation erfolgt ist.


    In vivo (in der laufenden Therapie) zeigen da auch kleine Veränderungen über 2-3 Tage deutliche Auswirkungen auf die Insulinsensitivität.

    Zitat

    das mit dem zusätzlich glucagon spritzen finde ich nicht die eleganteste lösung. ich würde da eher auf mein cgm und mein befinden vertrauen und auf eine glucagon spritze in der handtasche :thumbsup:


    Da bei rund 40% der T1D früher oder etwas später als Kollateralschaden auch die Alpha-Zellen in Mitleidenschaft geraten, was dann zu einer insuffizienten Glucagonproduktion führt, macht eine Steuerungsmöglichkeit mittels externem Glucagon schon sehr viel Sinn, wenn die Steuerungslogik nach rational-physiologischen Kriterien angelegt ist.


    Das aber ziehe ich bei dem ganzen Closed-Loop und AP-Gehype, das sich so beobachten lässt, ein Bisschen in Zweifel.


    Gruß
    Joa

    Einmal editiert, zuletzt von Joa ()


  • Da bei rund 40% der T1D früher oder etwas später als Kollateralschaden auch die Alpha-Zellen in Mitleidenschaft geraten, was dann zu einer insuffizienten Glucagonproduktion führt, macht eine Steuerungsmöglichkeit mittels externem Glucagon schon sehr viel Sinn, wenn die Steuerungslogik nach rational-physiologischen Kriterien angelegt ist.


    Gruß
    Joa


    Hier hilft erstaunlicherweise eine konstante Rate Glucagon, um die Bewustlosigkeitshäufigkeit extrem zu reduzieren.
    Und das war lange vor AP-Zeiten, einfach mit 2. H-Tron.


    lg, Adrian

  • Das Insulin braucht weitere 15-30 Minuten, bis überhaupt eine Wirkung sichtbar ist.


    Also zumindest nach 1 Jahr Libre würde ich das verneinen, es geht eigentlich in wenigen Minuten! Vielleicht ist das von Proband zu Proband etwas unterschiedlich, aber abgesehen von einem meist etwas zu niedrigen Offset, folgen die Libre-Werte bei mir sehr genau den per Accu-Check-Mobile gemessenen Werten. Also mit dem richtigen Algorithmus ist das m.E. kein Argument mehr.


    Man muss das System natürlich mit einem entsprechenden Sicherheits-Puffer programmieren, um 130mg/dl als Richtwert wäre für mich ein perfekter Sicherheitswert.

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!

  • Wenn man Genügend Meßwerte pro Zeit hat kann eine "intelligente" Software bestimmt den Trend des Glucosegehalts berücksichtigen (schnell, mittel, langsam steigend/fallend). Dann ist es wahrscheinlich nicht so tragisch das die Einzelwerte nur zeitverzögert gemessen werden können.

    -Please stand by-

  • Ja, Philbert, genau das meine ich. Der Algorithmus vom Libre ist da wirklich meist verblüffend gut!

    :nummer1: Mai 2024: 10 Jahre Dana-Pumpe!


  • Man muss das System natürlich mit einem entsprechenden Sicherheits-Puffer programmieren, um 130mg/dl als Richtwert wäre für mich ein perfekter Sicherheitswert.


    Und genau hier sehe ich auch ein Problem mit AP-Systemen: Meine Zielbereiche überlappen stark je nach "Modus" in dem ich gerade bin. Manchmal überlappen sie sichsogar nicht mehr:
    In der Nacht Liegt mein Zielbereich *häufig* bei 75 bis 100. (Ausnahmen: Starke Beslastung am Tag, Pumpe war ab, ...)
    Wenn ich mich richtig stark bewegen will, liegt mein Zielbereich eher über 130.


    -> Entweder der AP muss so sicher sein, dass er immer einen Zielbereich von 75 bis 100 anstreben kann (-> Massiv Glucagon ohne dass einem übel wird?), oder er muss unterschiedliche Modi unterstützen.


  • Ist diese Zahl noch aktuell ? Bzw. kann diese Zahl durch bessere Therapiemethoden (CGM etc.) und damit stabileren BZ sinken? Oder liege ich einfach falsch damit, dass der Kollateralschaden durch die Hypo-Bewältigung entsteht?


    Der Zusammenhang ist wohl noch immer unklar. Es besteht die Annahme, dass es sich um eine Begleiterscheiungung des autoimmunen Prozesses handelt. Ggg. könnte dann mal eine Korrelation zwischen bestimmten AK und Alphazelluntergang gefunden werden?


    Ansonsten ist das Absterben der Betas ja auch mit Entzündungsprozessen verbunden, die dann sicherlich auch die versorgenden Gefäße der L-Inseln im Mitleidenschaft ziehen könnten? Dann wäre das sozusagen eine Folgeschädigung. Das Risiko mag, wie das Risiko für andere Folgeschäden, mal wieder individuell, genetisch bedingt oder so, verschieden sein.


    Ist aber ein nicht unlogischer Gedanke, dass eine ständige Anregung zu erhöhter Glucagonproduktion im Rahmen der Gegenregulation, auch seinerseits zu einer ähnlichen Situation wie die Überforderung der Betas in der Diabetesgenese führt, die dann auch eine Wirkung zeigt.


    Gruß
    Joa


  • http://www.aerzteblatt.de/nach…in-ambulanten-Praxistests

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Hammer, gerade in diesen engen Grenzen von 70 bis 145 bei Kindern wurden Zielwerte zu 56 Prozent erreicht. Das ist vielversprechend.

    Easy come, easy go.

  • Zur Studie wurden nur Patienten zugelassen, die nicht gut eingestellt waren. Ein HbA1c von besser als 7,5 war sogar ein hartes Ausschlusskriterium. Da ist es dann kein Wunder, Verbesserungen zu erzielen.


    Wenn man sich in diesem Bild (http://www.nejm.org/na101/home…rge/nejmoa1509351_f1.jpeg) den Median und die Fläche zwischen dem 25%- und 75%- Perzentil anschaut, sieht man, dass passable Werte nur in der Nacht erreicht werden. Bei Erwachsenen nicht einmals.


    Ich denke, dass es auch wichtig wäre, dass der Vergleichsgruppe die gleichen technischen Möglichkeiten gegeben werden. Z.B. ein bezahltes CGM. Man kann sich streiten, ob das was nutzt oder nicht - aber wenn ein AP das als Input hat, sollte der Vergleichsgruppe die gleichen Voraussetzungen ermöglicht werden.


    lg, Adrian