Pennadeln: Auf andere Länge umstellen?

  • Als ich noch ICT machte, von 1985 bis 2001 (10 Jahre alt - 26 Jahre alt) habe ich mit Pennadeln mit bis zu 12mm Länge mir das Insulin injiziert. Die haben nicht weh getan, ich hab sie benutzt, bis sie stumpf waren. Vor meiner Zeit waren die Nadeln der Spritzen noch viel länger und zu Beginn der Insulinpumpenzeit gab es auch noch längere Katheternadeln,


    Und damals gab es keine Pens, nur Spritzen ... bist Du deswegen gegen Pens?


    Zitat

    Nun kommt die Industrie, redet Patienten und Ärzten ein, dass lange Pennadeln weh tun, es gibt Studien, die von der Industrie bezahlt werden, die genau das aussagen. In den Studien wird ausserdem ausgesagt, kurze Nadeln tun nicht weh und die Diabetiker bekommen ihr Insulin auch mit kurzen Nadeln unter die Haut. Das ist reine Psychologie, von der Industrie vermittelt, damit sie ihre kurzen Nadeln an den Mann/die Frau bekommen.


    Da hast Du vermutlich absolut recht, denn nur auf diese Weise können a) die Hersteller von allen möglichen Längen die zigfach teureren kurzen Nadeln verkaufen und b) die vielen Hersteller, die nur 4mm anbieten sich gegenüber den konventionellen 12mm-Herstellern absetzen ... Äh, halt mal, ne. Irgendwas stimmt in dieser Rechnung nicht ...


    Zitat

    Das Unterhautfettgewebe eines Menschen aber hat sich zwischen 2001 und 2015 nicht geändert, es ist immer noch genauso wie es zwischen 1985 bis 2001 war.


    Es geht nicht um das Fett sondern die darüber liegende Haut. Und da gab es neue Erkenntnisse.


    Und es geht darum, daß die Materialforschung und neue Herstellungsmethoden neue Nadelnformen und vor allem das Nadelinnere neu gestalten konnten, so daß auch bei kürzeren und damit dünneren Nadeln bestimmte Spritzdrücke verbessert werden konnten, so daß 4mm jetzt ohne Probleme möglich sind und es früher halt nicht waren.

  • Hi,


    Schmerzempfindungen sind absolut individuell .


    Wer wenn nicht "Ich" kann am besten entscheiden ob mir Nadel X oder Nadel Y angenehmer in meinen Pelz reingeht?


    Das hat doch wahrhaftig nichts damit zu tun ob mir die "Industrie" etwas aufschwatzen will.


    Aber es kann ja Jede/r handhaben wie es beliebt. Und wer gerne Stopfnadeln benützt : nur zu.


    Ich bin froh um die 6mm Nadeln und das ich sie nicht bis zum "Stumpfwerden" benützen muß.


    In meiner Kindheit wurde ich viel zu oft mit solchem Scheixx - stumpfe Injektionsnadeln täglich über viele Wochen - gequält,


    da kann ich es mir im fortgeschrittenen Alter angenehmer gestalten und bin sehr froh darüber.


    Gruß Julmond

  • Heutzutage bin ich gegen die Pens weil ich nicht mit Kolbenfressern rumlaufen würde! Die sind mir alle viel zu dick und klobig. Nehmt Euch den allerersten Novopen, der auf dem Markt war zum Vorbild, der hatte echt Stil, sah nicht aus wie ein Pen, mehr wie ein Kugelschreiber. Ich hab mit der ICT begonnen, als der allererste Novopen auf den Markt kam, 1985 und habe meinen ersten Novopen bekommen, als der erst ganz frisch auf dem Markt war. Davon hatte ich 2 Pens, einen fürs Protaphan, einen fürs Actrapid. Später noch das Semilente dazu und das musste man sowieso mit der Einmalspritze aufziehen. Ausserdem war der Novopen ein Pen, in dem man alle Insulin-Pen-Patronen einlegen konnte, von allen Insulinhersteller-Firmen. Aber heutzutage muss ja unbedingt jeder Insulinhersteller sein eigen Ding machen, und der Diabetiker kann nur den Kolbenfresser benützen mit der Pen-Patrone zusammen, die für sein Insulin passt...was für eine Politik! Hetzutage laufe ich lieber mit zusätzlicher Spritze und Insulinfläschle durch die Gegend, zusätzlich zur Pumpe, weil das weniger Platz wegnimmt als so ein Kolbenfresser.
    Neue Forschungen hin oder her - den Stichkanal kann man nicht wegdiskutieren. Und der ist bei einer 4 mm Nadel viel zu kurz, um mir damit grössere Mengen Insulin reinzudrücken. Eine grosse Menge Insulin kann ein kurzer Stichkanal nicht aufnehmen.
    Meiner Ansicht nach haben die kürzeren Nadeln eine Daseinsberechtigung nur für die, die wenige Einheiten auf einmal spritzen.
    Ich glaube, dass ich bis heute keine Lipodystrophien habe, weil ich mit langen Nadeln (ich glaube, die hiessen Novofine) mir das Insulin reingejagt habe, in Bauch, Oberschenkel, Po und Oberarm, je nach Bedarf. Hätte es damals schon diese kurzen Nadeln gegeben, ich weiß nicht, ob ich sie benutzt hätte. Mit dem Wissen, was ich heute habe über die Nadellänge, ganz sicher nicht.

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  • Neue Forschungen hin oder her - den Stichkanal kann man nicht wegdiskutieren. Und der ist bei einer 4 mm Nadel viel zu kurz, um mir damit grössere Mengen Insulin reinzudrücken.


    Die Länge des Stichkanals ist hier meiner Meinung nach auch völlig irrelevant. Denn es ist nicht der Kanal, der das Insulin aufnimmt, sondern das darunter liegende Unterhautfettgewebe. Und wie neue Erkenntnisse zeigen, braucht es eben keine 12mm Nadeln, um die Oberhaut sicher zu durchstechen, um in selbiges Gewebe zu kommen. Da reichen 4mm / 5mm Nadeln aus.


    Und ob Insulin aus der Einspritzstelle zurückläuft, hängt von mehr Faktoren ab, als nur von der Länge der Nadel. Da gibts Spezialisten, die sich 16IE innerhalb von Sekundenbruchteilen mit hohem Druck in den Wanst jagen und sofort die Nadel wieder rausziehen. Da helfen dann auch keine 12mm Nadeln...


    Um das Zurücklaufen zu verhindern reicht es, das Insulin langsam zu applizieren und vor dem herausziehen der Nadel ein paar Sekunden zu warten (10-Sekunden-Regel). Bei mir läuft da nix zurück.


    Ich hatte mit 8mm-Nadeln ständig blaue Flecken. Weil da trotz Faltenbildung die Gefahr viel höher war, ein Blutgefäß zu treffen. Außerdem haben die 8mm-Nadeln deutlich mehr weh getan. Warum sollte ich mir das also weiter antun, wenn die kurzen Nadeln besser für mich sind und medizinisch auch nichts dagegen spricht?


    PS: Ein bisschen weniger Polemik wäre nett.

  • Was spricht dagegen das es Nadeln verschiedener Länge mit verschieden geschliffenen Spitzen und meinetwegen in 50 hübschen Farben gibt? Jeder sucht sich die aus die ihm paßt und fertig 8)

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