Totales Durcheinander

  • Hast du vor der Diagnose viel abgenommen? Dann nimmst du vielleicht wieder zu, weil du wegen den hohen Werten unnatürlich viel Gewicht verloren hast. Ich hatte bestimmt 8 kg oder so abgenommen, bis man DM1 diagnotisiert hat. Das hatte ich dann nach ein paar Wochen wieder drauf.


    Ich glaube, ich habe auch in den Jahren danach schwer abgenommen, weil mein Basalinsulin Protophane war. Das scheint wohl bei manchen eher Gewichtszunahme zu begünstigen. Jetzt nutze ich Levemir und mein Gewicht bleibt konstant.

  • Levemir, Gewicht seit der Diagnose sehr konstant +/- 1 kg.


    Und den Rat "14" BE oder sowas zu dir zu nehmen find ich persönlich idiotisch. Das ist "ICT" und keine "CT". Bei mir funktioniert "Low Carb" in gewissen Grenzen ganz gut. Unter 30g KH/Tag machts mir keinen Spass und hab mir ne selbst gesetzte Grenze von 60g KH je einzelner Mahlzeit gesetzt. Was an Sättigungsbeilage zum Beispiel bei Reis/Nudeln fehlt, das fülle ich mit Fleisch auf.


    PS: Überbackenen Broccoli oder Blumenkohl (gerne mit etwas Gorgonzola für die Würze!) hätte ich vor zwei Jahren nicht mit dem Arsch angeguckt und Linsen/Bohnen als Beilage "naja". Mittlerweile schmeckts mir richtig. Der Mensch is(s)t ein Gewohnheitstier, ich kann ohne irgendwelche "ach wie wär das schön" Gefühle an Pommes vorbeigehen.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Ja, stimmt. Seit dem Diabetes habe ich auch viele neue Gewohnheiten. Ganz beliebtes Beispiel: Ich mochte als Kind nur Cola. Cola light wollte mir einfach nicht schmecken. Kaum ein Jahr nach der Diagnose fand ich Cola sogar zu süß und mochte nur noch Cola light (die ich heute zum Glück nur in Maßen, also hin und wieder beim Ausgehen) trinke. Weiß gar nicht, wie man Cola überhaupt trinken MAG.:rofl

  • Liebe Tina,
    nee, mir geht es da wirklich wie Dir. Ist ein fremdes Land und das auch noch ohne Landkarte.


    Beim Naschen habe ich es aber besser!
    Denn zum Glück gibt es die Gartenarbeit!!!! Zwei Stauden umpflanzen bringen ca 3-4EH, die ich dann gnadenlos und ohne zu spritzen verprassen kann (habe diesen wunderbaren klugen Rat hier im Forum bekommen). Ich bin dann zwar für den Rest des Tages von der Arbeit ko, habe mir aber sagen lassen, dass sich das auch wieder gibt. Und schließlich können DM1'ler Leistungssportler/innen sein/werden. Das ist jetzt, seit Diagnosenstellung (die Idee kam mir vorher nie) mein erklärtes Ziel! ;)

    Liebe Grüße,
    Traute

    Die kleinen Freuden wärmen das Herz.
    (aus Italien)

  • 140g Kohlehydrate habe ich seit zwei Jahren nicht gegessen, keine Ketone und Null Probleme. Find die Angabe also sehr üppig. Zudem zähle ich Linsen, Bohnen und andere sehr langsame KH nicht mit, weil nicht bolusrelevant. Genau darum gehts mir. Wenig KH fürn Bolus bedeutet, dass kleine Fehler (bzw. Schwankungen im Bolusfaktor) kaum Konsequenzen haben.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Hi,
    ich denke, man sollte das essen worauf man Lust hat! Also gut, nicht alles davon. Es ist schon einfacher, wenn man nicht ständig zwischendrin nascht, weil man dann mit den Boli irgendwann durcheinander kommt. Und ich esse heute auch kohlehydratärmer als früher, ich komme so auf 8 bis 12 KE am Tag, 14BE, was ja fast 17 KE wären, nie. Ich komme aber mit der Ernährung gut zurecht und das Gewicht bleibt auch konstant.
    Aber man muss nicht auf Dinge verzichten, die man gerne isst. Auch wenn der Glykämische Index hoch ist, kann man mit ein bisschen Übung und einem Spritz-Ess-Abstand sehr gute Werte erzielen. Mein helles Brötchen mit Marmelade oder Bircher Müsli kriege ich tadellos hin. Kartoffeln finde ich sowieso unproblematisch.
    Pasta und Pizza liebe ich nach wie vor, verkneife ich mir halt abends, weil das mehrere Spritzen braucht und man halt irgendwann ins Bett möchte.


    lisa,
    mach Dich mit Postprandialen Werten im Moment nicht verrückt. Jetzt geht es erst mal um die Grundlagen. Wenn Du Dich da sicher fühlst, kann man anfangen mit Spritzzeitpunkten zu optimieren. Der Rest ist Übung und Erfahrung und was dann nicht klappt, bleibt schlichtweg unerklärbar. Geht uns aber allen so.


    Grüße
    Ikebana

  • Hallo Ikebana, ja das mit dem Verrücktmachen ist gerade mein Problem. Vor dem Mittagessen 114, 5 IEs gespritzt, ein Dinkelbrötchen ( 75g) mit Dattel, Curry Frischkäse und eine Birne gesessen.
    Hab jetzt einen Wert nach 2 Stunden von glatten 300 - saubere Leistung!! Ich krieg echt noch die Krise....

  • Guckstdu nach 3h. Wenns weiter steigt wars erst richtig scheiße.


    Dinkelbrötchen hat laut http://fddb.info/ etwa 30g Kohlehydrate, die Birne sicher nochmal 20g. 5 Müsste bei Faktor 1 eigentlich passen. Aber: Datteln haben "getrocknet" bis 66% Zuckeranteil, siehe http://fddb.info/db/de/lebensm…int_getrocknet/index.html und ohne getrocknet zu sein angeblich das selbe (glaubs nicht, aber sei es drum). Kann es sein dass da noch ein paar schnelle Kohlehydrate lagen?

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Hallo Grounded, so habe ich auch kalkuliert - und der Frischkäse hat 0,2 BE´s pro 100g / also auch kein Alarm aus dieser Richtung.
    Woher kommt so ein Anstieg??? Da hätt ich auch ne Pizza essen können....

  • 246 nach 3 Stunden....geht zwar runter aber steht ja in keiner Relation zu dem was ich gegessen habe....

  • Hallo chemikus,


    vielen Dank für Deine Antwort - musste jetzt erstmal cgm un dfreestyle libre googeln ;)
    Das mit der Pizza überlege ich mir und werde dann berichten....wär ja für Sonntag eine gute Idee.
    Anscheinend gibt es am Anfang viele unerklärliche Phänomene ( wenn ich mir noch irgendnen Süsskram reingepfiffen hätte, würd ich es ja verstehen).
    Wie lange hat es denn bei Euch gedauert bis ihr einigermassen klargekommen seid?? - okay Ehrgeiz und Konsequenz sind bestimmt ein Riesenfaktor.........
    Sitz nur hier jeden Mittag mit meiner Kollegin und wir grübeln über meine Messergebnisse........

  • Tina: Ich glaube am ehesten, dass dein Bolusfaktor zu niedrig angesetzt ist.


    Soo lange hast du den Diabetes ja noch nicht. Deine Ärztin/Beraterin hat wahrscheinlich den Faktor absichtlich etwas niedriger angesetzt, damit du nicht eine Hypo kommst.
    Dass der Wert dann doch irgendwann nach dem Essen abfällt, wird -vermutlich- noch an deiner Restproduktion liegen.


    Wann hast du denn den nächsten Termin zur Besprechung?


    Aber versuche mal dich nicht zu sehr zu stressen. Klar sind hohe Werte dauerhaft nicht gut. Aber jetzt geht es ja erstmal darum die Basics der Therapie zu erlernen und sich langsam an die Optimierung heran zu tasten.


    Das wird schon alles mit der Zeit!

  • Hallo Leila,
    danke für Deinen aufmunternden Worte. Ihr alten Hasen macht das echt toll !!!!!!!!
    Meine Diabetologin hat mir für mittags 0,5 festgelegt - ich hab das schon auf 1 geändert weil es hinten und vorne nicht gepasst hat - meinen nächsten Termin habe ich am 05.11.
    Meinst Du ich soll es mal mit 1,5 versuchen?? Morgens lieg ich so beim Faktor 2 ( wobei das auch nicht täglich hinkommt)
    Abends lieg ich mit 1 ganz gut.........
    Mach mir halt echt grosse Gedanken - sollte ich das alles lockerer sehen??
    Hinzu kommt natürlich auch noch meine 1. rauchfreie Woche heute - ich könnt die Wand hochgehen.
    Euch allen DANKE für die Zeit die Ihr Euch nehmt!

  • ...glaube ich folge Deinem Rat mit der Messerei 3 Stunden zu warten ( wobei das heute früh mit 70 nach 2 Stunden auch ehr schlecht gewesen wäre)


    Du bist noch in der Einstellungsphase, da finde ich einen 2-Std-pp-Wert, bzw. sogar einen 90-min-pp-Wert schon angemessen. Diese Werte dienen nämlich dem Herausfinden des richtigen BE-Faktors für's Essen. Wenn du immer 2Std nach dem Essen zu hoch bist, wird der BE-Faktor zu niedrig sein. Hier muss man sich langsam herantasten, in 0,5-er-Schritten und die Faktoren werden sich auch immer mal wieder ändern. Wenn der BZ stabil läuft, kann man auf die pp-Werte verzichten und erst nach 3-4 Stunden wieder messen. Nur, solange dein BZ Achterbahn fährt, wird es wohl sein müssen. Immer Schritt für Schritt. Wichtig ist: Ein zu hoher Wert nach dem Essen wird erst nach 4 Stunden korrigiert (wenn kein Bolus mehr wirksam ist).


    Du wirst selbst dann merken, dass dein BZ manchmal nach 2Std ok oder gar zu niedrig ist und dann später noch ansteigt - das liegt am Essen, bzw. daran wieviel Fett und Eiweiß drin ist. Aber du bist erst ganz am Anfang, zu früh um sich über verzögerte, gesplittete Boli und FPE Gedanken zu machen.


    Gruß,
    Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • 246 nach 3 Stunden....geht zwar runter aber steht ja in keiner Relation zu dem was ich gegessen habe....


    Hallo Tina,


    Brötchen sind gerne mal für eine Überraschung gut. Meistens kommt man nicht an die Nährwerte und muss mit Durchschnittswerten rechnen. Ich habe mal auf ein Vollkornbrötchen so eine Explosion erlebt, das habe ich mit 40% Kohlehydrate berechnet, wie es in meiner Liste stand. Das Googeln über die Bäckerei (hatten tatsächlich eine Homepage mit den Nährwerten) ergab einen Kohlehydratgehalt von 60%. Da war mir dann alles klar....


    Insgesamt scheint aber Dein Faktor wirklich etwas niedrig zu sein, aber am Anfang ist es besser, vorsichtig zu agieren und zur Not zu korrigieren. 5IE wirken so ungefähr 3 Stunden. Die Wirkdauer hängt schon stark von der Menge ab. Die 2 Stunden Messung macht eigentlich nur Sinn bei Mengen bis ca. 3 IE, die sind dann durch. Bei 5 oder mehr ist es besser 3 Stunden zu warten, es besteht sonst die Gefahr, dass Du zu früh korrigierst und eine Hypo produzierst.


    Ein FGM/CGM ist schon sehr hilfreich und würde Deine Nerven sicherlich beruhigen. Allerdings sind die Kosten schon ein Faktor. Es gibt aber ganz viele Infos dazu im Forum.


    Ganz wichtig: cool bleiben!


    Grüße
    Ikebana

  • Tina: Ok, statt 300 sind nun "nur noch 250", also immerhin 50 Punkte weniger. SCheinbar dauert es bei dir auch ein wenig länger als die berühmten "2h". Mit einem Zielwert 100 wären 50 Punkte weniger auf dem Tacho halt schlecht.


    Mein Ansatz wäre das selbe(!) noch mal zu essen und zu schauen, ob es wieder das selbe gibt, denn Reproduzierbarkeit find ich wichtig. Dann kannst du bei einem dritten Versuch deine "Korrektur" minus 1IE Sicherheitspolster direkt zum Essen nehmen. Also wären deine 30g Kohlehydrate aus dem Brötchen, 20g aus der Birne plus Unbekannt aus den Datteln (die hattest du glaub ich nicht berechnet) mal Faktor 1,5 etwa 8IE. Und eben 3h warten bis gemessen wird.


    Was für dich auch wichtig wäre: Wenn du 250 hast, nutze die Gelegenheit zu prüfen ob dein Korrekturwert je IE stimmt. Aktuell wird der sicher durch die suboptimale Basalrate noch beeinträchtigt. Es ist einfacher wenn du es als "deinen" Job betrachtest diesen herauszufinden und nicht wartest, bis dein DocDoc dir im nächsten Quartal was dazu sagt.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Die 2 Stunden Messung macht eigentlich nur Sinn bei Mengen bis ca. 3 IE, die sind dann durch. Bei 5 oder mehr ist es besser 3 Stunden zu warten, es besteht sonst die Gefahr, dass Du zu früh korrigierst und eine Hypo produzierst.


    Oh, oh - ne, so kann man das nicht sagen. :rolleyes:
    Die Messung nach 2 Stunden dient nicht dem ermitteln einer Korrektur! Denn, wie du schon schreibst, soll man hier ja noch gar nicht korrigieren. Sie dienen dem Ermitteln des richtigen BE-Faktors (und zwar dann wenn die Insulinwirkung am stärksten ist - bei 3-5 IE ist sogar ein 90min-Wert besser). Ist der BZ zu hoch, muss man diesen hohen BZ dann halt erst mal aushalten und am nächsten Tag den Faktor anpassen. Korrigiert wird frühestens nach 3-4 Stunden, je nach Bolus-Menge/Wirkzeit.
    Und falls Zweifel auftreten, weil ich schon so lange mit dabei bin: genau auf diese Weise wurden ich und Typ-1-Neulinge stationär im letzten Jahr (neu) eingestellt. BE-Faktoren testet man mit pp-Werten aus. Korrekturen gibt man nur, wenn kein Bolus mehr wirkt.


    Ein CGM/FGM bei einem absoluten Neuling mit Remission? Naja, da frage ich mich, ob das nicht zusätzlich verwirrt, statt zu helfen....



    Gruß,
    Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Hi Veri,


    Messung nach 90 Minuten ist ja gut und schön aber doch nicht nach jeder Mahlzeit. Und dann nach 3-4 Stunden wieder, Du kannst ja nicht blind korrigieren. Da kommst Du auf eine irre Zahl an Messungen, das hält doch keiner durch.
    Außerdem passt der Faktor, wenn der BZ nach Ablauf des Bolus ok ist. Wenn der Wert nach 90 Minuten hoch ist und nach 3 Stunden in Ordnung, passt der Faktor. Wenn Du den erhöhst, hast Du zwar nach 90 Minuten einen schönen BZ, aber nach 3 Stunden eine Hypo. Da hilft nur ein SEA, um die Kurve flacher zu bekommen.
    Ich bin ja noch nicht so lange dabei und kann mich an die Schulung noch erinnern. Da sollte man im Alltag sogar nur vor jeder Mahlzeit messen und dann ggf. korrigieren, über PP Spitzen wurde gar nicht geredet.
    Mein CGM habe ich mir sehr schnell angeschafft, innerhalb der ersten 3 Monate, eine echte Schulung dazu gab es nicht. Kann überfordern, muss aber nicht, das kommt auf einen selbst an.

    Grüße
    Ikebana

  • Huhu nochmal - also eben vor dem Essen hatte ich 92 . Mein Wert ist also von 14:30 bis 18:30 von 300 auf 92 gesunken. Was für ne Talfahrt !! Dann wär ja ne Korrektur oder ein höherer BE Faktor falsch gewesen ??

  • Moin,


    mein Beitrag und meine Frage zu dem Thema.


    Heute morgen um 11 Uhr BZ 147 7,1 BE 13,1 Bolus (Humalog), die Komma Mengen erzeugt mein Programm, dann nach ca. 2 Stunden BZ 162 und nach ca. 3,5 Stunden BZ 130 (mein Zielwert vom Doc.).


    Meiner Meinung nach ist das richtig, weil mir gesagt wurde je mehr Insulin desto später messen, aber vielleicht bin ich ja auf einem alten Dampfer "tuuuut".


    LG


    Hinerki