Liebe Rätselfreunde,
ich habe da mal wieder eine neue Aufgabe für euch (und v.a. für mich) Ich habe (nach 10 Jahren ICT**) akzeptiert, dass immer mal wieder "neue Baustellen" dazu kommen. Daher habe ich - als gewissenhafter Diabetiker - auch schon hinterfragt, warum meine Werte 2h nach dem Essen gut sind, sie aber 3-4h nach dem Essen sinken. Kein Problem, SEA eingeführt und es war besser. Dann habe ich irgendwann festgestellt, dass ich ein bisschen Aufstehinsulin benötige, auch wenn ich nichts esse - na von mir aus...
Jetzt allerdings bemerke ich, dass ich machen kann was ich will: Mittags habe ich einfach tiefe Werte. Der SEA morgens beträgt ungefähr eine langsame Tasse Kaffee, damit habe ich keine großartigen Schwankungen in unmittelbarer Zeitnähe des Frühstücks. Dennoch rutscht der Wert im Laufe des Vormittags einfach runter. Das ist irgendwie ganz nett, wenn man sich beim Frühstück verschätzt. Ich spare mir bei 180mg/dl*** postprandial das Korrekturinsulin und komme mittags dennoch auf meinen 100er-Zielbereich. Wenn ich aber das Frühstück richtig bewertet habe (postprandial 110mg/dl bspw.), rutsche ich im Laufe des Vormittags gerne auch mal auf 40mg/dl (schwache Hypowahrnehmung, das kann also auch mal unbemerkt geschehen). Nicht so cool also.
Was ich gerne hätte:
Ich möchte möglichst eindeutig definieren, ob ich bei o.g. Szenario nicht doch irgendwie am SEA drehen kann, so dass ich den Sinkflug verhindern (oder zumindest abschwächen) kann - oder ob es eben einfach am Tagesrhythmus liegt, dass ich mittags weniger Insulin benötige und - als ICTler - durch die starre Basalrate mit sinkenden Werten rechnen muss.
Wie kann ich den Unterschied zwischen falschem SEA <=> allg. Insulinbedarfsschwankungen feststellen?
- Basalratentests morgens? Ist dann der Test noch aussagekräftig, wenn die letzte Mahlzeit abends ist und man das Frühstück auslässt - ist ja dann doch eine lange "Fasten"-Phase.
- SEA variieren. Zwischen 0 und 60 Minuten habe ich schon recht viel ausprobiert. Mein Eindruck ist, dass die Insulinwirkung nicht so richtig in Gang kommt, aber irgendwann die Frühstücks-BE**** schon ohne schlimme Anstiege verarbeitet werden.
Hat noch jemand Lösungsvorschläge? Irgendwas aus der Serie "akzeptiere es so und so" / "stell dich drauf ein" ist auch willkommen. Großen Stress will ich mir nicht (unbedingt) machen. Aber interessieren tut's mich schon...
*)Spritz-Ess-Abstand
**)intensivierte konventionelle Therapie
***)Milligramm pro Deziliter; ~18mg/dl = 1mmol/l
****)Brot-Einheit(en)