Mindestdosis Lantus?

    Hallo zusammen,


    gibt es eigentlich eine Mindestdosis Lantus, ab der es Sinn macht zu Spritzen?
    Ich habe meinen Bedarf durch Sport von 9 auf 5 stabil gedrückt, das wären auf 24h gesehen ja 0.2 IE / h. Ich habe das Gefühl, dass ichs gleich bleiben lassen kann. Hat da von Euch einer Erfahrungen?


    Grüße

    Zitat von butterkeks

    das wären auf 24h gesehen ja 0.2 IE / h. Ich habe das Gefühl, dass ichs gleich bleiben lassen kann. Hat da von Euch einer Erfahrungen?


    Hallo Butterkeks,


    in der Remission hatte ich zeitweise einen Basalratenbedarf von 3 IE, 2 Tagsüber und eine Nachts. (Levemir) Und nein, ich konnte es nicht bleiben lassen, nicht mal eine Nacht. Wenn man das Insulin nicht zuführt, steigt der BZ an, weil die BSP überlastet wird. Kann sein, dass es einen Tag klappt, aber dauerhaft eher nicht. Natürlich könntest Du versuchen, das Basal wegzulassen, und ggf. mit Bolusinsulin korrigieren, aber das ist eigentlich mehr Aufwand. Wenn Du keine Probleme mit Unterzuckerungen hast, würde ich das Basal einfach beibehalten. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wird das auch Deine Remission verlängern, weil es Deine BSP schont. (genau weiß man es nicht)


    Grüße
    Ikebana

    Wie erkenne ich eigentlich, ob der BZ durch das körpereigene Insulin gedrückt wurde oder schon durch das Lantus?
    Für einen stabilen BZ-Verlauf kann ja auch das eigene Insulin mit verantwortlich sein, und bei höherer Basalgabe würde die BSD mehr entlastet und der Spiegel trotzdem gerade gehalten?
    Mir sind da die Zusammenhänge noch nicht ganz klar.


    Grüße

    Wieso willst du das erkennen? Im Endeffekt ist es egal, wie du stabile Werte bekommst. Und du kannst eh nicht wissen, wann deine BSD vollends den Geist aufgibt.
    Die Frage ist, ob du mit "mehr Lantus" die BSD entlastest oder ob sie einfach weitermacht und dich öfter in die Hypo schießt. Die Frage merkst du an deinen BZ-Messungen. Aber ob die BSD geschont wird, sie sich abarbeitet oder Schlittschuh läuft, kannst du m.M.n. so gut wie nicht beeinflussen.


    Es ist ja so, dass du stabile Werte brauchst. Wenn du meinst, mehr Lantus geben zu müssen, um die BSD zu entlasten und in der Folge dauernd Hypos hast, weil eben die BSD doch munter mitmischt, ist das schlecht. Solltest du nicht machen. Wenn du dagegen "zu wenig" Lantus gibst und die BSD korrigierend eingreift und so schneller kaputt geht, kannst du das auch nicht ändern. Vordergründiges Ziel sind "gute" Werte. Du kannst - wie gerade beschrieben - nur sehr schwer steuern, mit welchen Mitteln das gelingt.
    Was sicher hilfreich ist: Das Essen immer gut einschätzen, um Ausreißer nach oben zu vermeiden. Weil: wenn du keine hohen Werte hast, müssen diese auch nicht durch zusätzliche Insulin-Aufwand (Korrektur-Bolus oder eben "Eigenmittel") gesenkt werden.


    ...simple as that... :)


    P.S.: Ich habe keine Ahnung, ob meine Meinung auch wissenschaftlich korrekt ist.

    Warum?


    Angenommen, ich brauche 1 IE gesamt um den BZ stabil zu halten. Und ich führe 0.2 IE Lantus zu, muss die BSD 0.8 IE produzieren. Vorausgesetzt, sie kann das noch, bleibt der BZ stabil, ansonsten steigt der BZ.


    Wenn ich 0.8 IE zuführen, muss die BSD nur 0.2 IE produzieren.


    Nach der Theorie "BSD während Remi entlasten", ist eine möglichst hohe Insulingabe anzustreben, was das Risiko birgt, mehr Insulin bereitzustellen als momentan gebraucht wird. BZ rauscht in Keller.


    D.h nach der Logik wäre der Idealfall in der Remi, nur durch schnelle Bolusgaben den BZ nach am Bedarf zu senken.


    Nur mal so eine eigene Theorie - weil über ICT während Remi gibts so gut wie keine Infos.


    Grüß

    Wenn die BSD merkt, dass du 0,8IE zuführst und kapiert, dass sie weniger tun muss, hast du recht. Das wäre super.
    Wenn die BSD aber mit allen verbleibenden Zellen die noch Insulin produzieren können immer auf Hochtouren fährt (=> Sie produziert immer 0,8IE), dann begibst du dich mit deiner höheren Lantus-Dosis (mit der du ja eigentlich die BSD entlasten willst) in höhere Hypo-Gefahr.


    Die Wahrheit wird irgendwo in der Mitte liegen. :)


    Ich bleibe aber dabei: Die Referenz oder das Ziel kann nicht sein "Ich schone meine BSD", sondern "Ich habe gute Werte". Wenn man das bsd-schonend erreichen kann - umso besser, da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Aber wie man die BSD schonen kann UND die Werte nicht zu niedrig (oder zu hoch) hält, dürfte rätselhaft bleiben.

    So wie ich das verstanden habe, sind die Zellen recht eigenständig und produzieren Insulin basierend auf dem tatsächlchen Glucosewert im Serum, arbeiten also autark. Wenn Fremdinsulin den BZ senkt, wird enstprechend auch weniger körpereigenes Insulin ausgeschüttet. Und das System reagiert relativ schnell.


    Man kann als Gesunder ja nicht in die Hypo kommen, auch mit einer KH-Mangelernährung oder mit einer Nulldiät nicht. D.h die Zellen produzieren nicht ständig Insulin, sondern nur bei Bedarf. Ergo braucht man auch keinen Grundlevel an Insulin.


    Grüße

    Hallo, ich verstehe die Logik noch nicht ganz, die dahinter steckt. Du möchtest spritzen, damit
    deine BSD entlastet wird, damit sie länger noch produziert.



    Ich kann nur von meinem Körper reden: ich bin LADA = habe
    Antikörper, die meine ß-Zellen zerstören, da sie diese als „feindlich“ ansehen.
    Die Antikörper unterscheiden doch nicht, ob die BSD viel produziert oder wenig,
    sondern nur ob ß-Zellen vorhanden sind oder nicht … oder?!?



    Was bringt es dann die BSD zu schonen, oder ist es für die
    Antikörper einfacher eine produzierende BSD zu bekämpfen? Oder hat die BSD mehr
    Energie um sich gegen die Antikörper zu wehren, wenn sie kein Insulin produzieren
    muss?



    Meine BSD produziert auch noch nach Lust und Laune und mir
    wurde auch von allen Seiten geraten mit dem spritzen anzufangen, was ich
    natürlich auch mache, da es aus meiner Sicht nicht schadet (solange ich nicht
    Unterzuckere), aber ob es wirklich etwas bringt ?( :confused2



    Gruß



    Udo

    Guter Einwurf,


    Wenn ich den Text hier lese, führt die Insulingabe nicht zu einer Verlängerung der Lebensdauer der Zellen, sondern lediglich zu einer höheren Insulinproduktion. Habe das wohl durcheinandergebracht.


    http://www.diabetes-heute.uni-…onderformen/?TextID=701#3



    Wäre das geklärt.



    Grüße

    Wenn man am Anfang seiner Diabeteskarriere steht, fragt man sich sehr oft, wie es um die eigene Produktion steht.


    Ich bin mit einer ähnlich niedrigen Dosis Lantus ausgekommen, bei Antritt meiner Reha war ich auf 6 IE, und verschwindend geringen Bolusgaben.


    Dass mich da die Remission erwischt hatte, war mir nicht so bewusst. Meine Ärztin saß täglich mit Fragezeichen überm Kopf über meinem Tagebuch, und ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen, weil ich mir fehl am Platz vorkam.


    Hab dann einfach mal Basal weggelassen, paar Tage später Bolus, und hatte ab dem Zeitpunkt etwa 4 Monate lang Werte wie ein gesunder ;-)


    Ob das nun meiner Eigenproduktion geschadet hat oder nicht, ist mir eigentlich egal, ich hatte nochmal ein paar fette und sorglose Monate, das hab ich nach der Diagnose gebraucht.


    Wenn man vorsichtig und überlegt handelt, kann man schonmal einiges auf eigene Faust ausprobieren. Wenn du Basal weg lässt, und alles im grünen Bereich bleibt, ist doch alles gut. Nur nicht leichtsinnig werden, weiterhin regelmäßig messen und dokumentieren!



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

    Je nach Abendessen spritze ich zwischen 1 und 3 Ie Lantus vor dem Zubettgehen. Die Wirkung ist enorm. Sowohl nach unten, wie nach oben je nachdem wie man daneben liegt. Ablesbar am Morgenwert und am Schädel, falls nachts ein unbemerkter UZ war.


    Morgens spritze ich 15 IE.

    let the sun shine

    Zitat von hammerschmied

    Je nach Abendessen spritze ich zwischen 1 und 3 Ie Lantus vor dem Zubettgehen. Die Wirkung ist enorm. Sowohl nach unten, wie nach oben je nachdem wie man daneben liegt. Ablesbar am Morgenwert und am Schädel, falls nachts ein unbemerkter UZ war.


    Morgens spritze ich 15 IE.


    Ich dachte immer, Lantus wirkt 24 Stunden - warum spritzt du das zwei mal?

    Wann eigentlich wurde aus Sex and Drugs and Rock and Roll


    Veganismus und Lactoseintoleranz und Helene Fischer???

    Zitat von Rotefeli

    Ich dachte immer, Lantus wirkt 24 Stunden - warum spritzt du das zwei mal?


    18 Einheiten insgesamt ist noch nicht die Menge, mit der man gut über 24 Stunden kommt. Ich hatte vor 10 Jahren knapp über 20 Einheiten - eher 25E. Auch die waren noch zu wenig und ich brauchte 2 Dosen.


    lg, Adrian

    Zitat von Rotefeli

    Ich dachte immer, Lantus wirkt 24 Stunden - warum spritzt du das zwei mal?

    so bin ich flexibel. wenn ich abends zu müde zum essen bin spritze ich weniger lantus für die Nacht oder nix. Bei einer Erdnussorgie oder ähnlichem spritze ich entsprechend vor dem Zubettgehen mehr.


    Das libre hat mir gezeigt, daß ich doch oft Nachts unterzuckert bin, als einmal die Standarddosis gespritzt habe.


    Es sind jetzt in Summe 3 I.e. weniger als zuvor.

    let the sun shine