Schnellwirkendes Insulin braucht ewig zum wirken

  • Füße ab, Dialyse, blind, Herzinfarkt...


    Ne, das meinte ich nicht, es ging mir um die Werte 140 - 150 mg/dl. Die liegen ja noch im, von der DGD empfohlenen Bereich HBA1C <= 7,5%. Gibt es zu den von Dir genannten Werten 80 - 100 mg/dl Studien, die das belegen?

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  • Es geht ja auch darum, eine möglichst normnahe Einstellung zu erreichen und die liegt nun mal zwischen 80 und 100. Ein großes Problem sind auch dauerhafte Schwankungen vom BZ, das will man heutzutage am Liebsten komplett ausschalten, das ist wohl noch schädlicher als man bisher angenommen hat. Aber auch der Gewebezucker tritt ja mehr und mehr in den Vordergrund, dass der im Grunde vielleicht sogar wichtiger ist als der klassische Blutzucker, weil das Gewebe ja erst auch gegebenenfalls geschädigt wird, wenn sich der Zucker da ändert. Ich glaube, uns stehen in den nächsten Jahren noch einige Umstellungen und Umgewöhnungen bevor..

  • Es geht ja auch darum, eine möglichst normnahe Einstellung zu erreichen und die liegt nun mal zwischen 80 und 100.


    Mir ist schon klar, dass normnah besser ist. Mich hat halt nur interessiert, ob es Studien gibt, die Aussagen "BZ ein Jahr im Durchschnitt von 140 bis 150 mg/dl können einen zum Krüppel machen" untermauern.

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  • 'tschuldige, wollte dir kein Unwissen unterstellen..
    Da kann ich leider nichts zu sagen, nur meine Erfahrungen aus meinem bisherigen Leben mit DM und ich hatte ein paar Jahre wohl verdammten miese Werte über eine laange Zeit und ich habe null Folgeschäden bisher.. Macht allerdings keine Studie aus ;)

  • Hallo Frozenthunder,


    hast du eine Lösung für dein Problem gefunden? Hast du das Insulin gewechselt und hat das evtl. geholfen.


    Über eine kurze Info würde ich mich sehr freuen.


    Also momentan mache ich es so, dass ich einfach mehr Insulin spritze und lange Spritz-Ess Abstände einhalte und nach der Mahlzeit nochmal eine kleine Mahlzeit zu mir nehme, oder bei einer größeren dann etwas weniger Insulin spritze.



    Jeder Blutzuckerwert unter 40...70 mg/dl ist auch bei kurzer Zeitdauer schädlich, wenn du gerade am Hang kletterst, oder mit 100 km/h auf der Landstraße fährst.


    Darüber habe ich mir auch mal Gedanken gemacht. Durch eine Unterzuckerung werden doch Hormone wie z.b. Adrenalin ausgeschüttet, oder? Das ist doch eine Stressreaktion des Körpers und sollte einen doch genauso auslaugen wie psychischer negativer Stress oder ist das anders? Sollte das auf Dauer nicht auch Schäden verursachen? Ich weiß nicht, ob ich es mir nur einbilde oder es Zufall ist, aber ich habe das Gefühl, dass Unterzucker, vor allem wenn ich über längere Zeit Unterzuckerungen habe (z.b. jeden tag unter 50) es bei mir das Herz belastet. Denn ich dachte eine lange Zeit immer "lieber zu niedrig als zu hoch" aber jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.
    Ich habe das Gefühl, das mit dem Unterzucker wird nicht so gut erkannt, da man die Schäden dann ja genausogut auf den Stress den man durch irgendwelche andere Sachen hat schieben kann, lässt sich also nicht auseinanderhalten im Gegensatz zu den ganz typischen Schäden vom Überzucker.


    Es geht ja auch darum, eine möglichst normnahe Einstellung zu erreichen und die liegt nun mal zwischen 80 und 100. Ein großes Problem sind auch dauerhafte Schwankungen vom BZ, das will man heutzutage am Liebsten komplett ausschalten, das ist wohl noch schädlicher als man bisher angenommen hat. Aber auch der Gewebezucker tritt ja mehr und mehr in den Vordergrund, dass der im Grunde vielleicht sogar wichtiger ist als der klassische Blutzucker, weil das Gewebe ja erst auch gegebenenfalls geschädigt wird, wenn sich der Zucker da ändert. Ich glaube, uns stehen in den nächsten Jahren noch einige Umstellungen und Umgewöhnungen bevor..


    Hast du mal eine Quelle zu den Schwankungen? Würde da gerne mehr drüber erfahren.


    Und ich staune, wie manche menschen mit Zucker von 80 klar kommen, habe mal einem nicht Diabetiker den Zucker gemessen und der hatte gerade mal 76. Ich habe manchmal schon bei 85 das Gefühl ich bekomme sehstörungen.

  • Da bin ich aber erleichtert, dass es nicht nur mir so geht, dass das kurzwirksame Insulin ewig braucht.
    Hatte zuerst auch Humalog. Damit bin ich nicht so wirklich klargekommen. Hatte öfters und auch schon mal bis 30 min nach dem Essen Hypos.
    Daher dann der Umstieg auf NovoRapid. Habe ich mittlerweile bestimmt auch schon 8 - 9 Jahre in der Pumpe. Nehme mal an, dass ich in der Zeit eine Resistenz gegen das Insulin habe.
    Habe auch schon viel mit Spritz-Ess-Abständen ausprobiert und die Basalrate hoch- und runtergeschraubt, aber das bringt nie wirklich langfristig was.
    Es ist manchmal schon echt zum verzweifeln. Aber irgendwie geht es immer weiter. :S

    Satt heißt nicht, dass keine Schokolade mehr reinpasst. :rolleyes:


    8o Schokolade löst keine Probleme, aber das tun Äpfel ja auch nicht.

  • Oh je, da müsste ich bei meinen Diabetologen mal nachfragen, der erwähnte eine Studie, aber das ist was her, deshalb kann ich mich nicht mehr richtig erinnern.. Ich versuch nächstes Mal dran zu denken wenn ich da bin und sage dann Bescheid.
    Nein, es geht. Dass ich mich nicht mehr ganz wohl fühle, ist erst so ab 75 der Fall. Aber das hängt auch von der ganzen Einstellung ab. Wenn man warum auch immer mal ein paar Tage was höher war, merkt man leicht tiefere Werte schneller und mehr.

  • Kann es eigentlich sein, dass es länger dauert, bis die Hauptwirkung eintritt, wenn das Fettgewebe schon etwas abgenutzt ist? Also wenn man z.b. ständig nur in den Bauch gespritzt hat, dass das Insulin dann schneller wirken würde, wenn man es stattdessen in den Oberarm spritzt? Oder brauch man allerhöchstens mehr Insulin um die gleiche Wirkung zu erzielen?

  • Kann es eigentlich sein, dass es länger dauert, bis die Hauptwirkung eintritt, wenn das Fettgewebe schon etwas abgenutzt ist? Also wenn man z.b. ständig nur in den Bauch gespritzt hat, dass das Insulin dann schneller wirken würde, wenn man es stattdessen in den Oberarm spritzt? Oder brauch man allerhöchstens mehr Insulin um die gleiche Wirkung zu erzielen?


    Ja ist so. Du siehst die Schäden manchmal gar nicht von außen, das Unterhautfettgewebe kann trotzdem schon vernarbt sein. Das mit der nachlassenden Wirkung an den Lieblingsstellen ist ein Indiz dafür.
    Deshalb ja auch immer der Rat, Spritzstellen großflächig zu wechseln.


    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Ja ist so. Du siehst die Schäden manchmal gar nicht von außen, das Unterhautfettgewebe kann trotzdem schon vernarbt sein. Das mit der nachlassenden Wirkung an den Lieblingsstellen ist ein Indiz dafür.
    Deshalb ja auch immer der Rat, Spritzstellen großflächig zu wechseln.


    LG Charlotta


    Verhärtungen oder so hatte ich noch nie, höchstens mal hier und da eine Entzündung. Heißt großflächig wechseln auch die Stelle mal komplett zu wechseln oder kann ich auch permanent Katheter am Bauch machen, nur halt nicht immer die gleichen Stellen? Hab mal zum Spaß Insulin in den Oberarm gespritzt aber anscheinend hat es nicht schneller als Bauch gewirkt. Was genau erzeugt eigentlich die Schäden? Die nadel selbst oder die Zufuhr des Insulins oder beides? Wie schnell verheilt das Gewebe eigentlich? Verheilt es schneller, wenn das Fett schneller "ersetzt" wird (sprich man viel Fett verbrennt aber sein Gewicht hält)? Dann dürfte ich das Problem ja sowieso nicht haben. Gibts hier wen der sein gewebe "geheilt" hat so dass das Insulin wieder schneller wirkt?
    Sorry für die zig tausend fragen aber mir fällt es irgendwie schwer mit Google was dazu zu finden.

  • Google mal Lipohypertrophien, da findest du einiges an Erklärungen und Bildern. Es sollen ja angeblich nicht nur die reinen Einstiche sein, einige Fachleute sagen auch, dass Insulin eben das Fettzellenwachstum beschleunigt und es dadurch langjährig zu Wucherungen kommen könnte.


    Ich kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung sagen, dass ich von Kindheit an jahrelang immer nur in den Bauch gespritzt habe, zwar nicht immer die gleiche Stelle, sondern rechts und links vom Nabel. Diese Stellen sind seit einigen Jahren " kaputt", da läuft kein Katheter mehr und die Insulinwirkung ist gleich Null und sehen tut man es auch. Nicht schön. Und trotz laaaanger Schonung regeneriert da auch nichts. Von daher empfehle ich wirklich, immer darauf zu achten großflächig zu wechseln. Und ja, eben nicht nur Bauch, auch mal ganz andere Stellen ausprobieren. Ich weiß, viele stöhnen und man hat es schon ewig immer wieder gehört. Ich wünschte, ich hätte es Ernst genommen, da hätte ich für die nächsten 30 Jahre noch mehr Katheterstellen in petto. Könnte so vielleicht mal knapp werden. ;)


    LG Charlotta

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  • Die mechanische Belastung (eine Nadel sticht ständig in die Haut) hat mit Sicherheit auf Dauer einen Einfluß, egal was man da injeziert, Insulin oder Kochsalzlösung. Ist man gezwungen immer wieder in eine Vene zu stechen und tut dies immer an der gleichen Stelle wird der Effekt schnell klar. In Haut oder Fettgewebe gibt es auch irgendwann Veränderungen die nur vom dauernden "Reinstechen" kommen. Das Insulin verstärkt diese Wirkung wahrscheinlich.

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