Normalisierung Blutzuckerwerte

  • Hallo miteinander !


    Hatte in letzter Zeit das Problem mit erhöhten Blutzuckerwerten.


    Jetzt versuche ich, diese zu normalisieren.


    Habe nun festgestellt, dass wenn ich mich bewege (z.B. Spaziergang 30 Min. oder langsames Ergometerfahren 30 Min.) mein Blutzucker brutal in die Höhe schnellt, wie bei einer Gegenregulation, die sich dann auch stundenlang nicht korrigieren lässt.


    Hatte jemand von Euch das Problem auch schon ? Wie habt ihr es in den Griff bekommen ?


    Gruß
    pinkflower

  • Was ich mir vorstellen kann, ist eine Fehl- bzw. Überreaktion der Leber. Sie kann bis zu 150g Zucke in Glykogen umwandeln und speichern. Bei Bedarf, z.b. körperlicher Anstrengung kann sie entsprechend reagieren, Glykogen wieder zurück in Zucker wandeln und zur Verfügung stellen.


    Hört sich so an, als würde sie einfach zuviel umwandeln, denn Du hast ja nichts weiter zu Dir genommen und wenn Du es dann stundenlang nicht korregieren kannst kommt da einfach zuviel. Eine andere Erklärung will mir da nicht einfallen, aber ich bin ja auch kein Arzt.


    Einfach mal mit dem Diabetologen reden oder wenn der Termin noch lange hin ist, anrufen.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Bevor ich selbst rumlaboriere und eine plötzlich auftretende Situation als gottgegeben akzeptiere, würde ich in jedem Fall mit einem Arzt darüber reden.


    Wenn es vorher nie so war und dann plötzlich auftaucht, ist das in meinen Augen nichts "normales", denn nichts geschieht einfach grundlos.


    Also hol Dir eine ärztliche Meinung ein und wenn es sein muss auch zwei und entscheide dann.

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  • Zu hohe BZ-Werte soll man sowieso nicht mit sportlicher Betätigung "runterprügeln" wollen, bin auch, wie Der Wurstkuchen meint, lieber mit Insulin vorsichtig am korrigieren und in kürzeren Abständen mehrmals BZ messen....

    Den Sinn des Lebens zu suchen ist legitim, doch sollte man damit nicht zu viel Zeit verbrauchen,
    sonst zieht das Leben an einem vorbei :urlaub

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  • Vielen Vielen Dank für Eure bisherigen Antworten/Erfahrungen.


    Bin echt froh über dieses Forum.


    Gruß pinkflower :thumbsup:

  • Habe nun festgestellt, dass wenn ich mich bewege (z.B. Spaziergang 30 Min. oder langsames Ergometerfahren 30 Min.) mein Blutzucker brutal in die Höhe schnellt, wie bei einer Gegenregulation, die sich dann auch stundenlang nicht korrigieren lässt.

    Kenne ich auch! Es ist bei mir das Adrenalin, das nach sportlichen Anstrengungen oder unter starkem Stress den Blutzucker nach oben treibt. Ich habe das inzwischen ganz genau beobachtet. BZ gemessen, z.B. ein Wert von 105 und rund 30 Minuten später (ohne Essen) auf 170 mg/dl hochgeschnellt. Das war kurz, bevor ich gestern früh auf dem Weg zum Flughafen war. Offenbar hat der Stress, dass alles mit dem Timing klappt, den BZ hochgetrieben. Flugangst habe ich keine ;)


    Die Korrektur ist dann diffizil, funktioniert allerdings bei mir schon.

  • Habe nun festgestellt, dass wenn ich mich bewege (z.B. Spaziergang 30 Min. oder langsames Ergometerfahren 30 Min.) mein Blutzucker brutal in die Höhe schnellt, wie bei einer Gegenregulation, die sich dann auch stundenlang nicht korrigieren lässt.


    Hallo Pinkflower,


    wenn ich beim Lauftraining an meine Grenzen gehen, steigt der BZ auch nach dem Sport an, beim Spazierengehen passiert nur unter Boluseinfluss überhaupt etwas. Insgesamt ist es so, dass je häufiger man einen Sport betreibt, desto moderater ist die Reaktion des Körpers. Eine Sportnachwirkung auf einen lockeren 8 km Lauf tritt bei mir praktisch gar nicht mehr auf. Auf Skifahren und Reiten passiert sowieso kaum was.
    Treibst Du denn sonst überhaupt Sport, d.h. ist ein Spaziergang oder Ergometerfahren für Dich anstrengend?
    Auf jeden Fall würde ich weiter machen und beobachten, ob sich der Effekt dann mit steigender Fitness gibt.


    Grüße
    Ikebana

  • Bei meiner Mutter (Typ 1) ist das auch so. Stress und Anstrengung treiben ihren BZ in irre Höhen (nicht selten über 350 mg/dL). Bei mir genau das Gegenteil. Ich rausche dann gerne mal runter und so kann es sein, dass eine "lächerliche" Fahrt mit dem Auto im Stau dafür sorgt, dass ich ohne Sorgen eine ganze Laugenbrezel essen kann und mein Zucker total im Rahmen bleibt...


    Sehr merkwürdig unsere 1er :D

  • Bei meiner Mutter (Typ 1) ist das auch so. Stress und Anstrengung treiben ihren BZ in irre Höhen (nicht selten über 350 mg/dL). Bei mir genau das Gegenteil. Ich rausche dann gerne mal runter und so kann es sein, dass eine "lächerliche" Fahrt mit dem Auto im Stau dafür sorgt, dass ich ohne Sorgen eine ganze Laugenbrezel essen kann und mein Zucker total im Rahmen bleibt...

    @ Nani77 - ich beneide dich darum, dass bei dir der BZ unter Stress sinkt - dann wäre ich ja ständig unterzuckert ;)


    Zum Glück ist es bei mir (noch) nicht so, wie bei deiner Mutter mit Werten über 350 mg/dl, wobei ich natürlich auch nicht ständig messe. Falls ich mal ein Freestyle Libre habe, werde ich das dann besser beobachten können. Blöd ist nur, dass man bei so einer Reaktion zwar exakt Essen/Spritzen kann, es aber dann nix nützt. Denn gegen eine BZ-Erhöhung wegen Adrenalin-Austoss kann man praktisch nichts machen. (Beruhigungsmittel scheiden sowieso aus - wer will schon völlig sediert durch die Gegend laufen...)


    Bei anstrengendem Sport steigen bei mir die Werte übrigens auch unverhältnismäßig, obwohl ich immer schon sehr bewegungsfreudig war, also kein Couch Potatoe...

  • Es ist so, dass ich vor ca. einem Jahr sehr gute Zuckerwerte hatte und mich auch sehr viel bewegt habe (Alltagsbewegung, lange Spaziergänge und Sport).


    Lieder war mein Zucker aber nun fast ein Jahr viel zu hoch (BE-Faktoren/Basalrate nicht angepasst) und kaum noch Bewegung.


    Jetzt passt die Einstellung auch noch nicht so ganz - ich fange aber wieder an, mich zu bewegen.


    Feile auch noch an den BE-Faktoren die notwendig sind, nach Bewegung. Nicht so einfach, hier stabile Werte hinzubekommen.


    Oft lande ich im UZ und die Gegenregulation setzt ein. Irgendwie beobachte ich auch, dass diese schon einsetzt, wenn die Zuckerwerte nahe 100 sind und ich mich Zuviel bewegt habe.


    Kennt das jemand ?


    Gruß
    pinkflower ?(

  • Bei mir ist es momentan so, dass ich ca. 1 Stunde vor dem Training (also Fitness/Krafttraining) meine Basis um 80% senke und mit ca. 200 mg/dl starte. Danach bin ich meist wo bei 100 mg/dl, dann esse ich meistens 1-2 BE die ich aber dann auch normal mit Bolus versorge. Meistens ist es bei mir so, dass ich dann über Nacht noch meine Basis um 10% verringere, da ich sonst meistens mit UZ aufwache (oder leider schon vorher geweckt werde ;-)).


    Wobei es sicher so ist, wenn man mit regelmäßigem Sport erst wieder startet sich die Situation mit steigender Gewohnheit ändert.


    Leider funktioniert dieses Konzept bei mir auch nicht immer gleich, manchmal überhaupt gar nicht, das ist ja das Spannende an uns Typ 1ern. :rofl

  • Oft lande ich im UZ und die Gegenregulation setzt ein. Irgendwie beobachte ich auch, dass diese schon einsetzt, wenn die Zuckerwerte nahe 100 sind und ich mich Zuviel bewegt habe.


    Kennt das jemand ?


    Das klingt in meinen Ohren nach einer Resistenz. Die kann sich im Sportkontext insbesondere aus ungewöhnlich hoher Belastung ergeben und den Insulinbedarf zeitweilig erhöhen. Mit einer Gegenregulation nach einem UZ hat das nix zu tun.


    "Es gibt Typ-I-Diabetiker, deren Blutzucker bei intensiver sportlicher Aktivität trotz vorab ausgeglichenen Stoffwechsels fast immer ansteigt, einige, die sich deshalb zuvor Insulin zusätzlich spritzen müssen. Wenn man bedenkt, daß es beim Hochleistungssport Gesunder zu gewaltigen BZ-Entgleisungen kommen kann, ist man von den "paradoxen BZ-Reaktionen" selbst bei nur kurzzeitiger "erschöpfender Muskeltätigkeit" von Typ-I-Diabetiker(inne)n nicht mehr ganz so überrascht (8, 9)." An dieser Quelle findest du noch mehr Infos.


    Auch hier wird das Phänomen beschrieben: "In wenigen Ausnahmefällen kann es dazu kommen, dass auch beim Insulinbehandelten Diabetiker normale bis moderat erhöhte BZ-Werte unter Sport ansteigen anstatt zu fallen. Die Ursache hierfür liegt vermutlich in der Wirkung der Katecholamine, die ja insulinantagonistisch wirken."


    Wie so oft heißt es also auch hier beobachten und mit Versuch und Irrtum an die persönliche passende Lösung rantasten.


  • Habe nun festgestellt, dass wenn ich mich bewege (z.B. Spaziergang 30 Min. oder langsames Ergometerfahren 30 Min.) mein Blutzucker brutal in die Höhe schnellt, wie bei einer Gegenregulation, die sich dann auch stundenlang nicht korrigieren lässt.


    Das ist möglich. Mit der Zeit gewöhnt sich dein Körper an Sport.


    Zucker geht hoch nach dem Adrenalin ausgesetzt wird (beim Muskelarbeit)


    Anderer Grund könnte Glukagon sein. Falls Du beim Anfang des Sportes Unterzucker hast, strebt Glukagon wieder Zucker hoch.


    Ratschlag: Bevor du Sport machst: messe dein Zucker. Wenn zu niedrig => esse 1-2 Bananen vom Sport.


    Und 30 Minuten danach, messe bitte dein Zucker wieder.