Hypo mit Krampfanfall - lebensgefährlich?

  • Ich mache mir gerade Gedanken um jemanden, der öfter mal Hypos hat. Die Hypos beginnen IMMER mit einem 2-3 minütigen Krampfanfall und dann kommt er wieder langsam zu Bewußtsein. Außer ein paar Kratzern oder einem blauen Auge ist ihm nie etwas schlimmeres passiert. Er merkt es kurz vorher, dass es heftig wird und sitzt sich dann oft wo hin.
    Leider habe ich aber auch von Epileptikern erfahren, die an Krampfanfällen gestorben sind. Einem guten Freund von mir ist das passiert.
    Und das macht mir nun Angst. Ich weiß einfach nicht, in wieweit sich ein Epilepsie-Krampfanfall von einem Hypo-Krampfanfall unterscheidet.


    Kann mich bitte jemand mit Infos füttern?!



    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • Kann dir leider keine genaueren Infos geben.... ich hatte auch schon mal so einen Hypo - Krampfanfall ... keine schöne Erfahrung!
    Ich wurde daraufhin neurologisch durchgechecked.... da soweit alles ok war, war das Thema damit für mich erledigt.... Ich hatte nach 2 Anfällen auch keine weiteren Erlebnisse in dieser Richtung - das ist jetzt ca 10 Jahre her!
    Eine bessere diabetologische Einstellung sollte vielleicht erfolgen, damit die Hypos vermieden werden.


    Caro <>
    Solange Kakao an Bäumen wächst, ist Schokolade für mich Obst!!!


    Fange niemals an aufzuhören und höre niemals auf anzufangen!

  • Hatte selber vor einer knappen Woche das erste Mal seit der Diagnose so einen Krampfanfall, kann mich aber an absolut nichts erinnern, mein Freund hat mir das am nächsten Tag erzählt. Ich selber habe nur ordentlichen Muskelkater..
    Wenn es durch Hypos kommt, hilft nur eine "bessere" Einstellung um Hypos zu vermeiden. Sollte es Epilepsie sein, muss die auch eingestellt werden. Denke da hilft nur ein Besuch beim Neurologen um das auszuschließen.
    Ob das gefährlich ist, kann ich nicht sagen. Logisch ist, dass das Gehirn leidet, aber in wie weit kann wohl auch nur ein Neurologe sagen

  • Großartig unterscheiden tun sich ein Hypo Krampfanfall und ein epileptischer Grand Mal Anfall erstmal rein äußerlich nicht.
    Es müsste neurologisch abgeklärt werden, ob eine Epilepsie ausgeschlossen werden kann.
    Bei mir war das schwierig, da niedrige BZ < 50 mg/dl einen Krampfanfall getriggert haben und es lange unklar war, ob es nicht doch eine spezielle Unterform von Epilepsie ist, da ich auch keine Hypoanzeichen hatte.


    Geholfen hat da nur mein CGM, wo sich der Zusammenhang zwischen stark abfallenden BZ ohne Hypowahrnehmung und dann u.U. ein Krampfanfall rekonstruieren lies. Das hat aber gut 2 Jahre gedauert um es sicher nachzuweisen.
    Es galt also, jegliche Hypo im für mich kritischen BZ Bereich zu vermeiden, damit mein Gehirn lernt, wieder anders zu reagieren. Klappt auch weitestgehend sehr gut in den letzten Jahren, braucht aber Geduld und Konsequenz.


    Ob so ein Krampfanfall lebensgefährlich ist, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Sicherlich nimmt das Gehirn mit jedem großen Anfall Schaden. Ich hatte z.B. nach einem sehr heftigen Krampfanfall lange Zeit neurologische Aussetzer, ähnlich wie nach einem Schlaganfall. Das hat lange gebraucht, bis es wieder gut war. Allzu häufig sollte sowas nicht passieren. Und Autofahren mit einer solchen Problematik schließt sich eigentlich so gut wie aus. Den Mitmenschen zu Liebe schon.


    Rate deinem Bekannten sich professionelle Hilfe zu holen und die Sache wenigstens neurologisch abklären zu lassen und die Diabetes Einstellung zu überarbeiten. ;)
    LG Charlotta

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Danke Caro,
    natürlich versucht er jede Hypo zu vermeiden, aber manchmal übersieht er halt etwas oder es kommt anders als geplant...
    Die gemessenen Werte vor dem Anfall sind meist um die 60 mg/dl, also nicht so arg tief. Er isst dann ein paar BEs TZ und trinkt Cola. Aber währenddessen gleitet der BZ noch tiefer und er fängt an zu krampfen. Nach den Krämpfen ist er extrem schreckhaft und dann kommt er langsam wieder zu sich. Bis er wieder halbwegs ansprechbar ist, vergehen 15 Minuten. Hatte davon mal ein Video mit meinem Foto aufgenommen, damit ich die Zeit zuordnen kann.


    Neurologisch wurde er auch öfter durchgecheckt und da war immer alles o.k.



    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • Bei 60 wird aber doch auch schon rappelig!Wenn man jetzt also ein Mensch ist der dann schon Probleme bekommt sollte man seinen BZ Wert doch grundsätzlich etwas höher halten. Jeder Mensch ist nunmal verschieden und reagiert anders. :huh:

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Hallo Bratbäcker.


    Ruf dazu am besten mal deinen Arzt an.
    Ein Krampfanfall von 2-3 Minuten ist aber eine ganz andere Kategorie als ein Status Epilepticus, bei dem es zu auch zu 25 oder gar über 30 Minuten andauernden Krampfanfällen (oder Serien ohne ausreichende Erholung).
    In der Ausbildung zum betrieblichen Ersthelfer lernt man z.B. dass es meist erst der zweite oder dritte epileptische Anfall in Folge ist, der lebensbedrohlich wird, weswegen trotz kurzfristiger Besserung Notarztindikation besteht.


    lg, Adrian


  • Rate deinem Bekannten sich professionelle Hilfe zu holen und die Sache wenigstens neurologisch abklären zu lassen und die Diabetes Einstellung zu überarbeiten. ;)


    Neurologisch wurde das bereits abgeklärt, es ist keine Epilepsie im Spiel, aber sie müssen weitere Untersuchungen des Schädels machen, weil sie was gefunden haben (möchte jetzt nicht ins Detail gehen).
    Die Diabetes-Einstellung hat er soweit geändert, dass er seinen Zielbereich von 70 auf 80 mg/dl angehoben (komme da nicht an ihn ran) und den Telefonjoker 8) kontaktiert hatte. Er sagte, dass zuvor zwei up-Regulationen statt gefunden hatten. Nach der dritten Hypo hat er keinen mehr zu Hilfe gerufen, weil die eh nichts machen können...




    Ruf dazu am besten mal deinen Arzt an.
    Ein Krampfanfall von 2-3 Minuten ist aber eine ganz andere Kategorie als ein Status Epilepticus, bei dem es zu auch zu 25 oder gar über 30 Minuten andauernden Krampfanfällen (oder Serien ohne ausreichende Erholung).
    In der Ausbildung zum betrieblichen Ersthelfer lernt man z.B. dass es meist erst der zweite oder dritte epileptische Anfall in Folge ist, der lebensbedrohlich wird, weswegen trotz kurzfristiger Besserung Notarztindikation besteht.


    Okay, das ist mal eine Aussage, die mir sehr weiter hilft.
    Bei der letzten Hypo hatte er nach dem Krampfen Glucagon (halbe Dosis) bekommen. Es wurde aber kein Unterschied im weiteren Verlauf zu Hypos ohne Glucagoninjektion bemerkt.



    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • ...dass er seinen Zielbereich von 70 auf 80 mg/dl angehoben (komme da nicht an ihn ran)...


    Ui ui ui, das klingt so, als würde ein Großteil des Problems in diesem Bereich liegen. In solch einer dramatischen Situation (also häufig auftretende schwere Hypos) den Zielbereich auch noch so tief zu haben, ist sicherlich nicht die beste Idee.


    Mein Ziel-BZ ist wegeen Schwangerschaft auch zur Zeit in diesem Bereich. Und da lässt sich eine beträchtliche Anzahl an Hypos nicht vermeiden. Die Hypowahrnehmungsschwelle sinkt dabei auch gleich gratis dramatisch mit ab (gut, das ist in der Schwangerschaft zum Teil auch noch hormonell bedingt).