4,9 % - arbeite nach dem Protokoll von Dr. Richard K. Bernstein (beschrieben in „Diabetes Solution“).

  • Zitat

    Jeden Tag dasselbe in sich rein stopfen, keine spontanen treffen


    Bei allem Respekt: ich weiß nicht, wo Du das aus diesem Thread rausgelesen hast bzw. Was Du da aus Deinem eigenen Leben rein projizierst…


    Nur als Beispiel, mein Frühstück während der letzten beiden Wochen war:


    • Spinat-Quiche
    • Omelette aus Speck, Eiern, Zwiebel, grünem Paprika und Champignons
    • gleiches Omelette mit Sardinen in Olivenöl
    • Schoko-EW-Shake mit Chia und Kokosmuss


    Im Vergleich dazu: das Frühstück meiner Bürokollegen (die vermutlich nicht einmal genau wissen, was T1 ist) während der letzten Jahre war konstant zwei Kornspitz mit Butter und einer Dose Energy Drink...

  • so siehts aus.


    Aber mich stört der aggressive, persönlich diffamierende Unterton von olli72, das wird dem Thema nicht gerecht. Würde vielleicht mal den BZ checken...



    Und man kann ja jederzeit auch ganz "normal" ICT spritzen. Das eine schließt das andere nicht aus.

  • Moin,
    mir ist wiederhohlt aufgefallen, bei Nudeln 60 (Gramm Rohgewicht) meine normal Portion würde ich jetzt ca. 15 Uhr 13, 8 IE spritzen, das klappt wunderbar.
    Bei doppelter Menge 120 Gramm dafür dann 27,6 IE das würde mich in eine Hypo bringen, warum konnte mir bisher niemand erklären.

    Verdauungs- und Resorptionsgeschwindigkeit?


    Das steht ziemlich gut auch bei Teupe beschrieben, es gibt eine (individuelle) Maximalmenge CH, die du in den 2-3 Stunden guter Insulinaktivitaet aufnehmen kannst.
    Darueber hinaus musst Du die Ins-Dosis zeitlich strecken und nicht auf mal nehmen.


    Und natuerlich: das Modell "Carb counting * IE/KE Faktor" ist einen lineare Vereinfachung, die auch ein Maurer morgens um 6 ohne Kaffee rechnen koennen soll.
    In gesunder Natur ist das ganze eine nichtlineare Feedback-Regelung, wir ersetzen das derzeit durch ein viel zu starres Steuerprogramm.


    LG
    Martin

  • Ok, also gibt es auch mal was Süßes und ausgehen ist auch drin :) .
    Ich habe nicht vor auf dieses System umzusteigen, weil ich zufrieden bin und mein HbA1c unter 6.0% für mich i.O. ist, frage mich aber, ob man wirklich immer dieselbe Insulinmenge braucht (sorry, falls du das schon in diesem Thread erklärt hast). Ich esse im Prinzip auch jeden morgen (nicht am WE oder im Urlaub) dasselbe. Ich variiere nach einer gewissen Zeit zwar und esse was anderes, aber jetzt als einfaches Beispiel, ich esse jeden morgen 2 Vollkornbrote belegt mit Käse und Pute. Ich habe vor dem Frühstück einen Wert von 80, spritze 4 IE Novorapid/Fiasp und nach 2 Stunden bin ich wieder bei 80. Das geht eine gewisse Zeit gut und dann stehe ich quasi "mit dem falschen Fuß" auf und das System klappt so nicht -> BZ liegt bei 160. Die Spritzstelle war i.O. Also kann es daran nicht liegen. Ich frage mich einfach nur, ob das bei deinem System nicht auch mal vorkommt.


    Gruß

  • Zitat

    Ich habe vor dem Frühstück einen Wert von 80, spritze 4 IE Novorapid/Fiasp und nach 2 Stunden bin ich wieder bei 80. Das geht eine gewisse Zeit gut und dann stehe ich quasi "mit dem falschen Fuß" auf und das System klappt so nicht -> BZ liegt bei 160. Die Spritzstelle war i.O. Also kann es daran nicht liegen. Ich frage mich einfach nur, ob das bei deinem System nicht auch mal vorkommt.


    Diese Frage muss man differenzierter betrachten. Vermutlich kommt es vor, aber in wesentlich geringerem Ausmaß. Ein BZ von 160 ist für mich utopisch, unerklärliche und seltene Ausreißer nach oben bewegen sich bei mir zwischen 95 und 105 mg/dl. Das hat IMO mehrere Gründe.


    <Lassen wir der Einfachheit halber das EW mal außen vor. Ich hoffe, meine Annahme von 60 g KH für Dein Frühstück (als Beispiel) liegt nicht Welten daneben. Wenn Du bei den KH von einer natürlichen Schwankungsbreite (je nach Anbaugebiet vom Getreide, dem Erntezeitpunkt, der Bodenbeschaffenheit etc.) ausgehst, schwanken die KH bei Deinem Frühstück um plus/minus 6 g. 1 g KH erhöht meinen BZ bei 70 kg Körpergewicht um 5 mg/dl. Du hast bei Deinem Frühstück also eine "natürliche" Schwankungsbreite von plus/minus 30 mg/dl (6 x 5). Ich habe bei meinem Frühstück mit 3 g KH eine "natürliche" Schwankungsbreite von plus/minus 1,5 mg/dl (0,3 x 5).


    Dazu kommt, dass ich mit sehr kleinen Insulindosen arbeite. Je größer die Dosis, desto größer die Unvorhersehbarkeit bezüglich Wirkungseintritt, Wirkungsdauer etc. Und je länger Insulin wirkt, desto größer natürlich die Wahrscheinlichkeit von überlappenden Wirkkurven. Wenn ich gesund bin, sind 0,5 IE Novorapid die höchste Dosis für eine eventuelle Korrektur. Eine Dosis höher als 4,5 IE Actrapid ist der absolute Ausnahmefall (ein übliches reichliches Abendessen benötigt bei mir 2,5 IE Actrapid).


    Weiters hat bei mir ein BZ von 80 mg/dl die Tendenz, in diesem Bereich zu bleiben. Ein BZ von 110 mg/dl hat bei mir schon die Tendenz (auf Grund eintretender Insulinresistenz) ohne weiteres Zutun meinerseits weiter anzusteigen.


    Letztendlich würde ich meinem Freestyle Freedom Lite bei einem Wert von 160 mg/dl auch nicht mehr trauen. Ich weiß, dass es zwischen 70 und 110 mg/dl exakt misst.


    Low Carb macht einfach alle Wirkkurven flacher. Und es ist wesentlich einfacher, flache Hügel von Insulin und BZ-Anstiegen deckungsgleich zu bringen als große Spitzen.

  • Da bin ich wirklich ein bisschen neidisch.
    Mein BZ bewegt sich (bei ca. 30g KH/Tag seit über 12 Monaten) meist zwischen 80 und 140, wobei auch mal Werte um die 50 :S dabei sind. So grob geschätzt eine Hypo zwischen 40 und 60 alle 1-2 Wochen, was für meinen Geschmack deutlich zu oft ist.
    Ich möchte mal wissen, woran das liegt. - Anscheinend reagiere ich sehr sensibel auf Bewegung. Oder die Verdauung kommt manchmal nicht in die Puschen. Oder die BSP funkt dazwischen. Weiß auch nicht...

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Dann bist Du ja in Summe schon weit gekommen...


    Mich persönlich würden die 140 mehr stören als die 60. Ich akzeptiere bei mir 70 noch als "normalen" >Bereich und habe bei 60 keinerlei körperliche Einschränkungen oder psychische Symptome. 60 ist auch ein Bereich, in dem sich auch gesunde mir bekannte Ausdauersportler bewegen.


    Die 140 würden mich nicht so wegen der Höhe selbst stören. Korrekturen machen bei mir einfach alles komplizierter, weil man nicht mehr weiß, welche Wirkung auf welches Insulin zurückzuführen ist (wenn man bspw. vor einer Mahlzeit korrigiert). Man hat einfach überlappende Wirkkurven...


    Mit welchem Gerät misst Du denn?


    Ich schreibe meinen BZ immer in folgender Form auf:


    Nüchtern-BZ Frühstück Actrapid BZ, Mittagessen Actrapid BZ, Abendessen Actrapid BZ


    Ich finde, dass es so am einfachsten ist, wiederkehrende Muster zu erkennen (zwischen den Mahlzeiten liegen jeweils 5 Stunden).


    Ein typisches Muster für Magenprobleme wäre bspw., dass der BZ 2 bis 3 Stunden nach dem Abendessen zu niedrig wird (Essen liegt noch im Magen und Insulin wirkt) und dann über Nacht massiv ansteigt (Insulin wirkt nicht mehr und Magen gibt das Essen frei).


    Ein anderes Muster wäre bspw., dass der BZ 2 Stunden nach dem Essen zu niedrig wird und man bspw. den BZ um 30 nach oben korrigieren muss. Liegt der BZ 5 Stunden nach dem Essen dann 30 über dem Zielbereich, war der SEA zu groß. Liegt der BZ 5 Stunden nach dem Essen im Zielbereich, war der Bolus für dieses Essen zu hoch angesetzt.


    Wenn man schon so weit wie Du gekommen ist, ist es IMO wichtig, wiederkehrende Muster zu erkennen.


    Einfacher wird es natürlich auch, wenn man mal bspw. für eine Woche jeden Tag das gleiche Frühstück, das gleiche Mittagessen und das gleiche Abendessen isst.


    Wenn man von einer Standardernährung kommt, sind 75 g KH täglich schon Low Carb. Man sollte aber dabei nicht verschweigen, dass bestimmte Effekte erst bei einer weiteren Absenkung der täglichen KH auftreten. Ich kann bei mir nicht einmal mehr von Kurven sprechen, bei mir ist der BZ Großteils eine Linie. Ich kann einfach keinen postprandialen Anstieg mehr messen. Das ist aber erst aufgetreten, wie sich die KH bei 10 bis 15 g täglich eingependelt haben. Das hat sich bei mir von selbst ergeben, einfach, weil ich die Sachen essen, die mir jetzt wirklich schmecken...

  • LocMa,


    mich würde mal grundsätzlich dein Alter interessieren und wie wie hoch dein täglicher Insulingesamtverbrauch ist. Und wenn du schreibst, 60 mg/dl sind für dich Normbereich interessiert es mich auch was du zB beruflich machst ( körperliche Anstrengung?) und ob du privat regelmäßig Sport treibst und dann, wie damit umgehst?


    Ich kann mir das Ganze so schlecht im Alltag vorstellen. Nun bin ich aber auch beruflich sehr stressig und körperlich anstrengend unterwegs, zudem im privaten eben auch. Das was du beschreibst ginge bei mir in der Vorstellung nur, wenn alles berechenbar, gemächlich abliefe. Oder irre ich da?

    Leben heißt nicht, zu warten dass der Sturm vorüberzieht. Man kann lernen, im Regen zu tanzen.

  • Das mit dem Normbereich ist so gemeint: es ist für mich in Ordnung, wenn mein BZ 5 Stunden nach dem Essen (Wirkungsende vom Actrapid) 70 mg/dl beträgt. Aber natürlich wird er dann sofort mit 2 bis 3 g Dextro auf 80 bis 85 angehoben und der Bolus für diese Mahlzeit bei ständig wiederkehrenden 70 mg/dl um 0,5 IE reduziert.


    Ich bin 46 Jahre und mein Insulinbedarf (Basis und Bolus zusammen) war im Sommer so zwischen 17 und 18 IE, jetzt in der kälteren Jahreszeit liegt er so zwischen 21 und 22 IE täglich.


    Beruflich bin ich Software-Entwickler. Vielleicht magst Du mal hier im Thema den Suchbegriff "Sport" eingeben? Dazu ist schon Einiges geschrieben worden....


    Bei bspw. 30 min auf dem Crosstrainer benötige ich in der Früh 1 IE Novorapid, weil sonst der BZ durch den Sport ansteigt. Für gleiches Training am Abend benötige ich 6 g Dextro, damit der BZ nicht abfällt. Dr. Bernstein hat bspw. einen Patienten, der Dachdecker ist. Der beißt jede Stunde während der Arbeitszeiten von einem Muffin ab, um den BZ konstant zu halten... Ein anderer Patient ist Marathonläufer, der benötigt alle 15 min 2 g Dextro (flüssig), um den BZ konstant zu halten. Wie man das genau ermittelt, wird genau im Buch und in den Teleseminaren auf YouTube erklärt...

  • Charlotta
    Noch zum Thema Stress: Dr. Bernstein hat Kinder als Patienten, bei denen der BZ vor einem Wettkampf-Match (nur bei Teamsport) auf bis zu 200 mg/dl ansteigt und er kann diesen Anstieg durch Betablocker verhindern.


    Ich kenne Menschen, die bei Stress automatisch (fast schon unbewusst) zu Essen greifen (auch ehemalige Raucher). Wenn das nicht der Fall ist, wäre für mich als letzte Möglichkeit ein Betablocker eine Alternative. Aber ich würde vorher bei mir einen Basaltest machen, ob die Schwankungen wirklich vom Stress kommen.


    Softwareentwicklung gilt jetzt nicht gerade als der entspannteste Beruf (aber es gibt mit Sicherheit noch viel stressigeres). Ich habe bei mir noch nie einen für mich bewiesenen BZ-Anstieg durch Stress (bspw. bei Zahnarztbesuchen etc.). feststellen können.

  • Mit welchem Gerät misst Du denn?

    Bayer Contour Next USB


    Ich schreibe meinen BZ immer in folgender Form auf:...

    Ich führe schon ziemlich penibel Blutzucker-Tagebuch inkl. gemessener BZ-Werte, gegessener KH-Mengen (tw. auch was es zu Essen gab), injizierter Insulin-Mengen, Sportarten, Aktivitäten, etc.
    Das mache ich v.a. auch, um Regelmäßigkeiten wieder zu erkennen.


    Einfacher wird es natürlich auch, wenn man mal bspw. für eine Woche jeden Tag das gleiche Frühstück, das gleiche Mittagessen und das gleiche Abendessen isst.

    Mein Alltag sowie mein Lebensmittelkonsum sind vergleichsweise regelmäßig. Ich koche meist für die ganze Woche vor und habe einen sehr routinierten Feierabend. Trotzdem komme ich manchmal in die Hypo und manchmal nicht.


    Wenn man schon so weit wie Du gekommen ist, ist es IMO wichtig, wiederkehrende Muster zu erkennen.

    Na dann bin ich ja auf dem richtigen Weg :) - Nur reagiert der Körper auf augenscheinlich gleiche Rahmenbedingungen nicht immer gleich.
    Ich habe auch schon an Gewebe-Anomalien an den Spritzstellen gedacht. Weiß jemand von den Mitlesenden, ob dies bei Normal-Insulin (bei mir Huminsulin) relevant ist?
    Andere denkbare Erklärung: Manchmal nutzt der Körper bei körperlicher Aktivität lieber Glucose+Insulin und manchmal lieber Ketone+Fettsäuren.

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.

  • Zitat

    Ich habe auch schon an Gewebe-Anomalien an den Spritzstellen gedacht. Weiß jemand von den Mitlesenden, ob dies bei Normal-Insulin (bei mir Huminsulin) relevant ist?


    Wie lang sind die Nadeln, die Du verwendest? Und wie lange lässt Du die Nadel in der Haut? Hast Du schon mal beobachtet, dass eine kleinere Menge Insulin aus der Einstichstelle nach dem Herausziehen der Nadel austritt?

  • Sorry für die späte Antwort. Leider war ich hier einen Monat lang ohne Internet-Anschluss :-(


    Die Nadeln haben 6mm und bleiben schätzungsweise 3-4 Sekunden in der Haut.
    Dass etwas wieder austritt, beobachte ich selten. (Wenn, dann kommt Blut mit. Aber eben selten)
    Eher passiert es mal, dass vor dem Einstich schon ein Tröpfchen daneben geht. (Kapillarkräfte? Keine Ahnung.)

    Basal: Lantus (5 IE/d), Bolus: Normal-Insulin (0,5-1,3 IE/(gKH + gEW/2)/10), Pre-Workout: Humalog (1-2 IE), Hypo-Helfer: Dextro, KH-Menge pro Tag: 30-50g, Diaversary: 19.11.

    Glukosewerte werden vorwärts gelebt und rückwärts verstanden.