4,9 % - arbeite nach dem Protokoll von Dr. Richard K. Bernstein (beschrieben in „Diabetes Solution“).

  • Mein Wissen beschränkt sich auf den Punkt, dass retrogradierte LM weniger Bolus brauchen als "normale" LM. Oder habe ich das falsch abgespeichert? *gruebel*


    Ah, ich glaub', ich hab's: Retrogradierte LM haben einen niedrigern GI als frische und daher dürfte sich da auch an der Bolusgröße was ändern.



    Viele Grüße
    Bratbäcker

  • Butterkeks, warum verschieben? Bei einer Diskussion stehen immer mehrere Meinungen im Raum. Kritisches Betrachten muss erlaubt sein. Ich fühle mich in keinster Weise belästigt.


    Dieses Thema ist sehr spannend und hat mein Interesse geweckt. Muss aber nicht bedeuten, dass ich oder andere es nicht hinterfragen dürfen. Es ist eine der extremsten Formen der Ernährung, von der ich je gehört habe. Ich lehne es nur für mich persönlich ab, da es nicht mit meinem Alltag kompatibel wäre und für mein Empfinden einige Unzulänglichkeiten ausser acht lässt. Gefühle, Stress, Hormonelle Schwankungen werden irgendwie nicht berücksichtigt. Wie Funktioniert es zum Beispiel bei Restaktivität, die ja nicht so selten vorkommt. Diese Phase empfinde ich persönlich als unangenehm und unberechenbar und man weiß nie wie lange sie anhält. Bei manchen nur ein paar Monate und bei anderen gibt sie jahrelang ihren Senf dazu. Wie funktioniert dieses Schema bei Sport. Ich habe hier im Forum gelesen, dass Sport bei einigen den BZ ansteigen lässt und sie sogar Korrektur spritzen müssen. Bei mir ist es das genaue Gegenteil, ich reduziere die Bolusgabe, futter eine Banane und ein Stück Schoki und habe nachts und sogar am Tag darauf noch mit zu tiefen Werten zu kämpfen. Basal passt aber. Wie bekommt man nur einen so glatten und perfekten Verlauf hin? Bezüglich Zahnarzt Traumwert um die 100 ?(stand hier irgendwo), oder Arzt im allgemeinen, mein BZ ist dann astronomisch hoch mein Blutdruck geht durch die Decke, obwohl ich nichts gegessen habe (Weisskittelkrankheit) ;) Dann bleibt nur die Korrektur. Adrenalin und andere übliche Verdächtige, sind nun mal ein Faktor, den ich mit Ernährung nicht beeinflussen kann. Wie ist es, wenn ich ein paar Tage schlecht schlafe? Meine Werte sind dann grottig. Ich kann mir diese Lebensform nur vorstellen, bei Menschen, die einen absolut strukturierten, immer gleichen Tagessblauf haben und von Sorgen und Aufregung weitestgehend verschont werden.


    P.S.
    Meine Tochter 13 und ein pubertierendes kleines Monster (ich liebe sie trotzdem) ;) Alleine das bringt mich und meinen BZ hart an die Grenze und versaut mir dann und wann die Werte. ;)

  • Zitat

    Ich habe hier im Forum gelesen, dass Sport bei einigen den BZ ansteigen lässt und sie sogar Korrektur spritzen müssen. Bei mir ist es das genaue Gegenteil...


    Das ist völlig normal und wird im Buch auch gut erklärt. Ich benötige bei Sport in der Früh (Dawn Phänomen) 1 bis 2 IE Novorapid, am Abend KH.


    Zitat

    ...und für mein Empfinden einige Unzulänglichkeiten außer acht lässt.


    Und Du bist Dir sicher, dass Du das Buch genau gelesen hast?


    Zitat

    Wie Funktioniert es zum Beispiel bei Restaktivität...


    Diabetes Solution zielt darauf ab, diese Restaktivität möglichst lange zu erhalten. Lt. Dr. Bernstein u. U. für immer und er zitiert im Teleseminar regelmäßig Studien dazu (bei absoluter Normalisierung der BZ-Werte).


    Zitat

    Es ist eine der extremsten Formen der Ernährung, von der ich je gehört habe.


    Du darfst da Theorie und Praxis nicht verwechseln. Ich koche mein Essen vor, weil ich es sonst im Büroalltag nicht umsetzen kann. Im Urlaub koche ich 21 mal pro Woche frisch - man muss sich nur notieren, wie viel IE ein Rezept benötigt (fürs nächste Mal). Dr. Bernstein ist viel im Flugzeug unterwegs und geht oft essen...


    Zitat

    obwohl ich nichts gegessen habe


    Nichts gegessen oder nichts gegessen, dass KH, EW oder Fett enthält?


    Dein BZ würde steigen, wenn Du Sägespäne futterst (und die haben weder KH, EW noch Fett)

  • Das Buch und der Autor ist mir vollkommen unbekannt. Ich habe von dir das erste Mal davon erfahren und staune über deinen HbA1c und deine straffe Einstellung. Das setzt ein hohes Maß an Disziplin voraus, an der ich oft scheitere. Soweit es möglich ist, ziehe ich Google zu rate um dieses Thema besser zu verstehen. Es gibt wenig Informationen im Netz, die Aussagefähig oder neutral sind, bezogen auf jegliche!!!!!! Arten der Ernährungsformen. Es ist immer schwarz oder weiß. Schwer sich zurechtzufinden. Es geht oft in die Richtung Mainstream. Das erschwert eine ernst zunehmende Filterung der Informationen.
    Ich hatte über einen relativ langen Zeitraum einen Wert um 5,4, der niedrigste lag bei 5,2. Mein Diabetologe war darüber wenig erfreut und argumentierte in die Richtung, dass eine zu Norm nahe Einstellung in Verdacht steht, die Sterblichkeitsrate zu erhöhen. Da er Diabetologe ist, gehe ich davon aus, dass er aus seriöser Quelle diese Informationen bezieht. Ich bin bestrebt Werte zwischen 6 und 6,2 zu erreichen. Damit fühle ich mich einfach gesünder und belastbarer. Mein Leben ist sehr turbulent, das macht es nicht gerade einfacher mit der Einstellung.
    Mit nichts gegessen war gemeint, dass ich nüchtern dort erscheinen musste und nur aufgrund der Aufregung zu erhöhten Werten neige.
    Sägespäne gehört nicht zu meinen Favoriten......Die knirscht so beim kauen und staubt beim pupsen.

  • Das Buch und der Autor ist mir vollkommen unbekannt. Ich habe von dir das erste Mal davon erfahren und staune über deinen HbA1c und deine straffe Einstellung. Das setzt ein hohes Maß an Disziplin voraus, an der ich oft scheitere. Soweit es möglich ist, ziehe ich Google zu rate um dieses Thema besser zu verstehen. Es gibt wenig Informationen im Netz, die Aussagefähig oder neutral sind, bezogen auf jegliche!!!!!! Arten der Ernährungsformen. Es ist immer schwarz oder weiß. Schwer sich zurechtzufinden. Es geht oft in die Richtung Mainstream. Das erschwert eine ernst zunehmende Filterung der Informationen.
    Ich hatte über einen relativ langen Zeitraum einen Wert um 5,4, der niedrigste lag bei 5,2. Mein Diabetologe war darüber wenig erfreut und argumentierte in die Richtung, dass eine zu Norm nahe Einstellung in Verdacht steht, die Sterblichkeitsrate zu erhöhen. Da er Diabetologe ist, gehe ich davon aus, dass er aus seriöser Quelle diese Informationen bezieht. Ich bin bestrebt Werte zwischen 6 und 6,2 zu erreichen. Damit fühle ich mich einfach gesünder und belastbarer. Mein Leben ist sehr turbulent, das macht es nicht gerade einfacher mit der Einstellung.
    Mit nichts gegessen war gemeint, dass ich nüchtern dort erscheinen musste und nur aufgrund der Aufregung zu erhöhten Werten neige.
    Sägespäne gehört nicht zu meinen Favoriten......Die knirscht so beim kauen und staubt beim pupsen.


    Das trifft genau meine Meinung und auch die meines Diabetologen!!
    DANKE! Bruder im Geiste :D

    Wenn du ein Problem hast, versuche es zu lösen.
    Kannst du es nicht lösen, mache auch kein Problem daraus!

  • Zitat

    Ich hatte über einen relativ langen Zeitraum einen Wert um 5,4, der niedrigste lag bei 5,2. Mein Diabetologe war darüber wenig erfreut...


    Wenn Tausende Spätkomplikationen bekommen, ist das der normale Krankheitsverlauf. Wenn ein einziger Patient an einer Hypoglykämie stirbt, könnte der Arzt u. U. haftbar gemacht werden. Zumindest ist jetzt der Diabetologe auf der sicheren Seite...


    Zitat

    Das setzt ein hohes Maß an Disziplin voraus, an der ich oft scheitere.


    Das ist der Punkt, der zumeist am wenigsten verstanden wird. KH machen süchtig. Wenn man mal stabil in Ketose ist (ketoadaptiert), fallen die Probleme mit der Disziplin von ganz alleine weg.


    Das macht frei, wenn man nicht ständig was zu essen braucht und am Abend seine Kreise um den Kühlschrank ziehen muss. Wenn bei mir mal wegen einem Meeting eine Mahlzeit ausfällt, denke ich nicht mal an Essen.


    Damit Du mich jetzt nicht falsch verstehst: ich tendiere nicht zu Magersucht oder so, ich sorge dafür, dass mein Körper wirklich mit den besten mir zur Verfügung stehenden Nahrungsmitteln gut versorgt ist.


    [quoteMit nichts gegessen war gemeint, dass ich nüchtern dort erscheinen musste...[/quote]
    Gastroparese (verzögerte Magenentleerung) kannst Du ausschließen? Merkt man bspw. Daran, dass der BZ nach dem Abendessen zu niedrig wird und der Nüchtern-Blutzucker zu hoch ist, da der Magen über Nacht das Essen an den Dünndarm abgibt und natürlich kein Bolus mehr wirkt...


    Zitat

    Ich bin bestrebt Werte zwischen 6 und 6,2 zu erreichen. Damit fühle ich mich einfach gesünder und belastbarer.


    Ich möchte mich garantiert nicht in Deine Behandlung einmischen - ich schreibe nur allgemein:


    Man gewöhnt einen höheren BZ u. U. genauso, wie einen höheren Blutdruck. Einen schleichenden Anstieg kann man kaum merken.


    Ich bin im Büro mit einem BZ von 50 noch genau so belastbar, wie mit einem BZ von 80 mg/dl (wobei das absolut nicht mein Ziel ist, mein Zielwert ist 83 mg/dl). Aber ich spüre einen BZ von 125 mg/dl über einen längeren Zeitraum, indem ich ständig das Gefühl habe, dass mir die Beine einschlafen. U. U. akzeptiert der Körper mit der Zeit einfach das vorherrschende BZ-Niveau als Wohlfühlniveau...

    3 Mal editiert, zuletzt von LocMa ()

  • Ich möchte nicht all zu viel dazu sagen, da ich ja T2 bin, obwohl ernährungstechnisch jetzt nicht soo die grossen Unterschiede sind, wenn man als T2 insulinpflichtig ist.


    Ich sehe auch keinen Grund, das ganze in ein spezielles und vor allem geschlossenes Unterforum zu transferieren, nur weil sich angeblich Leute belästigt füheln. Ein solches Ansinnen erweckt in mir eher den Eindruck, als wollten Verfechter bestimmter Sichtweisen und Theorieren nicht von anders Denkenden "belästigt" werden, mit einer offenen Diskussion hat das jedenfalls nichts zu tun und ging es nicht darum?


    Es scheint für einige Leute schwer verdaulich zu sein, das es abseits aller Ernährungstheorien (und da ist es völlig egal welche), Menschen mit einer anderen Meinung gibt, wenn irgendwelche Wissenschaftler und Ernährungsexperten, die man für sich zum allein selig Machenden erhoben hat, von anderen in Frage gestellt werden. Ist es nicht wichtiger, das man mit seinem für sich persönlich, meist über viele Jahre entwickelten, Ernährungsplan gut klar kommt?


    Meine Diabetologin hat bei 5,9% HbA1c den Kopf geschüttelt, als ich Ihr sagte, das ich ihn bis auch 5,5 drücken möchte. Zuviel Risiko des Unterzuckers, zu hohe Sterblichkeitsrate. Die grosse Mehrzahl der Diabetiker, die auch ein hohes Alter erreichen, bewegen sich nach Ihren Angaben um einen HbA1c von 6,5% und sie ist keine verknöcherte alte Ärztin, die ihr nie weitergebildete Wissen aus den 80ern des letzten Jahrhunderts hat.


    Nur weil es offentsichtlich gute Ergebnisse ergibt, gibt es für derart niedrige HbA1c-Werte keine aussagekräftigen Studien. Die hätte ich Ihr dann schon gezeigt.


    Ich regel meine Werte und Ernährung nach meinen persönlichen Bedürfnissen und den daraus resultierenden Ergebnissen. Bitte nicht falsch verstehen: wenn jemand so leben will, egal ob er das nun begründen kann oder nicht, soll er das tun. Darüber würde ich nie die Nase rümpfen, weil das immer eine persönliche Entscheidung ist. Eine Allgemeingültigkeit kann es auch gar nicht geben, da unsere Körper trotz vergleichbarer "Krankheit" dennoch unterschiedlich reagieren.


    Das von schlüti angesprochenen Wohlfühlen ist ein Faktor, den viele gern übersehen, der aber eine immense Wirkung hat.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

    Einmal editiert, zuletzt von Cassiopeija ()

  • ch bin im Büro mit einem BZ von 50 noch genau so belastbar, wie mit einem BZ von 80 mg/dl. Aber ich spüre einen BZ von 125 mg/dl über einen längeren Zeitraum, indem ich ständig das Gefühl habe, dass mir die Beine einschlafen. U. U. akzeptiert der Körper mit der Zeit einfach das vorherrschende BZ-Niveau als Wohlfühlniveau...


    Das könnte aber auch ganz anders sein. Das Gehirn kennt diverse Tricks, sich als erstes die Glucose zu sichern. Das ist auch gut so, denn in kritischen Situationen, sollte man noch reagieren können. Körperliche Anstrengungen sind im Büto nicht nötig. Ich bezweifle, das Du mit 50 mg/dl auf dem Bau (oder sonst einem körperlich anstrengenden Beruf) genauso belastbar bist.


    Ja, der Körper passt sich dem entsprechenden regelmässigen BZ Wert an. Wenn Du in der Regel z.B. einen Wert von 120 hast, wirst Du bei 80 ein paar Unterzuckerungswarnungen wie z.B. Zittern bekommen. Hälst Du den Wert, so wie ich zwischen 80 und 95, kommen die gleichen Symptome erst bei ca. 70, zumindest war/ist es so bei mir.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
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  • Ach Gott.......... ich wünschte, ich hätte mit meinem 3c diese UZ-Anzeichen wie Zittern noch. Einfach von jetzt auf gleich umfallen ist schlimm.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Zitat

    Das könnte aber auch ganz anders sein. Das Gehirn kennt diverse Tricks, sich als erstes die Glucose zu sichern.


    Aber doch nicht bei einem BZ von 125 mg/dl...


    Zitat

    Das ist auch gut so, denn in kritischen Situationen, sollte man noch reagieren können. Körperliche Anstrengungen sind im Büto nicht nötig. Ich bezweifle, das Du mit 50 mg/dl auf dem Bau (oder sonst einem körperlich anstrengenden Beruf) genauso belastbar bist.


    Das sollte ja auch nicht das Ziel sein.


    Du übersiehst, dass ich primär von Ketonen lebe (im Blutbild festgenagelt an der obersten Grenze des Normbereichs).


    Bei lang bestehender Ketose hat der Körper ganz andere Möglichkeiten, die Glukose im Gehirn aufrecht zu erhalten. Glukose im Kapillarblut hat nicht zwingend mit der entscheidenden Glukose im Gehirn zu tun.


    Bei mir fängt sich auch ein BZ von 35 mg/dl noch von alleine, wenn die letzte Injektion von Actrapid mindestens 3 Stunden oder die von Novorapid mindestens 2 Stunden zurück liegt (verwende bei LC aber auch nur sehr kleine Mengen Bolus). Auch das ist nicht das Ziel, aber man kann es in Ketose in geschützter Umgebung zu Hause interessehalber ausprobieren...


  • Dein BZ würde steigen, wenn Du Sägespäne futterst (und die haben weder KH, EW noch Fett)


    Das ist auch so eine Sache, an der ich ein bisschen zweifle.
    Er begründet das mit dem Incretin-Effekt. Jedoch ist es sogar so, dass Incretim-Mimetica auch bei Typ1 anschlagen und vielmehr so, das IV zugfügte Nahrung mehr Insulin braucht als über den Darm zugefügte. Wenn wäre es also so, dass die Sägespäne insulinempfindlicher machen müssten.


    Die Begründung, dass durch Incretin der Körper Glucagon ausschüttet jedoch als Typ1er kein Insulin hakt auch. Ca. 40% der Langzeit-Typ1er haben auch kein eigenes Glucagon mehr. Bauchspeicheldrüsenoperierte erst recht nicht. Trotzdem tritt der Effekt angeblich auf.


    Ich denke eher, dass es sich hierbei um eine (leider falsche) Trivialbegründung handelt, warum der BZ bei Essen, das nicht KH und Eiweiß ist auch ansteigt. Fett wird ja von Dr.Bernstein in der Insulinberechnung komplett ignoriert. Zumindest das Glycerin wird jedoch auch zu KH umgewandelt. Vielleicht sind auch ein paar der Ballaststoffe doch nicht 100% unverdaulich?
    Gewisse Unwägsamkeiten oder zu starke Vereinfachungen (keine Berechnung von Fett) werden hiermit halt damit versucht hintenrum doch wieder einfließen zu lassen.


    lg, Adrian

  • Ach Gott.......... ich wünschte, ich hätte mit meinem 3c diese UZ-Anzeichen wie Zittern noch. Einfach von jetzt auf gleich umfallen ist schlimm.


    Hast du auch defektes Nebennierenmark? Oder ist das einfach abtrainiert, weil ohne Glucagon sich die Hypos doch schlechte vermeiden lassen?

  • LocMa


    Na gut, dann noch mal:


    Ich bin im Büro mit einem BZ von 50 noch genau so belastbar, wie mit einem BZ von 80 mg/dl


    Ich habe darauf geantwortet, das Du mit 50mg/dl noch genauso belastbar bist, wie mit 80 mg/dl und da braucht das Gehirn evtl. schon ein paar Tricks, um ausreichend versorgt zu sein. Und auch der Zweifel, das Du damit bei körperlicher Arbeit/Belastung nicht so belastbar bist, bezog sich auf Deine 50 mg/dl. Das steht da eigentlich auch.


    Drücke ich mich so unverständlich aus, das Du das falsch verstehst, oder...


    Körperliche Anstrengungen sind im Büro nicht nötig. Ich bezweifle, das Du mit 50 mg/dl auf dem Bau (oder sonst einem körperlich anstrengenden Beruf) genauso belastbar bist.

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
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  • Das Gehirn kennt diverse Tricks, sich als erstes die Glucose zu sichern. Das ist auch gut so, denn in kritischen Situationen, sollte man noch reagieren können. Körperliche Anstrengungen sind im Büto nicht nötig. Ich bezweifle, das Du mit 50 mg/dl auf dem Bau (oder sonst einem körperlich anstrengenden Beruf) genauso belastbar bist.


    Hier geht es wirklich um das Gehirn. Nerven können nämlich nicht nur Glucose verstoffwechseln, sondern auch Ketonkörper.
    Da geht es gar nicht mal um die Leistungsfähigkeit beim Bau, körperlicher Arbeit oder Sport.
    Das mag dann dazu führen, dass man erst bei deutlich niedrigeren BZ-Werten bewustlos wird wenn das Gehirn auf Ketonkörper zurückgreifen kann.
    Es gab mal Untersuchungen, bei denen gesunde auf 25 mg/dl gebracht wurden und dank Ketose und Adaptionsphase noch mental fit waren.
    Solche Versuche bekommt man heutzutage nicht mehr durch Ethik-Komissionen - vor allem nicht die Test-Gruppe die bei dem Wert umkippt, die man aber für eine seriöse Untersuchung bräuchte.
    Ich habe von einem Fall gehört, bei dem ein junger Mann mehrfach wöchentlich bewustlos war. Jetzt hält er mit MCT-Öl und ketogener Ernährung den Ketonspiegel hoch und es hat sich deutlich reduziert.
    Das Nerven gut Energie aus Ketonkörpern erhalten können ist erwiesen. Das es praktisch vor Bewustlosigkeit schützen kann ist halt nur anekdotenhaft.


    Ich gehöre zum Glück zu denen die nicht bewustlos werden, weil ich noch genug eigenes Glucagon habe. Cassiopeija, du als Typ2er wahrscheinlich auch, da deine Gegenregulation sogar noch viel früher ansetzen kann.


    lg, Adrian

  • Adrian
    Korregier mich, wenn ich da was falsches weiss, aber funktioniert das mit dem Glucagon nicht immer, wenn die Alphazellenn noch aktiv sind?
    Glucagon wird doch nur dann unterdrückt (und damit auch die/der Glycogenwandlung/Glucoseausstoss der Leber), wenn die Insulinausschüttung der Betazellen die Alphazellen anflutet. Ist kein Insulin mehr da, wird immer Glucagon ausgestossen, da die Alphazellen auf von aussen zugeführtes Insulin nicht reagieren.
    Oder greift bei Typ 1 irgendwann das Imunsystem auch die Alphazellen an?

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Oder greift bei Typ 1 irgendwann das Imunsystem auch die Alphazellen an?


    Bei zumindest einigen: Ja, leider :( .


    Anscheinend besonders bei Kindern, bei denen die Zerstörung der Beta-Zellen häufig sehr schnell vorranschreitet.
    Ob sie spezifisch angegriffen werden oder weil sie so nahe an den ß-Zellen sitzen weiß ich jetzt leider nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Adrian ()

  • Adrian


    Danke, hatte gefragt, wegen der Äusserung mit dem Nebennierenmark. Gut, das ist OT. ^^

    Unser Leben ist das, wozu unser Denken es macht.(Marcus Aurelius)
    Nicht den Tod sollte man fürchten, sondern daß man nie beginnen wird, zu leben.(Marcus Aurelius)

  • Das war dieses Experiment. IMHO das einzigste auf dem Gebiet.
    http://insulinclub.de/index.php?page=Thread&postID=440484



    Schlussendlich diskussionswürdig, ob diese stark gesenkte Hypogrenze positiv oder negativ einzuschätzen ist - wobei selbst bei 25mg/dl noch keine Hypoanzeichen vorhanden waren.
    Ich hab auch mal von einem Tierexperiment gelesen, bei dem der BZ auf 0 runtergefahren wurde und das Tier überlebte, kann dazu aber keine Originalquelle finden.

  • Zitat

    Fett wird ja von Dr.Bernstein in der Insulinberechnung komplett ignoriert. Zumindest das Glycerin wird jedoch auch zu KH umgewandelt. Vielleicht sind auch ein paar der Ballaststoffe doch nicht 100% unverdaulich?


    Ich konnte im Eigenversuch noch nie auch nur die geringste BZ-Abweichung bspw. Bei 3 mal zusätzlichen 50 g Kokosöl zu den sowieso enthaltenen 30 g Kokosöl täglich feststellen. 3 Mahlzeiten am Tag, Dr. Goerg Kokosöl (nicht als Werbung, sondern als Referenz zu meinem Eigenversuch).


    Interessant wäre ein Versuch Body Packer T1, da können evtl. unverdauliche Ballaststoffe keine Rolle mehr spielen (Ethikkommission?).


    Ich bin überhaupt der Meinung, dass all diese Aspekte in Ketose mit Standard-Ernährung nicht vergleichbar sind.


    Bspw. Wollte ich nach einer Influenza mit 10 kg Kokosmus (obige Marke) über 10 Wochen verteilt zunehmen. Diese 63000 Kcal Fett (70 % Fett in 10 kg) sind ohne jede Gewichtszunahme verpufft (KH-Anteil wurde natürlich insuliniert). Dies entspricht den Erfahrungen von Dr. Bernstein und der von mir angeführten LC Literatur. Das hätte bei gleichzeitig konsumierten KH vermutlich anders ausgesehen.


    Dr. Bernstein muss nicht immer recht haben. Bzgl. Incretin bringt er ja das Beispiel mit dem Salatkopf und den unerklärlichen 160 mg/dl BZ Anstieg und den kaum KH- bzw. EW-haltigen Gemüse im China-Restaurant. Die theoretische Grundlage ist das eine. Man kann es ja einfach selbst für sich ausprobieren und zukünftig zwecks BZ-Normalisierung korrekten Bolus verabreichen. Das ist für mich das Entscheidende!

    Einmal editiert, zuletzt von LocMa ()

  • Zitat

    Drücke ich mich so unverständlich aus, das Du das falsch verstehst, oder...


    Weder noch. Ich habe Deine Antwort auf die 125 mg/dl bezogen und Du hast die 50 mg/dl gemeint. Du hast halt beide Sätze zitiert......