OmniPod Bolusberechnung fehlerhaft

  • Also nach meinen Überlegungen stimmt die Berechnung:
    Er rechnet zuerst aus wieviel Insulin es für die Kohlenhydrate braucht und wieviel es für die Korrektur des gemessenen Blutzuckers braucht. Davon zieht er das noch wirkende Insulin ab, weil er davon ausgeht, dass dieses Insulin den Blutzucker ebenfalls senken wird.
    Wenn man jetzt davon ausgeht, dass der Zielwert bei 90 (5mmol) liegt, eine Einheit Insulin den Blutzucker um 90 (5mmol) senkt und man 1 Einheit pro 10g Kohlenhydrate braucht, und etwas mit 30g Kohlenhydrate essen möchte und einen Blutzucker von 180 (10mmol) hat, dann rechnet der Bolusrechner die 30g/10 = 3 Einheiten und (180-90):90 = 1 Einheit und rechnet das zusammen und möchte 4 Einheiten abgeben. Dann würde man nach einer Stunde bei einer Insulinwirkungsdauer von 4h noch wirkendes Insulin von 3 Einheiten haben. Möchte man dann bei einem Blutzucker von 135 (7.5 mmol) 10g Kohlenhydrate essen rechnet der Bolusrechner wieder die 10g/10 = 1 Einheit plus (135-90):90 = 0.5 Einheiten was 1.5 Einheiten geben würde. Weil er aber weiss, dass noch 3 Einheiten den Blutzucker senken werden, zieht er diese von den 1.5 Einheiten ab und bekommt -1.5. Da er keine negativen Einheiten abgeben kann, gibt er nichts ab.


    Also ich weiss nicht ob da jetzt jemand drauskommt, aber mir erscheint es so logisch:)
    Liebe Grüsse
    Pranzi

  • Mal eine vielleicht dume Frage zu dem "noch wirksamen Insulin":
    Diese IE sind doch nicht einfach so abgegeben worden sondern zur Abdeckung von BE. Diese BE sind doch immer noch im Magen und sind ja quasi ebenfalls immer noch 'wirksam.' Da kann man doch nicht einfach noch mehr BE dazuessen ohne zusätzliche IE?


    Zitat

    Dann würde man nach einer Stunde bei einer Insulinwirkungsdauer von 4h noch wirkendes Insulin von 3 Einheiten haben. Möchte man dann bei einem Blutzucker von 135 (7.5 mmol) 10g Kohlenhydrate essen rechnet der Bolusrechner wieder die 10g/10 = 1 Einheit plus (135-90):90 = 0.5 Einheiten was 1.5 Einheiten geben würde.

    Hm, die 135 mg/dl die man in diesem Beispiel vor der zweiten Mahlzeit misst, sind ja quasi ein pp-Wert der vorherigen Mahlzeit die erst eine Stunde zurück liegt.
    Wenn der Bolus der ersten Mahlzeit passt dann sollten die 135 mg/dl von selbst wieder auf den Zielwert runtergehen. Eine Stunde nach einer Mahlzeit weiss man das aber noch nicht, wäre normalerweise zu früh zum korrigieren. Nur die zusätzlichen BE der zweiten Mahlzeit müssten noch irgendwie insuliert werden...
    Also das in der Rechnung ein 1h-pp Wert korrigiert wird erscheint mir irgendwie nicht richtig?


  • Wenn man jetzt davon ausgeht, dass der Zielwert bei 90 (5mmol) liegt, eine Einheit Insulin den Blutzucker um 90 (5mmol) senkt und man 1 Einheit pro 10g Kohlenhydrate braucht, und etwas mit 30g Kohlenhydrate essen möchte und einen Blutzucker von 180 (10mmol) hat, dann rechnet der Bolusrechner die 30g/10 = 3 Einheiten und (180-90):90 = 1 Einheit und rechnet das zusammen und möchte 4 Einheiten abgeben. Dann würde man nach einer Stunde bei einer Insulinwirkungsdauer von 4h noch wirkendes Insulin von 3 Einheiten haben. Möchte man dann bei einem Blutzucker von 135 (7.5 mmol) 10g Kohlenhydrate essen rechnet der Bolusrechner wieder die 10g/10 = 1 Einheit plus (135-90):90 = 0.5 Einheiten was 1.5 Einheiten geben würde. Weil er aber weiss, dass noch 3 Einheiten den Blutzucker senken werden, zieht er diese von den 1.5 Einheiten ab und bekommt -1.5. Da er keine negativen Einheiten abgeben kann, gibt er nichts ab.


    Jetzt schwirren aber von dem ersten Essen nicht nur die 3IE noch wirkendes Insulin im Körper rum, sondern es liegen auch noch 20 der 30g KH im Magen und warten auf Ihre Verdauung. Für genau diese 20g sind die 3IE reserviert. Und für das neue Essen braucht es neue 1IE. Während die 135BZ vermutlich von der letzten Korrektur durchaus noch kompensiert werden. Nun zieht der Rechner aber von den 1 (oder 1,5) alles ab und kommt auf Null IE. Obwohl da doch jetzt auf einmal 10g Zucker mehr gegessen werden soll als ursprünglich angesetzt. Korrekt wäre daher: "OK, 10g Zucker = 1IE, die kriegst'e, aber für den Korrekturbedarf von 0,5IE da laß mal hübsch die noch verbliebenen 3IE erstmal mitwirken und komm in zwei Stunden wieder!"


    Mal davon abgesehen, daß nach (bis zu) einer der Bolusrechner gar keine Korrektur-Insulin-Berechnung macht, weil ihm die Zeitspanne zu kurz ist und alles zu unsicher geraten ist. Aber ab 1h10min oder so macht er das ja dann doch.

  • Es geht weniger um richtig oder falsch, als vielmehr darum, was man mathematisch definiert.


    Die Rechnung selbst ist richtig in Bezug auf abgegebenen Bolus und Wirksamkeit des Insulins (die man ja auch selbst in den Einstellungen festlegen kann, btw).
    Das Einzige, was fehlt ist die gegessene KH-Menge im Magen/Darm, die noch wirkt/ wirken könnte. Aber wie soll ein technisches System das miteinbeziehen? Das System weiß weder, was für KH das waren (schnelle oder langsame), noch wie die körperliche Belastung (Sport oder Verdauungsschlaf) im Anschluss war/ist, noch wie die individuelle KH-Verwertung ist (Stichwort: mögliche Remission, aktuelle Up-oder Down-Regulation) etc pp....


    Also bleibt dem Hersteller nix Anderes übrig, als mathematisch etwas zu definieren und darin bestimmte Annahmen zu treffen, die dann in die Berechnung einfließen. Und hier erscheint es mir logisch, diese Unbekannten eben ganz Außen vor zu lassen. Sprich: Ermitteln des Insulins für die KH plus Korrektur zum Zielwert. Ist die errechnete Menge kleiner/gleich des noch wirkenden Insulins von der Malzeit davor, dann wird kein Bolus vorgeschlagen.


    Und es heißt ja auch wirklich Bolusvorschlag. Ob man diesen annimmt oder nicht - dafür muss man schon sein eigenes Hirn benutzen. Da jeder Typ-1ser in Bolusberechnungen, Insulinwirksamkeit und KH-Aufnahme geschult sein sollte, sowie eingene Erfahrungswerte haben sollte, ist das doch nun wirklich zumutbar, oder?


    Gruß, Veri

    *****
    "Bevor du dir selbst eine Depression oder einen Minderwertigkeitskomplex diagnostizierst, stelle sicher, dass du nicht einfach nur von Arschlöchern umgeben bist." Prof. Dr. Sigmund Freud

  • Zitat

    Es geht weniger um richtig oder falsch, als vielmehr darum, was man mathematisch definiert.

    Man kann alles mögliche definieren dass mathematisch geschlossen sein mag aber trotzdem das reale Probleme schlecht abbildet.


    Zitat

    Und hier erscheint es mir logisch, diese Unbekannten eben ganz Außen vor zu lassen. Sprich: Ermitteln des Insulins für die KH plus Korrektur zum Zielwert.

    Klar, unbekannte Faktoren wie Bewegung,Verdaung etc gibt es immer.
    Aber eine Korrektur zu berechnen für einen leicht erhöhten Wert 1h nach einer Mahlzeit macht doch eigentlich NIE Sinn. Das würde niemand so machen, warum macht es dieser Bolusrechner so?
    (zumindest mit Pen, weiss nicht ob es mit Pumpe ganz anders läuft)
    Für mich ist der Rechenweg ab hier fehlerhaft weil er eine falsche Annahme macht.


    Zitat

    Ist die errechnete Menge kleiner/gleich des noch wirkenden Insulins von der Malzeit davor, dann wird kein Bolus vorgeschlagen.

    Diese 'Abbruchbedingung' braucht es nur um auszubügeln dass die Rechnung davor falsch war. (mMn) Sinnvoller erscheint mir zu berücksichtigen wie lange die letzte Mahlzeit zurückliegt (das System weiss das) und dann ggf keine Korrektur auf den Bolusvorschlag zu rechnen.


  • Die Rechnung selbst ist richtig in Bezug auf abgegebenen Bolus und Wirksamkeit des Insulins (die man ja auch selbst in den Einstellungen festlegen kann, btw).
    Das Einzige, was fehlt ist die gegessene KH-Menge im Magen/Darm, die noch wirkt/ wirken könnte. Aber wie soll ein technisches System das miteinbeziehen? Das System weiß weder, was für KH das waren (schnelle oder langsame), noch wie die körperliche Belastung (Sport oder Verdauungsschlaf) im Anschluss war/ist, noch wie die individuelle KH-Verwertung ist (Stichwort: mögliche Remission, aktuelle Up-oder Down-Regulation) etc pp....


    Also bleibt dem Hersteller nix Anderes übrig, als mathematisch etwas zu definieren und darin bestimmte Annahmen zu treffen, die dann in die Berechnung einfließen. Und hier erscheint es mir logisch, diese Unbekannten eben ganz Außen vor zu lassen. Sprich: Ermitteln des Insulins für die KH plus Korrektur zum Zielwert. Ist die errechnete Menge kleiner/gleich des noch wirkenden Insulins von der Malzeit davor, dann wird kein Bolus vorgeschlagen.


    Das Unbekannte raus lassen ist ja kein verkehrter Ansatz. Er muß dann nur konsequent durchgezogen werden. Sprich, man sollte die Grundannahme nehmen "die letzte Bolusinjektion (als Kombination von Essensbolus und Korrektur-IE) war richtig" und "Der Rechner rechnet zumindestens den neuen Essensbolus passend zu den neuen BE korrekt aus." Dann kommt man zwangsläufig zu der Methode: Für die neuen BE werden die ausgerechneten IE vorgeschlagen. Und davon wird NICHTS abgezogen, weil es eine wohldefinierte neue Eingangsgröße ist: die neuen BE. Nur von einem eventuell vom aktuellen, erhöhten BZ errechneten Korrekturbolus, da ziehen wir die IE ab, die pi al daumen gerechnet noch aktiv sein müßten vom letzten Bolus..


    Und das müßte auch haftungsmäßig in Ordnung gehen: Denn wenn jetzt doch zuviel IE vorgeschlagen werden und der Patient nach den neuen BE und IE in die Hypo kommt, dann nur, weil VORHER zuviel gespritzt bzw. entgegen den Eingaben im Rechner zuwenig gegessen wurde. Das heißt aber: Wenn der Patient jetzt bei der zweiten Mahlzeit sagt "ach ne, ich esse, rechne und spritze jetzt doch nichts", dann geht er troztdem in die Hypo, eben weil der Fehler schon gemacht wurde. Der neue Vorschlag - wie von mir oben skizziert korrekt berechnet - ändert daran genau nichts, ist also nicht ursächlich die Hypo. Solche Fehler kann ein Bolusrechner nicht ausbügeln. Er kann ja auch nicht berechnen, wenn der Patient ohne Eingabe einfach so IE gespritzt hat.



    Aber eine Korrektur zu berechnen für einen leicht erhöhten Wert 1h nach einer Mahlzeit macht doch eigentlich NIE Sinn. Das würde niemand so machen, warum macht es dieser Bolusrechner so?


    Zumindestens die Abbot-Rechner machen in der ersten Stunde genau gar keine BZ-Korrektur. Aus eben diesem Grund.

  • Aber eine Korrektur zu berechnen für einen leicht erhöhten Wert 1h nach einer Mahlzeit macht doch eigentlich NIE Sinn. Das würde niemand so machen, warum macht es dieser Bolusrechner so?


    Wo stand, dass der Bolusrechner das so macht?
    Mein Bolusrechner macht das nicht, nicht nach 1h. Das würde er nur dann machen, wenn ich definiert hätte, dass das Bolusinsulin 1h wirkt und ein entsprechender Zielbereich oder Zielwert da ist und ich außerdem nach 1h einen BZ-Wert eingebe, der nach Berücksichtigung aller Faktoren korrigiert werden muss.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Wo stand, dass der Bolusrechner das so macht?

    Post #25 von Veri183 habe ich so verstanden.
    Auch diese Passage aus dem Handbuch das in Post #20 zitiert ist:
    "Liegt Ihr aktueller Blutzucker oberhalb des Blutzuckerzielbereichs, zieht die BolusExpert-Funktion das aktive Insulin vom Korrekturbolus-Vorschlag ab."
    (voller Text siehe Post #20 vorherige Seite)
    Das liest sich für mich so dass immer Korrektur-IE berechnet werden. Wobei die danach folgende Rechnung und Bedingungen ggf dafür sogargen dass diese IE dann doch nicht abgegeben werden. Auch wenn es (manchmal? immer?) aufgeht, dieser Rechenweg ist für mich nicht logisch.

  • Ich glaube, das (Beitrag 20) verstehst Du miss.


    Klar, Korrektur wird berechnet, wenn der BZ oberhalb des Zielwertes liegt, aber der Satz geht noch weiter. Dazu kommt der Mahlzeitenbolus und das noch wirkende Insulin (durch letzteres verringert sich also die Korrektur). Wenn das aktive Insulin größer als der berechnete Korrekturwert ist, wird nur der Bolus für die eingegebenen neuen BE/KH gespritzt. Ist doch alles richtig so. Die Reihenfolge ist vielleicht nur verwirrend in der Beschreibung.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Zitat

    Klar, Korrektur wird berechnet, wenn der BZ oberhalb des Zielwertes liegt, aber der Satz geht noch weiter.

    Ja, aber ist für mich schon der Fehler: Nur weil der BZ oberhalb des Zielwertes liegt, macht Korrektur noch keinen Sinn. Es kann ja auch die pp-Spitze der vorherigen Mahlzeit sein, die 'von selbst' runter geht. Nur der SEA passte halt nicht oder es waren zu schnell BE.


    Zitat

    Dazu kommt der Mahlzeitenbolus und das noch wirkende Insulin (durch letzteres verringert sich also die Korrektur).

    Ja. Das meinte ich damit dass folgende Rechnungen "ggf dafür sorgen dass diese IE dann doch nicht abgegeben werden. "
    Die Zeit seit der letzten Mahlzeit steckt natürlich indirekt in den "noch wirkenden IE" drin. Irgendwie erscheint mir das trotzdem nicht richtig:


    Zitat

    wird nur der Bolus für die eingegebenen neuen BE/KH gespritzt.

    Es geht ja darum dass in manchen Situationen gar kein neues Insulin für neue BE rauskommt. Siehe das Beispiel in #22. Da soll die gleiche Menge Insulin einmal 30g KH abdecken und anderseits soll es aber auch für 40g KH funktionieren - nur weil die restlichen 10g KH etwas später gegessen wurden? Das kann doch nicht sein?

  • Moin,


    mein Bolusrechner weiß die Wirkdauer von Insulin wie Humalog ist auch Mengenabänig zwischen 2,5 bis 5 Std. und zeigt deshalb die noch wirkende Restmenge unter Berücksichtigung der vergangenen Zeit an.


    Außerdem wird bei FPE Einbeziehung je nach Menge bis zu 7 Std. über die Pumpe Insulin abgegeben.
    Und es sollte nicht dazwischen gegangen werden.


    Wenn jetzt einer Hunger hat und futtert in der Zeit in dem die vorherige Insulin Menge noch wirksam ist, dann muss die entsprechende IE Menge dafür insuliert werden Punkt Schluss und aus.


    Einzige Ausnahme bei der BZ Messung wird festgestellt er ist deutlich niedriger als erwartet, dann liegt ein wie auch immer gearteter Fehler vor und es muss entsprechend gehandelt werden.


    Das heißt Gehirn einschalten.


    MLG


    Hinerki

  • Ja, aber ist für mich schon der Fehler: Nur weil der BZ oberhalb des Zielwertes liegt, macht Korrektur noch keinen Sinn. Es kann ja auch die pp-Spitze der vorherigen Mahlzeit sein, die 'von selbst' runter geht. Nur der SEA passte halt nicht oder es waren zu schnell BE.


    Du hängst Dich glaube ich zu sehr am ersten Teil der Beschreibung fest. Die besteht aus drei Teilen, die immer zusammen gelten.


    Korrektur, abzüglich noch wirksames Insulin (weil letzte Mahlzeit noch nicht lang genug her im Bezug zur Wirkdauer des Insulins), plus neue BE. Das ist genau das was Du schreibst, nur in der Beschreibung und von Dir anders ausgedrückt. Und wenn Du so willst, sind in der Beschreibung der Bolusberechnung Schritt 2 und 3 vertauscht.


    Nur mal angenommen, ich würde tatsächlich meinen BZ messen, bevor ich eine Mahlzeit kurz nach der vorherigen essen würde, würde ich das genau so rechnen. Nur mal angenommen als Beispiel:
    BZ 160 nach 1h, theoretische Korrektur 1 IE, entfällt, weil Insulin noch wirksam.


    Zitat

    Ja. Das meinte ich damit dass folgende Rechnungen "ggf dafür sorgen dass diese IE dann doch nicht abgegeben werden. "
    Die Zeit seit der letzten Mahlzeit steckt natürlich indirekt in den "noch wirkenden IE" drin. Irgendwie erscheint mir das trotzdem nicht richtig:


    Nicht nur indirekt, direkt. Die Bolusrechner nutzen unterschiedliche Begrifflichkeiten, "aktives Insulin" usw. Das ist i.d.R. eben die Teilmenge des Insulins, die noch vorhanden ist. IE geteilt durch Wirkdauer sollte i.d.R. herauskommen. (Ich kenne nicht alle Pumpen in der Praxis, darum kann ich das nur von den bisher von mir genutzten Pumpen sagen.)


    Zitat

    Es geht ja darum dass in manchen Situationen gar kein neues Insulin für neue BE rauskommt. Siehe das Beispiel in #22. Da soll die gleiche Menge Insulin einmal 30g KH abdecken und anderseits soll es aber auch für 40g KH funktionieren - nur weil die restlichen 10g KH etwas später gegessen wurden? Das kann doch nicht sein?


    Sorry, Beitrag 22 ist für mich leider eine Vermutung, keine Praxis.


    Wenn das beim Omnipod so ist, dann mag das komisch sein. Komisch ist aber auch, überhaupt den BZ zu messen, wenn man eine Stunde später erneut isst/trinkt. Siehe auch Beitrag von Wildrose.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"


  • Wenn jetzt einer Hunger hat und futtert in der Zeit in dem die vorherige Insulin Menge noch wirksam ist, dann muss die entsprechende IE Menge dafür insuliert werden Punkt Schluss und aus.


    Einzige Ausnahme bei der BZ Messung wird festgestellt er ist deutlich niedriger als erwartet, dann liegt ein wie auch immer gearteter Fehler vor und es muss entsprechend gehandelt werden.


    Naja, nicht zwingend. Es gibt auch Beispiele, da würde ich dennoch die benötigte Menge spritzen, auch wenn der BZ gerade niedrig ist (Art der BE, Zusatzkrankheit usw.).


    Der Kopf muss eben immer mit ran. Ich würde mich nie ausschließlich auf einen Bolusrechner verlassen. Für mich ist das immer nur ein Anhaltspunkt, ein Bolusrechner kann nicht alle persönlichen Umstände erfassen. Und sich auf etwas verlassen und damit einsetzende Gewohnheit ist eh so eine Sache. Wenn der tolle Rechner dann mal nicht zur Verfügung steht, kriegen manche es nicht mehr hin, im Kopf zu berechnen. Nicht, weil sie grundsätzlich nicht rechnen können, sondern weil sie ihre Korrektur- und Bolusfaktoren nicht mehr wissen usw. :rolleyes:

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  • Naja, nicht zwingend. Es gibt auch Beispiele, da würde ich dennoch die benötigte Menge spritzen, auch wenn der BZ gerade niedrig ist (Art der BE, Zusatzkrankheit usw.).


    Der Kopf muss eben immer mit ran. Ich würde mich nie ausschließlich auf einen Bolusrechner verlassen. Für mich ist das immer nur ein Anhaltspunkt, ein Bolusrechner kann nicht alle persönlichen Umstände erfassen. Und sich auf etwas verlassen und damit einsetzende Gewohnheit ist eh so eine Sache. Wenn der tolle Rechner dann mal nicht zur Verfügung steht, kriegen manche es nicht mehr hin, im Kopf zu berechnen. Nicht, weil sie grundsätzlich nicht rechnen können, sondern weil sie ihre Korrektur- und Bolusfaktoren nicht mehr wissen usw. :rolleyes:


    Moin Wattwurm,,


    was bitte nicht zwingend? spritzen für zusätzliche BE oder Fehler Behandlung oder beides.


    MLG


    Hinerki

    Einmal editiert, zuletzt von hinerki ()

  • Hi hinerki,


    sorry, war nicht ganz klar ausgedrückt. Ich meinte, wenn bei einer Messung der BZ deutlich niedriger ausfällt als erwartet, würde ich nicht zwingend bei der zu berechnenden Mahlzeit weniger spritzen.


    Aber ich glaube, langsam entfernen einige von uns sich hier zu weit vom Omnipod und dessen Bolusrechner. :)

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  • Moin Watttwurm,


    Du hast mit dem entfernen recht.


    Denke bitte jede Errechnung eines Bolus ob mittels Gehirn oder externerem Rechner folgt den hoffentlich gleichen Gesetzen und wenn grundsätzliche Verfahrens Fehler berichtet werden, sollten diese ausreichend erklärt und behandelt werden.


    MLG


    Hinerki


    Einzige Ausnahme bei der BZ Messung wird festgestellt er ist deutlich niedriger als erwartet, dann liegt ein wie auch immer gearteter Fehler vor und es muss entsprechend gehandelt werden.


    Hier würde ich auf jeden Fall nach ca. 2 Std. eine Kontrollmessung vornehmen, der BZ war zu tief und es wird durch das warten zu keiner Schädigung kommen, weil er war ja deutlich niedriger.

    Einmal editiert, zuletzt von hinerki ()

  • Ich habe, seitdem ich in Althausen war, den Bolusrechner des PDM ausgeschaltet, da kaum ein Bolusrechner richtig rechnet. Esse ich nach dem ersten Bolus noch etwas gibt es den üblichen Bolus zu den KH, das mit aktivem Insulin berücksichtige ich nicht, schließlich benötigen die zweiten KH ebenso Insulin wie die zuerst gegessenen (entscheide ich mich gleich dafür mehr KH zu essen, gibt es ja auch keinen gekürzten Bolus für einen Teil der KH)...

    LG
    Schaf

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  • Der Omnipod zieht aktives Insulin vom Kohlenhydratbolus ab, wenn der Blutzuckerwert unter dem Zielbereich ist, weil er davon ausgeht, dass dann der vorher abgegebene Bolus zu hoch war, so unsinnig ist die Berechnung also nicht. :)

    Der PDM zieht aktives Insulin auch ab, wenn man viel zu hoch ist...von daher ist die Berechnung schon nicht ganz richtig...

    LG
    Schaf

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  • Ja, aber ist für mich schon der Fehler: Nur weil der BZ oberhalb des Zielwertes liegt, macht Korrektur noch keinen Sinn. Es kann ja auch die pp-Spitze der vorherigen Mahlzeit sein


    Im Prinzp, ist es egal, ob der Bolusrechner eine Korrektur berechnet oder nur den üblichen Bolus für weitere BE, die zusätzlich gegessen werden. Definiert wurde: sobald die errechneten IE größer/ gleich des noch wirksamen Insulins sind, wird kein weiterer Bolus vorgeschlagen. Beispiel: ich messe 1h nach dem Essen einen BZ von 100 und will noch mal 2 BE essen, dann rechnet der Bolusrechner diese 2 BE x meines BE-Faktors. Damit ist mathematisch-rechnerisch schon alles korrekt. Ob es korrekt ist, hier dann keinen Bolus vorzuschlagen, sei mal dahin gestellt.


    Aber, ob ich selbst einen weiteren Bolus abgeben würde und wieviel (voll oder z.B. nur die Hälfte), hängt von sooo vielen Faktoren ab. Das sind alles Dinge, die ein Bolusrechner nicht berücksichtigen kann. Nun muss irgendeine Definition gefunden werden, was der dumme Computer machen soll und hier hat jemand mal definiert, dass bei wirksamen IE diese vom errechneten Bolus abgezogen werden. Da hat man es sich mMn etwas zu einfach gemacht, keine Frage. Schließlich ist die Wirkkurve das Insulins auch nicht flach und die Wirkdauer muss der User selbst festlegen in den Einstellungen (ob diese immer stimmt, ist auch nicht gewährleistet - mehr Insulin wirkt auch länger).


    Ich nutze den Bolusrechner allein als Komfort-Funktion, die mir das Rechnen mit meinen teils krummen BE-Faktoren erleichtert. Auch nutze ich die Favoriten-Funktion (vorher gespeicherte Speisen, die man regelmäßig isst), weil ich so nicht jedes Mal wieder neu rechnen muss.
    Will ich nach einer Malzeit noch weitere BE essen, nutze ich den Bolusrechner nicht.


    Denn - sind wir mal ehrlich: auf einen pp-Wert gegessene BE sind fast immer ein Glückspiel, bzw. nur mittels eigener Erfahrungswerte gut abzudecken. Da gibt es keine Formel, die einfach immer richtig wäre.


    Gruß,
    Veri

    *****
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