Einmal unter 7 ist das Ziel....

  • Hallo,
    ich möchte dieses Jahr meinen Hba1c-Wert mal unter 7 bekommen. Leider fängt das Jahr schon wieder mies an. Also einmal die Frage an alle Leute mit gutem Hba1C-Wert und keinem CGM.
    Wie oft messt ihr am Tag? Zu welchen Zeiten besonders? (vor dem Essen, nach dem Essen, schlafen usw)
    Verzichtet Ihr auch Speisen mit hohem glykämische Index oder auf Speisen die schwer zu berechnend sind wie z.B. Pizza?
    Ich bin für jeden Tipp dankbar.


    Viele Grüße
    Dirk

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Hallo,


    mein Hba1c beträgt 5,5. Meine Strategie:


    ich versuche nur langsame Kohlenhydrate zu essen. Ist es dann doch mal ein Weißmehlprodukt, dann puffere ich mit viel Gemüse ab.


    zum Messen: ich messe jeweils vor der Mahlzeit, dann noch mal vor dem Schlafengehen und am Nachmittag, ca. 2,5 bis drei Stunden nach dem Essen.

    Ich versuche, zwischen den Mahlzeiten mehrere Stunden zu lassen, damit der Körper nicht ständig im "Aufbau"-Modus ist, sondern auch eine gewisse Zeit von den "Vorräten" zehrt.
    . Ich nehme zu jeder Mahlzeit etwas Gemüse (Tomate, Gurke, Paprika, Radieschen, Möhre, ....). Das sind viele Vitalstoffe, wenig Kalorien, und das Frische verlangsamt die Aufnahme der Kohlenhydrate. dadurch versuche ich,die gefährlichen Blutzuckerspitzen zu vermeiden.


    LG


    Heidi

  • Hmmmmmm gute Frage.


    Mein Hba1c liegt bei 6,5 mal mehr mal weniger. Noch habe ich kein CGM oder FGM
    Ich messe ca. 8 mal am Tag mal mehr mal weniger.
    Ich messe vor jeder Hauptmahlzeit und wenn der Wert zu hoch ist dann warte ich mit dem Essen bis alles wieder im Lot ist. Das kann schon mal länger sein.
    Wenn ich Nacht zu Bett gehe und der BZ ist über 200 überlege ich warum er jetzt so hoch ist. Dann gibt es eine Korrektur und der Wecker wird gestellt. Ich habe keinen Bock mit einem Wert von 400 am nächsten Morgen. Bei höheren Werten nehme ich auch gerne den Pen und wechsele dann den Katheter, meistens ist der Katheter bei mir verstopft und wenn ich dann mit dem Pen arbeite verliere ich nicht so viel Zeit mit einem hohen BZ.
    Das mache ich schon seit Beginn meiner DIA Karriere. Ich habe das so auch gelernt.
    Natürlich sehe ich das alles sehr eng aber wenn ich damit zurecht komme.


    Ich esse wann und was ich möchte (will), aber ohne messen vorher läuft nix.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Moin Dirk,


    erstmal Vorsicht mit meiner Antwort, weil Typ 2 aber auch ICT seit 2003 und keine Eigenproduktion mehr vorhanden.


    Mein 1c etwa 6,3, von dem Wert als Maßstab habe ich mich verabschiedet dafür strebe ich seit einiger Zeit eine BZ Bandbreite von 80 - 160 an, die Anzahl Messungen variiert sehr von einer bis sieben am Tag mit der hohen Menge überprüfe ich meine Therapie immer wieder mal, wenn ok.wird dann nur immer der nüchtern und manchmal der 1 Std. pp Wert gemessen, im Schnitt dann zweimal täglich, nur blutig.


    MLG


    Hinerki


    Bitte nicht schimpfen, ich habe mich als zweier geoutet.


    Es sollte auch kein Rat sei, wie kämme ich dazu, sondern meine Verfahrensweise.darstellen.

  • Ich bekomme die glatten Verläufe einfach nicht hin. Sobald ich anfange etwas zu essen sieht die BZ Kurve wild aus. Hoch, runter, hoch, runter... Ich schaffe es einfach nicht einen geraden Verlauf zu basteln. Guter Wert beim Aufstehen - dann Frühatuck, dann mindestens 200 dann irgendwann wieder runter, dann Mittag und wieder rauf, Nachmittags dann ok, dann Abends das gleiche Spiel. Nachts dann wieder stabil. Vielleicht liegt es einfach auch daran das ich nicht schätzen kann und entweder in der UZ oder Üz lande. Oder in der Uz nach einer Stunde und dann drei Stunden später in der Üz.

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Hallo Dirk,


    ich verzichte nicht auf bestimmte Speisen, messe i.d.R. vorm Essen, vorm Autofahren, vorm Schlafengehen und wenn ich das Gefühl habe, es stimmt etwas nicht. All das wäre für mich aber nicht der Ansatzpunkt, wenn ich eine bessere Einstellung erreichen wollte (bin derzeit immer zwischen 5,6 und 5,9 und versuche etwas höher zu kommen).


    Ich würde immer damit anfangen, dass die Nacht und der Nüchternwert stimmt. Passt die Nacht nicht, ist meist auch der Tag BZ-technisch im Eimer. Passt irgendwann die Nacht, kann man den Tag und Mahlzeiten in Angriff nehmen. Wichtig meiner Meinung nach ist auch: Langsam angehen, nicht an zu vielen Schrauben gleichzeitig drehen.


    VG
    Wattwurm

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Moin Dirk,


    soweit möglich wird alles vor dem essen gewogen eingetragen und nach Bolusrechner Vorschlag insuliert.


    MLG


    Hinerki

  • Der SEA ist für mich sehr sehr wichtig.
    Morgens wenn ich 150 und mehr habe dann ist die Pause zum essen schon sehr groß.
    Teste doch mal morgens eine halbe Stunde nachdem du das Insulin gegeben hast wie dein Wert ist.

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Hallo Dirk,


    ich bin seit 20 Jahren Diabetiker und kann immer noch nicht schätzen !
    Ich wiege deshalb grundsätzlich alles was kohlehydrathaltig ist ab. Fett und Eiweiß
    berücksichtige ich bei größeren Mengen auch (z.B. Pizza) indem ich bei der Combo
    den Multiwave-Bolus nutze.

  • Ich bekomme die glatten Verläufe einfach nicht hin. Sobald ich anfange etwas zu essen sieht die BZ Kurve wild aus. Hoch, runter, hoch, runter... Ich schaffe es einfach nicht einen geraden Verlauf zu basteln. Guter Wert beim Aufstehen - dann Frühatuck, dann mindestens 200 dann irgendwann wieder runter, dann Mittag und wieder raus, Nachmittags dann ok, dann Abends das gleiche Spiel. Nachts dann wieder stabil. Vielleicht liegt es einfach auch daran das ich nicht schätzen kann und entweder in der UZ oder Üz lande. Oder in der Üz nach einer Stunde und dann drei Stunden später in der Üz.


    Wenn Du hauptsächlich Probleme mit Mahlzeiten Ping-Pong hast, dann kann helfen mal konsequent immer das Gleiche zu essen, dabei mit SEA, verlängertem Bolus, Multibolus usw. auszuprobieren, was am besten passt. Und das erstmal mit einer Mahlzeit ausprobieren, idealerweise mit dem Frühstück anfangen, damit das glatter wird.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Stimmt, den SEA vernachlässig ich komplett. Ist auch nicht richtig. Danke für den Denkanstoß. Das mit dem SEA hatte ich schon wieder komplett verdrängt.

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Wenn Du hauptsächlich Probleme mit Mahlzeiten Ping-Pong hast, dann kann helfen mal konsequent immer das Gleiche zu essen, dabei mit SEA, verlängertem Bolus, Multibolus usw. auszuprobieren, was am besten passt. Und das erstmal mit einer Mahlzeit ausprobieren, idealerweise mit dem Frühstück anfangen, damit das glatter wird.

    Gute Idee. Werde ich mal testen. Es frustet einfach. Da hatte ich mich gerade auf 7.6 runtergebracht und drei Monate später wieder 8.1. So richtig habe ich mich in den 11 Jahren aber nicht an den Diabetes gewöhnt. Hänge noch oft in Gedanken den "guten alten Zeiten" hinterher.
    Vielleicht ist es auch eine Akzeptanzfrage. Es gibt viele Situationen wo ich den Zucker höher halte um nicht zu unterzuckern. Ich bin ja im Außendienst und wenn ich z.B. einen Termin vor mir habe und mit 110 im Auto davor sitzen, esse ich noch etwas um bloß nicht zu unterzuckern

    Viele Grüße
    Dirk


    typ1sch leben

  • Kannst du nicht das Testprodukt von der Libre bestellen ? Es wird dir viel Einsicht geben in die schnelligkeit der Kohlenhydrate, aber auch in der Geschwindigkeit in dem dein Insuline anfängt. Du kannst 2 Wochen nutzen die Nächte genau zu überprüfen und den Basal zu verbessern.
    Nur dank Freestyle (ich zahl selber) hab ich nun ein gesundes HBA1c hinbekommen.
    (Und weil die Wille da ist mein ungeborenes nicht zu schaden ;) )

    LG Lydia

  • Ich bin ja im Außendienst und wenn ich z.B. einen Termin vor mir habe und mit 110 im Auto davor sitzen, esse ich noch etwas um bloß nicht zu unterzuckern


    Aber du weißt dann bestimmt wieviel BE (KH) es sind die du dann zu dir nimmst oder?

    Gruß Hans :hihi:


    Pumpe seit über 39 Jahren und es ist erst die siebte.....

    Und seit 5 Jahren E-Auto Fahrer

  • Libre, Low & Slow Carb, Fett/Protein eben statt Carbs und 4,7 bis 5.5 in den letzten zwei Jahren, seit nun 3 Jahren dabei. Ich meide einfach Pasta/Reis/Mehlprodukte sowie Süßigkeiten aller Art.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

    Einmal editiert, zuletzt von Grounded ()

  • Es gibt viele Situationen wo ich den Zucker höher halte um nicht zu unterzuckern. Ich bin ja im Außendienst und wenn ich z.B. einen Termin vor mir habe und mit 110 im Auto davor sitzen, esse ich noch etwas um bloß nicht zu unterzuckern


    Das Problem kenne ich, leider. ;(
    Ich halte meinen BZ da auch lieber höher, Schiss-BE eben. Aber ich versuche das mit BEs zu erreichen, die nicht so üble und womöglich langanhaltende Spitzen auslösen. Immer dabei im Auto habe ich Quetschmustüten, die haben um eine BE, heben bei mir den BZ nicht zu extrem an, erzeugen also keine Spitze. Was auch, bei mir, geht ist ein Stück sehr, sehr dunkle Schokolade lutschen. Macht kaum etwas am BZ, aber das Kopfgefühl ist besser. Hört sich wahrscheinlich blöd an, ist aber so.


    Mal ein bisschen höhere Werte zu haben ist meiner Meinung nach nicht schlimm und mach auch keinen schlechten 1c. Ping-Pong ist schlecht und mir geht es dann auch insgesamt schlechter, ich finde das körperlich anstrengend. Und ich verliere das Gefühl für niedrig/hoch. Darum ist für mich das Wichtigste, einen möglichst gleichmäßigen BZ zu haben, ohne zu große Ausschläge nach unten oder oben, so dass man immer guten Werten hinterher läuft. Wenn das Gleichmäßige klappt, auch auf einem etwas höheren Niveau, dann kann man daran arbeiten die Gleichmäßigkeit auf einen niedrigeren Wert zu senken.

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Zitat

    So richtig habe ich mich in den 11 Jahren aber nicht an den Diabetes gewöhnt. Hänge noch oft in Gedanken den "guten alten Zeiten" hinterher. Vielleicht ist es auch eine Akzeptanzfrage.

    Ich denke schon, dass die Psyche eine ziemlich große Rolle spielt und sich auch auf die BZ-Verläufe auswirkt.


    Wenn du schreibst, dass die Schwankungen in der Nacht relativ gering sind und hauptsächlich nach den Mahlzeiten (bzw. Korrekturen) entstehen, würde ich auch vorschlagen, dein Essen (zumindest übergangsweise) mal wieder abzuwiegen. Ich kann eigentlich ganz gut schätzen, aber es macht doch einen Unterschied, wenn das Essen abgewogen wird (ist halt doch deutlich genauer und falls du sehr insulinsensitiv bist können kleine Ungenauigkeiten ja schon einen deutlichen Unterschied machen).


    Hast du mal einen Basalratentest gemacht? Das wäre ja vielleicht auch sinnvoll. Ansonsten sind langsam KH natürlich sinnvoll... und der richtige SEA je nach Mahlzeit.


    Ich bekomme auch keine glatten Verläufe hin, hab aber trotzdem einen guten HbA1c (das Hypoproblem)... ich messe immer nach dem Aufstehen, vor und nach dem Sport, vor dem Essen, vor dem Schlafengehen, vor längeren Autofahrten... also schon etwa 8-10 Mal am Tag.


    Zitat

    Ping-Pong ist schlecht und mir geht es dann auch insgesamt schlechter, ich finde das körperlich anstrengend.

    Ja, ist bei mir auch so...

  • Vielleicht ist es auch eine Akzeptanzfrage. Es gibt viele Situationen wo ich den Zucker höher halte um nicht zu unterzuckern.


    Bei mir sitzt das so fest im Kopf drin (UZ mit Bewußtlosigkeit), daß ich mich tagsüber u. unterwegs einfach nicht zu Korrekturen mit dem Ziel "weniger als 200 mg/dl" aufraffen kann.
    Der Diabetologe meinte letzten Donnerstag beim Termin, er wisse, daß das äußerst schwer ist. Wer das einmal erlebt hat mit dem ohnmächtig werden.....

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Meine Ärztin hat mir diese Woche auch erzählt, dass viele ihre Werte lieber höher halten, um Hypos zu vermeiden. Versteh ich natürlich, gerade wenn man viel im Auto unterwegs ist oder man rasch umkippt, weil der Wert zu tief absackt.
    Ich selber hab keine Probleme mit Hypos. Ich forciere sie natürlich nicht, aber wenn mal eine kommt, dann kommt sie halt. Ich spür sie gut und kann gut gegensteuern. Das hilft mir natürlich dabei, die Werte eher tief zu halten. Also tief im "Normalbereich", was sich dann im HbA1c niederschlägt.


    Das hilft jetzt natürlich nicht wirklich. Aber ich meine schon von einigen gelesen zu haben, dass sie ihren HbA1c durch ein CGM, oder neu auch das Libre, markant senken konnten, ohne dabei die negativen Begleiterscheinungen zu erleiden. Vielleicht wär das der Weg. Neben all den bereits geschriebenen Tipps hier.

  • CGM habe ich (meist läuft es auch, wenn nicht gerade eine größere Pause ist) u. trotzdem kriegt man das nicht aus dem Kopf.


    (Oder gerade deswegen, weil ich weiß, daß das Ding gern mal Pause macht?) :whistling:

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

    Einmal editiert, zuletzt von Oktober ()