Lantus anpassen. Richtig so?

  • Ich hab schon öfters bei mir gemerkt, dass Lantus garnicht die schöne, gleichmässige und 24 Stunden Wirkung hat wie oft behauptet wird.


    Hier ein Mitglied mit ähnlicher Problemaktik:
    Lantus, Toujeo oder was ?



    Die blaue Kurve im Anhang entspricht in etwa auch dem was ich bei mir festgestellt habe.


    Derzeit spritze ich 10 Lantus zum Frühstück (7:00) und dazu noch 4 Einheiten Humalog Bolus.
    Am Wochende habe ich für 7:00 den Wecker gestellt, Lantus gespritzt und dann weitergeschlafen.


    Dann erst um 10:00 gefrühstückt. 3 Stunden später, was laut Grafik ja auch der Zeitpunkt ist wo Lantus anfängt am stärksten zu wirken.
    Ich denke das hat sich dann mit dem Bolus überschnitten.


    Laut Doc soll ich die 14 Einheiten (10 Morgens, 4 Abends) durch 14 Toujeo Abends ersetzen und mich dann geduldig an die richtige Dosis rantasten.


  • Laut Doc soll ich die 14 Einheiten (10 Morgens, 4 Abends) durch 14 Toujeo Abends ersetzen und mich dann geduldig an die richtige Dosis rantasten.


    Hört sich vernünftig an. Viel Erfolg! Und die Geduld nicht verlieren ;)

    Mit den Ruhezeiten ist nicht zu spaßen, vor allem beim Hefeteig!

  • Toujeo IST Lantus, nur höher konzentriert. Und da Lantus über eine Kristallbildung am Injektionsort verzögert, das Toujeo noch höher konzentriert ist - so fallen mehr Kristalle aus. Lokale Konzentration höher, die Löslichkeit ist aber die selbe -> weniger aktiver "Rest".


    Wenn du ganz davon wegwillst, nimm Levemir. Das kristallisiert gar nicht, bindet sich aber reversibel an Albumin um sich temporär zu deaktivieren. Das MUSST du aber 2-3 mal am Tag nehmen, ich stehe bei 2 x. Eine Kombination beider Verzögerungsmechanismen wäre dann Tresiba. Was angeblich keinen Mehrwert hat.


    Levemir hat aber auch einen Wirkgipfel ca. 2-4 Stunden nach Injektion. Zumindest bei Mengen, die größer als 4-5 IE sind merke ich das deutlich. Für die Tagesdosis berücksichtige ich das beim Frühstücksbolus und Nachts habe ich so eine kleine Dosis, dass es sich nicht auswirkt. Wenn ich die Dosierung so runternehme, dass ich den Wirkgipfel nicht ausgleichen muss, wird die Versorgung im Tagesablauf so dürftig, dass ich ständig korrigieren muss.


    Die 24 Stunden optimale Basalversorgung scheint es für viele nicht zu geben. (außer vielleicht Tresiba) Man muss wohl die Variante nehmen, die einen im Alltag am wenigsten stört.

  • Nach zwei Wochen BZ Achterbahn heute morgen die Überraschung. Sehr schöner BZ Verlauf über die Nacht hin und auch der Morgen gut.
    Um ehrlich zu sein dachte ich Anfangs das Libre hätte eine Macke, so einen schönen Verlauf hatte ich schon lange nicht mehr.
    Vor Freude höre ich garnicht mehr auf zu messen. :woot:


    Spritzen, Essen und sonst auch alles wie gewohnt, daran kann es nicht liegen.
    Mit der Umstellung auf Toujeo werde ich wohl noch etwas warten.

  • Ich nehme mein Lantus möglichst früh, oder gegen Mittag. Dieses Insulin wirkt so träge und nachhaltig, dass man Änderungen (z.B. 2 Einheiten mehr oder weniger) erst ein bis zwei Tage später bemerkt. Mir gefällt das und ich komme gut damit klar. Ich habe auch schon mal mein Basal vergessen und dann am nächsten Tag normal weiter gespritzt. Auswirkung: so gut wie keine. Lantus splitten finde ich absurd. Da hätte ich ja beim altertümlichen Protaphane bleiben können. Aber das sind natürlich nur meine eigenen Eindrücke. Jeder ist anders. :)

    -Please stand by-

  • Ja, das ist schon individuell. Mir hat ein Aufsplitten ein bisschen was gebracht: Offensichtlich habe ich gegen Mittag einen vergleichsweise geringen Insulin- (und damit auch Basal-) Bedarf. Früher habe ich spät abends eine Ladung Lantus gespritzt mit der Folge, dass es seine Wirkung langsam über Nacht entfaltet hat, meinen Aufsteh-Anstieg ein bisschen gebremst hat und danach voll eingeschlagen hat - zumindest bis zum Nachmittag / Abend. Folglich war ich mittags immer (zu) niedrig und am späten Nachmittag gelegentlich etwas höher. Jetzt splitte ich mittags & spät abends und es verteilt sich besser und sorgt bei mir für glattere Verläufe.
    Ist also bei mir gar nicht absurd. :)


    Man kann da bestimmt unglaublich viel anpassen und sich mit Basalratentests in Hungersnöte begeben. Aber wenn man ungefähr ohne durch Basal verursachte Hypos durch den Tag (und die Nacht) kommt, ist schon viel gewonnen. Eventuelle Anstiege kann/muss man evtl mit einem Schuss Bolus ausbessern. Das ist zwar nicht lehrbuchmäßig, aber auch kein großes Problem und durchaus gängig

  • Also bei mir ist es so, dass das Lantus nach 2-3 Stunden den BZ stark nach unten drückt.
    Zuviel Lantus am Abend hat bei mir immer zu Hypos in der Nacht geführt.
    Das lässt sich zwar durch weniger Einheiten reduzieren, aber dann reichts nicht mehr über den Tag hin.


    Ich bin jetzt bei 5 Einheiten um 19:30, damit habe ich einen schönen Verlauf über die Nacht hin.
    Dann 10 Einheiten um 7:00. Ohne Frühstück muss ich um 9:00/10:00 eine BE nachschieben, danach ist der Tagesverlauf aber absolut glatt.
    Mit Frühstück spritze ich eine Einheit Humalog weniger. Dann passts.

  • Scheint, dass du dich inzwischen an "deine" Dosis heran getastet hast. Glückwunsch, dass es jetzt so gut paßt :thumbsup:

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Hallo,


    ich denke, dass du deinem Arzt vertrauen kannst.
    Ich habe die bzw. deine Lantus-Dosis mal durchgerechnet und diese mit der gleichen Toujeodosis verglichen.
    Im Anhang die theoretischen Beispielkurven, die theoretisch belegen, dass Toujeo sogar etwas gleichmäßiger wirkt, wie die gesplittete Lantusdosis.
    Aus den Beispielkurven kann man auch erkennen, dass ca. 20% mehr Toujeo benötigt wird, als wie vom Lantus.
    In der Arzneimittelinformation vom Hersteller steht geschrieben, dass bei der Umstellung von Lantus auf Toujeo 10 – 18% mehr Toujeo gebraucht wird. Im umgekehrten Fall 20% weniger Lantus wie Toujeo.


    Ob ich das Beispiel richtig mit dem Frühstück um 10.00 Uhr verstehe, weiß ich nicht.
    Es wird wohl so sein, dass beim späten Frühstück um 10.00 Uhr das Insulin stärker gewirkt hat, als wie bei dem normalen Frühstück um 7.00 Uhr.
    Wenn ich diesen Fall richtig interpretiere, dann liegt das nicht am Insulin, sondern daran, dass wir im Liegen weniger Insulin verbrauchen, als in aufrechter Position.
    Das Insulin hat also in den drei Stunden von 7–10 Uhr eine etwas stärkere Wirkung gehabt, als sonst.


    Die Grafik im Anhang zeigt, dass Du deinem Arzt vertrauen kannst.


    Mit Gruß