Dexcom: Einwilligungserklärung/Datenschutz

  • Hallo,


    ich hoffe, ich bin mit meinem Beitrag in der richtigen Rubrik. Ansonsten, bitte verschieben.


    Heute habe ich von Dexcom ein Schreiben erhalten mit einer Einwilligungserklärung zum Weitergeben meiner Gesundheitsdaten, auch an deren Versanddienstleister. Falls ich nicht einwillige, wäre eine weitere Versorgung mit Dexom Produkten ab dem 1.9.17 nicht mehr möglich.


    Ich fühle mich genötigt. Wie seht Ihr das?


    Grüße von Aha

  • Das ist nunmal deutsches Recht mit dem Datenschutz. Die lagern den Versand aus und ohne deine Einwilligung dürfen die Deine Adressdaten nicht weitergeben.
    Ich muss mir für einen Zählerantrag mittlerweile auch eine Einwilligungserklärung unterschreiben lassen, das die Daten an das EVU weitergeleitet werden...


    Warum fühlst Du Dich da genötigt?

  • Hab heute auch Post bekommen so steht es bei mir :
    Ihre personenbezogenen Daten werden entsprechend der geltenden Datenschutzgesetze verarbeitet und nur zum Zweck Ihrer Versorgung mit Medizinprodukten zur kontinuierlichen interstitiellen Glukosemessung und einer hierzu erforderlichen Kontaktaufnahme mit Ihrer Krankenkasse, Ihrer verordnenden Praxis und den zur Lieferung beauftragten Versanddienstleistern (ggfs, aus anderen EU-Mitgliedsstaaten) verarbeitet und weitergegeben. :pupillen:

    Pour en arriver la

  • Zitat

    Und wofür benötigt der Versanddienstleister seine "Gesundheitsdaten"? (falls das da wirklich so drinsteht)


    Hab den Brief auch bekommen, davon steht da nix und die wollen die auch nicht...

  • Ich finde das auch sehr befremdlich.
    Wozu ein Versanddienstleister meine Diagnose kennen muss, um Päckchen zu frankieren, entzieht sich meinem Verständnis.
    Mutmaßlich ist aber der Adressdatensatz für den im Ausland sitzende Versanddienstleister ohne die personenbezogene Diagnose im Verkauf an Dritte sonst nix wert.


    Noch weiss ich nicht, wie ich darauf reagieren soll.
    Diese "Vogel friss, oder stirb"-Mentalität stößt mich ab. Gäbe es eine gleichwertige Alternativen, die ohne Datenweitergabe oder-verkauf auskämen, würde ich das Produkt wechseln.


    Aus dem selben Grund nutze ich kein Dexcom G5, das jeden einzelnen Wert nach Amerika funkt.
    Was geht es irgendwelche Firmen in Amerika an, wie gut oder schlecht es mir am Donnerstag, 2 Stunden nach dem Essen geht?

    Einmal editiert, zuletzt von Orion ()

  • Hi,


    in der Einwilligungserklärung Datenschutz muss ich unterschreiben:


    ...Ich willige ebenfalls ein, dass die Dexcom Deutschland GmbH diese Daten an meine Krankenkasse sowie an meine verordnende Praxia weitergibt und dass die Dexcom Deutschland Gmbh meinen Namen und meine Anschrift den von uns mit der Lieferung des Dexcom Systems beauftragten Versanddienstleistern zur Verfügung stellt. Ferner bin ich damit einverstanden, dass die Dexcom Deutschland GmbH meine Gesundheitsdaten wie oben genannt, welche ich zum Zweck der Versorgung mit dem verordneten Dexcoom System mitgeteilt habe, verarbeitet und speichert.



    Ich bin vorsichtig mit der Weitergabe von Daten. Es ist nicht verfolgbar, wo sie landen werden und wer sie wie nutzt. Was mich ärgert: ich brauche das Dexcom.


    Ein anderes Beispiel: ich war nach einer schweren OP in der Reha, habe dort die psychologische Beratung in Anspruch genommen. Als ich mal meine Akte transportieren sollte, habe ich natürlich reingeschaut. Und fand darin Daten, die nur aus der Beratung stammen konnten. Das hat mich erschreckt.


    Schönen Tag noch


    Aha

  • Also ich finde das jetzt nicht so gruselig.


    Versicherungsträger und Arzt kennen die Diagnose sowieso und dass die Daten bei Dexcom gespeichert werden, ist doch eigentlich Standard. Bei jeder Bestellung im Internet willigt man mit dem Häkchen bei den AGB auch in die Speicherung ein. Wenn du in ein Krankenhaus gehst, musst du inzwischen auch schriftlich einwilligen, dass deine Daten elektronisch gespeichert werden.


    Was die psychologische Beratung in der Klinik angeht, so ist es klar, dass die auch in der Akte landet. Das hängt zum einen mit der Dokumentationspflicht (gesetzlich vorgeschrieben) zusammen und zum anderen damit, dass jeder an der Behandlung Beteiligte Zugriff auf alle (evtl) relevanten Informationen hat. Im Krankenhaus gilt aber auch noch die Schweigepflicht, die sicher stellt, dass niemand, der nicht zum Behandlungsteam gehört, Zugriff auf die Daten hat.


    Bei uns in der Klinik war es zumindest so, dass ich keine Akte einsehen konnte, mit der ich nicht direkt zu tun hatte. Wenn ich das tun wollte, dann ging das nur mit schlüssiger Begründung (z.B. Übernahme des Patienten auf meine Station etc).


    Natürlich macht es einem teilweise etwas Angst, dass überall Daten gespeichert sind. Wo es geht, widerrufe ich mein Einverständnis oder schränke es ein. Im Grunde genommen sind wir in Deutschland und er EU noch relativ gut dran, da die Gesetze zum Schutz der Daten ernster genommen werden als z.B. In den USA.

    LG, Angi :urlaub


    Läuft bei mir. Nicht rund. Und rückwärts. Und bergab. Aber läuft

  • Gäbe es eine gleichwertige Alternativen, die ohne Datenweitergabe oder-verkauf auskämen, würde ich das Produkt wechseln.

    Eine andere Alternative wäre, in ein anderes Land zu ziehen.
    Außer in Deutschland macht man sich wohl nirgendwo so ins Hemd mit dem Datenschautz.
    Weitergegeben wurden die Daten immer schon, aber da die Datenschutz-Paranoia immer mehr um sich greift, werden die Leute jetzt durch das Einholen der Erlaubnis erst draufgestoßen.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Zitat

    Eine andere Alternative wäre, in ein anderes Land zu ziehen.
    Außer in Deutschland macht man sich wohl nirgendwo so ins Hemd mit dem Datenschautz.
    Weitergegeben wurden die Daten immer schon, aber da die Datenschutz-Paranoia immer mehr um sich greift, werden die Leute jetzt durch das Einholen der Erlaubnis erst draufgestoßen.


    Genau so sieht es aus...

  • Wohl wahr! Ich bin selbst beruflich davon betroffen und mir graut schon davor, das alles umsetzen zu müssen. Die praktischen Auswirkungen sind gering, aber der Aufwand, den man mit den einzuholenden Zustimmungen hat, ist enorm.


    Genau wie hier. Ich war auch erst verwirrt, als ich den Brief bekommen habe, aber eigentlich ist es banal. Dexcom hat auch gar keine Gesundheitsdaten von mir, von der Diagnose einmal abgesehen. Und die ergibt sich aus der Nutzung des Systems sowieso.
    Aber auch Name und Adresse sind personenbezogene Daten. Irgendwie scheint es nur extreme zu geben. Google & Co. scheren sich überhaupt nicht um Datenschutz, der deutsche GEsetzgeber übertreibt es.....

  • Ich kann die verschiedenen Standpunkte verstehen. Mich hat das "wenn - dann" gestört. Ich mag keinen Druck! Da ich auf das Dexcom angewiesen bin, empfinde ich Abhängigkeit. Und die macht wütend. Mir ist lauch klar, dass wir immer transparenter werden. Datenschutz und die Handhabung hat mit Menschen zu tun. Ich bin bewusst nicht auf Facebook. Und als ich auf das Schreiben reagierte, war ich überarbeitet und dünnhäutig.


    Schönen Sonntag


    Aha