Diabetiker im Arbeitsalltag

  • Ach, irgendwie lustig, wenn Leute genau das Klischee erfüllen. Ist zwar jetzt privates Zockerumfeld und nicht Arbeit, passt aber so schön zu der "Ich-kenn-Typ2"-Theorie:

    Zitat


    oh mist und soweit ich weiß ist sprizen schon hoher zucker oder

  • Das ist eigentlich echt seltsam....dieses Erlebnis mit "darfst du das überhaupt essen?" habe ich überhaupt nicht. Nur direkt nach der Diagnose wollte meine Mutter und meine Oma wissen, ob ich denn jetzt ihren selbstgebackenen Kuchen noch essen dürfte. :love:
    Aber seitdem nichts.... Lustig ist, dass ich bei jedem Büro-Umtrunk diejenige bin, die den Sekt pur trinkt, weil der O-Saft mir zu ungesund ist! :D


    Lg Hubi

    "Sing this corrosion to me!"

    (Stoßseufzer eines unbekannten Seglers)

  • kenne ich :D

    .
    Schöne Grüße
    mahell.


    "Die es gut meinen, das sind die Schlimmsten."
    Paracelsus, Theophrastus Bombast von Hohenheim.


  • Aber back-to-topic Arbeitsalltag.


    Ich bin ja auch relativ frei und spritz mich auch "rücksichtslos" im Büro. Meistens machen die anderen eh irgendwas anderes. da achtet keiner nur auf mich.


    Wahrscheinlich darf ich aber noch auf ne externe Schulung dieses Jahr und weiß auch noch nicht genau, wie selbstverständlich ich es Hand haben soll. Aber ich glaub, je selbstverständlicher man damit umgeht und je weniger Tamtam man drum macht, um so weniger fällt es auch auf.


    Meistens schaut eh keiner so richtig hin, wenn man die Blicke nicht grade auf sich zieht. Ich behaupte mal, dass in 95% der Fälle an denen ich mich am Tisch gespritzt habe, das keiner mitbekommen hat auch nicht die am selben Tisch sitzen. In einem Arbeitsumfeld mit stets den selben Kollegen ist es eh wurscht, die bekommen es mit der Zeit mit und denen würde ich das auch nicht verschweigen.


    Anders wars mal, als ich als Consultant bei wechselnden Kunden gearbeitet habe. Da ist man stets mit neuen Leuten konfrontiert, die man erstmal nicht einschätzen kann. Da man für teures Geld und immer als Superspezialexperte mit Anwartschaft auf Halbgott :D verkauft wird gibts da auch mitunter Leute, die sich freuen, wenn sie irgendwas negatives an einem finden, wenn schon nicht fachlich, dann wenigstens persönlich. Da bin ich am Anfang auch immer etwas vorsichtig gewesen und hab mir das ein oder andere Mal eine Pumpe gewünscht, wo man eben etwas diskreter "Bolen" kann. Wenn man mal das Kantinenfutter falsch eingeschätzt hat und dann mitten im Meeting eine Hypo bekommt ist auch nicht so angenehm.


    Hat mich zwar anfangs etwas Überwindung gekostet, hab mir aber nie was verkniffen oder bin gar aufs Klo gerannt zum spritzen. Hatte dann auch stets Glück und schnell ein gutes Verhältnis zu den "Kollegen" beim Kunden aufgebaut. Bin trotzdem ganz froh, dass ich jetzt kein Consulting mehr mache und "feste" Kollegen habe und ne Pumpe mit Handy-Fernbedienung :D Zeitweise sogar ein CGM, wobei ich das messen immer unproblematisch fand. Wahrscheinlich macht man sich da eh selbst mehr Gedanken als die anderen.

  • Also ich bin jetzt fast 18 Jahre dabei und habe eigentlich keinerlei Probleme. Bei meinen Eltern hat es am Längsten gedauert - die haben immer gefragt "darfst Du das essen?".


    Am Tag bin ich bei etlichen verschiedenen, manchmal bekannten, manchmal auch neuen Kunden. Messen mit dem Libre geht absolut unspektakulär weil die Kunden denken das ich mal kurz aufs Handy schaue. Den Sensor habe ich immer innen/unten am Oberarm so das die Bewegung dahin absolut nicht auffällt.
    Mein Pen sieht so aus wie ein Kuli und wenn ich an dem etwas "herumspiele" und ihn dann auf meinen Oberschenkel absenke - ich spiele halt mit dem Kuli. Ja, ich spritze meist in den Oberschenkel und ja, ich spritze durch die Jeans und ja, das ist unhygienisch und ja, das mache ich schon 18 Jahre so ohne irgendwelche Auswirkungen.


    Schön ist es immer wenn mir ein Kaffee angeboten wird: "mit Milch?", "ja bitte viel Milch", "auch mit Zucker?", "nein danke, den habe ich selber". Manche fragen nicht weiter, manche schweigen betreten und manche fragen auch und es ergibt sich ein Gespräch zum Diabetes. Man glaubt ja gar nicht wie viele Diabetiker unter uns sind.
    Etwas direkter wird es wenn ich Kuchen o.ä. angeboten bekommen. Da sage ich ganz klar die Wahrheit das ich Diabetes habe, ob ich möchte und dann wegspritzen muss oder ob ich nicht möchte wegen dem BZ.


    Je offener man mit dem Thema umgeht desto einfacher ist es.

    Man kann ohne Tiere leben aber es lohnt sich nicht (H.Rühmann)

  • Das ist eigentlich echt seltsam....dieses Erlebnis mit "darfst du das überhaupt essen?" habe ich überhaupt nicht. Nur direkt nach der Diagnose wollte meine Mutter und meine Oma wissen, ob ich denn jetzt ihren selbstgebackenen Kuchen noch essen dürfte. :love:
    Aber seitdem nichts.... Lustig ist, dass ich bei jedem Büro-Umtrunk diejenige bin, die den Sekt pur trinkt, weil der O-Saft mir zu ungesund ist! :D


    Lg Hubi


    Moin Hubi,
    und gleichzeitig erweitern sich die Kenntnisse über den Restzucker gehalt der verschiedenen Schaumwein Typen, wie sie zwischen halbtrocken (Demi sec) bis brut und ev. für uns süße das untere Ende der Skala einen sans dosage Champagner.
    Ich fand den Tag und die Zeit für diese kleine Exkursion als geeignet.


    Mit trockenem Mund grüßt


    Hinerki