Insulinanpassung bei Grippalen Infekt

  • Guten Morgen Leute,
    habe seit 11 Jahren das erste mal wieder einen Grippalen Infekt,
    mein Bz. steigt natürlich und ich habe keine Ahnung wie weit ich mit Erhöhung von Insulin gegensteuern kann und darf.
    Habt Ihr ein paar Tipps für mich in Bezug auf Basal und Bolus.


    Danke schon mal

  • Ich hatte im Januar eine echte Influenza (die Grippe-Welle, die Anfang des Jahres sehr viele Menschen erfasst hat). Zeitweise musste ich die dreifach erhöhte Menge Bolus-Insulin zur Korrektur spritzen, obwohl ich nichts gegessen habe. Der BZ stieg auf Werte über 300.
    Gute Besserung!

  • Moin,


    da bin ich gespannt wie bei Typ 1 bei einer Infektion vorgegangen wird.
    Wenn ich Typ 2 das hätte, würde ich wenn der BZ nicht durch Kh. erhöht ist, den durch einen Infekt erhöhten BZ vorsichtig mit Bolus IE korrigieren.


    Das ist kein Rat sondern nur meine Methode.


    MlG


    Hinerki

    Einmal editiert, zuletzt von hinerki ()

  • Hallo und erstmal gute Besserung!


    Ich bin noch zu kurz dabei um eine qualifizierte Antwort geben zu können, bin aber auch gespannt auf die Antworten der Erfahrenen...
    Ich war seit Diagnose glaube ich 2x erkältet und hab irgendwie versucht mich mit normalen Korrekturen durchzumogeln.


    LG

  • da bin ich gespannt wie bei Typ 1 bei einer Infektion vorgegangen wird.


    Laut Profil ist Robbi Typ 2, wie du und ich auch.


    ich habe keine Ahnung wie weit ich mit Erhöhung von Insulin gegensteuern kann und darf.


    Kommt ein wenig darauf an, wie mutig du bist und wie erfahren mit eigenen Therapieanpassungen. Grundsätzlich wirst du in fast allen 'offiziellen' Beiträgen finden, dass man das mit seinem Arzt besprechen und gaaanz vorsichtig die Insulinierung erhöhen soll.


    Ich sage dir jetzt, ohne Aufforderung zum Nachmachen, was >ich< täte. Ich würde zunächst einen Vorrat an Traubenzucker bereit halten und meine Faktoren sowohl für zugeführte KH als auch zur Korrektur um 50 % erhöhen und schauen, was das bewirkt. Wenn das nicht reicht, würde ich je nach Ausmaß zur jeweils nächsten Mahlzeit weiter um 20 %-Punkte erhöhen, bis der postprandiale BZ wieder etwa da ist, wo er sein soll. Bei meinem letzten Infekt (ohne echten Ausbruch der Krankheit) war ich bei 70% mehr Bolusinsulin. Hab aber auch schon von Leuten gelesen, die schließlich bei + 180 % gewesen sein sollen.


    Die Basalrate würde >ich<, wenn's mit der Boluserhöhung einigermaßen funktioniert, unangetastet lassen. Das Problem ist immer das selbe: Ist das Basal erstmal drin, dann wirkt es auch. Wär doch ärgerlich, wenn der Infekt abklingt, es einem endlich wieder besser geht, und man dann wegen des erhöhten Basals den Kampf mit der Hypo an der Backe hat. Da würde ich persönlich lieber zwischen den Mahlzeiten noch den einen oder anderen 'Korrekturschuss' vorziehen.


    Bei einem Typ 1 oder 3c wäre es sicher auch noch eine gute Idee auch die Ketone im Blick zu behalten. Bei Typ 2 ist das vermutlich eher zu vernachlässigen.


    Liebe Grüße und gute Besserung vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Würde es mir etwas bringen wenn ich vorübergehend zusätzlich Metformin nehmen würde?
    Ich habe noch eine fasst volle Packung 850 mg hier liegen.


    Arbyter
    Diadok ist in Urlaub, Hausarzt kannste vergessen.
    Basalinsulin ist bei mir Protaphane, eine Erhöhung halte ich für Sinnlos,
    Abends 23.00 Uhr spritze ich 36 Ie, da ich morgens immer sehr hoch war sollte ich in vierer Einheiten erhöhen,
    bis es morgens passt. Bei 60 Ie habe ich aufgehört, weil keinerlei Änderungen eingetreten sind.
    Diadok hat mich dann wieder auf 36 gesetzt.
    Ich habe das Gefühl ob ich das spritze oder nicht ist egal.
    Ich hatte mein Bolus (Fiasp) wegen einer Kortisonspritze , vor zwei Wochen, um 20% erhöht, was auch ausreichte.
    Also habe ich gestern meine Faktoren erhöht, Morgens von 10 auf 11 den Rest des Tages von 7 auf 8,
    ebenfalls morgens um 5.00 Uhr von 7 auf 9 Ie und hatte heute schon bessere Werte.
    Scheint der richtige Weg zu sein.
    Mal weiter beobachten.


    Ps:
    war heute zum Hausarzt hat Blut abgenommen und ins Labor geschickt,
    Morgen gibt es die Ergebnisse, dann will er entscheiden was gemacht wird.

  • Wenn ich sowas hab, spüre ich keine Auswirkungen auf den BZ, drum kann ich da leider keinen Tipp aus eigener Erfahrung geben. Ich würde grundsätzlich vorsichtig korrigieren, da es dir ja so schon bescheiden geht und du keine Hypos brauchst, stell ich mir vor. Geht ja wieder vorbei.


    Aber zum Thema Protaphane würd ich dir raten, bei nächster Gelegenheit mit deinem Arzt über Alternativen zu reden. Ich hatte das auch seit meiner Diagnose und wie du hab ich zeitweise das Gefühl gehabt, dass es kaum einen Unterschied macht, ob ich das spritze oder nicht. Seit ich umgestellt hab (auf Tresiba, aber das ist bei euch ja keine Alternative, wie ich les), merk ich einen deutlich stabileren Zuckerverlauf sowie einen markant gesunkenen Basalbedarf. Und weniger Insulin spritzen müssen ist ja keine schlechte Sache. Würds mal ausprobieren.


    Ansonsten wünsch ich dir gute Besserung und hoffe, dass sich deine Werte bald wieder beruhigen.

  • Würde es mir etwas bringen wenn ich vorübergehend zusätzlich Metformin nehmen würde?
    Ich habe noch eine fasst volle Packung 850 mg hier liegen.


    Würde ich persönlich jetzt während der Infektphase nicht machen. Erstens ist dann kaum zu beurteilen, welche Stellschraube welche Veränderung gebracht hat. Zweitens und für mich noch wichtiger: Dann hast du keinen Anhaltspunkt bezüglich der Insulindosissteigerung, wenn dich das nächste Mal ein Infekt heimsucht.


    Abends 23.00 Uhr spritze ich 36 Ie, da ich morgens immer sehr hoch war sollte ich in vierer Einheiten erhöhen, bis es morgens passt. Bei 60 Ie habe ich aufgehört, weil keinerlei Änderungen eingetreten sind.


    :rofl
    Aber an dieser Stelle könnte das Metformin nützlich sein. Wenn ich davon ausgehe, dass du nicht jede Nacht Kühlschrank und Süßigkeitenschublade leer futterst, dann dürfte der nächtliche Anstieg am Ehesten von der Glucoseproduktion und -ausschüttung aus der Leber kommen. Was ist eine der Hauptwirkungen von Metformin? Es hemmt die Gluconeogenese der Leber! Ich meine gelesen zu haben, ab 1000 mg täglich komme es zu einer signifikanten Senkung des Nüchtern-BZ gegenüber Placebos, und als effektivste Dosierung gelte derzeit 2000 mg. Da sich nach meinem Kenntnisstand (und meinem eigenen Eindruck) Metformin und Insulin problemlos vertragen, wäre das, wenn du es gut vertragen hast, vielleicht mal ein nettes Thema für das nächste Schwätzchen beim Diabetologen. Oder eben Kochlöffels Vorschlag folgend, auf ein anderes langwirkendes Insulin umzustellen.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Hallo,


    Ich erhöhe, bei einer Grippe mit Fieber, sowohl den Bolus als auch das Basal.
    Dabei orientiere ich mich am Fieber pro Grad -über 37,5 C -rechne ich mit ca 20%höherem Geamtnsulinbedarf.
    Eine Bekannte von mir, auch Typ-1-Diabetikerin kommt mit ca 15 % mehr Insulin aus.
    Es muss also ein wenig ausgetestet werden-


    Wünsche Dir eine schelle Genesung

    Einmal editiert, zuletzt von nikp ()

  • Arbyter
    Metformin habe ich abgesetzt weil ich es eben nicht vertragen habe,
    im November letzten Jahres hatte ich genug,
    genug von den Darmkrämpfen, Blähungen, Durchfällen usw.
    Im November habe ich mich dann in der Öffentlichkeit zwei mal eingeschissen
    und das war es dann.
    Werde es auf Dauer nicht wieder nehmen.
    Aber auch jetzt nicht, deiner Argumentation kann ich folgen.l
    Danke für die Analyse.
    Wegen Protaphane werde ich demnächst mit dem Diadok sprechen, steht schon auf meiner Liste

  • habe heute ein Antibiotika bekommen
    der CRP Wert sollte unter 5 sein sind bei mir 63,2
    was immer das heißen mag.
    Leukos mit 12,3 leicht erhöht.

  • der CRP Wert sollte unter 5 sein sind bei mir 63,2 was immer das heißen mag.


    Bis du eine besser Antwort bekommst, hier erstmal mein mein angelesenes Laienwissen.
    CRP (C-reaktives Protein) ist ein Eiweiß des Immunsystems, das bei einer akuten Entzündung gut und reichlich von der Leber ins Blut ausgeschüttet wird. Es bindet an tote Immunzellen und körperfremde Oberflächen (z. B. Bakerien) und bietet sie damit den Fresszellen zum Abendessen an.


    Und da der Arzt dir ein Antibiotikum verordnet hat, geht er davon aus, dass die Entzündung durch eine bakterielle Infektion ausgelöst wurde.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!