Minimed 640G

  • Hallo zusammen,
    ich habe seit ein paar Monaten die Minimed 640G von Medtronic und würde gerne wissen, ob man Insulin einfach so abgeben kann, ohne Einheiten einzugeben.


    Wenn zum Beispiel Luftblasen im Schlauch sind, wie bekomme ich die raus, ohne einen Bolus in Auftrag zu geben? ?( Also am besten genauso wie beim Reservoir füllen/ wechseln.


    Ich möchte das gerne so machen, da es etwas schneller geht und dann auch kein aktives Insulin angezeigt wird.
    Da ich es ständig vergesse beim Arzt nachzufragen, versuche ich hier mal mein Glück und ich hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.
    Vielen Dank und liebe Grüße :)

  • Ich würde es über die Option "Kanüle füllen" unter "Reservoir und Set" machen - dabei kannst du eine bestimmte Menge Einheiten (maximal 5,1 IE) abgeben. Das macht er dann selbstständig. Wenn du siehst, die Luftblase ist raus, kannst du auch einfach wieder abbrechen.

  • … genau so würde ich auch vorgehen;


    Katheter abkoppeln und dann Reservoir/Set, Kanüle füllen.
    Ich habe da immer 2E hinterlegt, denn das reicht genau um das kurze Endstück beim Sure-T-Katheter zu füllen, wenn man nur dieses Teil austauscht.
    Wenn das nicht reicht, einfach noch einmal wiederholen.


    Oder abbrechen, wenn die Luft raus ist, wie schon von Israny beschrieben


    LG "me"

  • wegen der Anzeige "aktives Insulin" vermeide ich den Bolus auch, aber es dauert halt schon ein bisschen, bis z.b. die Luftblase endlich rausgeht - da habe ich dann einfach abgekoppelt und euf neues Reservoir, füllen etc. gedrückt...etwas umständlich, aber wie alles an der 640G supersicher.... :D
    cd63

    Grüße nest

  • Das Reservoir brauch man glücklicherweise nicht gleich rückwärts und vorwärts zu nuddeln, es reicht, wie schon von "me" beschrieben, die Schlauch/Kanülenfüllfunktion.


    Wenn ich die Luftblase ohnehin beim Katheterwechsel entdeckt habe (und, sofern das Reservoir noch voll genug ist, den Schlauch nicht mittausche) stecke ich die frische Nadel auch gerne in eine fast leere Ampulle, und fange auf, was vor der Luftblase an Insulin im Schlauch war. Besonders bei umfangreicheren Blasenproblemen (oops, nein so war das nicht gemeint) mag ich das Insulin ungerne verschwenden, und für eine Einzelinjektion zum splitten oder für i.v ist die Restampulle immer noch gut.


    Dadurch, dass bei der 640G das Reservoir nicht einsehbar ist :patsch:, zeigen sich manchmal die schönsten Blasen erst im laufenden Betrieb (und natürlich ist es auch nicht vorgesehen, die Pumpe mit dem Anschluss nach unten zu tragen...


    Dr. Teupe hatte hierzu empfohlen, abends vor dem schlafengehen als Abschlusskontrolle noch einmal den Schlauch auf Blasen zu betrachten, damit das nicht bei einer niedrigen nächtlichen BR zu längeren Lücken und prächtigen Resistenzen am nächsten Morgen führt.


    Wenn ich nur zum "entlüften" am Koppelstück abkoppel, ist bei dem Sure-T leider der Anschluss zu kurz um das Insulin vor der Blase aufzufangen.

  • Wenn ich die Luftblase ohnehin beim Katheterwechsel entdeckt habe (und, sofern das Reservoir noch voll genug ist, den Schlauch nicht mittausche) stecke ich die frische Nadel auch gerne in eine fast leere Ampulle, und fange auf, was vor der Luftblase an Insulin im Schlauch war. Besonders bei umfangreicheren Blasenproblemen (oops, nein so war das nicht gemeint) mag ich das Insulin ungerne verschwenden, und für eine Einzelinjektion zum splitten oder für i.v ist die Restampulle immer noch gut.


    Nicht jede Sparsamkeit ist wirklich gut.............da stellen sich mir von hygienischer Seite und als MA im Krankenhaus die Nackenhaare auf! Tut mir leid, aber ich bin da sehr direkt...
    Man kann übriges Insulin auch in Gießwasser für die Zimmerpflanzen geben....sie wachsen mit dieser Hormonkur angeblich besser!
    Dass du als Dr.-Teupe-Geschulter noch einen so hohen BZ hast, dass du i.v.-Gaben tätigst, lässt mich verwundern!? Klar, der Schlauch hatte evtl. doch zu viele Blasen, dann kann das schon vorkommen............. :whistling: , aber der Enlite oder was du nun tatsächlich hast (ist nicht so ganz eindeutig), müsste das schon vorher melden!
    Eine weitere Empfehlung zum Verhindern von Luftblasen: das Reservoir schon am Vortag füllen und bei Zimmertemperatur stehen lassen!
    cd63

    Grüße nest

    2 Mal editiert, zuletzt von nest ()

  • Nicht jede Sparsamkeit ist wirklich gut.............da stellen sich mir von hygienischer Seite und als MA im Krankenhaus die Nackenhaare auf! Tut mir leid, aber ich bin da sehr direkt...


    Da hast Du sicherlich recht, ich gehe (für mich) davon aus, dass das bei einer neuen Nadel ein geschlossener Kreislauf ist, und das Insulin mit nichts ausser den Innenseiten von Ampulle, Reservoir, Schlauch in Kontakt war. Seit der unangenehmen Erfahrung als die Praxis, in der ich seinerzeit betreut wurde, überraschend geschlossen hatte, und meine Hausärztin dann zwischen Weihnachten und Neujahr nicht bereit war Insulin zu verschreiben weil das ihr Budget überlastet hätte, bin ich auch mit Resten sparsam.


    BZ-Spitzen - passieren. Auch ich schätze nicht jede Mahlzeit immer passend. Viel mehr machen mir jeoch hormonbedingte Spitzen zu schaffen. Zum Aufstehen heute von 90 auf 250 innerhalb einer halben Stunde (bei den 250 hat dann die zu Beginn des Anstiegs gesetzte Korrektur endlich gegriffen). An anderen Tagen 90 flat. In beiden Fällen nach einem glatten Nachtvelauf im Zielbereich, und vergleichbarer Resistenzlage.


    Wenn ich heute morgen hätte Frühstücken wollen, (und nicht bei einem ISF von 90 schon 4IE Korrektur intus gehabt hätte) wäre das ein Fall für eine i.v. gewesen. Ich bin froh, sie bei Bedarf einsetzen zu können, benötige sie glücklicherweise jedoch selten.

  • https://abkuerzungen.woxikon.de/abkuerzung/isf.php
    stimmt, was passendes ist nicht wirklich dabei....vielleicht Insulinspritzfaktor??? Aber das ist nicht logisch im Text!
    Bitte ebenfalls um Klarstellung! ?(
    Und trotz allem, s.o. bei Quo, finde ich i.v. nicht ganz ungefährlich in der beschriebenen Weise........vor allem wenn das Insulin nicht direkt entnommen wird, sondern aus einer irgendwann mal sterilen Ampulle....wenn man weiß, wie lange sog. Sterilgut steril gehandhabt wird, sollte man keinesfalls "sammeln"!!! Ohne Worte!!!
    Wenn ich das Erlebnis gehabt hätte, kein Insulin vom HA zu erhalten....würde ich auf jeden Fall immer rechtzeitig an eine neue Verordnung denken..........oder notgedrungen in die Notaufnahme wandern!
    Besser als ne Sepsis durch unsteriles Insulin i.v.! :cursing:
    Danke,
    cd63

    Grüße nest

    Einmal editiert, zuletzt von nest ()

  • Ich tippe mal auf Insulin Sensitivity Factor, die englische Entsprechung für das, was bei uns Korrekturfaktor heißt. Ein ISF von 90 würde somit bedeuten, dass eine iE Insulin eine BZ-Senkung um 90 mg/dl bewirkt.


    Liebe Grüße vom Arbyter

    Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht!

  • Danke Arbyter, genau das ist natürlich gemeint.
    Ich bin in letzter Zeit zuviel mit englischsprachiger Literatur (und Diskussionen zugange, da fallen mir die Abkürzungen aus dem Bereich oft schneller ein als die im deutschsprachigen Raum geläufigen. Viel schlimmer, mir fällt gar nicht auf, dass diese Abkürzung hier weniger bekannt sein könnte, und das ist ein Fehler meinerseits, nicht des Lesenden!


    Den Korrekturfaktor pauschal mit 90 anzugeben ist daher auch hier eine grobe Verallgemeinerung. Zutreffender wäre "sofern keine Resistenzen vorliegen senkt bei mir bei unveränderter Basalversorgung eine zusätzliche Einheit Insulin den BZ zu dieser Tageszeit um 90mg/dl". 4 IE um den Anstieg einzufangen war daher "ganz schön viel Stoff", und beinhaltete eine Anleihe bei der Basalrate der nachfolgenden 2 Stunden (passte übrigens, 2 Stunden und den Weg zur Arbeit später war ich mit 80 am Tiefpunkt der Korrektur, es blieben auch keine Resistenzen mehr für das Mittagessen übrig).

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