Privatverkauf von Sensoren straftrechtlich eindeutig?

  • Ich z. B. habe mir ein kleinen Vorrat angelegt und kann es mir dafür auch mal leisten einen defekten Sensor nicht zu reklamieren vor allem wenn der Defekt zumindest teilweise selbst verschuldet ist.

  • Die Krankenkassen haben bei den Sensoren eine Vereinbarung mit Abbott, der zu Folge je Quartal 7 Sensoren geliefert werden.

    Nicht ganz. Es gibt da eine, die hat noch härter verhandelt und bewilligt nur 26 Sensoren. Das ergibt eine Laufzeit von 364 Tagen, wobei 26 Stunden ohne Werte schon mitgezählt sind. Deren Kunden haben also einen erhöhten relativen Eigenanteil...

    In wie fern und mit wem hat diese Kasse denn härter verhandelt? -so lange nicht gar bekannt ist, was die für die Sensoren blechen, ist das eher ein Diktat für die betroffenen Versicherten.

  • Ich z. B. habe mir ein kleinen Vorrat angelegt und kann es mir dafür auch mal leisten einen defekten Sensor nicht zu reklamieren vor allem wenn der Defekt zumindest teilweise selbst verschuldet ist.

    Da freut sich Abbott und bedankt sich ganz bestimmt bei Dir, denn ein defekter Sensor ist selbstredend vom Hersteller zu ersetzen.

  • Deren Kunden haben also einen erhöhten relativen Eigenanteil...

    Oder sie weiß aus Erfahrung, dass eh hin und wieder Sensoren ausfallen und ersetzt werden. Dann kommen die Versicherten dennoch über das Jahr und die Kasse hat das Geld für einen Sensor gespart.;)

    Defekte Sensoren sind grundsätzlich von Abbott zu ersetzen und nicht von der Kasse. Hatte dies bezüglich mit Abbott bisher keine Probleme.

    Defekte kommen mittler Weile zudem IMHO fast so gut wie gar nicht mehr vor. Kann mich nicht erinnern, wann das letzte mal ein Sensor abgefallen ist.

  • Da freut sich Abbott und bedankt sich ganz bestimmt bei Dir, denn ein defekter Sensor ist selbstredend vom Hersteller zu ersetzen.

    Bitte genau lesen! Ich sprach von teilweise selbstverschuldet und diese muss Abbott natürlich nicht ersetzen. Für mich fallen darunter auch Sensoren, die schlecht messen, aber noch in der Toleranz von Abbott sind. Da wird in der Regel auch nichts ersetzt.


    Defekte Sensoren sind grundsätzlich von Abbott zu ersetzen und nicht von der Kasse

    Genau deswegen ist es für die Kasse ja ein gutes Geschäft, wenn sie den Versicherten zwei Sensoren weniger zur Verfügung stellt. Da im Laufe des Jahres fast immer ein paar Sensoren (auf Kosten von Abbott) ersetzt werden müssen, reichen auch 26 Sensoren (+ die kostenfreien Ersatzsensoren) für das ganze Jahr aus.


    Defekte kommen mittler Weile zudem IMHO fast so gut wie gar nicht mehr vor. Kann mich nicht erinnern, wann das letzte mal ein Sensor abgefallen ist.

    Von meinen 43 Sensoren seit Nutzung der patched App sind nur 27 bis zum Ende gelaufen (63%). Neben gelegentlichen Sensorfehlern, waren die meisten Ausfälle ein dauerhafter Signalverlust irgenwann während der Laufzeit (vermutlich zumindest teilweise auch durch das Handy verschuldet). Die kann ich zwar durchaus reklamieren, aber es ist jedes Mal eine längere Diskussion mit der Hotline, bis sie überhaupt das Problem verstanden hat. Letztes Mal musste ich mehrmals den Sensor scannen und immer wieder 5min Warten (am Telefon) und dafür ich mir meine Zeit echt zu schade.

  • Offen gesagt weis ich nicht, wie Sie feststellen (können), das ein Sensor "schlecht" misst.

    Wenn bei mir einer versagte, hat er einfach gar nicht mehr gemessen, was über die Jahre nur 2mal vor kam.

    Oder der Sensor ist einfach abgefallen, was aber sicher seit über einem Jahr überhaupt nicht mehr vorgekommen ist, da hat Abbott gute Arbeit geleistet.

    Angesichts dieser meiner eigenen Erfahrungen erscheint mir die Sensor-Ausfallrate bei Ihnen wirklich abentheuerlich und nicht nachvollziehbar.

  • Offen gesagt weis ich nicht, wie Sie feststellen (können), das ein Sensor "schlecht" misst.

    Indem ich den Libre-Wert mit der Messung eines sehr genauen Blutzuckermessgerät vergleiche (z.B. ContourNextOne). Selbstverständlich natürlich unter vergleichbaren Bedingungen (absolut konstanter Glukoseverlauf im Normbereich).


    Angesichts dieser meiner eigenen Erfahrungen erscheint mir die Sensor-Ausfallrate bei Ihnen wirklich abentheuerlich und nicht nachvollziehbar.

    Wie schon gesagt, die meisten Ausfälle waren bei mir Probleme mit der Bluetooth-Verbindung. Eine mögliche Mitschuld des Handys kann ich da allerdings nicht 100%ig ausschließen, deswegen bin ich ganz froh, etwas Reserve zu haben. (das war doch die Ursprungsfrage, oder?)

    Aber wenn man den Libre eben als echtes CGM nutzt, dann muss ich diese Sensoren eben auch austauschen, auch wenn das Scannen noch funktioniert.

  • Offen gesagt weis ich nicht, wie Sie feststellen (können), das ein Sensor "schlecht" misst.

    Ganz einfaches Bsp.:

    Sensorfaden knickt beim Setzen. Blutige und Sensorwerte stimmen absolut nicht überein. Hatte ich auch mal größte Sensorabweichung Libre 48 blutig irgendwas um die 145. Zum Glück ist dieser Sensor abgefallen


    oder ein Sensor hat mal fünf Tage Abweichungen zwischen keine Abweichung und 40mg/dl zu tief angezeigt. Laut Abbott misst der Sensor doch innerhalb der Toleranz, ist aber unbrauchbar.


    Enenso die Sensoren, die 40mg/dl zu tief messen. Da bekommt man ab Werten unter 80 keine Werte mehr, nur noch LO. Sehr sinnvoll. Aber das Abbott zu verklickern, ist überhaupt nicht einfach. 40mg/dl zu tief sind noch in der Toleranz..

  • 40 mg zu tief bei "80" ist alles, aber nicht mehr Toleranz. Irgendwo gabs doch eine Richtlinie, die BZ Teststreifen zu erfüllen haben - find die leider gerade nicht.

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Also ehrlich gesagt erschliesst sich mir kein Sinn dieses Beitrags, nicht nur in Bezug auf den Titel des Threads.


    Was bitte willst Du uns damit sagen ? und welche Moralin ohne Substanz sollen wir Euch ersparen ?

  • 40 mg zu tief bei "80" ist alles, aber nicht mehr Toleranz. Irgendwo gabs doch eine Richtlinie, die BZ Teststreifen zu erfüllen haben - find die leider gerade nicht.

    Es gibt ein Clarke-Error-Grid, an dem sich Abbott orientiert (in der Libre-Facebook-Gruppe ist ein Excel-Sheet zum selbst ausprobieren).

    40 mg/dl Libre zu 80 mg/dl blutig ist dort noch im Bereich B und würde noch in der Toleranz liegen. Umgekehrt wäre es hingegen ein Reklamationsgrund, denn damit wäre es in Bereich C (weil dann die Gefahr einer unerkannten Hypo besteht).

    Selbst ein 120 mg/dl Libre zu 250 mg/dl blutig ist noch ganz knapp in B. ;(

    Edit: Auch das 48 mg/dl zu 145 mg/dl von July95 liegt noch auf der Grenze zwischen B und C


    Die DIN-Norm für die BZ-Testgeräte gilt für den Libre leider nicht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gendra ()

  • Das die Messwerte von Blutzucker und dem im Gewebe, wie er von Freestyle Libre ermittelt wird, nicht das selbe sind und folglich gar nicht direkt vergleichbar sind, ist ihnen aber schon klar?

  • Das ist dem Forum hier selbstverständlich bekannt. Es ist hier die Rede von Kontrollmessungen bei konstanten Verläufen und dort sind die Werte mit der berücksichtigten Verzögerung der Werte absolut vergleichbar.

  • Sorry, aber derartige Probleme sind mir, abgesehen von 2 totalausfällen und dem gelegentlichen Abfallen der Sensoren in der Anfangszeit, samt und sonders unbekannt.


    Folgendes gehört zum Grundwissen beim Umgang mit Freestyle Libre:

    Blutzuckerwert und der Wert in Gewebezellen können und müssen nicht gleich sein, der Wert den Freestyle-Libre misst, hinkt dem Blutzuckerwert systembedingt natürlich immer hinterher.

    Es kann folglich scheinbar durchaus zu deutlichen Abweichungen kommen, wenn der Blutzuckerspiegen gerade "in Bewegung" ist, die sollten sich aber innerhalb der laufenden 1/4-1/2 Std. weitgehend egalisieren. Vergleiche sind nur mit den Teststreifen von Abbott sinnvoll und dürfen natürlich keinesfalls zeitnah nach Nahrungsaufnahmen erfolgen.


    Der Sensorfaden wird innerhalb einer Art Kanüle eingeführt, wie der beim Setzen abknicken kann, ohne das beim setzen irgendwie verrissen wird, ist mir schleierhaft. Meiner Erfahrung nach kann der Sensorfaden aber herausrutschen, wenn der Sensor sich nur teilweise von der Haut abgelöst hat. Dann stimmen natürlich auch die Messwerte nicht.


    Und nein, -ich habe mit Abbott keinerlei Verträge oder sonst irgend was, sondern bin ein ganz normaler user ;)

  • Da zitiere ich doch mal den Eingangsthread:

    "Hallo, ich habe noch immer keine eindeutige Aussage bekommen; ob der Privatverkauft von Sensoren im Sinn des Strafrechts eine Straftat ist.

    Der Privat- Verkauf, über die Verkaufsplattformen ist doch sehr, sehr bedenklich.

    Bezahlt wurden die Sensoren von den Krankenkassen, als Erleichterung für Diabetiker, nicht aber um Geschäfte zu machen!

    Haben wir keinen Strafrechtler unter uns???"


    Die Realität sieht aber so aus, das (vielleicht nicht alle) Kassen das so organisiert haben, das Abott pro Jahr 2 Sensoren mehr liefert, als benötigt werden.

    Wenn ein Sensor mit Defekt ausfällt, ist das eine Garantiesache mit Abbott. Folglich ergibt sich mit der Zeit ganz ohne kriminelle Energie von irgend jemand ganz natürlich ein Überbestand, den die Kassen bewusst einkalkuliert haben und gar nicht zurück haben wollen. Wer das bezweifelt, kann ja mal anfragen, wo er seine überzählige Sensoren hin senden soll und die Antwort abwarten.


    Wäre noch die Frage, was Thread-Eröffenr @profi mit seinen überschüssigen Sensoren anstellt..., ein schlechtes Gewissen braucht man beim Verkauf der eigenen sicher nicht zu haben.

  • Dann hattest du entweder Glück oder hattest die fehlerhaften Sensoren wegen fehlender Vergleichsmessungen nicht bemerkt.


    All das ist bekannt. Stabiler Verlauf, keine Nahrungsaufnahme, kein Sport, etc. Über die Qualität der Libre Teststreifen lässt sich streiten. Mein Accu Chek Guide wurde mehrfach mit Laborgerät gegengemessen und misst sehr gut. Ich habe auch wenige Libre Teststreifen, allerdings verschreibt die mir nicht der Diabetologe. Abbott darf nicht verlangen, ausschließlich ihre Teststreifen, die der teuersten Kategorie angehören, zu verwenden. Dieses Verhalten von Abbott will meine Praxis nicht unterstützen. Daher bekomme ich keine. Punkt. Da Abbott ja sowieso nicht die Sensoren bei fehlerhaften Messungen ersetzt, ist das Thema sowieso vom Tisch.

  • Der Sensorfaden wird innerhalb einer Art Kanüle eingeführt, wie der beim Setzen abknicken kann, ohne das beim setzen irgendwie verrissen wird, ist mir schleierhaft. Meiner Erfahrung nach kann der Sensorfaden aber herausrutschen, wenn der Sensor sich nur teilweise von der Haut abgelöst hat. Dann stimmen natürlich auch die Messwerte nicht.

    Genau genommen liegt der Sensorfaden in einer Art U-förmigen Schiene. Es ist keine Hohlnadel. Dementsprechend kann es vorkommen, dass die Spitze des Fadens während des Setzens schon abknickt.

  • Soll Abbott das mit der Kasse diskutieren. Weil diese Werte sind "Stand der Technik". LO und man hat 80 oder sieht 80 und hat 160 --> indiskutabel.


    Bei MIR rennt das System in der Regel +/-20. MIR langt das. Aber ich hab kaum Werte über 200. Was das bei mir nicht mag - als Seitenschläfer nachts drauf liegen. Die Werte schmieren bei mir leider messtechnisch ab.

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    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Für die beginnende Diskussion gibt es schon einen anderen Thread. Hier geht es doch eigentlich ausschließlich um die Frage, ob ein Verkauf "überzähliger" Sensoren rechtlich in Ordnung ist.


    Die Frage resultiert wohl aus dem früheren Thema, dass sich Diabetiker mehr Teststreifen verordnen ließen, als sie tatsächlich benötigten und diese dann im Internet knapp unterhalb des Normalpreises verkauften. Das stellte ziemlich eindeutig einen Straftatbestand dar.


    Überschüssige Sensoren kann es eigentlich auch nicht geben. Wenn ich noch zehn im Schrank habe, brauche ich keine Verordnung für neue Sensoren. Wenn ich mir trotzdem eine neue Verordnung besorge und anschließend meine alten Sensoren verkaufe, tue ich nichts anderes, als oben mit den Teststreifen beschrieben. Ich verschaffe mir einen Vermögensvorteil zu Lasten der Versichertengemeinschaft, vertreten durch eine private Krankenversicherung oder gesetzliche Krankenkasse.


    Die Zeche zahlen dann alle Versicherten, denn langfristig machen Versicherungen keine Verluste.