Hallo zusammen!
Ich bin seit kurzem Mitglied im "Insulinclub" und hatte leider eine sehr unsanfte Landung hier. Mir ging es seit dem 1. November ziemlich schlecht und schließlich landete ich am 23. Dezember mit einer Ketoazidose auf der Intensivstation.
Die Diabetes-Beraterin dort war super und hat mir vieles beigebracht, und für eine Weile hatte ich das Gefühl, dass sich durch den Diabetes gar nicht mal viel ändert, außer dass ich eben spritzen muss. Ich konnte spazieren gehen, meine Ernährung wollte ich eh umstellen, weil ich ind Mekka Lebenspartner zusammengezogen sind Anfang Januar und meine Werte waren gut, ohne dass sie je so tief waren dass ich mir Sorgen machen musste oder mich besonders mit Unterzuckerungen beschäftigen musste.
Dann kam besagter Umzug, ein großer Lebensschritt. Nach dem Studium in eine neue Stadt, in ein neues Bundesland, erste Sohnung mit einem Partner und außerdem natürlich der Diabetes. Meine neue Diabetologin ist super, beim ersten Treffen ist allerdings noch alles super:
Jetzt bin ich in der Remission die plötzlich alles umwirft. Ich muss gar keinen Bolus mehr nehmen, weil mich eine Einheit bei 5 KE von 140 auf 67 gehauen hat. Mein Langzeit Insulin Lebemir hab ich auch inzwischen krass reduziert, von 12-12 auf inzwischen 3-4. Meine Werte lümmeln jetzt immer bei 90-80 nüchtern rum, und nach dem Essen (je nachdem wie viel ich esse) so bei 110-150. Aber sie sinken immer schnell ab. Und auch von den 90er Werten sinke ich immer noch schnell (so in einer Stunde) weiter runter auf 80 und dann wenn ich nichts esse auf 70.
Ich habe riesige Angst vor Unterzuckerungen bekommen. Ich essen wenn mein BZ auf 85 fällt immer etwas oder trinke Saft um wieder so auf 110 zu kommen. Ich hatte selten so viel Angst in meinem Leben zu sterben. Oder Schlimmeres. Wenn mein BZ auf 80 kommt fange ich furchtbar an zu zittern und meine Gedankengänge werden verwirrter. Ich weiß dass das normal ist, weil ich jetzt lange so hohe Werte habe, aber ich will auch nicht dass das eine Gewohnheit wird für meinen Körper.
Das Ganze belastet mich sehr stark, ich traue mich kaum noch aus dem Haus, weil spazieren oder unterwegs sein den BZ noch zusätzlich abfallen lässt. Ich habe heute das Langzeitinsulin nochmal auf 3 reduziert tagsüber damit der Abfall hoffentlich langsamer wird, gleichzeitig habe ich auch furchtbare Angst dass es zu wenig Insulin wird und ich dann wieder Ketone bilde.
Vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich für diese Situation und allgemein darüber, wie ihr es schafft ohne Angst zu leben. Ich bin erst 26 Jahre alt und ich möchte nicht so jung sterben müssen, nur weil ich einmal eine Stunde später etwas esse. Ich möchte noch arbeiten und so viel in meinem Leben tun, was mir gerade unmöglich erscheint, wenn ein Trip zum Supermarkt damit ausgeht dass ich Zuhause auf 75 absinken von 120.
Sorry, dass das alles so negativ klingt. Ich bin einfach etwas fertig von all den Veränderungen zur Zeit. Mein Partner ist super und unterstützt mich und redet mir Mut zu soviel er kann, aber auch ihn belastet natürlich wenn ich so gestresst bin, und regelmäßig davon rede dass ich Angst habe zu sterben.