Werte nach dem Essen - Wie schlimm sind Peaks ?

  • Und was glaubst du, wie oft ich damals weit über 200 war ohne es zu wissen. Und was ist mit Spätschäden? Ich habe keine.

    Die kriegt auch nicht jeder, es muss schon auch die entsprechende genetische Veranlagung dazu bestehen.

    Nicht jeder ausgekippte Liter Benzin verursacht ein Feuer ;)


    Zitat

    Gesunde mit 270? Geht so: großes Cola trinken und eine große Portion Eis essen und in der Eisdiele sitzen bleiben

    Nein. Gesunde haben eine funktionierende Nierenschwelle, die das verhindert.


    Viele Grüße
    Jörg

  • wir haben beide fast gleich lange den Diabetes. In meinen jungen Jahren war es wie bei dir, da gab es noch keine BZ-Messgeräte nur Urintests und später erst kam die Geräte. Und was glaubst du, wie oft ich damals weit über 200 war ohne es zu wissen. Und was ist mit Spätschäden? Ich habe keine.

    Das stimmt, also mit der Dauer.

    Und auch ich habe vor den Sensoren und erst recht in meinen Tens und Twens öfter gesagt "Malteser, man gönnt sich ja sonst nichts"

    Und tausend Argumente und Ausreden gehabt, warum das alles nicht so wild ist.


    Und habe nun nach 49, 5 Jahren, viele Begleiterkrankungen und Spätfolgen.

    Klar weiß ich nicht 100%tig ob es an dem Lebenswandel und meinem Motto zu der Zeit "dann werd ich eben nicht älter als 60" liegt oder ob es bei mir eh so genetisch vorgesehen war /ist.

    Allerdings würde ich heute niemanden das empfehlen was ich getrieben habe.

    Und würde auch nicht so tun als wenn man da eh nichts machen kann weil die Werte ja nur grobe Schätzungen sind. *erzürnt schau* und *Kopfschüttel*.

    Du hast da mal echt Glück gehabt würde ich sagen! Und es gibt hier bestimmt einige im Forum die ähnliches wie ich erlebt haben und dir keinesfalls zustimmen würden.


    Ich persönlich kann nur jedem raten, seinen BZ so gut wie möglich einzustellen und auch die Ausschläge nach oben /wie unten in den Griff zu bekommen.

    Je enger man an dem Mittelwert, den man für sich bestimmen kann, liegt umso weniger Komplikationen hat man mit allem.


    Und glaub mir, so einfach stirbt es sich nicht, als das man da nicht sein Augenmerk drauf richten sollte.


    Ich finde diese Behauptungen von dir, man hat eh keinen richtigen Wert und bräuche immer Laborwerte, unmöglich.


    Mein HbA1c ist in ns /xdrip /Dexcom maximal 0,2 niedriger oder höher als das Labor und das reicht um seinen BZ zu bestimmen und gut einzustellen.


    Du weiß doch.

    Wer etwas nicht, will findet Argumente.

    Wer etwas will, findet Wege!


    Ich hab wohl nun genug dazu gesagt.

    X(


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


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    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

    2 Mal editiert, zuletzt von bierernst ()

  • Mein Diabetes wurde im September 1972 manifestiert, ich habe also 50 Jahre Diabetes. Am Anfang meiner Diabeteszeit war ich jahrelang ganz schlecht eingestellt und hatte immer Werte die zu hoch waren, wie hoch der BZ war weiß niemand, wir konnten damals immer nur Urinzucker bestimmen und der war immer stark positiv.

    Ich kam dann zum Glück im Alter von 16 Jahren, also da hatte ich bereits 7 Jahre Zucker, in eine Spezialklinik für diabetische Kinder und Jugendliche die mich jährlich einmal eingestellt haben, immer für ein Jahr, Insuline damals waren Actrapid und Semilente/ Monotard. Ich glaube das diese Art der Kontrolle, damals war nicht mehr möglich bei uns in der ehemaligen DDR, mir schon geholfen hat.

    Nun, nach fast 50 Jahren, was habe ich an Folgeschäden: eine Mediasklerose in den Beinen und auch in der Hauptschlagader ( mehr wurde nicht kontrolliert ) , eine sich seit Jahren nicht verändernde Retinopathie auf beiden Augen, nicht proliferativ und leichte Einschränkungen der Empfindungen in den Füßen. Habe hohen Blutdruck und hohe Blutfette, aber beides gut eingestellt. Ich sag mal so, ich bin damit nicht unzufrieden, es hätte schlimmer kommen können, aber es hätte auch besser laufen können mit einem besser eingestellten Diabetes.


    Eine junge Frau aus meinem Haus, 40 Jahre, seit 25 Jahren Diabetes, immer schlecht eingestellt, es kümmert sie nicht groß, hängt an der Dialyse 3 x wöchentlich, hat schon eine Zehe eingebüßt und die Augen sind ganz schlecht, auch starke Polyneuropathie. So kann es eben auch laufen.


    Ich habe mir immer sehr viel Mühe mit der Stoffwechselführung gegeben, aber die Bedingungen waren von Anfang an nicht optimal. Heute ärgere ich mich nur noch darüber das ich mich nicht eher für eine Pumpe entscheiden konnte, das war wirklich ein Quantensprung an Verbesserung.

    So lange Menschen denken das Tiere nicht fühlen, so lange müssen Tiere fühlen das Menschen nicht denken. (Arthur Schopenhauer)

  • Nein. Gesunde haben eine funktionierende Nierenschwelle, die das verhindert.

    Diabetiker haben die gleiche Nierenschwelle bei ca. 180 mg/dl.


    So habe ich ja damals meine Stoffwechsellage korrigiert. Messgerät gab es, wie gesagt, damals nicht, nur Teststreifen, ob Zucker im Urin war oder Urin im Zucker (je nach Farbe) oder die Nierenschwelle nicht überschritten war.

    Bald feiere ich mein Goldenes Diabetesjubiläumg - wer feiert mit? :laub

    Spätschäden können gern an meiner Garderobe abgegeben werden - da hängen schon ein paar kleine.

  • Wenn vermeintlich gesunde Menschen nach schnellen Kohlenhydraten auf 270 mg/dl hochschießen, haben sie eine gestörte Glukosetoleranz, oder einen beginnenden Diabetes. Solche Werte kommen bei gesunden Menschen nicht vor.

    Ich habe jetzt einen HbA1c von 6.5 und bin damit sehr zufrieden. Dennoch habe ich 1-2mal die Woche nach dem Essen/Snacken 200+ mg/dl und 2-3 mal im Monat auch mal 280+ mg/dl was ich aber so schnell als möglich korrigiere.

    Peaks bis 200 mg/dl oder knapp darüber, würde ich tolerieren, geh es langsam an. Vor allem wenn die Verdauung Probleme macht, wird alles noch schwieriger.


    Die Spitzen von 280 mg/dl solltest du aber vermeiden.

    Was führt den zu diesen Spitzen von 280 mg/dl? Schnelle Kohlenhydrate, oder verschätzt?


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Und glaub mir, so einfach stirbt es sich nicht, als das man da nicht sein Augenmerk drauf richten sollte.

    Das kann man nur fett unterstreichen!

    Mir hat man damals auch gesagt "Wenn sie so weitermachen, haben sie mit 40 Ihren Herzinfarkt und das war's dann".

    War mir scheißegal, wer will schon ewig leben.


    Dass man nicht einfach zackbumm umkippt hat mir keiner gesagt. Dass die Spätfolgen sich langsam schleichend verschlechtern, dass alles Mögliche im Alltag immer schwerer/beschwerlicher wird und bald jeder Arztbesuch in eine neue Kackmeldung mündet, auch nicht.


    Jetzt weiß ich es. Aber jetzt kann ich nichts mehr dran ändern. Höchstens noch das weitere Fortschreiten verlangsamen.

    Ich hab jetzt eine pAVK, PNP, KHK und mein erstes akutes Nierenversagen hatte ich letztens auch schon (hat sich aber nach einem Tag wieder zurückgebildet).


    Heutzutage hat man aber zumindest die technischen Möglichkeiten, diesen Risikofaktor erheblich zu reduzieren.


    Viele Grüße
    Jörg

  • Diabetiker haben die gleiche Nierenschwelle bei ca. 180 mg/dl.

    Ja, aber bei denen wird der erhöhte BZ dadurch nicht korrigiert. Zumindest nicht bei DM1.

    Dass es generell möglich wäre macht man sich ja bei den Gliflozinen zunutze. Die senken die Nierenschwelle, wodurch schon viel früher Glukose ausgeschwemmt wird.

    Die Zeiten ändern sich in Waltons Mountain ;)


    Viele Grüße
    Jörg

  • Dass man nicht einfach zackbumm umkippt hat mir keiner gesagt.

    Mir auch nicht. :arghs:

    Tut mir echt leid mit dir.

    Du bist aber auch ganz schön gebeutelt!

    Alles Gute.


    Wie war der Spruch noch.

    Niemand ist so unnütz als das er nicht noch als abschreckende Beispiel dienen könnte.


    Das trifft auf uns beide wohl zu. :floet:rolleyes:

    :loveyou::knot:;)


    "Wenn ich kann bin ich immer nett.

    Bin ich mal nicht nett, kann ich grad nicht." 8o


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    Generation X / Generation Golf und Digital Immigrant

  • Zum einen sind die technischen Möglichkeiten mittels CGM und ggf. Loop um die Blutzuckereinstellung zu optimieren Gott sei Dank vorhanden. Des Weiteren hat sich die Diabetes Forschung auch mehr auf das Verstehen und Remission bestehender diabetischer Spätschäden spezialisiert.


    https://www.klinikum.uni-heide…iabetischer-folgeschaeden


    Ich bin daher optimistisch was das Vermeiden, Früherkennung oder die bessere Behandlung von Folgeschäden in der Zukunft angeht.

    Wenn man Knäckebrot isst, hört man nicht was die anderen Menschen um einen herum sagen. Ich esse jetzt sehr oft Knäckebrot! Knäckebrot ist super! :S

  • Mein letzter Stand war das die starken BZ Schwankungen zwischen extrem Hoch und sehr niedrig schädlicher sind als dauerhaft erhöhte Werte mit schlechterem HB1C

    Mein Ziel ist es in der Range zu bleiben und diese Spitzen Ü250 möglichst zu vermeiden. Besonders Abends schaffe ich das zurZeit noch nicht so gut und weiß das ich was an meiner Ernährung ändern muss:(