Drohender Alkoholexzess ;)

  • zuckerstück hat einen ganz wichtigen Punkt gemacht - wenn die Gefahr eines Kontrollverlustes besteht, dann muss man sich entsprechend zurückhalten. Ich kenne das eigentlich nicht, selbst auf dem Oktoberfest habe ich - auch wenn nicht mehr ganz sicher unterwegs - immer genau gewusst, wo ich vorsichtig sein muss. Aber das ist eben individuell sehr verschieden.

  • Den Kontrollverlust gilts zu vermeiden, das ist zentral. Alles andere lässt sich managen. Ich schreibe dies grad aus dem Pub, wo ich vernünftigerweise den bewölkten Nachmittag verbringe. Ich spritze für kein Getränk, denn meine Erfahrung zeigt, dass alles am Ende wieder passt. Ich bin aber auch ein Freund von vergorenen, resp. gebrauten Getränken. Cocktails hab ich gestrichen.


    Aber beim Abendessen danach werd ich eher zurückhaltend spritzen. Die Sensoren haben auch diesen Teil des Lebens einfacher gemacht. So sieht man, wohin die Reise geht.

  • Ja aber echt, hier bekennt sich jemand offen zu schwerem Alkoholismus und bist gleich so negativ

    Ich wäre theoretisch die Freundin, die immer die Alkoholleichen nach Hause fahren muss. Aber glücklicherweise habe ich kein Auto, also kann mir auch keiner in die Kutsche reihern, oder bei mir im Treppenhaus mitten in der Nacht lustige Lieder singen.

    Glück gehabt.:bigg

    C.M.Burns ist jetzt wahrscheinlich schon jenseits von gut und böse.:sekt:

    Hoffen wir, dass alles gut klappt und er Spaß hat.;)


    LG

    zuckerstück

    Das ist mein erster Garten, ich übe noch.🐞🌼

  • Wahrscheinlich kommt mein Post jetzt zu spät, aber ich schreibe das mal trotzdem...


    Da du laut Ausgangspost Bier und Whiskey gut zu finden scheinst, gehe ich mal darauf ein. Denn diese beiden Alkoholika wirken bzgl. des Diabetes massiv gegensätzlich und müssen daher auch völlig unterschiedlich angegangen werden.


    Bier hat einen extrem hohen glykämischen Index (vergleichbar mit Traubenzucker) und geht daher sehr schnell ins Blut und verursachst schnelle, hohe Peaks, weil es neben dem Alkohol auch noch viele Kohlenhydrate enthält ("flüssiges Brot"). Gleichzeitig ist die glykämische Last bei Bier aber sehr gering, sodass der Effekt auch schnell wieder abklingt.

    Ich handhabe es so, dass ich bei Bier gegen den Peak ein klein wenig Insulin spritze. Wirklich nicht viel. Für 0,5l Pils 1-2 Einheiten Humalog 30-45 Minuten vor Trinkbeginn (die Vorlaufzeit hängt primär vom verwendeten Insulin ab), um den Peak etwas einzufangen. Insgesamt wäre das für die Kohlenhydratmenge eigentlich zuwenig, aber das gleicht sich dann mit dem blutzuckersenkenden Effekts des Alkohols wieder aus. Es geht mir da wirklich nur darum, den Peak etwas zu glätten.


    Bei Whisky sieht das Ganze dann schon anders aus. Gerade wenn man sich sehr feine Single Malts einverleibt, die ja so zwischen 40% und bis zu 55% und aufwärts bei Fassstärke liegen, sollte man natürlich diese nicht mit Insulin abdecken (sind ja keine Kohlenhydrate drin) und am besten auch ein gutes "Fundament" haben. Das heißt, möglichst vorher oder währenddessen genau die Dinge essen, die man als Diabetiker normalerweise eher meidet. Viel Fett und Stärke kommt da immer gut...Pizza, Lasagne, etc.

    Alles, was den Blutzucker zeitverzögert steigen lässt, ist hier sehr gut geeignet. "Normaler Zucker" (Einfach- und Mehrfachzucker) ist zu meiden und Vielfachzucker wie z.B. Stärke in Kombination mit viel Fett funktioniert meistens ganz gut.


    Man kann natürlich auch die Basalrate reduzieren, um das Alkohol-Tief zu vermeiden, aber meine persönliche Einstellung ist, dass ich an den Rahmenfaktoren nichts ändere, sondern versuche, kontrolliert mit dem Essen dagegen zu arbeiten. Wenn schon Völlerei, dann auch so richtig. :D


    Mein Post ist hier keine medizinische Beratung, sondern spiegelt nur meine Erfahrungswerte wider. Am Ende ist sowas eine sehr individuelle Sache, die von sehr vielen Faktoren wie z.B. Körpergewicht, Alter, Insulinsensitivität, etc. abhängt.

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  • Wahrscheinlich kommt mein Post jetzt zu spät, aber ich schreibe das mal trotzdem...

    Respekt! Ziemlich gut geschrieben. Auch wenn es mich nicht betrifft, hab ich mir da gerade ein paar Gedanken Anregung zum Weiterdenken rausgezogen! Danke dafür!:thumbup:

  • Reihern finde ich sehr unschön- lustiger Lieder singen geht auch ohne Alkohol- bei mir heißt es dann aber immer, dass ich meine Umwelt doch bitte verschonen sollte - das zu hören geht dann wieder besser mit Alkohol.

  • So, ich bin wieder erwacht :D :D


    ...war alles a bisserl anders als gedacht/erwartet/befürchtet ;)


    Zwar nicht bis zum Verlust der Muttersprache - aber es hat doch DEUTLICH gelangt - wär ich näher als 20 Meter an mein Auto gekommen, wär der Schein schon vor dem Einsteigen weg gewesen ;)


    Interessanterweisse hab ich den Alkohol überhaupt nicht gemerkt - also, was den BZ angeht - im Gegenteil. Der Apfelkuchen und das Knabberzeug über den Abend verteilt hat mich völlig in den Überzucker geschossen, und das nicht nur ein bisschen.


    Heut Morgen und Mittags hab ich nur ein ganz, ganz leichtes Mahl zu mir genommen - ins gesamt vielleicht 2 BE an Carbs und bin mit dem Bolus eher großzügig gewesen - jetzt im Moment fängts an, dass mir die Werte keine Angst mehr machen...


    Aber grundsätzlich: Für das was ich Abends alles in mich reingeschaufelt habe hab ich relativ schnell heute wieder eingefangen bekommen und meine Angst das mich der Alkohol in die Hypo schießt war zum Glück auch unbegründet.

    --

    Lean yourself ma not so far out of the open window raus - because the asphalt is oft nearer als you think!