Accucheck instant vs. Contour care: 20 mg/dl Unterschied

  • Ich nutze seit der Diagnosestellung vor drei Wochen das Accucheck instant Messgerät. Seit der Umstellung auf Typ 1 habe ich von der Apotheke ein Contour care bekommen, Teststreifen und Lanzetten dann auf Rezept.


    Meine erste Messung mit beiden Geräten gleichzeitig aus dem gleichen Blutstropfen entnommen erbrachte 172 mg/dl im Accucheck und 191 mg/dl im Contour. Finde ich eigentlich nicht normal.


    Kennt Ihr sowas?

  • Die MessSchätzgeräte dürfen 15% Abweichung vom echten BZ-Wert haben.


    Bei 100mg/dl wäre also 85 und 115 im Rahmen einer korrekten Anzeige.

    Auf Dein Beispiel oben, da setze ich einen BZ von 180mg/dl an, wären das dann +/- 27mg/dl, die angezeigt werden dürfen.

    Daher behaupte ich mal, beiden Geräten kannst Du vertrauen.


    Aus meiner Erfahrung mit dem FSL3 kann ich sagen, dass die Abweichung im Normbereich (100mg/dl) eher recht gering ist, bei höheren Werten klappt das mit der Genauigkeit nicht mehr so toll, aber noch vertretbar.


    Im Grunde genommen hast Du zwei Messgeräte verglichen, die scheinbar weit auseinander liegen. Wie hoch der echte BZ ist, wissen wir beide bei diesem Vergleich nicht.


    Zur Laboruntersuchung nehme ich mein Messgerät mit und mache zur Blutentnahme ebenfalls eine eigene Messung. Darauf kann ich mich dann typischerweise verlassen.

  • hehe, Schätzgeräte sagt ja schon alles :bigg


    Danke dir, die 15 % machen in dem Bereich schon was aus. Sind die Sensoren denn genauer, obwohl da nicht mal Blut im Spiel ist?


    bei der Kontrolle gerade waren es dann 106/109, das gefällt mir dann schon besser.


    Ich nehme das neue Gerät dan mal mit zur Laborkontrolle. Danke für den Tipp!

  • Sind die Sensoren denn genauer, obwohl da nicht mal Blut im Spiel ist?

    Nein, die Sensoren unterliegen in etwa der gleichen Genauigkeit.
    Hinzu kommt, dass ein Vergleich mit einer blutigen Messung nur während einer 'FLATLINE' (BZ sollte mindestens 15 Minuten ohne Änderung stabil sein) sinnvoll ist. Der Sensor erfasst den Wert im Zwischenzellwasser, was etwa 15 Minuten hinter dem echten BZ-Wert herhinkt.
    Was häufiger nachzulesen ist, dass bei den Sensoren Abweichungen je nach Mensch auftreten.
    Bei den FSL2 hatte ich typischerweise 15-20mg/dl immer daneben gelegen.
    Jetzt, beim FSL3 liegen diese typischerweise immer da, wo sie auch sein sollen. Nur der aktuelle FSL3-Sensor, der ist der Ansicht 10mg/dl zu wenig anzeigen zu wollen. Der erste nach über 30 Sensoren ...

    In xDrip kann ich dann den Wert nachjustieren und bin in der Lage den genaueren Wert abzugreifen.

  • Wie schon geschrieben gibt es bei allem was man so messen kann immer eine Mess(un)genauigkeit.

    Das ist aber im Großen und Ganzem auch nicht schlimm. Die Messung ist selbst mit Abweichung genau genug, dass man gute Behandlungsentscheidungen treffen kann.
    Wenn man korrigiert gibt es ja einen Zielwert auf dem man kommen will und dieser hat ja schon einen gewissen Puffer das man nicht unabsichtlich in den Unterzucker rutscht.

    Das Contour Care ist aber auch nicht so toll, wie zB das Contour next. Ist aber billiger und die Krankenkasse will damit wohl Geld sparen. Vielleicht mal mit dem Arzt reden ob du ein anderes bekommen kannst. Die meisten kann man sich auch von den Herstellern zum testen schicken lassen und muss dann nichts bezahlen wenn man einen kleinen Fragebogen ausfüllt.

    https://www.glucomenareo.de/
    https://www.diabetes.ascensia.de/produkte/contour-next/

  • Warum wurde eigentlich das Meßgerät gewechselt?

    Das Instant ist auch in der günstigen Kategorie angesiedelt.


    Lieben Gruß Julmond

  • Ich nehme das neue Gerät dan mal mit zur Laborkontrolle. Danke für den Tipp!

    Einer meiner früheren Diabetologen hat das so gehandhabt, dass man alle seine Geräte mitbringen sollte. Er hatte ein Laborgerät, dass sehr genau gemessen hat und damit hat man es dann mit einem Tropfen von einem Finger getestet (um einen Referenzwert zu haben).

    Und dann mit jedem der eigenen Geräte nochmal aus drei verschiedenen Fingern testen. Dadurch sieht man zum einen, wie genau dieses Gerät ist und zum anderen, wie hoch die Streuung ist. Ich hatte eins, dass dabei 10-20 mg/dL pro Messung gestreut hat und mein damaliges Freestyle Light, dass nur mit 1-2 mg/dL gestreut hat (und in demselben Rahmen lag auch die Abweichung).


    Viele Grüße
    Jörg

  • und auch zwischen den Tropfen Blut gibt es Abweichungen.


    Und auch die Geräte bei den Ärzten und in Laboren, zum Bestimmen des HbA1c/BZ etc haben Messungenauigkeiten. Das ist bei jedem Messen normal - auch der Meterstab hat die, da denkt man nur nie drüber nach.


    Nimm das Messgerät, womit du dich am wohlsten fühlst und lass dir dafür Streifen veschreiben. Du musst täglich damit umgehen, sonst niemand.

    Und auch hier im Club sieht man, wie unterschiedlich die Bedürfnisse und Anforderungen an eben diese sind.