Nächtliche Hypoglykämien bleiben häufig unbemerkt

  • Hallo Blauer Klaus,


    das Glukagon wird in den Alphazellen der BSD gebildet und erhöht den BZ-Spiegel , indem es die Glykogenolyse in der Leber stimuliert und daduurch die Glukoneogenese in der Leber fördert.


    Deinen Beitrag könnte man so verstehen, dass die Leber Glukagon produziert.


    VG pierre :smile:

  • Hallo Blauer Klaus,


    das kann passieren, dass man mal was verwechselt.
    Dennoch darf ich Dir bestätigen, dass Du ein beeindruckendes Wissen zum Thema Diabetestherapie hast. Alle Achtung! :yes:


    VG pierre

  • Will keinesfalls behaupten, daß ich annähernd so viel weiß wie ihr :wink: , aber

    das hier

    Zitat von pierre;31713

    das Glukagon wird in den Alphazellen der BSD gebildet und erhöht den BZ-Spiegel , indem es die Glykogenolyse in der Leber stimuliert und daduurch die Glukoneogenese in der Leber fördert.


    stimmt genau. Das Problem ist nur: im Falle einer hypo sollte das eigentlich auch bei uns passieren (sind ja nur die Beta-Zellen kaputt). Aber die Glukagon-Antwort dauert einfach zu lange. Hatte das mal explizit in einer Schulung sowie einen meiner Physiologie-Profs gefragt, warum wir denn überhaupt unterzuckern können, wo eben das Insulin-senkende System kaputt ist, aber nicht das, was den BZ ansteigen lassen kann.

    Bei Nicht-Diabetikern funktioniert das gesamte System sehr, sehr viel feiner und reagiert empfindlicher. Es wird ja immer höchst aktuell und ziemlich genau passend 'Insulin' ausgeschüttet. Da schwimmt nie noch irgendwelches Rest-Insulin rum, was nicht gebraucht wird. Die Alpha-Zellen schaffen es dann bei Sport oder KH-Mangel meist noch "in der Zeit" gegenzusteuern, während wir schon abrauschen...:tongue:

  • Was ist passiert im Körper bei ein Nicht-Diabetiker wenn er den ganzen Tag nichts isst und nur Wasser trinkt???? Weiss nur das der Köper dann Fett oder Eiweiss in KH umwandeln kann. Schüttet de BSD dann Insulin dann auch aus??? Oder was passiert dann???


    LG Daisy


  • ich verstehe das so:
    die leber kann einerseits zucker in form von glykogen speichern. die ausschüttung von glykogen wird durch Glucagon durchgeführt, welches in den alpha-zellen der BSD produziert wird, wenn der zuckerspiegel im blut zu weit absinkt, das ist auch gleichzeitig die hauptaufgabe von 'Glucagon', die steuerung der zuckerspeicher in der leber. zusätzlich gibt es noch zuckerspeicher in den muskeln, diese können aber nur von den muskeln verarbeitet werden und zwar bei muskelarbeit, dafür wird kein Glucagon benötigt, nur für die speicherung des zuckers in den muskeln 'Insulin'.


    andererseits kann die leber zucker neu produzieren, dass nennt man gluconeogenese. das geschieht z.b. bei längeren hungerphasen oder körperlicher arbeit bzw. wenn die zuckerspeicher leer sind. zucker wird dann aus fett und eiweiß produziert. ausgelöst wird die gluconeogenese glaube ich vor allem durch Glucagon, aber auch durch adrenalin und das Wachstumshormon.
    interessant ist die tatsache, das die gluconeogenese zu ca. 80% in der leber und 20% in den nieren stattfindet.


    das war jetzt genug klugscheißerei, wovon die hälfte wahrscheinlich eh falsch ist:wink:

  • Morgen


    Ich bin gestern mit einem Bz von 89 + 0,5 Be ins Bett gegangen so gegen 22 Uhr.
    Um 23.30 Uhr bin ich aufgewacht, mein Herz raste und ich fühlte mich total schlapp und zittrig.
    Dachte an eine Unterzuckerung, hab gemessen und mein Bz lag bei 171.


    Ich fühlte mich aber wie unterzuckert, habe mich wieder hingelegt und konnte bestimmt ne halbe Stunde nicht mehr einschlafen, weil mir so komisch war, Herz klopfte immernoch wie wild und zittrig war mir auch noch.
    Hatte ich kurz vorher eine Hypo, die ich nicht bemerkt habe? Heute fühl ich mich wie von einem Bus überrollt und schlapp bin ich auch immernoch, total ausgelaugt.



    Spikey

  • Hallo Spikey,


    kann ich dir zwar nicht beantworten, aber ich hatte schonmal selbiges und bin schweißgebadet und zittrig aufgewacht und kam beim Nachmessen auf nen 250er Wert. Ich nahm da zumindest auch stark an, dass ich unterzuckert war und nicht direkt aufgewacht bin, sondern erst als die Gegenregulation schon überkompensiert hatte. Daher halte ich es für möglich, dass es bei dir ne Hypo gewesen sein könnte. Vor allem, wenn du dir den 170er-Wert absolut nicht erklären kannst ansonsten.

  • Hallo Spikey,


    die Symptome für Unter- und Überzuckerung können sich sehr ähnlich sein; das ist bei mir mit bestimmten Symptomen auch so.


    Schlappheit bedeutet bei mir entweder Unter- oder Überzucker; sehe ich hingegen Lichtblitze, ist es eindeutig Unterzucker; empfinde ich meinen Atem als schwergängig, ist es ganz klar Überzucker. Ich messe im Zweifelsfall (und den habe ich leider oft) und bewundere alle, die sagen, sie können Müdigkeit durch UZ von der Müdigkeit durch ÜZ unterscheiden. Ich kann es nicht bzw. nur ganz unzuverlässig.


    An eine Gegenregulation glaube ich bei dir nicht. Du bist ja noch frisch dabei, da reguliert die Leber manches mit und bei einer echten Gegenregulation wäre dein BZ viel höher.


    Edit: Es kommt natürlich auch drauf an, was du vorher gegessen hast. Späte und/oder fett-/eiweißreichere Mahlzeiten werden im Schlaf langsamer verarbeitet und üppige Mahlzeiten benötigen manchmal einen zweiten Bolus.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."

  • Es muss ja auch nicht immer der Diabetes sein.
    Denkbar wäre ja auch was ganz anderes, wie zum Beispiel ein Alptraum, an den du dich nicht mehr erinnerst, der aber so viel Adrenalin freigesetzt hat, dass Zucker aus der Leber rekrutiert wurde.

    Früher war alles besser. Jawohl! Das ist Scheiße! Nichts war früher besser! Das stimmt nicht. Das ist ein Quadratunsinn. Nichts war früher besser. Früher war vieles früher...das ist richtig... (Jochen Malmsheimer)