Nachts dauernd Hypos....

  • ICh dachte auch, dass die Alpha Zellen für die Glucagonproduktion verantwortlich sind und bei den meisten Diabetikern nicht mehr funktionieren. (Sonst müssten wir die Hypos ja nicht mehr so fürchten)

  • Moin Britta,


    Leider doch, aber nur bei wenigen Diabetikern. Jedesmal wenn ich ne hypo hatte, und sei es auch nur eine mit einem 60er Wert, die 'hypo' dann mit 1 - 2 BE je nach BZ-Wert korrigiert, so ist der BZ-Wert ca. 2 - 4 Stunden später aber bestimmt über 200

    Ist das immer der Fall bei Dir? Also ich kenne das auch, weit überschiessenden BZ auf eine im Verhältnis dazu lächerliche BE-Korrektur. Kommt eher selten vor, lässt sich aber auch nicht immer mit anderen Resistenzursachen in Verbindung setzen.

    Zitat


    Das ist dann keine 'Gegenregulation', sondern eine sogenannte posthypoglykämische Insulinresistenz.
    Der BZ-Wert sinkt dann auch nicht von alleine ab, sodern muss per 'Insulin' wieder korrigiert werden.

    Jep, so ein Wert steht dann auch bei mir festgenagelt und bittet um eine Insulinbereinigung. Das hatte ich allerdings vorgehend nicht gemeint. Habe allerdings auch ungenau formuliert. :-(


    Der Begriff "ph Insulinresistenz" würde aber für mich auch noch eine nachgehend geminderte Insulinwirkung bedingen. Wenn die auch noch da ist, gehe ich von *irgendeiner* anderen Hormonbeteilingung aus. Morgens z. B. dann eher aus Dawn/Somogyi/Cortisonausschuettung. (Haben wir eigentlich einen Kurzbegriff fuer „therapeutische? Cortisonausschuettungen?)

    Zitat

    Diese posthypoglykämische 'Insulinresistenz' hat man dann, wenn die Alpha-Zellen der Bauchspeicheldrüse nicht mehr arbeiten.


    Da geht es mir genau wie Sabine. Ich schlage vor, Alpa-Zellen & Glukagon als ein eigenes Thema zu erörtern?


    Viele Grüsse
    Joa

  • Hallo,


    @ Boro: hab das heute mal probiert, nachdem ich heute morgen schon wieder mit 36 aufgewacht bin X( , das 'Levemir' schon um 10 zu spritzen, aber dann hatte ich gleich mal die zweite hypo um 11. Also anscheinend wirkt bei mir das Levemir vom Abend dann doch noch da rein.... aber trotzdem danke! Ist halt echt bei jedem unterschiedlich...


    @ eni und thompom: na, das hört sich ja echt gut an mit der Pumpe. Ich glaube so langsam auch echt, dass das das Beste wäre, vor allem, weil die ständigen Hypos echt nerven... und man halt auch dauernd müde ist, wenn man jede Nacht aufsteht, was isst, dann noch Zähne putzt.... Habt ihr die Pumpe denn ohne Probleme bekommen? Mein Problem ist halt, dass ich keinen hohen 'HbA1c' hab (im Gegenteil, sogar unter 6, aber ist ja auch klar bei ständigen Hypos)....


    Hmm, mit den Alpha-Zellen kenn ich mich auch nicht aus. Aber es heißt doch immer, dass man eigentlich an ner hypo nicht sterben kann, weil der Körper automatisch gegensteuert, auch bei Diabetikern. Dann müssten die ja eigentlich noch funktionieren, oder?? Naja, auf jeden Fall ist das bei mir sicher keine 'Gegenregulation', sondern der Wert steigt einfach an.....


    Okay, dann danke ich euch allen nochmal!! Schönen Feiertag noch,


    Gruß, Nora

  • Hallo,


    die Pumpengenehmigung lief eigentlich bei der KKH problemlos. Mein HbA1c war auch nicht so schlecht mit 6,5, allerdings durch häufige Hypos und auch sehr hohe Werte erkauft. Schwankungen waren halt sehr extrem und das dann vor allem vormittags und morgens. Das einzige, wo jetzt noch evtl. grössere Schwankungen auftreten, ist beim und nach dem Sporteln, aber da muss ich halt immer noch ausprobieren und je nach Intensität die Ratte temporär anpassen. :D


    Einen Versuch ist die Pumpe auf alle Fälle Wert. :thumbsup:


    Vielen Grüsse


    thompom

  • Hallo!!


    So, ich wollte ja nochmal berichten und hab auch gleich wieder ne Frage :rolleyes: ... also, mein Doc meinte, das wäre das Dawn-Phänomen... okay, das dachte ich mir ja shcon. Jetzt meinte er, ne Pumpe sei wahrscheinlich nicht so gut, weil ich so wenig Insulin brauche und deshalb der Katheter leicht verstopfen kann (hat da zufällig jemand mit Erfahrung??? Habe nämlich auch schon gelesen, dass ne Pumpe gerade bei geringem 'Insulinbedarf' sinnvoll sein kann).... naja, hab jetzt also immer noch 'Levemir' und mein Doc meinte, ich solle einmal probieren, das 'Levemir' später zu spritzen. Das hatte ich ja davor schonmal ausprobiert und jetzt nochmal, das bringt garnix. Ja, und dann meinte er noch, ich solle über ne längere Zeit (also schon ne Woche oder so) immer die 6 IE spritzen, auch wenn ich morgens zu hoch rauskomme (davor hab ich immer zwei Tage lang 6 IE gespritzt, hatte nen hohen Nüchternwert und hab dann halt die 6,5 IE gespritzt, um die hohen WErte zu vermeiden).... so, jetzt spritz ich also schon über ne Woche 6 IE und komm halt morgens mit ca. 300 raus. Heute nacht hab ich nochmal die 6,5 probiert und hatte dann statt ner hypo heute morgen auch 166 (aber nachts um 3 Uhr 81 mg)...??? Hmm, jetzt versteh ich grad garnix mehr. Aber die eigentliche Frage, die ich hab ist: hab jetzt rausgefunden, dass mein WErt um ca. 4, halb 5 anfängt zu steigen. Davor bin ich meistens so bei 70-110, also super. Jetzt möchte ich eigentlich gerne, zumindest bis zum nächsten Arzttermin, nachts etwas Humalog spritzen, damit der Wert nicht so stark steigt.... aber ich weiß nicht so wirklich, wann und wieviel da jetzt am besten wäre?? Soll ich einfach mal um 4 ein bisschen Humalog spritzen??? Was meint ihr? Habt ihr da Erfahrungen mit gemacht??


    Vielen vielen Dank, dass ihr euch das alles durchlest und antwortet!! Ist echt superlieb, weil ich das Ganze im Moment auch echt nicht alleine in den Griff bekomme....


    Viele Grüße,
    Nora

  • ob mein Doc erst noch 'Lantus' probieren will oder


    Ich hatte die gleichen Probleme mir 'Levemir' wie Du. Nachts Unterzuckerungen, in den Morgenstunden dann dieser Anstieg. Mit Humalog oder so morgens auslgeichen oder fast noch in der Nacht ist echt schlauchig. Hab dann das 'Lantus' probiert und das ist wirklich super. Von Dawn keine Spur, aber auch nachts keine Unterzuckerungen. Zumindest nicht von dem Lantus. Bei 'Dawn' kann ich 'Lantus' nur empfehlen. Ach ja, Gegenregulation hab ich nicht. Alles kaputt. Ich hatte früher mal eine Pumpe. Es hat mich immer riesig gestört, dass immer was an dir hängt. Habs mir oft aus Versehen rausgerissen, beim Schlafen zum Beispiel. Und eine Garantie für bessere Werte ist es auch nicht unbedingt.


    Gruß Peach

  • Hallo Nora,


    ... also, mein Doc meinte ... ne Pumpe sei wahrscheinlich nicht so gut, weil ich so wenig Insulin brauche und deshalb der Katheter leicht verstopfen kann (hat da zufällig jemand mit Erfahrung???


    Also ich weiß ja gar nicht wieviel 'Insulin' bei Dir als TGD (Tagesgesamtdosis) fließt.
    Allerdings steht die Befürchtung Deines Doc im Widerspruch zu der Tatsache, dass heutzutage die Versorgung von diabetischen Säuglingen und Kleinkindern mit einer Insulinpumpe zunehmend zur Standardtherapie wird. Und da ist der 'Insulinbedarf' auf die paar Kilo Lebendgewicht in aller Regel ja auch sehr gering. Ebenfalls gibt es noch die Möglichkeit, Insulin, z.B. Humalog, für die Pumpe zu verdünnen. Z.B. auf U50er, statt U100er Konzentration. Dann lässt sich das auch ohne große Rechenprobleme in einer Pumpe fahren, die auf U100 eingestellt ist.

    Zitat

    hab jetzt rausgefunden, dass mein WErt um ca. 4, halb 5 anfängt zu steigen. Davor bin ich meistens so bei 70-110, also super. Jetzt möchte ich eigentlich gerne, zumindest bis zum nächsten Arzttermin, nachts etwas Humalog spritzen, damit der Wert nicht so stark steigt.... aber ich weiß nicht so wirklich, wann und wieviel da jetzt am besten wäre?? Soll ich einfach mal um 4 ein bisschen Humalog spritzen???


    Das lässt sich wohl nur mit Versuch und Irrtum machen. :sad: Ein gewisser basaler Insulinmangel kann sich auch schon ein zeitliches Stück zuvor aufbauen. Da aber Humalog, besonders in kleiner Menge, eine sehr steile Wirkkurve hat, würde ich da auch erst mal zum Beginn des Anstieges mit kleinerer Menge antesten. Vielleicht solltest Du Deinen Doc einfach mal am Telefon interviewen, was er dazu meint?


    Gruß
    Joa


  • Hallo Nora!
    Du wirst nichts Falsch machen wenn Du zu dem Zeitpunkt des zunehmenden Insulinbedarfs mit kurzwirkenden Analog-Insulin gegenregulierst. Entsprechende Therapiehinweise sind auch in „Gut leben mit Typ1-Diabetes“ (Jäckle et al. -- Urban & Fischer 2007) zu finden. Die passende Dosis muss ausgetestet werden. Die Bedenken von Sylke und Joa würde ich daher erst mal nicht teilen. Auf Dauer ist dieser Weg nur keine Lösung. Levemir allein scheint in der Wirkung nicht das „richtige“ 'Insulin' für Dich zu sein. Drei Wege sind hier vorstellbar: 1) Versuch mit Pumpe; 2) 'Lantus' probieren; 3) zusätzlich zum 'Levemir' noch etwas 'NPH' injizieren. Im Fall der 'NPH' ist es einfach so, dass die charakteristische pharmakologische Kinetik hier eine Lösung bieten kann. Wichtig ist, und das ist eben der Nachteil der NPH-Insuline, dass Du Dich an die „richtigen“ Zeitpunkte und in Abhängigkeit davon auch an die „richtigen“ Spritzstellen hältst. Der dritte Weg wäre sehr unkonventionell, aber warum nicht. Mir würde dieser Versuch eher in den Sinn kommen als meinen Wecker auf 4 Uhr zu stellen! Da ich gegen eine Pumpe bin würde ich zuerst Weg 2 dann 3 probieren (Weg 2 wird aber für Dich zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich sein).


    Jens

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muß die Gegend verlassen, wo sie gelten [Johann Wolfgang von Goethe].

  • Danke schonmal!!


    Ihr meint also NPH-Insulin abends zusätzlich zu dem Levemir?? Denn nur 'Protaphan' hatte ich ja schon vor dem 'Levemir' und das war noch viel viel schlimmer damit!! Im Moment kann ich die hohen WErte morgens ja eh nur mit Humalog versuchen zu korrigieren, weil ich eben nur das Insulin noch hier hab... werd vielleicht mal heute nacht um 4 Uhr zwei Einheiten spritzen.... und mir halt nen Wecker stellen....im Grunde müsste das ja gehen, wenn man halt um 6/7 Uhr aufsteht...


    @ Mono: darf ich fragen, warum du gegen ne Pumpe bist?? Hab bis jetzt nur gute Sachen drüber gehört.... danke auch schonmal für den Tip mit dem 'Insulin' verdünnen. Werd das meinem Doc mal sagen, hatte mich nämlich auch gewundert, dass das mit der geringen Insulinmenge ein Problem sein soll, eben wegen den vielen Kindern, die schon ne Pumpe haben....
    und 'Lantus' kann ich ja vielleicht auch nochmal probieren, so langsam glaub ich nämlich auch, dass das 'Levemir' einfach nicht das richtige Insulin ist.


    Gruß, Nora

  • Danke schonmal!!
    Ihr meint also NPH-Insulin abends zusätzlich zu dem Levemir?? Denn nur 'Protaphan' hatte ich ja schon vor dem 'Levemir' und das war noch viel viel schlimmer damit!!

    Also nach meiner Kenntnis ist 'NPH' grade bei hoher Insulinempfindlichkeit und ausgeprägtem Dawn das 'Insulin', dass am wenigsten funktionieren kann.
    Bei dosisabhängiger Wirkkurve (wenig=schnell und kurz) kann das auch nur mit einer gewissen "Überdosis" klappen, gegen deren erste Wirkung in der nacht dann zum Einschlafen vorsorgende Korrektur-BE erforderlich sind.
    Denbar wäre aus meiner Sicht bei Dir 'NPH' ggf. so gegen 2 bis 3 Uhr vielleicht, in moderater Menge.


    Zitat

    Im Moment kann ich die hohen WErte morgens ja eh nur mit Humalog versuchen zu korrigieren, weil ich eben nur das Insulin noch hier hab... werd vielleicht mal heute nacht um 4 Uhr zwei Einheiten spritzen.... und mir halt nen Wecker stellen....im Grunde müsste das ja gehen, wenn man halt um 6/7 Uhr aufsteht...

    Ja, das lässt sich wohl nur im Versuchsmodus dann anpassen.


    Zitat

    ...ne Pumpe ... Hab bis jetzt nur gute Sachen drüber gehört...

    Gegen eine "Bauchspeicheldrüsenprothese" :biggrin: gibt es halt schon unterschiedliche Vorbehalten. :rolleyes:
    Kann ich auch gut verstehen, ging mir mal nicht anders.
    Wenn Du aber mit dem Gedanken spielst, möchte ich mal wieder, auch wenn das möglicherweise Skeptiker auf den Plan bringen könnte, den Gedanken einer Pumpeneinstellung im Diabetes Dorf Althausen/Bad Mergentheim nahelegen. Sprich mal Deinen Doc drauf an, ob er schon mal von Teupe gehört hat, und ob er da mitziehen würde. Ich glaube, dass sich kaum ein besserer Ort für den Umstieg auf Pumpe finden lässt. :thumbup:
    Auch wenn Du 18 schulungsintensive Tage dafür investieren musst. Die aber lohnen sich langfristig gewaltig.


    Gruß
    Joa

  • Jetzt meinte er, ne Pumpe sei wahrscheinlich nicht so gut, weil ich so wenig Insulin brauche und deshalb der Katheter leicht verstopfen kann (hat da zufällig jemand mit Erfahrung??? Habe nämlich auch schon gelesen, dass ne Pumpe gerade bei geringem 'Insulinbedarf' sinnvoll sein kann)...



    Hallo Nora,


    (zitieren hat nicht funktioniert, deshalb hab ich den Satz oben kopiert)


    Die geringe Insulinmenge spielt bei mir keine Rolle. Ich vormittags von 8.00 - 11.00 h eine stündliche Rate von 0,1 IE und hab noch nie Probleme gehabt mit Katheterverstopfung. Und meine Basalrate über 24 Stunden liegt bei 13,6 IE, also auch relativ niedrig. Ich würd es an deiner Stelle mit Pumpe versuchen, dann kannst du dir nach ner Weile das viele nächtliche Messen sparen!

    LG, Caro :thumbsup:

  • Hallo!!


    Okay, danke nochmal für die vielen Antworten...find ich schonmal gut, dass viele von euch auch wenig Insulin brauchen und trotzdem ne Pumpe haben.... ich war auch lange Zeit (mir wurde vor ca. vier Jahren mal dazu geraten) gegen ne Pumpe, aber so langsam nervt es mich wirklich, jede Nacht mind. einmal aufzustehen, deshalb könnte ich mir das jetzt so langsam doch gut vorstellen.... werde meinem Doc dann auch mal das mit dem Verdünnen vorschlagen.....
    habe jetzt übrigens die Versuche mit Humalog gemacht: Also nachts um 4 (da war der BZ jetzt einmal bei 138 und einmal bei 115) hab ich jeweils 2 IE Humalog gespritzt... wirklich geklappt hats nicht, das eine Mal hatte ich morgens um 6 Uhr 223 (gut, immerhin deutlich unter 300) und einmal ne 'hypo' um kurz vor 7... werde jetzt nicht wirklich schlau daraus, aber auf jeden Fall weiterprobieren.....bis zum nächsten Arzttermin...


    OKay, dann mal noch nen schönen Sonntag euch allen,


    Gruß, Nora

  • Ja, ich denke, das spielt bei mir auch noch ne Rolle (also der gute HbA1c)...aber man sieht ja anhand der Tagebücher, wie der HbA1c zustande kommt. Natürlich könnte ich jetzt auch die Morgenwerte so lassen wie sie sind (wär auch einfacher, dann müsste ich nicht dauernd nachts aufstehen)... aber das geht halt nicht, weil ich ja so ne Panik vor hohen Werten wegen der Folgeschäden hab (hatte ich schon immer, deshalb hatte ich auch selten richtig schlechte HbA1c-Werte, weil ich halt lieber ganz oft messe, zusätzlich spritze etc, als hohe Werte zu haben, hab da gleich am Anfang so nen Ehrgeiz entwickelt, alles über 130 ist zu schlecht usw. Ich weiß auch, dass das manchmal in Bezug auf Hypos nicht gerade gut ist)....


    @ Wise: hast du dann mit dem HbA1c-Wert von 6,9 ne Pumpe genehmigt bekommen??? Man muss doch aber immer auch die Tagebücher miteinschicken, oder? Und die zeigen ja eh viel mehr als der HbA1c....


    Naja, jetzt wär ich erstmal schon froh, wenn ich diese blöden Nüchternwerte irgendwie besser hinkriege, egal wie. Vielleicht ruf ich meinen Doc echt mal an....

  • Ich hab auch mehr oder weniger mit leichten bis schweren Hypos zu kämpfen, mit Bewusstlosigkeit und Krampfanfällen sowie Jackson-Anfällen (Muskelkrämpfen), stellen die Vorstufe zur Bewusstlosigkeit dar. Hypos sind mit ein Hauptgrund, dass man eine Pumpe bekommen kann, weil man gerade mit Pumpe diese vermeiden kann. Ich hab meine Pumpe 2001 bekommen, aber würde sie für mein Leben nicht mehr hergeben, und auch niemals zwischen Pumpe und ICT hin- und herwechseln.
    Ein guter 'HbA1c' ist zwar gut und schön, aber er sagt oft nie etwas darüber aus, ob der BZ-Verlauf gut oder schlecht ist. Es ist doch immer gut möglich, auch mit Achterbahnfahrten gute HbA1c-Werte zu bekommen, es müssen nur viele Hypos mit dabei sein, die man sich durch's Runterspritzen erkaufen kann.


    Nora:


    Wie oft testest Du denn pro Tag? Und wieviel Stunden nach dem letzten Bolus korrigierst Du?


    Ich teste ca. 7 - 9 Mal pro Tag (nüchtern, nach dem Frühstück pp-Wert 2h später, vor dem Mittagessen, 2h-pp-Wert nach Mittagessen, bevor ich nach Hause gehe aus dem Büro, vor dem Abendessen, 2h-pp-Wert nach Abendbrot und vor dem Schlafengehen und evtl. um 3h nachts). Manchmal lasse ich auch nen Test aus, vorallem auch am Wochenende, wenn ich lang ausschlafe.
    Hohe Werte korrigiere ich erst nach 3 Stunden nach dem letzten 'Bolus'. Nach dieser Zeit ist ca. 90% vom Bolus resorbiert, frühere Korrekturen führen unweigerlich zu Hypos, auch zu lange Spritz-Ess-Abstände.
    Alle Werte über 140 können schon eine Resistenz bedeuten, wenn sie längere Zeit über diesem Niveau liegen. Alle diese hohen Werte fliessen auch in den 'HbA1c' ein, aber erst, wenn die Werte länger im Blut so hoch sind, ich glaube, alles was über 2 - 3 Stunden so hoch ist, fliesst in den HbA1c-Wert mit ein, durch die Verzuckerung der Eiweisse.


    Grundsätzlich gilt für meine Therapiefindung: möglichst wenig Hypos, BZ-Werte zwischen 70 - 110 (Basiswerte!), pp-Wert je nachdem, was ich gegessen habe zwischen 140 - 170, und wenig Aufwand, ein bisschen Protokollarbeit vielleicht noch.
    Auch ist für mich wichtig, dass ich einen guten HbA1c habe.


    Ich fühle mich sicherer, seitdem ich weiss, wie das mit dem 'HbA1c' ist, also wie der zustande kommt, gerade um Folgeschäden zu vermeiden. Aber ich will ja auch keine Hypos. Das ist die Spannweite, die ich versuchen muss, zu überbrücken, aber ich bin froh, dass ich das mit Hilfe meines Docs ganz gut hinkriege. Ein bisschen Ehrgeiz ist bei mir schon auch dabei. Gott sei Dank, denn der gehört dazu!


    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • @ Surferin: ich messe an "guten Tagen" ca. 6 Mal, an schlechteren eben entsprechend öfter. Und es kommt natürlich auch drauf an, was ich an dem Tag gerade mache, also ob ich z.B. Sport mach, feiern gehe oder Auto fahre, dann wirds auch mehr.... und in letzter Zeit eben noch zusätzlich ca. 2 Mal pro Nacht.


    Tagsüber klappt bei mir eigentlich alles recht gut, ich korrigiere auch ca. 2-3 Stunden nach dem letzten Humalog-Spritzen... also es hält sich bei mir schon alles im Rahmen, ich bin halt nur so ehrgeizig, dass ich lieber mal nichts zwischdurch esse, was ich nicht wirklich berechnen kann, wenn man mal Feiern geht, nicht wirklich viel Alkohol trinke, viel Sport mache (würde ich aber auch ohne den DM) usw.... ich würde auch nicht wirklich sagen, dass ich dadurch stark eingeschränkt bin, ich hab das halt shcon immer so gemacht und bin auch froh darüber...nur sagt z.B. mein Doc, dass ich mich zu sehr unter Druck setzen würde, zu hohe Anforderungen an mich haben würde usw. Naja, ist ja auch egal, es nervt mich nur im Moment so, weil ich bis jetzt alles irgendwie hingekriegt habe (also die BZ-Werte), meistens auch ohne große Hilfe von meinem Doc und im Moment klappt das eben nicht. Und wenn ich morgens mit 300er-Werten aufwache ist das einfach richtig richtig blöd und der Tag ist dann auch gelaufen :sad:
    Naja, und dann stört es mich halt, dass man da jetzt nicht sofort was gegen machen kann, den nächsten Arzttermin hab ich Ende Juni....aber keine Ahnung was ich bis dahin jetzt noch machen kann....


    Sorry für das bisschen Ausheulen!! :rolleyes:


    Viele Grüße,
    Nora

  • Das würd ich auch empfehlen. Vielleicht hat dein Doc ne Telefonsprechstunde? Dann Protokoll hinfaxen oder mailen und anrufen! Ich halte nicht viel von Docs, die einen nur so alle 3 Monate sehen wollen und nur dann Änderungen vornehmen. Änderungen müssen dann durchgeführt werden, wenn sie aktuell auftreten.


    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • @ Mono: darf ich fragen, warum du gegen ne Pumpe bist?? Hab bis jetzt nur gute Sachen drüber gehört ...
    Gruß, Nora


    Wenn Du Dir ein Leben mit einem technischen Anhängsel wie einer Pumpe vorstellen kannst, dann lass Dich auf den Versuch ein. Für die Insulintherapie liefert die Pumpe Möglichkeiten, die man unter ICT kaum oder nur unter extremen Mehraufwand erreichen kann. Die große Stärke der Pumpe liegt in der flexibel gestaltbaren Basalrate. Ich spreche mich bis jetzt gegen eine Pumpe aus, da ich zum einen die Freiheit zwischen den Injektionen liebe, in welchen der Diabetes dann im Prinzip auch nicht präsent ist und zum anderen die Hersteller der Pumpen nur unter den Betriebssystemen von Microsoft eine Unterstützung anbieten. Aus einer Summe von Gründen habe ich aber mit Windows & Co abgeschlossen und möchte derartige Systeme nicht mehr auf meinen Rechnern haben. Wenn es mal eine Pumpe mit einer Software unter der Feder des Pinguins geben sollte ändere ich vielleicht meine Meinung. Bis dahin muss die 'ICT' genügen. Du siehst, hier spielen anderer Gründe eine Rolle als das eine Pumpe therapeutisch betrachtet eine schlechte Wahl wäre!


    Gruß,
    Jens

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muß die Gegend verlassen, wo sie gelten [Johann Wolfgang von Goethe].

  • Jens jetzt redest du dir aber was ein. Deine Pens laufen auch ohne Betriebssystem. Und eine Pumpe kann auch ohne die Hilfe eines Microsoft Betriebssystems pumpen. Irgendwann ist die Basalrate eingestellt und notiert und es wird wie bei Pens nur noch der Bolus aufgeschrieben. Du brauchst nur einen Kugelschreiber und ein Novo Heftchen.
    Und eine Pumpe kann jeder auch 1-4 Wochen abschalten und ein wenig Freiheit genießen. wise


    Damit hast Du natürlich Recht. Die technischen Spielereien sind auch nur ein Teilaspekt. Ich bin ein Basalraten-Muffel in Potenz. Im Laufe meiner 15-monatigen Insulintherapie habe ich bis jetzt nur einen einzigen BR-Test geschafft. Die aus diesem Test gewonnen Informationen sind nicht mehr gültig. Ich verfahre in meiner Therapie so, dass neue aber wiederkehrende BZ-Ausrutscher als Hinweis einer unstimmigen Basalrate gewertet werden, wenn keine außergewöhnlichen Mahlzeiten vorlagen. Mit dem 'Pen' arbeitet man so, als schießt man mit Kanonen auf Spatzen. Für die ICT genügt eine ungefähr stimmige Basalrate. Für die Pumpe wäre das eine Verschwendung an Ressourcen und Möglichkeiten. Mein Engagement würde ich als einer Pumpe unwürdig einstufen. Werte notieren ist bei mir auch ein schwieriges Thema. Ich führe die von mir im Forum bereits vorgestellten BZ-Tabellen nur für meinen Diabetologen. Auf die dort eingetragenen KH-Mengen kann ich mich nicht verlassen. Eine andere Sache ist, dass mit einem 'HbA1c' von 5,2% ein Pumpenantrag zwangsläufig im Leeren verlaufen wird. An dem HbA1c könnte ich etwas ändern, an den Entscheidungsgrundlagen der Krankenkassen mit Sicherheit nur wenig.


    Gruß,
    Jens

    Wer sich den Gesetzen nicht fügen will, muß die Gegend verlassen, wo sie gelten [Johann Wolfgang von Goethe].

  • @ mono: achso, das mit Microsoft ist mir egal :wink: Werde mir das Ganze zumindest nochmal durch den Kopf gehen lassen.....


    @ all: Hab mir gerade nochmal meine Tagebucheinträge und dabei die Versuche mit dem Humalog angeschaut und jetzt gleich wieder ne Frage :rolleyes: (danke für eure Geduld!!) ...Kann es vielleicht sein, dass ich nachts, wenn ich Humalog spritze, um dem Wert gegenzusteuern, etwas dazu essen muss??? Verstehe das nämlich nicht, habe jetzt schon mehrere IEs versucht (gegen 4 Uhr, da ist der Wert noch ganz okay) und entweder ne Stunde danach ne hypo (20-40) oder dann morgens um 6 trotzdem zu hoch... :confused: Kann das sein, dass es besser wäre, noch ein paar BEs dazu zu essen?? Oder warum macht das so nen großen Unterschied?? Also eine IE Humalog kann doch eigentlich nicht dazu führen, dass ich entweder bei 30 oder bei 250 bin..??? Seltsam, seltsam.
    Aber zumindest hab ich meine Werte heute schonmal meinem Doc gefaxt. Jetzt muss ich zwar noch abwarten, bis er sich meldet, aber das ist schonmal ein besseres Gefühl....


    Achso: das mit dem Ehrgeiz, was mein Doc meinte, war nicht auf die 300er-Werte bezogen, sondern so allgemein... weil ich halt schon immer lieber mal ein paar Hypos hingenommen hab als einen bisschen zu hohen Wert...


    @ Wise: Danke schonmal, mein icq geht im Moment nicht, aber ich werde das jetzt mal in Angriff nehmen und hab dann wahrscheinlich noch ein paar FRagen :wink:


    Danke an euch alle!! Viele Grüße,
    Nora

  • Hallo Nora,
    ich hatte genau das gleiche Problem wie du mit den Hypos Nachts. Ich bin bestimmt 3-4 mal pro Woche mit einen hypo aufgewacht, an den Tagen an denen ich nicht aufgewacht bin möchte ich besser nicht wissen wie mein BZ da war!! Seit ich die Pumpe habe (Und das ist jetzt genau seit einem Jahr) hatte ich keinen einzigen 'hypo' mehr Nacht!!! Ich kann dir wirklich nur die Pumpe empfehlen, wenn da die Basalrate richtig eingestellt ist, wirst du mit Hypos sehr viel weniger Probleme haben (Gestern Abend ins Bett mit 89 und heute Morgen aufgewacht mit 92.....besser gehts nicht :rolleyes: ).
    Bei welchem Dia-Doc bist du denn in Konstanz?
    Viele Grüße
    Joachim