Schluss mit sogenannten "Diabeiker-Lebensmitteln"

  • Schluss mit sogenannten "Diabetiker-Lebensmitteln"

    Pressemitteilung: diabetesDE

    diabetesDE fordert exakte Nährwertangaben auf Lebensmitteln

    Die Bedürfnisse von rund acht Millionen Menschen mit Diabetes werden bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln zu wenig berücksichtigt. Darauf wies diabetesDE heute in einer Diskussion mit Parlamentariern hin. Die Organisation, die sich für Menschen mit Diabetes und ihre Angehörigen stark macht, fordert exakte Nährwertangaben auf allen verpackten Nahrungsmitteln. Die sogenannten "Diabetiker-Lebensmittel" müssten hingegen vom Markt verschwinden.
    Derzeit fehlen auf den meisten verpackten Lebensmitteln Angaben über den Anteil an Eiweiß, Zucker, Fetten, gesättigten Fettsäuren, Salzen und Ballaststoffen. Auch der Brennwert müsste genannt werden sowie die Gesamtmenge an Kohlenhydraten pro 100 Gramm. Nur so ist es Menschen mit Diabetes möglich, ihr Insulin korrekt zu dosieren und ihre Ernährung zuverlässig zu planen. "Auch als vorbeugende Maßnahme gegen Übergewicht und seine Folgekrankheiten sind verständliche, gut lesbare Nährwertangaben notwendig", erklärt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vorstandsvorsitzender von diabetesDE. Diese sollten europaweit für alle verpackten Lebensmittel vorgeschrieben werden.
    Ein weiterer Kritikpunkt von diabetesDE im Gespräch mit den Parlamentariern waren die sogenannten "Diabetiker-Lebensmittel". Die veraltete nationale Diätverordnung (§ 12 DiätV) müsste nach heutigem wissenschaftlichen Kenntnisstand komplett gestrichen werden. "Obwohl sich die Experten seit Jahren einig sind, dass die als 'Diabetiker-Lebensmittel' gekennzeichneten Produkte unnötig und sogar schädlich sind, gibt es sie immer noch", kritisiert Michaela Berger, Diabetes-Beraterin und stellvertretende Vorsitzende von diabetesDE. Diese Kennzeichnung vermittele den Menschen mit Diabetes, dass diese Lebensmittel gesund für sie seien.
    Das Gegenteil ist der Fall: Bei diesen Lebensmitteln handelt es sich überwiegend um Süßigkeiten, in denen der Zucker durch Ersatzstoffe ausgetauscht ist. Das bietet Menschen mit Diabetes jedoch keinen Vorteil. Problematisch ist der hohe Fettgehalt in diesen Produkten – ein Nährwert, den Menschen mit Diabetes in Maßen zu sich nehmen sollten. Durch die Kennzeichnung meinen viele jedoch, sie täten sich mit diesen Lebensmitteln etwas Gutes und essen besonders viel davon. Wie irreführend diese Kennzeichnung ist, belegen die Verbraucherzahlen: Immer noch 50 Prozent aller Menschen mit Diabetes greifen zu diesen Produkten. "Diese Irreführung des Verbrauchers muss aufhören", forderte deshalb Professor Danne von diabetesDE. Es läge in der Hand der Politik, hier Klarheit zu schaffen.
    Mit dieser parlamentarischen Veranstaltung zur Lebensmittelkennzeichnung in Berlin hat die seit Anfang Januar aktive Organisation diabetesDE deutlich gemacht, wie sie sich in die öffentliche und politischen Diskussion einbringen wird. Als gemeinsame Interessenvertretung von Menschen mit Diabetes, Ärzten, Diabetesberatern und Wissenschaftlern in der Diabetologie wird sich diabetesDE künftig aktiv für eine bessere Qualität in Prävention, Versorgung und Forschung einsetzen.

    :thumbsup: „Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“
    Joseph Joubert :thumbsup:

  • Naja... Diät oder Diabetiker-Lebensmittel sind ja eh ein Schmarrn... Aber auch den BE Angaben der Hersteller, die teilweise auf den Verpackungen angegeben sind, sollte man nicht blind vertrauen.


    Ich hab mich schon mit so mancher Angabe ins Nirvana insuliert... ;o)

    Bacardi ist fast so gut wie Insulin.

  • Zitat von Rotzrocker;232678

    .
    Ich hab mich schon mit so mancher Angabe ins Nirvana insuliert... ;o)



    Jo, kenne ich auch, grad gestern :rolleyes:
    Lecker Essen und nachher 33 mg/dl ......suuuuuuuuper :cool:

    Lieben Gruß
    Purzel :)

  • Jau Purzel... Das ist doch mal ein knackiger Wert... Da schmeckt die Cola dann gleich doppelt gut... ;o)


    Aber selbst wenn man nur die Kohlenhydrate umrechnet, erlebt man so manch böse Überraschung... Laut Iglo hat 'ne Salami-Pizza nach Kohlenhydrate-Daumenformel so um die 7 BE... Wenn ich mir die reinhaue, dann knallt's richtig... Ich belass es da aus Erfahrung bei 4 BE. Aber als Anfänger kommt man da dann schon mächtig ins Schwanken, wenn plötzlich die reinsten Insulinbomben durchs Blut schwimmen...

    Bacardi ist fast so gut wie Insulin.

  • Hmm, vielleicht liegt's bei der Pizza auch am Fettgehalt, dass sie länger braucht zum Wirken und das Kurzzeitinsulin dich zwischenzeitlich abschießt?

  • Ist ja lustig ... ich habe das nämlich auch erst gestern abend wieder feststellen können, wie falsch doch die KH-Angaben auf der Packung sein können.


    300 g Kartoffelpuffer sollten lt. Packung etwa 5,8 BE sein, dazu dann noch das selbstgemachte Apfelmus (2 BE). 2 Stunden später habe ich 59 mg/dl... Am Apfelmus kann es nicht liegen, da ich das schon so oft gemacht und die Insulinmenge dafür auch kenne. Ergo - die Kartoffelpuffer waren doch weniger KH-haltig. :mad: Dafür habe ich mir aber noch etwas extra Apfelmus gönnen dürfen ..

  • Hi Kim,


    Zitat von KiM;232699

    Ergo - die Kartoffelpuffer waren doch weniger KH-haltig.


    Ich würde ja eher darauf tippen dass du wegen des ganten Fettes in den Reibekuchen einfach viel länger gebraucht hast um die KH aufzunehmen.....

  • Zitat von KiM;232699

    Ist ja lustig ... ich habe das nämlich auch erst gestern abend wieder feststellen können, wie falsch doch die KH-Angaben auf der Packung sein können.


    300 g Kartoffelpuffer sollten lt. Packung etwa 5,8 BE sein, dazu dann noch das selbstgemachte Apfelmus (2 BE). 2 Stunden später habe ich 59 mg/dl... Am Apfelmus kann es nicht liegen, da ich das schon so oft gemacht und die Insulinmenge dafür auch kenne. Ergo - die Kartoffelpuffer waren doch weniger KH-haltig. :mad: Dafür habe ich mir aber noch etwas extra Apfelmus gönnen dürfen ..


    Kurze Anmerkung. Welche Hersteller wahr denn das? Weil der von Pfanni und Maggi sind ca. 100g fertig zubereitet 1BE, man sollte nur den hohen GI noch berücksichtigen.

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    puɐʇsɟdoʞ uǝuıǝ ǝpɐɹǝƃ ʇɥɔɐɯ 'uuɐʞ uǝsǝl sɐp ɹǝʍ シ

  • Zitat von MaKe;232706

    Hi Kim,Ich würde ja eher darauf tippen dass du wegen des ganten Fettes in den Reibekuchen einfach viel länger gebraucht hast um die KH aufzunehmen.....


    Hatte einen Dual-Bolus vorher .... 20% anfangs, die restlichen 80% über 4 Stunden verteilt. Länger wirken Kartoffeln nie bei mir. Also doch weniger KHs als auf der Packung angegeben, oder?


    Zitat von Tiger02;232707

    Kurze Anmerkung. Welche Hersteller wahr denn das? Weil der von Pfanni und Maggi sind ca. 100g fertig zubereitet 1BE, man sollte nur den hohen GI noch berücksichtigen.


    Kann ich nicht sagen ... war die Eigenmarke von Kaiser's. :)