HbA1c zu hoch und ich bin ratlos...

  • Ich war in August 2009 zur Reha wurde da entlassen mit ein HbA1c von 9% was auch nicht wirklich gut ist aber schon besser als ein HbA1c von 11% so war er vor der Reha.
    Nun war ich heute bei mein Diabeteloge ( 18.3.10 ) und sie sagte mir ich habe ein HbA1c von 14 SCHOCK!!!!!!!!

    Ich habe seid etwa 6-8 wochen bz werte von 15 bis 30 und noch höher
    früh also 3:30 uhr komme ich schon raus mit 16 dann korrigier ich und so gegen 6:30 ist dann der bz zwischen 4,4 u 6,0 da habe ich das gefühl als wäre ich unterzuckert und so gegen 11 uhr da kann ich die uhr nachstellen ist er wieder hoch so bei 20

    Ich weiß nicht warum wieso weshalb....:mad:


    LG Lilli

  • Wenn der BZ früh morgens gut ist und du frühstückst, der Wert dann danach so hoch ist, würde ich mal vermuten, dass deine BE-Faktoren nicht stimmen. Wenn du nichts gegessen hast, dann stimmt deine Basalversorgung nicht. Wie hat das denn in der Rehs geklappt?

  • Hallo Lilli,

    wo warst du zur Reha (welche Klinik?) und was haben die da mit Dir gemacht?

    Mir fallen bei Deinen Werten und bei Deinem Hba1c ganz spontan die Stichworte Lipolyse, Downregulation ein.
    Wieviel Insulin spritzt du so pro Tag insgesamt (Basal + Bolus + Korrektur zusammen)? Wieviel Bolusanteil, wieviel Basalanteil?
    Welche Insuline spritzt Du? Zu welcher Tageszeit Basal und 1 oder 2mal?
    Wie sehen Deine Essensfaktoren aus? Welche Korrekturfaktoren hast Du?
    Wie gross bist Du und wieviel wiegst Du?

    Bitte schreib ein wenig mehr zu Deiner Therapie und Deinem Alltag (was Du so machst, beruflich - Schule, Studium, Sport, Freizeit etc), andere Erkrankungen und evtl andere Medikation neben dem Insulin, ansonsten ist das alles Raten und Deuten per Glaskugel.

    Liebe Grüsse
    Surferin

  • Hallo,
    also ehrlich, wenn es mir so gehen würde wie Dir, würde ich schleunigst meine Sachen packen und ab in die nächste Diabetes Klinik, damit die mal schauen, was da alles nicht hinhaut. Denn irgendwie paßt ja die ganze Einstellung nicht so wirklich und ich glaube, dass da das selbst herumdoktern nichts bringt.


    LG von Betty

  • Hallo!
    Eigentlich war ich bislang stille Mitleserin, aber jetzt muss ich mich doch mal mit einem Problem an euch wenden in der Hoffnung, Ratschläge zu bekommen. ;(
    Meine Blutzuckereinstellung gestaltete sich bislang mehr als schwierig. Bis vor 1,5 Jahren lag mein HbA1c zwischen 10 und 12, also viel, viel, viel zu hoch. Mein Diabetologe weiss auch nicht wirlich weiter. Als ich vor 1,5 Jahren meine Insulinpumpe bekommen habe, ging der Wert auf immerhin 8,6 zurück. Letzten Monat wurde erneut der Wert ermittelt, der lag wieder bei 9.
    Wie bekommt ihr das hin, dass euer HbA1c im Normalbereich liegt? Bei uns liegt aktuell auch Kinderwunsch an, was natürlich im Moment riskant ist mit den Werten. Die Nüchternwerte sind seit der Pumpe um einiges besser geworden, ab und an noch Ausreißer um 200, ansonsten 100-150. Vorher kam ich oft mit über 300 raus.
    Könnt ihr mir Tips geben, was oder besser gesagt wie ich es besser machen kann?
    Ich freu mich auf eure Antworten!
    Gruß Amira

  • allgemein gesprochen -
    zunächst: erst einmal schauen, dass die Insulingrundversorgung stimmt (Basalratentest), weitere Einflüsse auf den BZ zunächst isolieren/ausschließen
    Und weiter: BZ-Verhalten bei Nahrungsaufnahme bestimmen (BE-Faktoren).
    Schlussendlich: Faktoren identifizieren, die den BZ darüber hinaus beeinflussen (Sport, Stress, ...)


    Zu allen Punkten gehört natürlich: korrigierend Einfluss nehmen; deinen Diabetologen zu Rate ziehen.

  • Wie bekommt ihr das hin, dass euer HbA1c im Normalbereich liegt?


    Hmm........... meiner liegt eben nicht korrekt im Normbereich, sondern meist zwischen 7,0 und 7,5. Der letzte war 7,4. Eigentlich soll man doch die 6 vor dem Komma anstreben. (?)


    Kann es sein, daß Du vor der Pumpe zu vorsichtig bei der Applikation des Insulin gewesen bist?


    Mit Pumpe sollte doch alles etwas besser aussehen.

    "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker." (Nietzsche)

  • Hab selbst den Luxus einer Restaktivität, wenn auch wenig.


    Was geholfen hat:
    (a) Basalratentest
    (b) danach kontrolliert mal X KHE Essen (zum Beispiel abgewogener trockener Reis) und gucken, wo man nach 2-3 Stunden landet. Meine Faktoren sind nicht konstant, daher mache ich zumindest die Basalrate neu sobald ich das gefühl hab "hier passt was nicht".

    --
    Nix Diabetes - das ist lediglich Glucose-Intoleranz.

  • Danke für eure schnellen Antworten!
    Ich bin Ende 2012 komplett neu eingestellt worden, vorher passten BE-Faktoren etc. nicht mal mehr annähernd. Ich habe vorher viel zu viel gespritzt oder das Essen komplett falsch eingeschätzt. Seit dem wiege ich wieder regelmäßig mein Essen. Die BE-Faktoren haben sich fast halbiert.
    Ich messe ca. 10x am Tag und benutze das Accu-Chek Aviva Combo. Das ist jetzt ca. 1/2 Jahr alt. Teststreifen sind in Ordnung, Dose wird direkt nach Entnahme verschlossen.
    Mit der Pumpe sind die Werte auf jeden Fall besser geworden, nur eben nicht so, wie man sich das wünscht, eine 7 vor dem Komma würde mich schon echt glücklich machen. Unter 8 habe ich es noch nie geschafft, mein Diabetologe sagt, ich sei sehr schwer einstellbar. Laut ihm soll ich auch nur alle halbe Jahre dort hin. Da der letzte HbA1c so schlecht war, soll ich in drei Monaten noch mal Blut untersuchen lassen. (Kommt mir merkwürdig vor, soll man nicht sowieso alle drei Monate zum Diabetologen???
    Basalratentests werde ich auf jeden Fall noch einmal wiederholen. VIelleicht bringt mich das ja näher an mein Ziel.
    Wir sind in einer KiWu-Klinik in Behandlung, aber dafür muss der HbA1c besser werden.


  • Hallo Amira !


    Das Wichtigste - Basalrate und BE-Faktoren überprüfen- wurde ja schon genannt.
    Du schreibst, dass Du das Aviva Combo benutzt. Dieses hat ja einen Bolusrechner, zudem kann man
    seine Zielwerte eingeben und das Aviva rechnet so, dass Du mit der errechneten Insulinmenge in
    diesem Zielkorridor landest.
    Benutzt Du denn diesen Rechner ?


    Es sei jedoch dazu gesagt, dass das errechnete Ergebnis nur dann -meist- stimmt, wenn die
    eingegebenen Parameter korrekt sind. Vielleicht solltest Du das mal im Auge behalten !



  • Hallo wiewaldi,
    den Bolusrechner benutze ich, manchmal ändere ich den Vorschlag, je nachdem, was ich esse. Nudeln z. B. darf ich nicht so wegspritzen wie z. B. Kartoffeln. Die eingegebenen Parameter stimmen sonst soweit. An der Basalrate bastel ich mit meinem Diabetologen noch herum. Ich werde erst einmal die Basalratentests machen, dann weiß ich zumindest schon einmal, ob das in Ordnung ist.
    Im Moment ist es so, dass ich plötzlich zum späten Nachmittag ansteige, keine Ahnung warum.
    Dann war es schon häufig so, dass ich z. B. mit 150 ins Bett gegangen bin und mit 100 wieder raus. Dann am nächsten Tag wieder mit 150 ins Bett, aber mit 250 oder mehr raus. Mein Diabetologe weiss sich da auch keinen Rat. Habe auch schon nachts dann gemessen, aber auch hier war es immer anders, mal gut mit 100-120, mal schlecht mit an die 300. Man kann daran einfach kein Schema erkennen. Leider habe ich im Bekanntenkreis auch niemanden, der ebenfalls Diabetes hat.
    Ich werde mich weiterhin bemühen, hoffe nur, dass das irgendwann mal mit mindestens einer 7 vor dem Komma belohnt wird.

  • Um noch weitere Unsicherheitsfaktoren auszuschließen:
    - Schau doch mal, dass du über die KH-Mengen deiner Mahlzeiten GENAU bescheid weißt. Zur Not eben mal auf Fertigprodukte zurückgreifen.


    - Man kennt deine Tagesabläufe nicht, aber vielleicht hilft es, einen möglichst gleichmäßigen und geregelten Tagesablauf einzuhalten. Also eine zeitlang ungefähr die gleichen KH-Mengen zu den gleichen Uhrzeiten essen, zur gleichen Zeit körperliche Anstrengungen unternehmen und die Schlaf- & Aufwachzeitpunkte konstant zu halten.


    ...zur genaueren Feststellung deiner BZ-Kurve darf natürlich auch der CGMS-Hinweis nicht fehlen. Ich kenne mich ja nicht aus und rede nur schlau daher, aber so eine kontinuierliche BZ-Messreihe könnte schon sinnvoll sein :)


  • Dann war es schon häufig so, dass ich z. B. mit 150 ins Bett gegangen bin und mit 100 wieder raus. Dann am nächsten Tag wieder mit 150 ins Bett, aber mit 250 oder mehr raus.


    Mal nur bezogen auf dieses Beispiel, kann man da auch schwerlich einen Rat geben. Dazu wären mehr Informationen nötig, z.B.
    - was hast Du am Abend vorher wann zuletzt gegessen,
    - wie hast Du das insuliniert (Faktor, SEA, Verzögerter -, Sofort - oder Multi-Bolus)
    - hast Du am Tag vorher ungewöhnliche Belastungen/Aktivitäten gehabt (Sport oder mal den ganzen Nachmittag/Abend auf dem Sofa gesessen),
    - Krankheit/Infekt?
    - Periode?


    usw.


    Führst Du ein BZ-Tagebuch?


    Vielleicht magst Du auch mal gelegentlich Beispiele posten, wenn Du welche hast, und auch die Ergebnisse Deiner Basalratentests, die Du jetzt machen willst. Am konkreten Beispiel kann man besser Spurensuche betreiben. ;)

    "Echte Männer essen keinen Honig, echte Männer kauen Bienen!"

  • Hallo Amira,


    Du fragtest auch danach, ob es üblich ist nur halbjährlich zum Diabetologen zu gehen. Dazu die Antwort: es kommt drauf an, ob Du dann zwischendrin per E-Mail Deine Protokolle an Deinen Arzt schicken kannst und ihn dann wenigstens telefonisch um Rat fragen kannst. Wenn nicht und wenn die Einstellung derzeit nicht stimmt, dann finde ich Besuche in kürzeren Abständen im Quartal (jede Woche oder alle 2 Wochen) durchaus vernünftig und wichtig. Normal sind quartalsmässige Besuche beim Diabetologen. Aber auch bei quartalsmässige Besuchen sollte es die Möglichkeit geben, mal zwischendurch den Diabetologen zu konsultieren per Email und Telefon, wenn es Probleme geben sollte.


    Dem, was die anderen geschrieben haben, kann ich mich nur anschliessen. Anpassen der Basalrate, der Bolusfaktoren, Überprüfen, ob der DEA stimmt, ob genügend Bolus abgegen wurde für das Essen und auch alles berechnet wurde und bei Bedarf auch Fett und Eiweiss. Stimmen die Korrekturfaktoren? Genauso spielen andere Einflüsse eine Rolle wie die Hormone, Krankheit, Sport, etc.


    Liebe Grüsse,
    Surferin

  • heyho!


    also ich finde es SEHR komisch, dass dein diabetologe gerade dir (weil du ja schlecht einstellbar bist) rät, nur alle halbe jahre zu kommen. ich gehe ganz normal auch ohne probleme zu haben alle 3 monate zu meiner diabetologin und fühle mich dann auch jedes mal wieder frisch motiviert, an mir selber noch mehr zu arbeiten. wenn dir dein diabetologe auch gar nicht wirklich helfen kann, würde ich vllt auch mal einen arztwechsel vorschlagen. und wegen der akuten probleme deinerseits auf jeden fall ins krankenhaus / stationäre diabetestherapie-einstellung. lass das alles nicht so lang an dir nagen und ziehen - je früher du das in den griff bekommst, desto besser wird es dir gehen. letztendlich ist diabetes ja nicht NUR physische problematik, auch die psyche leidet oft mit, ich kenne das sehr gut. kurz bevor ich den schritt zur pumpe gewagt habe, war ich (ende teenager-jahre) ein wenig depressiv, was meine ärztin auch bestätigt hat. man muss das problem einfach so schnell und mit professioneller hilfe angehen wie möglich!
    ich wünsche dir alles, alles gute.
    Liebe Grüße Verena

    Mau! :3

  • Nachdem du in einer KiWu-Klinik in Behandlung bist, stellt sich mir die Frage, ob du dort hormonell behandelt wirst. Das wären ja dann noch weitere Einflussfaktoren.

  • Hallo, da bin ich wieder, musste heute nachmittag arbeiten.
    nochmals vielen Dank für eure Ratschläge. Werde auf jeden Fall über meine Basalratentests berichten.


    Ein Tagebuch führe ich, so wirklich ist ein Schema nicht zu erkennen, musste mein Diabetologe auch zugeben. Ihn zwischendurch zu erreichen gestaltet sich etwas schwierig, ist immer schwer zu erreichen. Nach Werten, die ich ihm schicken soll, hat er noch nicht gefragt.


    Meine Tagesabläufe sind nicht immer identisch, ich habe zwei Jobs, die ich des öfteren (ca 3 x die Woche) miteinander kombinieren muss, d. h. morgens zu der einen Arbeit, nachmittags zu der anderen Arbeit, da zwischendrin bin ich zu Hause, habe dort Hunde zu versorgen. Das wird aber demnächst auch besser, da fällt eine Arbeit weg.


    Bezüglich der Beispiele werde ich mal genau aufschreiben, was ich wann gegessen habe und hier dann welche posten. Vielleicht fällt euch da ja was zu ein.


    Hormone musste ich schon nehmen, zuletzt aber im April. Der nächste Versuch startet erst, wenn der HbA1c gesunken ist ;(

  • Habe heute, allerdings etwas unfreiwillig, einen Basalratentest gemacht. Bin heute morgen mit einem Wert von 108 angefangen und habe ihn gerade mit 140 beendet. Der höchste Wert am Tag war 153, der niedrigste 104. Damit kann man doch leben oder?


    Der derzeitge MIttelwert lag bei 200, allerdings hatte ich in den letzten zwei Wochen Probleme mit Luft im Schlauch, wovon hohe Werte (Spitze 550! ?( gekommen sind. Das hab ich aber wieder im Griff.