Hypos ohne Helferlein

  • Hallo an alle,
    ich hab was, was mich ziemlich beschäftigt, auch wenn es (hoffentlich) noch lange nicht aktuell ist: mein Mann ist die ganze Woche nicht da, und ich lebe solange alleine im Haus. Noch brauche ich nicht viel Insulin (wurde erst seit Mai als Typ 1 erkannt) - aber was würde denn passieren, wenn ich Nachts im Schlaf in so eine Hypo gerate und keiner steht mit Notfallkit bereit? Gut - ich liege ja dann wenigstens schon mal und kann nicht fallen :-) aber sonst?

    Grüßle Bim

    Grüßle Bim

  • Selten gibt es Diabetiker bei denen ständig der Partner mit dem HypoKit daneben steht. Und alle überleben es :D.

  • Ist das überhaupt schon passiert, dass Du die Hilfe Deines Mannes gebraucht hast? Wenn nicht, mach Dir erst mal nicht zu viele Gedanken. Hier gibt es einige (mich eingeschlossen), die jahrzehntelang nicht ein einziges Mal fremde Hilfe brauchten.
    Und bei einer Hypo wacht man normalerweise auf.

    Die meisten Dinge gehen nicht durch Gebrauch kaputt, sondern durch putzen.
    (Erich Kästner)

  • Zitat von Edett;298030

    Und bei einer Hypo wacht man normalerweise auf.



    Und wenn nicht, dann schlägst Du am nächsten Morgen trotzdem die Augen auf. Mach Dir keine Sorgen!

  • :) wenn ich euch nicht hätte!

    na, dann gehe ich nun beruhigt ins Nest!

    Grüßle
    Bim

    Grüßle Bim

  • Hi, mein Doc hat mir damals gesagt, daß ich in den ersten Jahren sowas nicht erleben werde - er hatte Recht.
    Du kannst davon ausgehen, daß Dein Körper das noch allein regulieren kann, sinkt der BZ unter eine kritische Grenze schüttet die Leber Zucker aus....usw. google mal unter Gegenregulation.


    Diese Funktion wird erst wesentlichs später eingeschränkt, bei manchen möglicherweise garnicht.


    Ich frage mich sowieso, ob mein Mann das überhaupt merken würde....*schnarch*
    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Hallo Bim,
    ich habe seit 1978 Diabetes und habe bisher nicht einmal einen Dok gebraucht oder SMH oder sowas wegen Unter- und auch nicht Überzuckerungen die nicht selbst in den Griff zu bekommen waren. Ich merke auch heute noch zuverlässig wenn was im Argen liegt. Ich habe zwischendrin immer mal Jahre alleine gelebt. Das ist das Letzte worum ich mir Sorgen mache. Ich habe gar kein Hypokit, mein Mann würde sich eh grausen wenn er daran denkt mir das Zeug rein zu haun. Also da es immer ohne ging wozu Ressourcen verschwenden?
    Gruß Anne

  • Zitat von Bim;298027

    aber was würde denn passieren, wenn ich Nachts im Schlaf in so eine Hypo gerate und keiner steht mit Notfallkit bereit?

    Hallo Bim,


    zwei Möglichkeiten: entweder Du wachst durch die Hypo auf und bekämpfst sie, oder Du wachst nicht auf und Deine Leber startet eine Gegenregulation. Das merkst Du dann z.B. wenn der morgendliche BZ zu hoch ist. (wobei ein hoher Aufsteh-Wert nicht unbedingt bedeutet, dass in der Nacht eine Hypo "verschlafen" wurde).
    Sehr vorsichtig sollte man allerdings sein, wenn vor dem Schlafengehen Alkohol konsumiert wurde, weil dadurch die Gegenregulation gehemmt wird (die Leber ist dann mit dem Abbau des bösen Alkohols beschäftigt).

    "Allem kann ich widerstehen, nur der Versuchung nicht."
    (Oscar Wilde)

  • Hallo Bim,


    wenn du Angst hast, miss vor dem Schlafen gehen, wenn der Wert zu tief ist, dann iss lieber noch ein Stück Brot oder so. Du könntest auch ab und zu mal um 3 Uhr oder so messen um zu sehen, wie dein Wert sich in der Nacht bewegt, so kannst du besser Abschätzen was passiert. Wenn du bis jetzt immer gemerkt hast, dass du Unterzucker bekommst, wird das auch passieren wenn dein Mann nicht da ist.
    Ich bin bisher immer aufgewacht bei UZ, aber das ist bestimmt bei jedem unterschiedlich. Ich habe aber IMMER Saft und mein Messgerät am Bett stehen.


    Viele Grüße
    Lina

  • Ich persönlich schlafe wie ein Stein. Da kann der Bagger neben dem Bett stehen und es würde mich nicht jucken. Das ein zigste was mich aufwecken kann ist eine Hypo...

    >auf Kohle geboren<


    Wenn jemand zu dir sagt "die Zeit heilt alle Wunden", hau ihm auf die Fresse und sag´: "Warte, gleich wird`s besser!"

  • Hallo Bim,


    ich habe den Diab erst ein halbes Jahr, bin also kein Maßstab. Aber ich habe keinen Partner und wohne allein. Ich habe mich nach der Diagnose auch verrückt gemacht, weil ich außerhalb der Dienstzeit/außerhäuslicher Freizeit/Besorgungen immer allein bin. Mittlerweile muss ich sagen, es ist kein Problem, man achtet halt mehr auf sich, misst im Zweifelsfall mal nach, meidet bestimmte Lebensmittel zu bestimmten Uhrzeiten, achtet abends darauf, was und wie viel man noch isst, spritzt sich lieber weniger zu kritischen Uhrzeiten. Ich habe drei Leute in meiner Umgebung, die um mich besorgt sind und sich sehr regelmäßig vergewssern, dass bei mir alles o.k. ist.


    Du kannst Hypos nachts eigentlich gut vermeiden, indem du aufpasst, was und wie viel du am Abend isst und wie viel du dafür spritzt. Ich mache das auch so, ich esse in der Regel nicht mehr als 5 BE am Abend und gehe normalerweise nur bei verwirktem Bolus ins Bett, also ca. 4 Stunden nach der letzten Mahlzeit. Wenn ich bei noch laufendem Bolus ins Bett gehe, stelle ich mir den Wecker und überprüfe frühzeitig den pp-Wert, der mir Hinweise gibt, ob der BZ schnell oder langsam nach unten geht. Aber ich bin da eher jemand, der lieber weniger spritzt und dann sich zum Nachkorrigieren wecken lässt.


    Ich würde auch von Zeit zu Zeit einen Basalratentest machen und gucken, ob der BZ nachts gleichmäßig bleibt, einfach vor dem Schlafengehen und im Verlauf der Nacht ein- bis zweimal nachmessen und mit dem Nüchternwert am Morgen vergleichen.

    "Wenn du mit dem Finger auf andere Menschen zeigst, zeigen drei Finger auf dich selbst."