• liebe leute, für die, die es interessiert, bzw. ihr buch gelesen haben etc.,


    war gerade bei prof.k. howorka, um mir einstellungs-absolution zu bekommen (erfolgreich) und wollte mal zwei dinge aufklären ...


    kinga howorka ist selbst nicht diabetikerin (wie hier und an anderen stellen häufig geschrieben wurde)


    und sie rechnet den morgengupf in die basale versorgung mit ein/ nicht bolus.


    fand es sonst heut noch interessant, dass sie ja unter FIT von einer optimalen bolus/basal verteilung von 60/40% ausgeht, unter CSII meine durchschnittlichen 37% basal u.U. für zu niedrig hält und um ca. 10% hochgehen würde. schau ich mir jetzt mal an. begründung war, grob gesprochen, dass die basale versorgung unter CSII perfekter zu gestalten ist und deshalb unter FIT das bolus-insulin tendetiell immer auch dawn und dusk mitausgleicht.


    lg, h

  • Liebe Hannah,

    Zitat von Hannah34;309253


    kinga howorka ist selbst nicht diabetikerin (wie hier und an anderen stellen häufig geschrieben wurde)


    Danke für die Evaluierung des Sachverhaltes. Dann war das eine Fehlinformation.


    Zitat

    ... und sie rechnet den morgengupf in die basale versorgung mit ein/ nicht bolus.


    Aber klar doch. Sowohl Gupf, als auch AI zählen systematisch zur basalen Insulinversorgung.


    Howorka unterscheidet da aber nicht. Wieweit sie das Aufstehen als solches überhaupt für folgende Anstiege als ursächlich sieht weiß ich nicht. Sie schrieb aber, dass für den Anstieg, den Teupe dem Aufstehen und dem RAAS zuweist, noch die Wachstumshormone aus der ersten Schlafphase zuständig seien.


    Aber egal ob nun Wachstumshormone, Aldosteron oder Angiotensin, ob Gupf, Aufstehinsulin oder aufstehnaher Frühstücksbolus, wenn der BZ hinterher macht wie er soll, bleibt sich das praktisch ziemlich gleichgültig. :6yes:

    Zitat

    ... grob gesprochen, dass die basale versorgung unter CSII perfekter zu gestalten ist und deshalb unter FIT das bolus-insulin tendentiell immer auch dawn und dusk mitausgleicht.


    Weshalb die Engländer die Tea-Time, die Wiener das Kaffeehaus und die Berliner das Kranzler-Eck erfanden. :rolleyes::D


    Gruß
    Joa

  • Zitat von Joa;309255


    Aber klar doch. Sowohl Gupf, als auch AI zählen systematisch zur basalen Insulinversorgung.


    darf ich dazu mal was fragen.
    der gupf wird doch aber mit kurzzeitinsulin gegeben...also bei mir zum beispiel mit insuman rapid...oder???
    oder wird es tatsächlich mit basalinsulin gegeben???
    ich hab das noch nicht so richtig verstanden und wäre dankbar über aufklärung.:o

    liebgruss
    eni


    “We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand.”
    -Randy Pausch-

  • ja ja, natürlich mit bolus! es ging in einem anderen thread nur mal darum, ob man diesen gupf/ bolus in die basalrate reinrechnet oder zum bolus. erstens wegen der prozentualen verteilung basal/ bolus, an der gerade howorka einiges fest macht in der analyse, und natürlich geht es um die alte diskussion: aufstehinsulin oder gupf. tendentiell würde da howorka wahrscheinlich keine große unterscheidung machen, steht aber dazu, dass es nicht unbedingt nur um hormonell bedingt hohe morgenwerte geht, sondern auch um eine basale lücke, die mit dem gupf überbrückt werden kann - wobei eben meist DMs mit hormonell bedingten hohen werten - sei es dawn oder aufstehschreck oder beides - ihren erhöhten basalbedarf am morgen/ vormittag nicht mit den handelsüblichen insulinen ausgleichen können unter FIT, und dementsprechend die basale lücke noch mal schwerer wiegt. da beißt sich dann der hund in den ... (ich kann unter CSII sagen, dass ich den dawn mit der BR ausgleiche, keine lücke habe, trotzdem noch 0,5E bolus brauche (AI), um die wecker-schock zu überwinden, dieses AI werte ich eher als bolus, denn als basal, weil es uhrzeitunabhängig ist :)). lg, h

  • ich zitiere joa aus einem anderen thread:



    Der Gupf


    Eigentlich österr. für einen kleinen Berg oder Hügel.
    Er bezeichnet erst mal ein zusätzliche kleinere Insulindosis, i. d. R. als Bolus von schnellwirkendem Insulin gegeben.
    Eingeführt in der konventionellen und intensivierten Insulintherapie (CT/ICT), um eine Insulinwirkungslücke des Basalinsulins zu überbrücken, die insbesonders mit mittellang wirkenden Insulinen (NPH) zwischen dem Wirkungsauslauf einer vorgehenden Basaldosis, z.B. vom Abend, und dem beginnenden Wirkeintritt einer weiteren basalen Insulindosis, z.B. am Morgen, entstehen kann.


    Je nach Verteilung der basalen Injektionen und sonstiger Therapieparameter, wie Mahlzeiten, kann der Gupf zu jeder Tages- oder Nachtzeit sinnvoll sein.
    Nicht selten ist er, d. h. eingentlich die Überbrückungswirkung für die schwache Wirkungsphase zwischen zwei basalen Injektionen, auch im Bolusinsulin für Mahlzeiten zu finden. Natürlich am ehesten beim Abendbrot und beim Frühstück.


    Dawn-Bedarf (Dämmerungsinsulin)


    Ein Insulinbedarf der biorhythmisch bedingt zu bestimmten Tages- oder Nachtzeiten erforderlich ist um die kontrainsulinäre Wirkung bestimmter Hormonausschüttungen des Körpers zu kompensieren und somit zu verhindern, dass der Blutzucker wegen einer auftretenden Insulinresistenz übermäßig ansteigt.


    Ist dieser Insulinbedarf zum Erscheinungszeitpunkt verschiedener Hormone nicht vorhanden wird ggf. ihre Wirkung selbst gemindert. Auf sicherlich verschiedenen Wegen können die Hormone dann auch "Unsinn" anstellen und ihrerseit erst mal eine längere Phase von Insulinresistenz erzeugen. Meist so etwa über 5 bis 6 Stunden hinweg.



    Aufstehinsulin (AI)


    Dieser Insulinbedarf tritt immer im Zusammenhang des Aufstehens nach längerer Ruhephase auf. In liegender, horizontaler Position ist die Stabilisierung des Kreislaufs einfacher zu bewerkstelligen, als wenn das Blut über die Zeitdauer hinweg permanent im aufrechten Körper herumgepumpt werden muss.
    Daher kommt es mit dem Aufstehen insbesondere zu zwei Hormonschüben.


    Der erste wirkt blitzschnell und sorgt dafür, dass eine Sofortanpassung erfolgt.
    Durch vor allem Adrenalin und Noradrenalin werden die Gefäße schlagartig enger gestellt und der Herzschlag beschleunigt. Ebenfalls wird eine mäßige Freisetzung von Speicherzucker bewirkt, um die erste Aktivitätsphase nach dem Aufstehen mit Treibstoff zu versorgen.
    Bei Menschen mit einer gewissen Einschränkung dieser hormonellen Erstanpassung kommt es dann dazu, dass bei zu schnellem Aufstehen das Blut schlagartig nach unten abfällt. Dem Menschen wird dann schwarz vor Augen, oder er sieht Sternchen.


    Als zweite Maßnahme startet der Körper die Grundstabilisierung des Kreislaufs für den aufrechten Menschen. Diese Grundstabilisierung stellen besonders die Hormone Renin, Angiotensin, und Aldosteron (II) sicher. Das System ist Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) benannt.


    Dabei wird denn auch, oder insbesondere die Flüssigkeitsverteilung zwischen Blut und Zellmasse reguliert. Motto mehr Wasser im Blut = höherer Blutdruck.


    Das RAAS wartet einen Moment bis zur vollen Aktion ab, und kann auch wieder abbremsen.
    Daher kommt es bei einem nächtlichen Klogang nicht zu dieser Vollanpassung des Kreislaufgeschehens, da das Wiederhinlegen dem RAAS die Entwarnung signalisiert. Wie auch immer.

  • Zitat von Hannah34;309253



    kinga howorka ist selbst nicht diabetikerin (wie hier und an anderen stellen häufig geschrieben wurde)





    danke für die info!


    mir hat erst letzte woche ein gastwirt in aflenz erzählt er kenne prof. howorka da sie hier schon des öfteren auf kur war und selbst diabetikerin wäre....

    hat sich meine vermutung bestätigt das der nicht top informiert war :)

    lg burton

  • ihre tochter arbeitet in der ordination als beraterin und die war in plauschstimmung, deswegen hab ich gefragt ...
    ich denke, sie hätte was bemerkt, die letzten jahre :p.


    wobei: ich muss sagen, mein ursprünglicher lieblingsarzt in HH war mit einer DM verheiratet und das hat man sehr sehr positiv gemerkt. und kinga-technisch kann ich sagen, dass ich das hier sofort geglaubt habe, dass sie selbst DM ist - allein ihre ausdrucksweise/ direktheit und ihr nicht-arzt-getue macht sie sozusagen zu einer waschechten diabetikerin :).


    lg, h

  • Hallo Hannah,

    Zitat von Hannah34;309414

    ... (ich kann unter CSII sagen, dass ich den dawn mit der BR ausgleiche, keine lücke habe, trotzdem noch 0,5E bolus brauche (AI), um die wecker-schock zu überwinden, dieses AI werte ich eher als bolus, denn als basal, weil es uhrzeitunabhängig ist :)). lg, h


    Wohin man/frau es letztlich zählt, ist wohl ziemlich gleichgültig, da der AI-Bedarf von der individuellen Insulinsensitivität abhängt. Bei Deinem Bedarf ist zwischen 0,5 bis max. 1 IE als AI schon schlüssig. Daraus wird sich keine signifikante Verschiebung der Basis/Bolus-Ratio ergeben.


    Zur Basis zählt das Aufstehinsulin (AI)I schon, weil es für ein hormonelles Geschehen zuständig ist. Halt für das RAAS, das seinerseits aber nicht circadian getriggert wird, sondern durch den Vorgang des Aufstehens nach einer längeren, liegenden Phase.


    Allerdings würde ich aus meinen unsystematischen Beobachtungen heraus vermuten, dass dass RAAS nach vorgehender circadianer Rhythmusauslösung (= Einschlafen) deutlich deutlicher reagiert als nach einem circadian rhytmusneutralen Nickerchen.


    Hat aber ein Tagesschläfchen einen neuen Rhythmus gestartet, passt die Basalrate eh nicht mehr, so dass meist schwer auszumachen sein dürfte, ob nun ein DAWN-Phänomen am Abend, oder fehlendes AI der Übeltäter ist.


    Gruß
    Joa

  • yep. yep. es ist eh quatsch, das konsequent unterteilen zu wollen - wenn ich eine schlechte nachricht bekommen, mein puls hoch geht, hormone oder wie und der BZ um 150 ansteigt, korrigiere ich das auch mit bolus, so schnell kann keine TBR wirken ... bedeutet: dass der bolus nur fürs essen zuständig ist, ist ja eh ein gerücht :). daher rührt bei mir aber auch durchaus das verhältnis basal/ bolus von 37/63 zur zeit - wenn ich die korrekturen rausrechne, sieht das ausgeglichener aus ... guten morgen, h

  • Hallöchen!


    Kann mir jemand sagen, was der Unterschied zwischen ICT und Funktioneller Insulintherapie ist?


    Gibt's da überhaupt einen?


    Ich glaube, irgendjemand hier im Forum hatte schon mal etwas über FIT geschrieben, aber ich glaube, ich habe da keinen Unterschied zur ICT feststellen können! Weiß auch nicht mehr, in welchem Thread das war!


    Liebes Grüßle!
    THF

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)



  • ich hab mal wikipedia bemüht, dazu steht etwas hier:
    http://de.wikipedia.org/wiki/I…Insulintherapie_.28FIT.29


    soweit ich das verstehe, ist das ICT mit besonderer dokumentation um änderungen schnell erkennen zu können...?:confused:

  • Ja, genau das hatte ich auch eben gelesen! :)


    Ich meine aber, jemand hätte mal hier im Forum geschrieben, dass es zwischen ICT und FIT doch ein paar Unterschiede gibt! Erinnere mich aber nicht mehr so genau, wer und wo das war! Die Protokollführung ist ja sowieso bei jedem anders, dann wären ja ICTler, die ziemlich genau dokumentieren, auch FITler!


    Oder ist das vielleicht sogar so? :confused:

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • huhu...


    ...ich hab mir vor einer weile das FIT-buch von Dr. med Kinga Horworak gekauft.
    und es auch zum teil schon gelesen.
    es ist im prinzip wie ICT...nur noch flexibler.
    ich kann es schlecht beschreiben.


    aber ich finde grosse unterscheide gibt es nicht zur ICT!


    ich finde das buch recht gut zur schulung.



    aber vielleicht hat sich ja noch jemand mehr damit beschäftigt und kann noch was genaueres dazu sagen.

    liebgruss
    eni


    “We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand.”
    -Randy Pausch-

  • Zitat von thomas84;315871

    ich hab gedacht der unterschied ist das land:
    ict = deutschland
    fit = österreich


    :confused:


    Ja, da könnte was wahres dran sein! Hab mal irgendwo gelesen, dass Howorka in Österreich das ist, was Teupe hierzulande ist!


    Zitat von meinmorgenstern;315872


    ...ich hab mir vor einer weile das FIT-buch von Dr. med Kinga Horworak gekauft.
    und es auch zum teil schon gelesen.
    es ist im prinzip wie ICT...nur noch flexibler.
    ich kann es schlecht beschreiben.


    Ja, ich glaube, der Ersteller des Threads an den ich mich noch so dunkel erinnere, hatte so ziemlich das gleiche Problem! Er/Sie wusste, dass es Unterschiede gibt, konnte diese aber nicht so richtig beschreiben!

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • Zitat von TryHarderFish;315882


    Ja, ich glaube, der Ersteller des Threads an den ich mich noch so dunkel erinnere, hatte so ziemlich das gleiche Problem! Er/Sie wusste, dass es Unterschiede gibt, konnte diese aber nicht so richtig beschreiben!


    ja...das ist echt nicht so einfach.
    vorallem es kurz zu erklären.
    es sind einfach so kleinigkeiten.
    sorry...:o

    liebgruss
    eni


    “We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand.”
    -Randy Pausch-

  • @fischlein
    gute Frage!:6yes:
    habe ich mich auch schon gefragt


    gerade gefunden


    http://www.diabetesfit.org/erlebnissetestimonials.html


    ... also eigentlich das was die meisten von uns schon praktizieren...



    meinmorgenstern
    vielleicht läßt Du uns bei Gelegenheit mal wissen, was in Deinem Buch zu dieser oder jener Problematik steht? Habe auch schon überlegt, das Buch zu kaufen ...


    LG Wildrose

    Leg Dich nicht mit Zucker an, er ist raffiniert! :bigg

  • Zitat von Wildrose;315890


    meinmorgenstern
    vielleicht läßt Du uns bei Gelegenheit mal wissen, was in Deinem Buch zu dieser oder jener Problematik steht? Habe auch schon überlegt, das Buch zu kaufen ...


    LG Wildrose


    klar gerne!!!
    das ist dann auch besser als es so zu erklären.:D


    und ich finde das buch echt hilfreich, weil vieles erklärt ist und analysiert wird.

    liebgruss
    eni


    “We cannot change the cards we are dealt, just how we play the hand.”
    -Randy Pausch-

  • Streng genommen sind ICT und FIT nahezu identisch in dem Ziel, den Blutzucker durch funktionsgebundene Insulinsubstitution im nahe-normoglykämischen Bereich zu führen.


    Bei beiden Methoden wird die Insulingabe in 3 Bereiche aufgeteilt: 1. basales Insulin 2. prandiales (mahlzeitenbezogenes) Insulin 3. Korrekturinsulin.


    Hinzu kommen bei FIT noch die sog. Insulinspiele zum Erarbeiten der FIT-Algorithmen: eine gezielte Hebung und Senkung des Blutzuckers, das experimentelle Fasten (Ermitteln der Basalrate), sowie die experimentelle "Sünde" (z.B. ein besonderes "Fest"-Essen).


    Auch ist der Morgengupf Bestandteil der von Kinga Howorka entwickelten Therapie. Dabei handelt es sich, wie schon öfter hier im Forum diskutiert, um eine kleine Menge zusätzlichen kurzwirksamen Insulins, um der vermehrten Zuckerproduktion in den frühen Morgenstunden (Dawnphänomen) zu begegnen. Bei der ICT findet das (normalerweise) keine Erwähnung.


    Andere Unterschiede bzw. Ergänzungen zwischen den beiden Therapieformen sehe ich nicht. Es sei denn, man möchte noch seine Nierenschwelle erkunden!?


    Gruß
    Pierre