Frisch auf den Müll

  • Ich weiß nicht ob's jemand gestern im TV gesehen hat. Aber es ist schon abartig was hier heutzutage alles weggeschmisssen wird, bzw gleich frisch vom Feld in den Müll landet... Allein in Deutschland wandern 100.000t Brot (soweit ich verstanden habe, ohne Brötchen oder andere Teigwaren) im Jahr auf den Müll.
    Die leidtragenden im großen und ganzen sind die 3.Welt Länder, die von dem ganzen "Müll" gut ernährt werden könnten...


    Wiederholungen der Sendung sind noch auf Extra zu sehen:
    Samstag, 23.10., 2:10
    Dienstag, 26.10., 23.07


    Oder Online:
    http://programm.daserste.de/pa…D149422B7ACE741927EBB7092
    Auf Video klicken

  • Habe den Beitrag nicht gesehen, aber was denkst Du, warum ich mir im Lokal die Reste einpacken lasse, bzw. ein Tuppertöpfchen dabei habe (und wenn es denn der Hund bekommt), Brot selber backe und zusätzlich zur Kühl-Gefrierkombi noch einen Gefrierschrank im Keller habe?
    Bei uns wird (fast) nix weggeschmissen, weil wir sowas hassen.
    Was aus den Supermärkten alles auf dem Müll landet ist schon sehr heftig.
    Früher gab es immer Körbe, in denen runtergesetzte Sachen waren, die nur noch kurzfristig haltbar waren (was auch immer das MHD aussagt!).
    Da heute kein Personal mehr da ist, um diese Sachen auszusortieren, geht eben alles in den Müll. Ist schon ein Widerspruch in sich, denn das Personal muss ja eh aussortieren.
    Neulich war auch ein ähnlicher Beitrag im Fernsehen und wir haben uns gefragt, wo wir eigentlich leben!

    LG
    Linda

  • Naja, teilweise kann das Personal im Supermarkt nix dafür. Wenn ihr einkaufen geht, guckt ihr sicher auch drauf, das der Joghurt nicht morgen schon abläuft.. Und die Waren die kurz vor dem ablaufen des MDH sind, dürfen teilweise von der Chefetage aus nicht mehr reduziert werden. Soll irgendwelche wirtschaftlichen Gründe haben. Ausserdem geht die Ware meist dann eh zu den Tafeln..

  • Ich habe die besagte Sendung bislang noch nicht gesehen...


    Ich erinnere mich, einmal eine Zahl gehört zu haben: Angeblich werden etwa ein Drittel der eingekauften Lebensmittel von den Konsumenten keinesfalls verzehrt, sondern weggeworfen!


    Das ist der Bereich, in dem ich persönlich kämpfe: So geschickt einzukaufen, dass ich wirklich alles verbrauchen kann. Bestimmt liege ich unter einem Drittel, was weggeworfene Lebensmittel angeht, dennoch ist es zu viel, was bei mir letztendlich im Müll landet!


    Woran liegt's? Trotz aller Gegenwehr (zum Beispiel kaufe ich nie ein, wenn ich hungrig bin und ich habe jedes Mal einen genauen Einkaufzettel mit) erliege ich in Lebensmittelmärkten immer wieder der Versuchung und schleppe Dinge nach Hause, die ich eigentlich nicht brauche oder die mir nicht guttun. Und offensichtlich habe ich wohl die unbewusste Angst, ich könne verhungern: Regelmäßig koche ich zu große Mengen! (Dann wird eingefroren - und eben später weggeworfen.) Und manchmal halte ich mich nicht an meinen Essens-Wochenplan, dann habe ich plötzlich Gemüse o.Ä. übrig, das dann im Laufe einer Woche so ganz langsam im Kühlschrank vor sich hingammelt...


    Bestimmt wäre ich genauso geschockt wie ihr, wenn ich die Sendung gesehen hätte! Andererseits: Bestimmt können die meisten von uns aktiv im privaten Bereich sehr viel tun, um Verschwendung zu vermeiden...


    Liebe Grüße: Michael

    Foreman: "Ich finde ihre Argumente vordergründig."
    Dr. House: "Ich finde Ihre Krawatte hässlich."

  • Zitat von kafka_esk;312418


    Ich erinnere mich, einmal eine Zahl gehört zu haben: Angeblich werden etwa ein Drittel der eingekauften Lebensmittel von den Konsumenten keinesfalls verzehrt, sondern weggeworfen!


    Nun es ging kaum bzw. gar nicht darum, was der Konsument wegschmeißt. Sondern wie der Titel schon sagt, frisch vom Feld in den Müll landet. Und das ist in Nordamerika und Europo mehr als die Hälfte...


    Beispiele sind z.B. krumme Schlangengurken (bekommt der Handel nicht in die Kartons). Kartoffeln die klein, größer, dicker sind als der Durchschnitt oder Einkerbungen haben. Bleibt gleich auf dem Feld liegen, bzw wird aussortiert. Fisch der nicht am selben Tag auf dem Großmarkt verkauft wird, wandert anschließend in den Müll.


    Das sind allein in Deutschland 20 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr.


    Wie bereits geschrieben, kann man den Beitrag auch Online anschauen.

  • Zitat von Pia051;312416

    Schön wäre es, wenn denn alles zu den "Tafeln" gehen würde!
    LG
    Linda


    Ja, das wäre es wirklich! Aber selbst die wären dann mit der Menge überfordert, laut dem Bericht.


    Wie bereits geschrieben, soll mit dem was weggeschmissen wird, die gesamte dritte Welt ernährt werden können...

  • Zitat von Pia051;312411


    Früher gab es immer Körbe, in denen runtergesetzte Sachen waren, die nur noch kurzfristig haltbar waren (was auch immer das MHD aussagt!).
    Da heute kein Personal mehr da ist, um diese Sachen auszusortieren, geht eben alles in den Müll. Ist schon ein Widerspruch in sich, denn das Personal muss ja eh aussortieren.


    Ich habe ein paar Jahre neben dem Studium im Lebensmittelhandel gearbeitet und es ist so, dass viele Dinge, die nicht mehr lange haltbar sind, nicht mehr reduziert, sondern weggeschmissen werden, weil die Kunden sonst die reduzierten Sachen kaufen und die noch länger haltbare (teurere) Ware stehen lassen. Es geht eben leider immer nur um den Gewinn!


    Zitat von kafka_esk;312418

    Bestimmt wäre ich genauso geschockt wie ihr, wenn ich die Sendung gesehen hätte! Andererseits: Bestimmt können die meisten von uns aktiv im privaten Bereich sehr viel tun, um Verschwendung zu vermeiden...


    Ich schmeiße grundsätzlich garnichts weg! Sowas kann ich absolut nicht leiden! Wenn ich irgendwelche Reste habe, dann gibts eben Rum-Fort-Topf (Alles was RUMsteht und FORT muss :D).


    Zitat von House;312423


    Wie bereits geschrieben, soll mit dem was weggeschmissen wird, die gesamte dritte Welt ernährt werden können...


    Ja, theoretisch wäre das vermutlich möglich, praktisch aber leider nicht, denn bis die Lebensmittel da angekommen sind, wo sie benötigt werden, sind sie schon lange vergammelt! Leider!


    offtopic:
    Andererseits: Wenn keiner mehr Fleisch essen würde, wären auch genügend Lebensmittel vorhanden, damit niemand auf der Welt mehr verhungern müsste! Siehe z.B. hier:
    http://www.umweltjournal.de/AfA_naturkost/16313.php
    Ist vielleicht auch mal wert, dadrüber nachzudenken!

    „Soll ich den Notarzt rufen?“ – „Nein, das ist ein Fall für Spezialisten, rufen Sie die Gummibärenbande!“ (diabetes-leben.com)


  • also wenn ich Mälzer kochen sehe kriege ich die Kriese. Was der weg wirft!!! Was übrig bleibt kommt in Portionsosen eingefroren und wenn mein Mann Nachtschicht oder Spätschicht hat dann hat er immer eine lecker Portion Leibspeise. Gemüse bleibt nie übrig. Dank 2 Meerschweinjungs die mit uns und wir mit ihnen alles teilen. Ganz schlimm finde ich was dann am jahreswechsel-Feiertagen nachher in den Läden nach bleibt. Erst machen sie alles superteuer teilweise vor Weihnachten (Grünzeug) und weil es dann keiner kauft kommt es in die Tonne. Ich denke das Problem ist daß manche Sachen viel zu billig sind und andere unverschämt teuer (frische Beeren oder Pilze oder ausgefallene Tomatensorten). Als Beispiel. Andererseits nun gernerell vegan leben wäre mir auch nichts. Keine Pelze und Ledersachen und wenig Fleisch ok machen wir eh aber die Peta-Leute die rennen ja auch auf jeder Tiermesse rum und machen Ärger. Die gönnen ja nicht mal so netten Menschen ihre Haustiere. Also unsere Beiden würden unsere Gesellschaft und alles was dazu gehört bestimmt der Natur und Freiheit vorziehen.
    äde

  • Wie war der gerade mit dem Gewinn? Brauch ich nur auf die verlinkte Seite vom Umweltjournal zu gehen:


    [Blockierte Grafik: http://up.picr.de/5481796.jpg]


    Mit dem "Nahrungsmittelwegwurf" ist es wie mit einer Wiese in Deutschland: über meinen Rasen würde ich nie laufen - über deinen latsch' ich schon... Der Witz ist, dass der Endverbraucher (also wir) seine teuer erstandenen Lebensmittel so gut wie möglich nutzt - er hat sie ja bezahlt (mit seiner Hände Arbeit) - wenn "andere" etwas entsorgen, werden sie dafür noch belohnt (letztlich bezahlt der Endverbraucher die "notwendigen" Preissteigerungen).