Meine 1000 Fragen

  • So, wie in der Vorstellung schon zu lesen war, stehe ich in der Insulineinstellung grösstenteils alleine da. Zu Anfang beim Gestationsdiabetes ne stationäre Schulung, als er endgültig ausbrach, ambulant ne Auffrischung.


    Im Grossen und Ganzen klappt das ja auch, allerdings habe ich doch hier und da noch ein paar Probleme und würd auch gerne eure Erfahrungen dazu wissen.


    Und nein, ihr sollt mir da keinen Arztbesuch ersetzen, aber vielleicht bekomme ich dadurch ja gute Anregungen, die ich auch meinem Doc mal vorschlagen kann. Ärzte denken da ja schon gern zu kompliziert :D
    So, hier meine Fragen:
    Habe bis gestern 20IE Levemir zur Nacht gespritzt, um den hohen Nüchternwerten den Gar aus zu machen. Mal klappts, mal nicht.
    Heute habe ich eigenmächtig auf 12 IE gedrosselt (Ich beobachte meinen BZ strengstens), denn ich hab schon immer mit nächtlichen Hypos zu tun gehabt, seitdem ich DM habe.
    Messt ihr dazu auch mitten in der Nacht nochmal? Und wenn ja, wann?
    Ich gehe in der Regel gegen 23 Uhr ins Bett, spritze um 21 Uhr Levemir (Bauch) und stehe morgens um 6 wieder auf.
    Hypos treten meist gegen 3 Uhr nachts auf.


    Wie wurde bei euch auf das Dawn-Syndrom getestet?


    Nimmt euer Körper das Insulin eigentlich mal mehr oder mal weniger gut an?
    Ich habe Phasen über Wochen wo es super passt und dann kommen ein paar Tage, wo der BZ mir aus dem Ruder läuft. Obwohl ich keinerlei Veränderungen vorgenommen habe. Am Zyklus kann ich das auch nicht fest machen, da diese Ausreissertage sich mal alle 3 oder auch mal alle 8 Wochen melden...


    Ich werde in diesen Thread nach und nach die Fragen stellen, die mir einfallen, falls ich sie mittels der Suche nicht schon beantwortet bekommen habe :)

    LG Sandra


    Jeder hier von mir gegebene Tip und Hinweis beruht auf eigene Erfahrungen.
    Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen sie mit ihrem Dia-Doc :cool:

  • Von 20 gleich auf 12 runter? Wie stark waren denn deine Hypos nachts?


    Ja, um herauszufinden, ob das Nacht-Levemir passt, solltest du dann gegen 3 Uhr mal BZ messen.


    Ob bei dir ein Dawn Phänomen auftritt, kannst du testen, indem du am frühen Morgen (6-7 Uhr) den BZ misst, nichts frühstückst um dann im Laufe des Vormittags immer mal wieder zu messen.

  • Zitat von Murray;348415

    Von 20 gleich auf 12 runter? Wie stark waren denn deine Hypos nachts?


    Von 20 bis 40 war alles dabei :7no:

    LG Sandra


    Jeder hier von mir gegebene Tip und Hinweis beruht auf eigene Erfahrungen.
    Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen sie mit ihrem Dia-Doc :cool:

  • Erste Antworten auf einige Fragen:

    Ja, nachts testen, denn nur so läßt sich ein Dawn überhaupt feststellen.

    Du schreibst um 3.00 Uhr häufig Hypos, dann teste auch um diese Uhrzeit.
    Ist er zu niedrig, kannst du dann essen.
    Persönlich gefragt würde ich es dann schon um 2.00 Uhr machen.

    Oder wirst du von Hypos wach?

    Wenn du um 21.00 Uhr Levemir spritzt hat es nach ca. 6 Stunden einen Wirkgipfel, meine ich mich dunkel aus meiner ICT Zeit mit Levemir zu erinnern, von daher ist die Hypo Gefahr um 3.00 Uhr da erhöht.
    Falls ich irre, kommt gleich bestimmt eine Korrektur :D

    Deine Nüchternwerte könnten ja auch durch eine Gegenregulation erhöht sein, die du in Folge einer unbemerkten Hypo bekommen kannst.

    Dawn ist ein sprunghafter Anstieg in den frühen Morgenstunden, durch Hormonausschüttungen, das lässt sich ebenfalls nur durch regelmäßge Nachtwerte herausfinden. Meins startet z. B immer um 4.00 Uhr, pünktlich wie ein Maurer :D

    Die Drosselung um gleich 8 IE find ich schon recht heftig, oder hast du da ein bestimmtes Schema?

    Wechselst du die Spritzstellen regelmäßig?
    Und wenn du so Chaos Tage hast, kannst du da eine vorhergegangene nächtliche Hypo ausschließen?

    LG
    tionja

    Es spielt keine Rolle, ob das, woran du glaubst, zutrifft. Entscheidend ist, ob es dir hilft.“

  • Ich wechsel immer schön brav die Spritzstellen :9engel_3:
    Meinem Bauch sieht man NIX an *stolzbin*
    Ich werde mir dann wohl mal den Wecker stellen und schauen was der BZ sagt.
    Wenn ich morgens nicht frühstücke, steigt der BZ zwar kurz und stark, aber genauso schnell geht er wieder runter.

    LG Sandra


    Jeder hier von mir gegebene Tip und Hinweis beruht auf eigene Erfahrungen.
    Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen sie mit ihrem Dia-Doc :cool:

  • Sandra,

    prima mit dem Bauch :6yes::6yes:

    hab vergessen zu fragen:
    Spritzt du das Levemir nur Abends?

    LG
    tionja

    Es spielt keine Rolle, ob das, woran du glaubst, zutrifft. Entscheidend ist, ob es dir hilft.“

  • Hallo BlackWidow!


    Miss doch wenn es dir möglich ist stündlich oder aller 2 Stunden. Dann
    kann man schon mal sehen wie sich der BZ (Blutzucker) verhält.
    Vielleicht musst du auch das Levimir etwas später spritzen. Weil ja dann
    die Wirkung sich zeitlich verschiebt.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Hallo,

    Zitat von BlackWidow;348412


    Wie wurde bei euch auf das Dawn-Syndrom getestet?


    Ein Mehrbedarf an Insulin in den frühen Morgenstunden ist grundsätzlich biologisch bedingt, während die erste Nachtphase in der Regel durch eine erhöhte Insulinempfindlichkeit geprägt ist.


    Das Dawn-Phänomen ist dann der daraus resulierende Effekt eines Blutzuckeranstieges, wenn die Insulinabdeckung nicht ausreicht, um die kontrainsulinären Hormonausschüttungen im Dawn-Zeitraum abzudecken.


    Einen Eindruck des Verlaufes kannst Du z.B. hier mal ableiten.


    Bei Deiner Schilderung fällt mir auf, dass der Levemir-Zeitpunkt suboptimal sein könnte.
    Ich würde da eher an eine Insulingabe ziemlich auf der Bettkante denken. Kommst Du dann bei einer 2 bis 3 Uhr-Messung zu hoch an, wieder leicht vor die Bed-Time zurück verlagern.


    Tionjas Frage nach der Tagesversorung finde ich auch interessant. Basal, wie auch prandial (Bolusinsulin).


    Sofern Du Ideen zu Deinen Verläufen sammeln möchtest empfehle ich ein aussagefähiges Protokoll zu führen, anhand dessen Du Deine Fragen hier im Forum illustrieren (als Grafik in Posts einfügen) kannst.


    Dazu eignen sich diverse Softwareprotokolle die Du ggf. als Screenshot vom Bildschirm holst.
    Am komfortabelsten scheint mir aber zur Zeit die Möglichkeit, das mit SiDiary zu erledigen.


    Spannend auch die Frage nach dem Diabetes-Typ. Ich würde da auch erst mal in Richtung von Wildrose und Deiner Ex-Beraterin tendieren, d.h. in Richtung MODY. :rolleyes:
    (Wobei es ja diverse, sehr unterschiedliche MODY-Varianten gibt, wie Du sicher schon rausbekommen haben wirst.)


    Einschätzungen und Vorschläge von Typ 1-Diabetikern sind dann sicher hilfreich, aber auch mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten. :rolleyes:


    Gruß
    Joa

  • Danke Joa für die ausfürhliche Antwort :6yes:
    Wenn ich nach den Kurven gehe, würder eher die zweite zu mir passen, sprich ich müsste das Levemir später spritzen.
    Ja, ich spritze nur abends Levemir und komme über Tag im Regelfall mit Apidra bei Bedarf aus. (2IE je BE-Korrekturfaktor etwa 25-30)
    Leider sind aber auch Ausreisser Tage dabei, wo NIX so wirkt wie es wirken soll.
    Ich habe gestern bis 23.30 stündlich den BZ kontrolliert, auch weil er mir nach dem Abendessen schwer abgehauen ist, was ich bis jetzt nicht so ganz verstehe. (3BE gegessen, 6 IE Apidra, wie immer...nach 2 Std einen BZ von 320. 9 Korrektureinheiten gespritzt, eine Stunde später nichts passiert. Weitere 8 Korrektureinheiten, nach 30 min ging er runter.)
    So hatte ich um 23.30 einen BZ von 170 mit noch wirkendem Bolus. Den Wecker um 3 habe ich glatt überhört :7no: und heute früh um 6 war ich auf 270.
    Ketone waren o.B. wie immer.
    Und das mit 12 IE Levemir ...sonst mit 20 IE hatte ich aber ähnliche Werte.
    Hoffentlich höre ich kommende Nacht den Wecker und ich werde das Levemir definitiv später versuchen :)


    Übrigens habe ich gestern angefangen SiDiary zu nutzen und find das garnicht so schlecht :D

    LG Sandra


    Jeder hier von mir gegebene Tip und Hinweis beruht auf eigene Erfahrungen.
    Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen sie mit ihrem Dia-Doc :cool:

  • Benutz doch mal einen Spritz-Ess-Abstand (SEA). Das heißt du spritzt
    dein Insulin und isst dann erst später etwas. Ich würde da mit 5 Minuten
    anfangen und bei Bedarf erhöhen.
    Das hat die Wirkung das das Insulin schon am wirken ist, wenn du isst.
    Somit sollte der BZ nicht ganz so hoch ansteigen.


    Wenn ich fragen darf, was hast du
    gestern gegessen? Falls ziemlich viel Fett oder Eiweiß dabei war, kann
    sich das auch auf den Blutzucker (BZ) auswirken.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Den SEA halte ich momentan bei etwa 10 Minuten. Länger ist nicht möglich, da ich zum einen schlecht abschätzen kann, wann das essen fertig gekocht ist und zwischendurch sehr spontan was esse, sprich da nicht noch 15-30 Minuten warte :rolleyes:
    Deswegen habe ich ja auch das Apidra bekommen.


    Natürlich darf man fragen, was ich gestern gegessen habe :D Es waren 2 Toast Hawaii (Vollkorntoast und 1/2 Scheibe Ananas).
    Aber wenn ich nun mit Korrekturinsulin und dem zum Essen gespritzen umrechne müssten die schlappe 11 BE gehabt haben. Aber da weiss ja jeder hier, das da was nicht hinkommt ;)


    Aber man darf nun gespannt sein, ich darf mich jetzt sofort los machen zum Doc :D

    LG Sandra


    Jeder hier von mir gegebene Tip und Hinweis beruht auf eigene Erfahrungen.
    Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen sie mit ihrem Dia-Doc :cool:

  • Zitat von BlackWidow;348426


    Ja, ich spritze nur abends Levemir und komme über Tag im Regelfall mit Apidra bei Bedarf aus. Leider sind aber auch Ausreisser Tage dabei, wo NIX so wirkt wie es wirken soll.


    Das spricht sehr wahrscheinlich für eine zugrunde liegende Schwäche der basalen Insulinversorgung.
    Auf ein solche hin gibt es postprandiale BZ-Excursionen zur Zugspitze und Korrekturen verpuffen gerne erst mal erstaunlich wirkungsarm. Bis sich die Insulinwirkung wieder gegen eine beginnende Fettsäurenresistenz (siehe auch unter Lipolyse auf bereits verlinkter Seite) durchgesetzt hat.


    Vermutlich wird es sinnig sein, wenn Du möglichst bald die Betazellen auch tagsüber mit einer vorsichtigen Basalversorgung unterstützt. Entweder Levemir oder aber, da noch etwas flacher in der Wirkung, Lantus.


    Aber ich nehme an, da wird sich auch der Doc drum kümmern/gekümmert haben?

    Zitat

    Übrigens habe ich gestern angefangen SiDiary zu nutzen und find das garnicht so schlecht :D


    :cool::cool::cool: :6yes:


    Übrigens könnten für Dich die Posts von "Hubi" von Interesse sein. Bei ihr scheint es einige Ähnlichkeit in der Genese zu haben. Auch wenn MODY ausgeschlossen wurde. :11weinen2:


    Was aber Jacke wie Hose bleibt, Hauptsache die Therapie passt und stresst nicht (allzu sehr). :rolleyes::D


    Gruß
    Joa

  • Kurz noch ein persönliche Erfahrung von mir.
    Du schreibst du spritzt dein Levemir im Bauch. Das habe ich auch immer gemacht und hatte auch stark wechselnde Nüchernwerte. Mein Doc hat mir dann geraten das Levemir im Bein zuspritzen und dannach waren die Werte vorhersehbarer wenn auch nicht perfect....


    Toast Hawai, ui, pöse Erinnerungen. Ich habe selber auch solche Probleme wenn ich bestimmte Sagen esse (bei mir u.a. manche süße Obstsorten und Laugengebäck). Da habe ich bis zu 2-3 Std. nach dem essen Werte um die 250. Die gehen dann (ohne Korrektur) nach 3-4 Stunden wieder runter auf 150....Mit Pumpe geht das jetzt einigermaße da ich 30min. vorher den Bolus abgib den aber verzögere.


    Am sonsten wünsche ich dir viel Erfolg und mit was Geduld wird das schon :6yes:

    We need strange people,
    see where the sane ones brought us!

  • Zitat von Nederpoppie;348451

    Kurz noch ein persönliche Erfahrung von mir.
    Du schreibst du spritzt dein Levemir im Bauch. Das habe ich auch immer gemacht und hatte auch stark wechselnde Nüchernwerte. Mein Doc hat mir dann geraten das Levemir im Bein zuspritzen und dannach waren die Werte vorhersehbarer wenn auch nicht perfect....

    Womit sollte das zusammenhängen? Ich frage ganz ehrlich. - Ich spritze auch in den Bauch, seit langem, weil ich's wesentlich praktischer finde, kann mir aber meine Morgenmessung auch nicht immer zweifelsfrei erklären.

  • @T.M. Laut mein Arzt kann je nach spritzstelle die aufnahme vom Levemir regelmäßiger (oder auch nicht) sein. Dadurch hättest einen anderen wirkverlauf.
    Wenn ich im Bauch spritze (da habe ich halt doch ein bisschen mehr poster als auf meine Beine) kanns passieren das die wirkungspitze sich nach vorne oder nach hinten verschiebt.


    Wie gesagt ich weiss nicht was im algemein drann ist, aber mir hats schon geholfen.

    We need strange people,
    see where the sane ones brought us!

  • Zitat von T.M.;348452

    Womit sollte das zusammenhängen? Ich frage ganz ehrlich. - Ich spritze auch in den Bauch, seit langem, weil ich's wesentlich praktischer finde, kann mir aber meine Morgenmessung auch nicht immer zweifelsfrei erklären.


    Mir wurde bei der Einstellung gesagt das ich das langwirkende Insulin in
    den Oberschenkel spritzen soll, da es da nicht so schnell verarbeitet
    wird. Also länger braucht um zu wirken.

    Liebe Grüße vom
    mistpfützenfrosch Jana

  • Zitat von T.M.;348452

    Womit sollte das zusammenhängen? Ich frage ganz ehrlich.


    (Grundsätzlich) Besser Durchblutung des s.c. Gewebes in der Bauchregion, dadurch (grundsätzlich) schnellere Insulinverdünnung und somit Dissoziation der Hexamere zu Di- und Monomeren sowie Übergang in den Blutkreislauf.


    Gruß
    Joa

  • Werde das mal einer einwöchigen, peinlichen Überpryfung unterziehen.


    (Bessere Durchblutung ist bei mir eher am Bein ein Problem. Ich krieg dort jedenfalls deutlich mehr und grössere blaue Flecken als am Bauch ...)

  • Ich schliesse mich Fröschlein an. Kenne es auch so, dass Langzeitinsulin in Bein, Hintern oder Oberarm gespritzt werden soll, da es dort länger dauert bis es wirkt. Kurzzeitinsulin in den Bauch, da es dort schneller geht.

  • Soooo..... :D
    War nun beim Doc. Der hat erstmal meine "Experimente" abgesegnet (Weniger Levemir, veränderte Spritzzeit/-stelle). Er vertraut mir da und meinte auch, das ich bisher ja immer verantwortungsbewusst gehandelt habe und bei zu stark schwankenden Werten wieder bei ihm stand.
    Dann soll ich definitiv mal bis Montag meinen Wert um 2-3 Uhr nachts bestimmen. Am Montag wird mir dann nochmal Blut abgenommen. Zum einen ist die 3-monatige Kontrolle dran und dann wird noch der C-Peptid gemessen UUUUND: Blut fürs Genlabor!
    Denn nachdem ich ihn drauf ansprach und er sich auch von meinem ehem. Doc die Werte anschaute, ist auch er der Meinung, das es sich gut um MODY handeln könnte.


    Nur eins verwirrt mich im Nachhinein, denn er meinte sowohl die bis vorgestern 20IE sowie jetzt die 12IE Levemir zur Nacht sind noch sehr niedrig angesetzt und fast einem "gesunden" gleichzusetzen:confused:
    Aber da bei beiden Dosen mein nüchtern BZ sich nicht richtig kontrollieren liess, tippt er auch auf nächtliche Hypo, zumal ich da ja eh schon für anfällig bin.
    Die nächsten Tage werden spannend :D

    LG Sandra


    Jeder hier von mir gegebene Tip und Hinweis beruht auf eigene Erfahrungen.
    Zu Risiken und Nebenwirkungen sprechen sie mit ihrem Dia-Doc :cool: